Vor 10 Jahren fanden erste Gespräche zwischen der Reifenhandelsgruppe Pneuhagen und dem Hersteller ZC Rubber zur gemeinsamen Entwicklung einer neuen Lkw-Reifenlinie für den europäischen Markt statt. 2014 wurden dann die ersten Modelle der Exklusiv-Marke Westlake auf der IAA präsentiert. Auf der diesjährigen Messe wird das aktuelle Sortiment an Reifen für Lkw, Anhänger und Auflieger für Verteiler- und Fernverkehr sowie Baustellenfahrzeuge und Busse gezeigt.
Bei der Konstruktion der Modelle legt Pneuhage nach eigenen Angaben von Beginn an Wert darauf, dass die Karkassen der abgenutzten Reifen durch Runderneuerung in den vier Werken der Unternehmensgruppe wieder fit für die Straße gemacht werden können.
„Aus unserer Vertriebsorganisation erhalten wir direktes Feedback zu den Produkten im Einsatz. So sehen wir, welche Verbesserungen wir als nächstes mit ZC Rubber in der Westlake-Produktlinie umsetzen sollten, um die Kunden nachhaltig zu begeistern“ , erläutert Robin Brucke, Leiter Produktgruppenmanagement Commercial bei Pneuhage.
Als Antwort auf aktuelle Nachfragetrends sei so auch die Ablösung des Auflieger-Reifens WTR1 durch die Neuentwicklung WTR2 zu sehen, welche auf der IAA erstmals vorgestellt wird. Brucke zufolge seien die ersten Modelle des WTR2 pünktlich zur Messe für den Einsatz in Europa zertifiziert.
Laut den Daten aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von ZC Rubber würden die Prüf-Ergebnisse des TÜV verbesserte Eigenschaften beim Rollwiderstand zeigen - mit einer Senkung von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen als Folge.
„Wir freuen uns darauf, die Performance jetzt noch unter Praxisbedingungen zu testen, bevor die Produktion anläuft“, so Brucke.
Darüber hinaus habe man auch bestehende Produkte mit dem Ziel überarbeitet, den Rollwiderstand und CO2-Emissionen zu optimieren. Nach Abschluss noch ausstehender Tests durch das Prüfinstitut soll auch dafür die Produktion und Auslieferung der optimierten Produkte beginnen.
Pneuhage sieht eigenen Angaben zufolge die nutzerorientierte Beratung von großer Bedeutung, um Laufleistung zu optimieren, Verbrauch zu verringern und Kosten zu sparen. Neben der Runderneuerung spielt auch der Mobilservice sowie eine ganzheitliche Flottenbetreuung eine große Rolle, lässt man verlautbaren.
Ebenfalls auf der IAA zu sehen sind mit Laufstreifen von Recamic runderneuerte Reifen von Pneuhage, die die Reifenhandelsgruppe für Serviceverträge von Schmitz Cargobull liefert. Im Rahmen des Servicevertrags „Basic Service Reifen“ können Nutzer von Schmitz Cargobull-Trailern diese nachhaltige Reifenoption künftig im Ersatzfall wählen.
An den Standorten Karlsruhe und Nossen werden in einem von Reifenhersteller Michelin lizensierten Verfahren abgefahrene Lkw-Reifen für einen zweiten oder sogar dritten Einsatz wieder fit gemacht. Die Erneuerung mit den Laufstreifen der Marke Recamic ist Pneuhage zufolge zertifiziert nach ECE-Regelung 109.
Die Profile sollen jeweils auf die Fahrzeugtypen und Einsatzbereiche abgestimmt sein, um Rollwiderstand, Kraftstoffverbrauch und die Laufleistung auch nach der Runderneuerung zu optimieren.
„Mit dem Aufbringen der Recamic-Profile entstehen zusammen mit geprüften Karkassen wieder voll einsatzfähige Reifen, die qualitativ absolut mit Neureifen vergleichbar sind“, erläutert Brucke.
Er verweist auf Studien-Ergebnisse denen zufolge pro runderneuertem Reifen der Größe 385/65R22.5 bis zu 70 Liter Rohöl, 32 Kilogramm Gummi sowie 14 Kilogramm Stahl eingespart werden könne. Zudem verbrauche eine Runderneuerung etwa 50 Prozent weniger Energie und bis zu 80 Prozent weniger Wasser als die Fertigung eines Neureifens.
Service-Vertragspartner von Schmitz Cargobull können den Reifenbedarf nach Unternehmensangaben seit einigen Jahren über das herstellerunabhängige Netzwerk Pneunet decken, welches die Pneuhage Gruppe 2014 mitgegründet hat. Bisher wurden am Basis-Service-Reifen teilnehmende Fahrzeuge von Schmitz Cargobull im Ersatzfall nahezu komplett mit Neureifen ausgestattet.
Doch laut Brucke fahren inzwischen schon die ersten Trailer mit von Pneuhage runderneuerten Reifen. Er hoffe nach eigener Aussage, im ersten Jahr den Anteil auf 15 bis 20 Prozent steigern zu können:
„Unsere Erfahrungen zeigen, dass auf Kundenseite die Akzeptanz wächst und die richtigen Argumente durchaus überzeugen. Neben Umweltaspekten sind geringere Betriebskosten immer ein wichtiger Faktor im Logistikmarkt“, erklärt Brucke.
Je nach Wertigkeit und Zustand könnten Reifen im Lkw-Bereich bis zu zwei Mal runderneuert werden und damit eine Nutzungsdauer von bis zu 660.000 Kilometer erreichen.
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