Rhenus: Logistik-Hub für Stahlumschlag

Am Standort Dortmund realisiert die Rhenus Gruppe einen Green Steel Logistics Hub für die Stahllogistik. Das Lager soll im Herbst 2024 in Betrieb gehen.

Das Logistikunternehmen realisiert am Standort Dortmund einen Green Steel Logistics Hub für die Stahllogistik. Das erklärte Ziel: Stahl möglichst umweltfreundlich umzuschlagen und zu transportieren. (Foto: Rhenus Gruppe)
Das Logistikunternehmen realisiert am Standort Dortmund einen Green Steel Logistics Hub für die Stahllogistik. Das erklärte Ziel: Stahl möglichst umweltfreundlich umzuschlagen und zu transportieren. (Foto: Rhenus Gruppe)
Anna Barbara Brüggmann

Der Logistikdienstleister Rhenus möchte eigenen Angaben zufolge seine Logistikprozesse nachhaltiger gestalten. In Dortmund soll so beispielsweise ein Umschlaghub errichtet werden, das Unternehmen aus der Stahlbranche zu einer nachhaltigen und emissionsreduzierten Lieferkette verhelfen soll.
 

Zu diesem Zweck wird eine bereits bestehende Lagerhalle modernisiert und mit einem neuen Dach versehen, auf dem eine rund 4.000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage installiert werden soll.

Der damit gewonnene Strom soll die Krananlagen, das Gebäude selbst sowie Ladeinfrastruktur für Elektro-Lkw mit Energie versorgen. Vier E-Trucks seien bereits bestellt - für die letzte Meile zwischen Terminal und Empfänger.

Mit dem neuen Hub wolle man vor allem den Markt für Walz- und Flachstahl bedienen und eine CO2-reduzierte Distribution von Stahl in der Region Dortmund sowie im östlichen Ruhrgebiet ermöglichen, so die Angaben.

Das trimodale Terminal befindet sich im Dortmunder Mathieshafen, als Standortvorteil nennt der Logistikdienstleister die Anbindung an Autobahnen und Wasserstraßen.

So könnte der Stahl von den großen Seehäfen über den Wasserweg im Pendelverkehr nach Dortmund gebracht und von dort mit Elektro-Lkw weiter ins Inland verteilt werden. Zusätzlich zur ökologischen Modernisierung der Logistikimmobilien wolle man noch weiter die Emissionen der Binnenschiffsflotte reduzieren.

Das große Ganze

Nach Aussage von Michael Petersmann, Geschäftsführer der Rhenus Port Logistics Rhein-Ruhr, reiche es nicht, nur eine Stellschraube in der Lieferkette nachhaltig zu gestalten, stattdessen müsse man dabei das ganze System im Blick haben. Heißt: PV-betriebene Lagerhallen, dieselfreie Nachlauftransporte mit E-Trucks.

Die Auslieferung der Stahlprodukte soll in einem Umkreis von rund 50 Kilometern um Dortmund via E-Trucks erfolgen, die am neuen Green Steel Logistics Hub geladen werden sollen.

„Stahl kommt den meisten beim Stichwort ‚Nachhaltigkeit‘ nicht als erstes in den Sinn. Aber man kann viel machen, um Stahl möglichst umweltfreundlich herzustellen und auch von A nach B zu bringen“, erklärt Petersmann.

Das Projekt wird den Angaben zufolge im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie werde von der NOW GmbH koordiniert.

„Ohne das Förderprogramm hätten wir die Zukunftsvision für unser Hafenterminal in Dortmund nicht umsetzen können. Nur wenn staatliche Hilfen wie diese ermöglicht werden, sind solche Projekte aktuell realisierbar. Um die Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung zu erreichen, ist die Unterstützung durch Förderprogramme für die Umsetzung weiterer Projekte dieser Art in unseren Häfen zwingend notwendig“, unterstreicht Petersmann.

Der Start des neuen Hubs ist für Herbst 2024 geplant. Es soll zur Etablierung klimaschonender Lieferketten beitragen. Die Unternehmensgruppe sei mit verschiedenen potenziellen Kunden bezüglich weiterer Projekte im Gespräch.

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