Rail Cargo Group: Digitalisierung ist der Schlüssel für die Schiene

Digitale Automatische Kupplung, intelligente Güterwagen: Nur zwei der Digitalisierungsprojekte, mit denen sich die Rail Cargo Group für die Zukunft des Schienengüterverkehrs aufstellen will.

Digitale Automatische Kupplung: DDer „DAK Demonstratorzug“ des Projekts DAC4EU wird an vier verschiedenen österreichischen Stationen Halt machen und einem Testprogramm unterzogen. Bild: Rail Cargo Group
Digitale Automatische Kupplung: DDer „DAK Demonstratorzug“ des Projekts DAC4EU wird an vier verschiedenen österreichischen Stationen Halt machen und einem Testprogramm unterzogen. Bild: Rail Cargo Group
Nadine Bradl

Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) investiert in die Zukunftsfähigkeit des Schienengüterverkehrs. Das Ziel sei, das System Schiene grundlegend zu transformieren. Neben höherer Effizienz und Flexibilität soll vor allem der Zugang zum System Schiene vereinfacht werden, um für neue Kundengruppen leicht zugänglich zu sein – all dies stets mit dem Klimaschutz vor Augen, denn die Klimaziele werden nur erreichbar sein, wenn auch mehr Güter mit der Bahn transportiert werden, so RCG.

Clemens Först, RCG Vorstandssprecher betont: „Die Digitalisierung ist ein ganz wichtiges Element, um den Gütertransport schneller, moderner und ökologischer gestalten zu können.“

Digitale Automatische Kupplung (DAK)

Derzeit laufen laut Unternehmen umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf europäischer wie auf nationaler Ebene, um die Serienreife der DAK zu erlangen. Sie soll von 2026 bis 2030 schrittweise in Europa die herkömmliche Schraubenkupplung komplett ablösen. Anfang 2022 wird die DAK nun auch erstmals nach Österreich kommen und zu besichtigen sein. Von Anfang Februar bis Anfang März 2022 wird der „DAK Demonstratorzug“ des Projekts DAC4EU an vier verschiedenen österreichischen Stationen Halt machen und einem umfangreichen Testprogramm unterzogen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in die erforderliche Weiterentwicklung der DAK ein. 

Die DAK soll den europäischen Schienengüterverkehr in mehrfacher Weise revolutionieren. Zum einen, weil Europa mit ihr einen technologischen Rückstand aufholt (neben Europa verwenden derzeit nur noch Nordkorea und Nordafrika die ineffiziente Schraubenkupplung). Zum anderen, leite sie die Digitalisierung im Schienengüterverkehr ein, da mit ihr gleichzeitig auch eine Strom- und Datenversorgung in den gesamten Güterzug integriert werden kann. Das sei die Voraussetzung für zukünftige Innovationen im Bereich des intelligenten Güterverkehrs und in weiterer Folge für die automatisierte Betriebsführung. 

Aussagen in diesem Video müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

SmartCargo

Gemeinsam mit A1 Digital hat die RCG ein Device entwickelt, das Güterwagen intelligent und smart macht. Das Gerät zeichnet Bewegungen der Wagen auf, übermittelt deren aktuelle Position und erkennt sogar Stöße. Laufend kommen neue Features hinzu. Für die Zukunft ergeben sich laut RCG interessante Anwendungsgebiete für Zusatzsensorik – insbesondere im Bereich der Erkennung defekter Radsätze, der Türsensorik und der Verwiegung von Güterwagen. Insgesamt verbessert die RCG mit SmartCargo Kundeninformationen und optimiert auch interne Abläufe. Das Ziel: In Österreich sollen insgesamt 11.800 Güterwagen mit SmartCargo ausgestattet werden. Die 10.000er-Marke wurde nach Firmenangaben bereits geknackt. Unterdessen wurde auch schon in Ungarn mit der Aufrüstung der Flotte begonnen.

DAC4EU

Das Konsortium DAC4EU, bestehend aus dem Konsortiumsleader DB AG, den Güterbahnen ÖBB Rail Cargo Group, DB Cargo und SBB Cargo sowie den Wagenhaltern Ermewa, GATX Rail Europe und VTG, setzt sich dafür ein, Züge in ganz Europa mit der Digitalen Automatischen Kupplung auszustatten. Im Juni 2020 hat das Konsortium seine Arbeit aufgenommen. Bis 2030 sollen Züge in ganz Europa mit der neuen Technologie ausgestattet sein und dazu beitragen, dass der Schienengüterverkehr eine wesentliche Rolle im europäischen Mobilitätssystem der Zukunft spielt. Das deutsche Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) finanziert das Projekt in der Projektlaufzeit von zweieinhalb Jahren mit rund 13 Millionen Euro.

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