Rhenus: Kanalschubboote umgerüstet

Die zwei Kanalschubboote RSPSB146 und RSPSB153 des Logistikers sind mit Lkw-Dieselmotoren Stage-V von Scania und Caterpillar mit einer Leistung von 740 KW ausgestattet und damit umweltverträglich modernisiert worden.

Die Rhenus Gruppe hat zwei Kanalschubboote der Deutschen Binnenreederei (DBR) auf Stage-V-Motoren umgerüstet. Foto: Rhenus Gruppe
Die Rhenus Gruppe hat zwei Kanalschubboote der Deutschen Binnenreederei (DBR) auf Stage-V-Motoren umgerüstet. Foto: Rhenus Gruppe
Daniela Sawary-Kohnen

Die Rhenus Gruppe hat zwei Kanalschubboote der Deutschen Binnenreederei (DBR) aufwendig auf Stage-V-Motoren umgerüstet und damit laut eigenen Aussagen fit für die Anforderungen der Zukunft gemacht. Die Modernisierung sei im Rahmen der selbst auferlegten Weiterentwicklung der Rhenus Flotte in Richtung Klimaschutz erfolgt, hieß es. Das Einsatzgebiet der beiden Schiffe soll weiterhin das ostdeutsche Wasserstraßengebiet sein.

Ziel ist es laut dem Logistiker, die gesamte Flotte umfassend auf die neueste Motorengeneration umzurüsten. Während der Neubau von Wasserstoffschiffen ein langfristiges Projekt sei, rüste man kurzfristig ältere Schiffe auf modernere und damit umweltfreundlichere Technik um.

Lkw-Motoren von Scania und Caterpillar

Den Anfang machen demnach die zwei Kanalschubboote RSPSB146 und RSPSB153 aus den 1970er Jahren, die motorseitig mit der modernsten Technik ausgestattet wurden, die derzeit auf dem Markt erhältlich ist, so Rhenus. 

Der Umbau der beiden Schiffe dauerte circa zehn Monate. Dabei wurden die alten Aggregate durch moderne Dieselgeneratoren von Scania und Caterpillar mit einer Leistung von 740 KW ersetzt. Das sind Lkw-Motoren, die auch für Binnenschiffe zugelassen sind.

Sie arbeiten mit Abgasnachbehandlung der Stufe 5 und sorgen dafür, dass keine umweltschädlichen Partikel mehr in die Luft gelangen. Damit könne man laut Rhenus eine Reduzierung der Feinstaubbelastung um bis zu 40 Prozent erreichen.

Um Platz für die größeren Motoren zu schaffen, wurde der Maschinenraum entkernt wie saniert und die alten Pumpen, Elektronik und Aggregate durch neue Elektronik und einem modernen Schaltschrank ersetzt.

Das neue gekapselte HIS-Aggregat arbeite laut dem Logistiker sehr leise, sodass die Besatzung an Bord in der Nacht zur Ruhe kommen könne. Hinzu komme ein neuer Antriebsstrang mit Drucklagern und Wellenabdichtungen und auch die Ruderhydraulik sei auf den neusten Stand gebracht worden. Thomas Kaulbach, Geschäftsführer Rhenus PartnerShip:

 „Die meisten Schiffe der deutschen Binnenreedereien sind 30-50 Jahre alt. So auch unsere. Verschrotten macht hier aber überhaupt keinen Sinn, zumal es so einfach ist, entsprechend umzurüsten. Genau das packen wir jetzt mit dem Ziel Deutsche Binnenschifffahrt - evolving for the future an.“

Shortsea-Flotte ausbauen

Noch in diesem will der Logistiker die ersten Flaggschiffe einer neuen, emissionsarmen Flottengeneration für die nachhaltige Binnenschifffahrt der Zukunft vorstellen. Mit Wasserstoffantrieb und Elektrobatterien würden die Koppelverbände auch bei starker Strömung zuverlässig fahren, heißt es.

Zudem soll die Shortsea-Flotte weiterentwickelt werden. Fünf neue Schiffe für den küstennahen Gütertransport haben Rhenus und Arkon Shipping demnach gemeinschaftlich konzipiert. Der Nachhaltigkeit im Schiffstransport solle dauerhaft eine hohe Priorität eingeräumt werden. Dazu zählte auch, kontinuierlich zu prüfen, in welcher Form das Unternehmen einen Beitrag zur nachhaltigeren Logistik leisten könne.

Technische Daten

Neue Motoren

  • Hersteller: SCANIA und Caterpillar
  • 736 KW – 740 KW (CAT) Leistung
  • Abgasnachbehandlung: Ad-Blue-Tank und Partikelfilter
  • Abgasstufe 5
  • Emmissionsreduzierung um rund 40 Prozent

Kanalschubboote 

RSPSB146: 

  • Baujahr 1978
  • Ausgelegt für 1,20 Meter Tiefgang 
  • 21,25 Meter lang, 8,25 Meter breit 

RSPSB153: 

  • Baujahr 1979
  • Ausgelegt für 1,25 Meter Tiefgang 
  • 21,11 m lang, 8,24 Meter breit
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