Renault-Tochter: Hyvia zeigt Fuel-Cell-Van Prototyp
Der französische Automobilhersteller Renault hat im Rahmen seines Joint-Ventures mit dem Fuel-Cell-Spezialisten Plug Power erste Prototypen des Brennstoffzellentransporters vorgestellt. Die Premiere feiert das System in einem klassischen 3,5-Tonnen-Kastenwagen mit 12 m³ Ladevolumen auf Basis des Renault Master, der mit dem System bis zu 500 Kilometer Reichweite bieten soll, davon 100 Kilometer batterieelektrisch.
Grundsätzlich sieht der Hersteller bei den leichten Nutzfahrzeugen eine Anwendung für Brennstoffzellen bei Kunden mit hohen Last- oder Tempoanforderungen sowie Ansprüchen an kurze Tank/Ladezeit. Das Fahrzeug selbst basiert auf dem als Kasten und Chassis erhältlichen batterieelektrischen 3,1-Tonner Master E-Tech mit 57-kW-E-Motor und 33 kWh-Lithium-Ionen-Akku (3,7 kW AC Lader) und ergänzt eine kompakte und moderate 30-kW-Brennstoffzelle sowie vier H2-Tanks mit je 1,5 Kilo Kapazität, die im Dachbereich untergebracht sind.
Fuel Cell erweitert den Radius
Diese lädt den Akku auf, sobald die Fahrbatterie leer ist und dient somit als Range Extender, anders als bei Stellantis. Der französische Konkurrent setzt auf ein paralleles Fuel-Cell-System von Symbio, das in Rollphasen den Vortrieb vom batterieelektrischen Antrieb, der für Anfahren und Beschleunigen zuständig ist, direkt übernimmt. Stellantis setzt hier auf einen kleinen 10,5-kWh-Akku als Zwischenspeicher, der sich aber auch extern aufladen lässt. Die Tanks beim Hyvia-Van stammen vom Partner-Zulieferer Faurecia, die Brennstoffzelle wird von Plug Power in Flins gefertigt Das Fahrzeug soll ab 2022 auf den Markt kommen, weitere Versionen wie ein 19-Kubikmeter-Kofferfahrzeug mit 250 Kilometer Reichweite sowie ein City-Bus mit 15 Sitzplätzen und 300 Kilometer Reichweite sollen folgen.
Auch Tankinfrastruktur wird angeboten
Gleichzeitig präsentiert der Hersteller erstmals den Prototypen einer H2-Tanksäule, die man ebenfalls anbieten will. Das System soll eine Tankzeit von fünf Minuten ermöglichen. Der Wasserstoff soll entweder in lokalen Elektrolyseuren, die man ebenso anbieten will, produziert werden oder per Tanklastzug angeliefert werden. Die Systeme werden ebenfalls im Werk Flins produziert und sollen zur Miete, Leasing oder Kauf verfügbar sein. Hyvia werde ein komplettes Ökosystem für den Brennstoffzellenantrieb und CO2-freien Transport in professionellen Flotten bereitstellen können und dabei die Stärken von Renault und Plug Power vereinen, verspricht David Holderbach, der CEO von Hyvia.
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