Reifen: Continental testet Prototypen für Elektro-Lkw

Wie kommt man mit einem Elektro-Lkw besonders weit? Unter anderem mit den richtigen Reifen. Um diese entwickeln zu können, macht Reifenhersteller Continental gerade Tests auf dem Contidrom - dabei kommen auch Prototypen zum Einsatz.

Auf dem Contidrom laufen derzeit Testfahrten mit einem E-Lkw des Typs Futuricum. Bild: Continental
Auf dem Contidrom laufen derzeit Testfahrten mit einem E-Lkw des Typs Futuricum. Bild: Continental

Elektroantriebe gewinnen nicht nur im Bereich der individuellen Mobilität zunehmend an Attraktivität, sondern erleben auch im öffentlichen Personennahverkehr und im Güterverkehr eine dynamische Nachfrageentwicklung. Gemeinsam mit Fahrzeugherstellern und Technologieunternehmen arbeitet Continental an Reifenlösungen für diese besonderen Anforderungen. Auf dem Contidrom laufen derzeit Testfahrten mit einem Elektro-Lkw von Futuricum, der für DPD Schweiz seit März dieses Jahres im Regionalverkehr im Einsatz ist. Das Futuricum Fahrzeug basiert auf einem Volvo FH, der vom Futuricum Mutterunternehmen Designwerk Products AG auf Elektro-Antrieb umgerüstet wurde. Der 19-Tonnen-Lkw verfügt über 680 PS und hat mit einer Kapazität von 680 Kilowattstunden laut Continental die größte Lkw-Batterie Europas an Bord. Dies ermögliche eine Reichweite von bis zu 760 Kilometern ohne Fracht.

 

„Das Fahrzeug ist seit Anfang des Jahres im Schweizer Regionalverkehr unterwegs und rollt derzeit auf Reifen der Continental EcoRegional-Produktlinie. Die Kombination von Conti EcoRegional HS3 und HD3 ermöglicht bereits von Haus aus hohe Laufleistung sowie ausgesprochen niedrigen Rollwiderstand und bietet damit die wesentlichen Eigenschaften zum wirtschaftlichen Betrieb von elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugen“, sagt Hinnerk Kaiser, Leiter der Reifenentwicklung Bus- und Lkw-Reifen bei Continental.

In den aktuellen Testreihen gehe es darum, die Effizienz noch weiter zu steigern. Dabei liegt der Fokus nach Continental-Angaben insbesondere auf der Reichweitenverlängerung durch Rollwiderstandsreduktion. Dafür kommen neben der Originalbereifung der Conti EfficientPro sowie neue Prototypen im direkten Vergleich zum Einsatz. Die speziell angefertigten Prototypen wurden in Hannover-Stöcken, am zentralen Standort der Forschung und Entwicklung für Premiumreifen von Continental, in einem aufwändigen Roboterschnitzverfahren hergestellt und von erfahrenen Reifenschnitzern verfeinert, teilt das Unternehmen mit.

„Wie bei allen Elektroantrieben sind die Reifen für den Futuricum Logistics 18E bei der Anfahrt und der Beschleunigung einem höheren Drehmoment ausgesetzt. Gleichzeitig steigen das Gewicht und die Gewichtsverteilung der Zugmaschine durch die besonders leistungsfähige Batterie. Deshalb müssen die Reifen nicht nur über einen niedrigen Rollwiderstand verfügen, sondern auch stärkeren Belastungen standhalten als Reifen für vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Gleichzeitig sollen sie genauso lange halten und den gleichen Sicherheitsanforderungen entsprechen wie Lkw-Reifen für konventionelle Antriebe“, berichtet Kaiser.

Die Zielkonflikte, insbesondere zwischen Laufleistung, Brems- und Handlingperformance, auf einem immer höheren Niveau zu auszubalancieren, sei technisch anspruchsvoll. Gleichzeitig befinden sich die Ingenieure angesichts der rasanten Entwicklung des E-Mobility-Segments in einem Wettlauf gegen die Zeit.

Die Schweizer Designwerk Products AG hat sich auf den Umbau von Lkw und Transportern auf E-Antriebe spezialisiert. Das Produktionsprogramm umfasst zusätzlich mobile Schnellladegeräte und modulare Hochvolt-Batteriesysteme. Die DPD Schweiz fertigt jährlich über 24 Millionen Pakete ab. Der Anfang 2021 bestellte Futuricum Logistics 18E soll pro Jahr mindestens 80.000 Kilometer fahren. Dabei spart der Elektro-LKW gegenüber vergleichbaren, dieselbetriebenen Lastwagen 90 Kilogramm CO2 pro hundert Kilometer – das entspricht 72 Tonnen eingespartes CO2 pro Jahr.

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