Scheuer präsentiert Masterplan Binnenschifffahrt

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat in Berlin den Masterplan Binnenschifffahrt vorgestellt.

Vorstellung des „Masterplans Binnenschifffahrt“ in Berlin mit (v.r.n.l.) Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, Parlamentarischer Staatssekretär Enak Ferlemann (BMVI), BDB-Präsident Martin Staats (MSG) und BÖB-Präsident Joachim Zimmermann (Bayernhafen-Gruppe). (Foto: BDB)
Vorstellung des „Masterplans Binnenschifffahrt“ in Berlin mit (v.r.n.l.) Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, Parlamentarischer Staatssekretär Enak Ferlemann (BMVI), BDB-Präsident Martin Staats (MSG) und BÖB-Präsident Joachim Zimmermann (Bayernhafen-Gruppe). (Foto: BDB)
Christine Harttmann

Mit dem Masterplan soll die Binnenschifffahrt zukunftsfähig und attraktiver werden. Die bei seiner Erarbeitung involvierten Verbände, Wirtschaftsverbände und weitere Akteure rückten dafür fünf Schwerpunkte in den Vordergrund: Infrastruktur, Umweltfreundlichkeit und Flottenstruktur, Digitalisierung sowie mehr Fachkräfte. Investitionen in Milliardenhöhe sollen für ausreichend finanzielle, strukturelle und personelle Kapazitäten im Bereich der Wasserstraßen schaffen. Zugleich soll die Branche bei der Umstellung auf effizientere und emissionsärmere Schiffe Unterstützung erfahren. Unter dem Stichwort ‚Binnenschifffahrt 4.0‘ wollen die Akteure Häfen vernetzen, Schleusen und Schiffe digitalisieren sowie Umschlagplätze automatisieren. Die Nachwuchssuch der Verbände und deren bundesweite Offensive auf Jobmessen sollen gefördert werden. Es gehe darum, die multimodale Transportkette zu stärken. Ziel sei, so das Ministerium, den Anteil der Binnenschiffe an der der Verkehrsleistung auf zwölf Prozent zu erhöhen.

„Wir wollen die Binnenschifffahrt stärken und so viele Güter wie möglich über die Wasserstraßen transportieren“, unterstich Scheuer bei der Vorstellung des Masterplans am 14. Mai 2019 in der Bundespressekonferenz. „Das Binnenschiff ist ein heimlicher Gütertransport-Gigant – leistungsstark, sicher und effizient. Motorgüterschiffe können mit einer Tragfähigkeit von 3.000 Tonnen bis zu 150 Lkw ersetzen.“ Das sei ein enormes Potenzial, so der Minister, „das wir noch besser nutzen wollen“.

Dafür sei jetzt den Masterplan Binnenschifffahrt geschaffen worden. „Nur wenn wir die Binnenschifffahrt modernisieren und mehr Güter auf die Wasserstraßen bringen, können wir erreichen“, so sagte es Scheuer, „dass in Deutschland weniger CO2, weniger NOx und weniger Feinstaub ausgestoßen werden.“

Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik lobte in seiner Stellungnahme, dass die Speditions- und Logistikbranche sowie die verladende Industrie als wichtige Kundengruppen des Systems Wasserstraße beteiligt waren. Aus Sicht der Logistikbranche werde neben den Maßnahmen zur Herstellung einer bedarfsgerechten Infrastruktur und zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen vor allem die Umsetzung der im Masterplan verankerten Maßnahmen zur Stärkung der Binnenschifffahrt in der Multimodalen Transportkette entscheidend sein. BDB-Präsident Martin Staats ergänzte:

„Es ist ein großer Erfolg für uns und das gesamte deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe, dass es gelungen ist, einen eigens für unseren Verkehrsträger konzipierten Masterplan im Koalitionsvertrag zu verankern und binnen kurzer Zeit ein wichtiges Maßnahmenpaket zur Stärkung der Schifffahrt zu schnüren.“

Begonnen haben die Arbeiten an dem Masterplan vor knapp einem Jahr. Alle relevanten Akteure der Branche seien, so das Ministerium, beteiligt worden. Unter anderem hätten die Vertreter von Verbänden, Unternehmen aus dem Binnenschifffahrtsgewerbe, der Häfen, der Bauindustrie, der Verlader, der Werftindustrie, der Motorenhersteller sowie der Forschungseinrichtungen mitgewirkt.

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