Renault: Verkauf der Daimler-Anteile

Renault stößt seine Anteile an Daimler überraschend ab, will aber an der Zusammenarbeit bei den Vans festhalten. Darüber hinaus gibt es Gerüchte um einen gemeinsamen Master-Sprinter-Nachfolger.

Fortsetzung folgt: Der Renault Kangoo steht unmittelbar in den Startlöchern und wird im zweiten Halbjahr auch für den neuen Mercedes Citan die Basis bilden. | Foto:
Fortsetzung folgt: Der Renault Kangoo steht unmittelbar in den Startlöchern und wird im zweiten Halbjahr auch für den neuen Mercedes Citan die Basis bilden. | Foto:
Daniela Sawary-Kohnen
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Der französische Automobilhersteller Renault hat eine Trennung seiner Beteiligung am Daimler-Konzern angekündigt. Mit der Platzierung des seit zehn Jahren der Überkreuzbeteiligung gehaltenen, milliardenschweren Aktienpakets bei institutionellen Anlegern will man einen Teil der Schulden des Herstellers abbauen und hofft auf einen Erlös von bis zu 1,14 Milliarden Euro, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Unberührt davon soll aber die Kooperation der beiden Hersteller in der Van-Sparte bleiben, wo mit der neuen Generation des Kangoo auch ein Nachfolger des Mercedes-Benz Citan noch in diesem Jahr in den Startlöchern steht. Auch eine reine Elektro-Variante ist hier fest eingeplant, die aber etwas später auf den Markt kommt.

Die noch von den Ex-Konzernlenkern Dieter Zetsche und Carlos Ghosn eingefädelte enge Zusammenarbeit war im Zuge des Diesel-Skandals abgekühlt wegen gegenseitiger Vorwürfe im Hinblick auf etwaigen Einsatz von Manipulationssoftware. Zuletzt forcierte der Daimler-Konzern auch die Kooperation mit dem chinesischen Großaktionär Geely, der etwa die Marke Smart zu neuem Leben erwecken soll. Bisher lieferte Renault die Plattform für den Smart Forfour.

Gemeinsamer Master-Sprinter-Nachfolger?

Dennoch gab es jüngst von Insidern kolportierte Gerüchte, die beiden Hersteller könnten auch bei den großen Vans gemeinsame Sache machen und etwa die Nachfolger des Renault Master sowie des Mercedes Sprinter auf eine Plattform stellen. Das wäre umso plausibler, als mit Opel (3,5-Tonner) und Fiat (2,8-Tonner) den Franzosen gerade zwei wichtige Kooperationspartner bei den Vans abhanden kommen, die die Renault-Plattform für Derivate genutzt haben. Opel zeichnet im PSA-Konzern für die Entwicklung eines neuen schweren Transporters verantwortlich.

Möglicherweise wird hier auch Fiat im Zuge der Stellantis-Integration mit der Nutzung der erhofften Synergieeffekte auch noch in die Planungen einbezogen und es gibt dann als Nachfolger des Ducato-Boxer-Jumper ein Vier-Marken-Produkt auf einer Basis. Vorerst startet Fiat mit dem E-Ducato aber noch eine eigenständige BEV-Lösung, PSA kooperiert für den E-Transporter mit dem britisch-türkischen Engineering-Spezialisten und Umrüster BD Auto, der jüngst zu BEDEO umfirmierte und 2019 einen Kooperationsvertrag mit PSA für den E-Van abschloss.

Unterdessen wurde auch bekannt, dass der Renault-Allianz-Partner Nissan den lange Jahre erfolgreichen Pick-up Navara nicht mehr eigenständig weiterentwickelt. Der Nachfolger soll auf Basis des nächsten Mitsubishi L200 entstehen. Der zweite japanische Allianzpartner wiederum wird Renault-Plattformen für den Nachfolger des Pkw-Crossover Eclipse verwenden.

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