Scandlines: Umsatzsteigerung in 2022

Die Fährreederei hat unter anderem durch ein anhaltendes Wachstum im Frachtgeschäft ihren Umsatz und Erträge im letzten Jahr steigern können.

Das Frachtgeschäft hat das Verkehrsaufkommen im letzten Jahr um fünf Prozent gegenüber 2021 steigern können. Foto: Scandlines
Das Frachtgeschäft hat das Verkehrsaufkommen im letzten Jahr um fünf Prozent gegenüber 2021 steigern können. Foto: Scandlines
Daniela Sawary-Kohnen

Der Jahresanfang 2022 habe sich auf dem Hintergrund von Reisebeschränkungen und Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie schwierig gestaltet, doch kurz nach Aufhebung der Beschränkungen in Deutschland, Schweden und Dänemark seien die Passagiere in großer Zahl auf die Fähren von Scandlines zurückgekehrt, hieß es aus der Fährreederei. Durch das Volumenwachstum aufgrund des gestiegenen Pkw-Verkehrs, des hohen Frachtaufkommens und des Shoppingverkehrs ist der Umsatz laut Scandlines so um 42 Prozent auf 464 Millionen Euro gestiegen.

Die beiden Routen zwischen Deutschland und Dänemark konnten ihren Umsatz 2022, einschließlich des Einzelhandels und Caterings an Bord, um 40 Prozent auf 363 Millionen Euro infolge eines soliden Volumenzuwachses steigern. Dadurch sei laut der Reederei eine Rückkehr zu früheren Niveaus möglich geworden und ein 65-prozentiges Wachstum des Pkw-Verkehrs des Konzerns mit starken Verbesserungen auf beiden Routen, Puttgarden-Rødby und Rostock-Gedser, erreicht worden.

Das Frachtgeschäft habe die gute Dynamik zudem fortsetzen können und das Verkehrsaufkommen 2022 um fünf Prozent gegenüber 2021 gesteigert. Die Gesamtzahl der Passagiere stieg um 68 Prozent, wobei die Entwicklung auf beiden Strecken gleichmäßig verlief. Auch in den BorderShops des Konzerns verbesserte sich das Aktivitätsniveau 2022, wobei der Umsatz um 49 Prozent auf 101 Millionen Euro anstieg. Dies sei auf das Passagierwachstum und die Aufhebung der Reisebeschränkungen zurückzuführen, hieß es.

Insgesamt seien die Einkaufsaktivitäten jedoch deutlich geringer als vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Faktoren wie höhere Kraftstoffpreise, die allgemeine Inflation und eine schwächere schwedische Krone (SEK) hätten dabei eine Rolle gespielt. CEO Carsten Nørland:

„Die solide Rückkehr im Jahr 2022 führte zu einem rekordhohen Frachtaufkommen und einer Hauptsaison im Freizeitsegment während des Sommers, die das Niveau von 2019 vor dem COVID-19-Ausbruch übertraf. Diese Entwicklung unterstreicht die Stärke, Zuverlässigkeit und Wettbewerbsfähigkeit unserer Angebote. Die geopolitischen Unruhen führten zugleich zu erheblicher Volatilität und einem starken Anstieg der Energie- und Bunkerpreise sowie zu Unterbrechungen der Lieferketten in allen Branchen. Dennoch ist es uns gelungen, den Betrieb als zuverlässiger Anbieter kritischer Infrastruktur, die Europa und Skandinavien rund um die Uhr miteinander verbindet, aufrechtzuerhalten.“

Scandlines konzentriere sich weiterhin auf die Fortschritte auf dem Weg zur Zero Direct Emission-Vision, indem das Unternehmen in die bestehende Flotte investiere. So wurde die „Berlin“ mit einem Rotorsegel ausgestattet, so dass nun beide Fähren auf der Strecke Rostock-Gedser über Rotorsegel verfügen. Das Rotorsegel nutzt den Wind, um das Schiff anzutreiben. Dadurch wird der Einsatz von Dieselmotoren reduziert und die CO2-Emissionen werden gesenkt. Zudem wurden neue und weniger laute Thruster auf der „Prinsesse Benedikte“ als letzte der vier Doppelendfähren auf der Puttgarden-Rødby-Strecke installiert. Die Thruster werden für die Steuerung und den Antrieb der Schiffe gebraucht.

Zudem wurde die Kiellegung der neuen Zero Direct Emission Frachtfähre gefeiert, die für die Inbetriebnahme in der zweiten Jahreshälfte 2024 auf der Strecke Puttgarden-Rødby gebaut wird. Die Terminals werden laut Scandlines derzeit umgestaltet und auf die neue und größere Fähre sowie die erforderlichen Einrichtungen zum Laden der Fähre vorbereitet. Das Projekt markiere den Beginn einer neuen Generation von Fähren auf der Strecke Puttgarden-Rødby, die bis 2030 emissionsfrei (Scope 1 und 2) sein werden, hieß es. Es sei ein Meilenstein auf dem Weg zum emissionsfreien Fährbetrieb des gesamten Geschäfts von Scandlines bis 2040. CEO Carsten Nørland:

„Ich bin stolz auf meine Kolleginnen und Kollegen und ihre Ausdauer und Fähigkeit, den Kurs durch COVID-19 zu halten und trotz der erheblichen Marktschwankungen gute Ergebnisse zu erzielen. Wir setzen unseren derzeitigen Kurs fort, um Verkehr zurückzugewinnen und das Geschäft auszubauen. Gleichzeitig investieren wir in eine umweltfreundlichere und wettbewerbsfähigere Flotte und in die Zukunft im Hinblick auf die geplante Eröffnung der festen Fehmarnbeltquerung. Diese Bemühungen werden durch gezielte Initiativen zur Förderung des Wachstums ergänzt, indem wir das Reiseerlebnis für unsere Passagiere und Frachtkunden stetig verbessern. Wir werden uns daher weiterhin darauf konzentrieren, ein hohes Serviceniveau zu bieten, das unsere Kunden zu schätzen wissen, damit sie uns auch weiterhin als bevorzugte Transportroute zwischen Europa und Skandinavien wählen.“

Das Wachstum des Freizeit- und Shoppingverkehrs werde voraussichtlich moderat ausfallen und zum Teil durch die allgemeine Konjunkturabschwächung beeinträchtigt werden. Der Busverkehr dürfe allmählich wieder zu dem früheren Niveau zurückkehren, und der stetig wachsende Güterverkehr dürfe seine positive Entwicklung fortsetzen, wenn auch mit gedämpften Wachstumsraten. Die Geschäftsleitung rechne für 2023 mit einem moderaten Umsatz- und Gewinnwachstum, das vom Ausmaß der Konjunkturabschwächung abhänge.

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