Schaeffler: Demo-Van mit 3in1-E-Antrieb

Auf dem hauseigenen Kolloquium präsentiert der Zulieferer Schaeffler seine neuesten Technologien. Unter anderem einen Demo-Van mit E-Antrieb und hauseigener Fuel-Cell und ein autonomes Chassis.

Batterie und Brennstoffzelle: Schaeffler treibt die Elektromobilität weiter voran. | Foto: Schaeffler
Batterie und Brennstoffzelle: Schaeffler treibt die Elektromobilität weiter voran. | Foto: Schaeffler
Nadine Bradl
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Alle vier Jahre findet das große Schaeffler Kolloquium statt: Im Fokus der Veranstaltung, die das Motto „Energizing the Next Generation“ trägt, stehen dabei 2022 Innovationen aus den Bereichen Elektromobilität, Fahrwerksysteme und Wasserstoffantriebe.

Schaeffler kann sich 2022 über Auftragseingänge in Höhe von 2,0 Milliarden Euro im ersten Quartal 2022 alleine für den Unternehmensbereich E-Mobilität freuen. Mit elektrifizierten Antrieben erwirtschaftete das Unternehmen 2021 einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro, rund 20 Prozent mehr als noch im Vorjahr 2020. „Nachhaltige Mobilität kann nur gemeinsam gestaltet werden“, sagt Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG und ergänzt:

„Das Schaeffler Kolloquium unterstreicht den intensiven Dialog, den Schaeffler seit jeher mit seinen Kunden pflegt. Innerhalb der letzten vier Jahre haben wir insbesondere unsere Markposition im Bereich E-Mobilität deutlich verbessert. Mit dem 12. Schaeffler Kolloquium in Bühl und den dort gezeigten 2 Produktinnovationen dokumentieren wir unseren Anspruch, der bevorzugte Technologiepartner für innovative Mobilitätslösungen zu sein“.

Elektrifizierte Antriebe zählen seit 2018 zum Kerngeschäft - in diesem Bereich arbeiten weltweit 2.000 Mitarbeitende in der Forschung und Entwicklung. Matthias Zink, Vorstand Automotive Technologies der Schaeffler AG, ergänzt dazu:

„Mit den Entwicklungen der letzten Jahre machen wir den bislang größten technologischen Sprung in Richtung Mobilität der Zukunft“.

Elektrische Achsantrieben gehört laut Schaeffler die Stückzahlenzukunft

Ein Großteil des künftigen Geschäfts mit E-Antrieben soll laut Schaeffler auf elektrische Achsantriebe entfallen. Ein Beispiel dafür ist die neue 4in1-E-Achse: Sie vereint die vier Bestandteile Motor, Getriebe, Leistungselektronik und Thermomanagement zu einem innovativen Gesamtsystem. Durch den hohen Integrationsgrad der Teilsysteme in Verbindung mit einer intelligenten Regelung kann die vorhandene thermische Energie im Fahrzeug effizienter genutzt werden. Das bedeutet eine höhere Reichweite und mehr Komfort für Fahrzeuginsassen.

Vor allem der Wirkungsgrad macht Fortschritte

Herzstück jedes E-Antriebs sind Elektromotoren. Auch hier hatte Schaeffler auf dem Kolloquium zahlreiche Neuerungen im Gepäck: Prozessinnovationen wie eine weiterentwickelte Wellenwicklung machen es möglich, den Wirkungsgrad aktueller Radialflussmaschinen weiter zu steigern. Mit der Entwicklung einer neuen Axialflussmaschine kann das Unternehmen zudem elektrische Antriebe mit einer sehr hohen volumetrischen Leistungsdichte realisieren. Damit erreicht Schaeffler nach eigenen Angaben noch mehr Antriebseffizienz. Bereits 2018 hatte Schaeffler mit der Akquisition der Elmotec Statomat Holding GmbH die strategischen Weichen für seine innovativen Elektromotoren gestellt: Das Unternehmen aus Karben ist ein weltweit führender Hersteller von Fertigungsmaschinen für den Bau von E-Motoren in Großserie und verfügt über einzigartige Kompetenz im Bereich der Wickeltechnologie.

Schaeffler fertigt Komponenten und Systeme für die elektrifizierte Mobilität an mehreren Standorten auf der ganzen Welt, wie Szombathely (Ungarn), Taicang (China) und Wooster (USA). In Bühl entsteht gerade ein neues weltweites Leitwerk für Elektromotoren. In den 30 Monaten von September 2019 bis März 2022 konnten zudem rund 630 Mitarbeitende der Sparte Automotive Technologies für die E-Mobilität weiterqualifiziert werden

Rolling Chassis: Automatisierte Basis für Logistik & Personenverkehr

Aber auch bei der Steer-by-Wire-Technologie legte Schaeffler wieder nach: Dabei entfällt die starre Verbindung zwischen Lenkrad und Lenkgetriebe komplett, was neue Freiheiten zur Gestaltung des Fahrzeuginnenraumes ermöglicht. Zudem zeigte auch Schaeffler sein Rolling Chassis - eine skalierbare Plattform für neue, fahrerlose Mobilitätslösungen. Diese entwickelt das Unternehmen mit dem Joint 3 Venture Schaeffler Paravan Technologies. Universell einsetzbar bietet es gänzlich neue Formen autonomer Mobilität: von Personen-, Logistik- bis hin zu Serviceanwendungen wie Reinigungsmaschinen. Durch unterschiedliche Kombinationen der Antriebs- und Lenkungssysteme können zudem zahlreiche Kundenanforderungen hinsichtlich Manövrierbarkeit und Leistung erfüllt werden.

Joint Venture Innoplate: Eigene Bipolarplatten und Fuel-Cell-Demo-Van

Deutlich wichtiger wurde zuletzt das Thema Wasserstofftechnologie: Schaeffler bietet hier künftig Bipolarplatten für Brennstoffzellen-Stacks die entsprechenden Komponenten, wozu Schaeffler ein Joint Venture mit Innoplate eingeht. Partner ist Symbio, ein Gemeinschaftsunternehmen von Faurecia und Michelin für Wasserstofftechnologie. Laut Schaeffler soll Innoplate ab Anfang 2024 Bipolarplatten in Großserie fertigen. Dadurch sollen die Kunden zukünftig in diesem Bereich von erhöhter Leistung, größeren Kapazitäten und Skaleneffekten.

Schaeffler entwickelt die Platten sowie die innovativen Fertigungsprozesse bereits seit 2017. Auf dem Schaeffler Kolloquium kommen sie erstmals in einem Demonstrationsfahrzeug zu Einsatz, das Schaeffler auf Basis eines Elektro-Transporters vollkommen neu aufgebaut hat. Das Auto wird nun von einer 3in1-E-Achse und einem Brennstoffzellensystem des Unternehmens angetrieben.

Was bedeutet das?

Schaeffler hat die Ankündigungen des letzten Kolloquiums umgesetzt – nämlich die E-Mobilität ausgebaut – und engagiert sich darüber hinaus verstärkt in Sachen Wasserstoff.

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