Porta Westfalica: Illegales Reifenlager auf Speditionsgelände - Zare warnt vor Brandgefahr

In Porta Westfalica ist ein illegales Reifenlager mit bis zu 25.000 alten Pkw- und Lkw-Reifen entdeckt worden. Die Reifen wurden auf einem ehemaligen Speditionsgelände im Stadtteil Holzhausen entdeckt.

(Symbolbild: Pixabay)
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Christine Harttmann

Auf einem ehemaligen Speditionsgelände in Porta Westfalica ist ein Reifenlager mit schätzungsweise 25.000 Altreifen entdeckt worden. Das teilt die Initiative Zare, ein Zusammenschluss von 18 im Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) organisierten Unternehmen, darunter 16 zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe, mit.

Weiter weist die Initiative in ihrer Pressemeldung auf die akute Brandgefahr hin, die von den mehrere Meter hohen Reifenstapel ausgehen, die daher umgehend entfernt werden müssen. Die Stadt hat den Eigentümern eine Frist gesetzt, um die fachgerechte Entsorgung zu gewährleisten. Sollte dies nicht geschehen, wird die Stadt die Räumung auf Kosten der Eigentümer veranlassen. Die Polizei ermittelt nun, wie die Reifen dort hingelangt sind.

Altreifen bestehen hauptsächlich aus Gummi, das zwar nicht leicht entflammbar ist, aber kaum zu löschen, wenn es einmal Feuer gefangen hat. Zudem bilden die Reifen bei der Lagerung eine sogenannte „innere Struktur“, in der sich verdeckte Glutnester und Brände entwickeln können. Diese sind von außen schwer zu erkennen und können auch lange nach einem sichtbaren Brand weiter schwelen.

In Deutschland müssen Reifen im Sinne der Kreislaufwirtschaft entsorgt werden. Zudem können sie Rohstoffe für neue Produkte liefern. Die mittelständische Wirtschaft in Deutschland produziert aus alten Reifen unter anderem Stallmatten, Tartanbahnen oder Messeböden.

Um diese neuen Produkte produzieren zu können, müssen die Altreifen über zertifizierte Entsorger sortiert und dann den entsprechenden Verwendungszwecken zugeführt werden. Der Sortierungs- und Verwertungsaufwand kostet Geld, den Autofahrer in der Regel mit bis zu acht Euro pro Reifen bei ihrem Händler bezahlen. Diese nutzen die Gebühren, um ihre mit der Entsorgung zusammenhängenden Prozesse und ihre Kosten für die Entsorgung zu finanzieren.

Im vorliegenden Fall haben vermutlich betrügerische Entsorger angeboten, die Reifen für einen minimalen Betrag mitzunehmen. Wenn die Betrüger die Entsorgung der Reifen bei den Händlern für einen Euro angeboten haben, wären das bei der großen Menge satte 25.000 Euro Gewinn. Die Stadt oder der Vermieter bleiben aller Wahrscheinlichkeit nach auf den echten Entsorgungskosten sitzen.

Aus Anlass dieses Falls warnt die Initiative Zare des Bundesverband Reifen- und Vulkaniseur-Handwerks eindrücklich vor den billigen Entsorgungsangeboten, die dann häufig doppelt bezahlt werden müssen. Hochwertiges Recycling habe seinen Preis und sei die Basis für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Deswegen sind Autofahrer und Reifenhändler dazu aufgerufen Altreifen ausschließlich über zertifizierte Entsorger zu entsorgen.

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