Rhenus Maritime Services: RMS Ruhrort als Küstenmotorschiff
Erworben hat Rhenus die RMS Ruhrort nach eigenen Angaben als Rohbau von einer rumänischen Werft, bei der das Kasko durch einen norwegischen Reeder in Auftrag gegeben, aber nicht fertiggestellt wurde.
Rhenus überführte das Schiff dann in eine türkische Werft, wo es aktuell von der Handelskade Shipsales BV aus Dordrecht als Generalbevollmächtigtem ausgebaut wird.
Weltweiter Einsatz geplant
Nach ihrer Fertigstellung soll die RMS Ruhrort dann für die weltweite Schifffahrt eingesetzt werden. Dank der kompakteren Bauweise sei auch ein Einsatz in der Nischenschifffahrt, etwa auf dem Rhein, möglich, hieß es.
Bevor es so weit ist, stehen Mitte Oktober zunächst die sogenannten sea trials an, bei denen die Seetüchtigkeit des Kaskos umfassend geprüft und das Schiff für die Seefahrt zugelassen wird. Die RMS Ruhrort hat ein Ladevolumen von 2.950 DWAT und wird ausschließlich Trockengüter wie Stahlrollen oder Weizen transportieren. Ralf Uebachs, Geschäftsführer der Rhenus Maritime Services (RMS):
„Das Kasko passt perfekt in das Portfolio unserer bisherigen Flotte. Es hat eine Größe, die in den letzten Jahren für die europäische Küstenmotorschifffahrt so gut wie gar nicht mehr gebaut worden ist. Schiffe in dieser Bauart und Größe sind i.d.R. älter als 20 Jahre und technisch auf einem alten Stand. Zwar können wir nichts mehr an der Stahlhülle ändern, uns dafür aber im Ausbau mit einem emissionsarmen Antriebssystem und der neuesten digitalen Technik auf der Brücke befassen, sodass die RMS Ruhrort für die Zukunft bestens gewappnet ist.“
Die Entscheidung ist dabei auf einen abgasarmen Mitsubishi Acht-Zylinder-Dieselmotor gefallen, der „Methanol-ready“ ist. Menno van der Plas von der Handelskade Shipsales BV:
„Sollte sich die Schifffahrt auf einen alternativen Treibstoff einigen, kann der Motor ohne viel Aufwand zu einem nahezu klimaneutralen ‚Methanol-Motor‘ umgerüstet werden. Um bereits jetzt Emissionen einzusparen, haben wir die Leistung des Dieselmotors vom Standardwert 1.350 kW auf 1.100 kW gedrosselt. Es reicht vollkommen aus, mit 10,5 statt 12 Knoten zu fahren.“
Methanol gilt neben Wasserstoff und Ammoniak als umwelt- und klimafreundlicher Schiffstreibstoff der Zukunft. Bis es so weit ist, soll die RMS Ruhrort mit einem Dieselmotor fahren und ist damit laut Rhenus Maritime Services schon jetzt nach den neuesten technischen Standards ausgerüstet, um so den aktuellen und künftigen CO2-Normen zu entsprechen.
Düse senkt CO2-Ausstoß
Um die RMS Ruhrort so umweltbewusst wie möglich zu gestalten, sei zudem eine Düse um die Schiffsschraube herum eingebaut und eine Farbe für den Außenanstrich verwendet worden, die den Widerstand während der Fahrt reduzieren soll, so RMS. Beides spare Kraftstoff und senke den CO2-Ausstoß deutlich.
Weitere umweltschonende Maßnahmen sind nach Angaben von RMS ein SCR-Katalysator, der den Ausstoß von Stickstoff verhindert, und ein System zur Ballastwasseraufbereitung, um die marine Flora und Fauna vor Fremdorganismen zu schützen. Darüber hinaus erfüllt das Schiff auch die verschärften Anforderungen des Energy Efficiency Design Index (EEDI) – ein Wert, der die spezifischen CO2-Emissionen von Frachtschiffen abbildet.
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