Schienengüterverkehr: Deutsche Bahn verlässt die rote Zone

Die Deutsche Bahn ist zurück in der Gewinnzone. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hatte die Logistiksparte.

Auch wenn beides gut abschnitt. Im Rennen um das bssere Ergebnis hat die Logistik-Sparte die Personsnbeförderung abgehängt. (Foto: Deutsche Bahn)
Auch wenn beides gut abschnitt. Im Rennen um das bssere Ergebnis hat die Logistik-Sparte die Personsnbeförderung abgehängt. (Foto: Deutsche Bahn)
Christine Harttmann

Die Deutsche Bahn (DB) schreibt wieder schwarze Zahlen. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hat der DB-Konzern ein positives operatives Ergebnis erwirtschaftet und ist damit auf seinen Wachstumspfad zurückgekehrt. Für das erste Halbjahr 2022 meldet die Bahn einen operativen Gewinn in Höhe von 876 Millionen Euro. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2021 um 28,4 Prozent auf rund 28,0 Milliarden Euro. Deutlich mehr Reisende nutzten den Nah- und Fernverkehr, aber auch die die internationale Logistik war so gefragt wie nie:

„Die Trendwende ist gelungen: Die Nachfrage boomt und wir schreiben wieder schwarze Zahlen“, sagte Dr. Richard Lutz, DB-Vorstandsvorsitzender, in Berlin.

Das operative Konzernergebnis verbesserte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um rund 1,9 Milliarden Euro. Damals hatte die DB pandemiebedingt noch einen Verlust in Höhe von knapp einer Milliarde Euro verzeichnet. Insgesamt summieren sich seit Beginn der weltweiten Erkrankungs-Wellen die Corona-Schäden im Kerngeschäft der DB auf mehr als zehn Milliarden Euro.

Den mit Abstand größten Beitrag zum aktuellen Konzernerfolg leistete die Logistik-Tochter DB Schenker. Sie konnte ihren operativen Gewinn im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2021 auf rund 1,2 Milliarden Euro fast verdoppeln. Die Schienengütersparte DB Cargo legte leicht zu – beim Umsatz um 5,6 Prozent und bei der Verkehrsleistung 1,2 Prozent. Sie litt jedoch unter den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und den baubedingten Kapazitätseinschränkungen.

Finanzvorstand Dr. Levin Holle hob neben dem kräftigen Aufwind im Kerngeschäft die Leistung von DB Schenker hervor:

„Das erste Halbjahr 2022 ist Schenkers erfolgreichstes in der 150-jährigen Unternehmensgeschichte. Unsere Logistik-Tochter unterstützt die positive Entwicklung des DB-Konzerns enorm.“

Als große wirtschaftliche Herausforderungen nannte Holle die stark gestiegene Inflation und insbesondere die „Energiekostenexplosion“. Kurzfristig hätten die Energiekosten in größeren Bereichen abgesichert werden können. Die DB könne sich aber für die Zukunft dem allgemeinen Preistrend nicht entziehen.

Die Prognose für das Gesamtjahr 2022 ist aufgrund der noch nicht absehbaren Entwicklung des Ukraine-Kriegs und der Corona-Pandemie mit hohen Unsicherheiten behaftet. Dennoch erwartet die DB zum Jahresende erheblich mehr Umsatz und ein deutlich besseres operatives Ergebnis als noch im März vorausgesagt. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet die DB aktuell mit einem operativen Gewinn in Höhe von über einer Milliarde Euro. Der Umsatz soll auf mehr als 54 Milliarden Euro wachsen. Ihre Investitionen will die DB im laufenden Jahr gemeinsam mit ihrem Eigentümer auf über 16 Milliarden Euro Brutto- und mehr als 6,5 Milliarden Euro Nettoinvestitionen steigern. Damit werden die hohen Werte des Vorjahres erneut übertroffen.

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