Mit rund 850.000 Tonnen umgeschlagener Güter 2024 hat der Rostocker Fracht- und Fischereihafen (RFH) nach eigenen Angaben in den vergangenen zwölf Monaten wieder anknüpfen können an das hohe Umschlagsniveau der Jahre 2021 und 2022 von jeweils rund 900.000 Tonnen.
Zu einer Delle in der Jahresbilanz sei es 2023 mit rund 650.000 Tonnen durch die andauernde Konjunkturflaute und zwei wochenlange Abkopplungen des RFH vom Bahngüterverkehr gekommen, hieß es. Umfangreiche Bauarbeiten am hafennahen Gleisnetz der Deutschen Bahn hätten zudem verhindert, dass Züge in dieser Zeit den RFH erreichen oder verlassen konnten.
Umschlagsplus beim Düngemittel
Zum Ende 2024 bremste eine weitere zweiwöchige Vollsperrung des Bahngüterverkehrs den Umschlag im Hafen erneut aus. RFH-Geschäftsführer Steffen Knispel:
„Mit den erreichten Gütermengen in dem schwierigen Umfeld sind wir zufrieden.“
Der Umschlag von Rundholz und Holzhackschnitzel legte im zurückliegenden Jahr aufgrund der anhaltend schwachen Konjunktur moderat auf rund 385.000 Tonnen zu. Bei Düngemittel, der anderen Hauptgutart im RFH, gab es mit einem Plus von mehr als 120.000 Tonnen gegenüber 2023 einen Anstieg auf mehr als 315.000 Tonnen.
Um das Hafengeschäft effizienter und umweltschonender zu gestalten, habe man die planmäßige Erneuerung der insgesamt acht Kilometer langen hafeneigenen Gleisanlagen auch 2024 fortgesetzt, hieß es.
„Jährlich investieren wir mehrere hunderttausend Euro in den Austausch von Gleisen, Bahnschwellen und Weichen“, erläutert der Hafenchef. Mittlerweile befänden sich mehr als 20 Prozent der gealterten Gleisanlagen in einem modernisierten Zustand.
Projekt Digitalisierung
Weiter vorangetrieben worden sei die Digitalisierung der Hafenprozesse. Zum Abschluss gebracht wurde unter anderem das vom Bundesverkehrsministerium geförderte Projekt „DigiNet RFH“. Ziel sei es, sensorgestützt im Hafen das Energiemanagement zu verbessern und die Emission von Schadstoffen zu vermeiden. Insgesamt wurden dafür auf dem Hafengelände 180 Sensoren installiert. Steffen Knispel:
„Damit haben wir die technischen Grundlagen geschaffen, um zum Beispiel in Echtzeit zuverlässige Daten über Belastungen durch Erschütterungen, Lärm, Staub und Geruch zu erfassen.“
In einem nächsten Schritt komme es jetzt darauf an, „die Daten aufzubereiten und so zu verwerten, dass vor allem die Sicherheit und die Produktivität in den Betriebsabläufen erhöht werden kann“.
Im maritimen Gewerbepark des RFH, in dem rund 150 Firmen angesiedelt sind, sei es in den zurückliegenden Monaten gelungen, insgesamt sechs Firmengebäude an der Werkstraße 3 im nördlichen Bereich des Hafens neu zu vermieten. Nach einer Unternehmensinsolvenz waren diese vakant geworden. Zu den insgesamt fünf neuen Mietern gehören demnach unter anderem die Brunnhuber Krane GmbH und die Bundespolizei.
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