Personal und Maut sind Kostentreiber in Stückgutspeditionen

Um 6,3 Prozent sind die Sendungsbezogenen Abwicklungskosten in den Stückgutnetzen gestiegen. Dafür hat vor allem der Anstieg der Personalkosten gesorgt. Aber auch die regionale Ausweitung der Maut trug dazu bei.

Um mehr als sechs Prozent sind die Kosten in den Stückgutnetzen gestiegen. (Foto: 24plus)
Um mehr als sechs Prozent sind die Kosten in den Stückgutnetzen gestiegen. (Foto: 24plus)
Christine Harttmann

Diese Entwicklung belegt die aktuelle Ausgabe des vom DSLV Bundesverband Spedition und Logistik herausgegebenen Kostenindex Sammelgutspedition. Darin vergleichen die Analysten jeweils die ersten sechs Monate der Jahre 2018 und 2019.

Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Personalkosten mit einem Zuwachs von 5,7 Prozent und einem Anteil von über 52 Prozent mit knapp drei Prozentpunkten zum Gesamtkostenanstieg beitragen. Die Entwicklung setzt sich schon seit Jahren fort und wird vor allem vom anhaltenden Fahrermangel geprägt, der sich nun auch zunehmend auf die regionalen Verteilerverkehre auswirkt.

Zudem haben die strukturellen Änderungen der Lkw-Maut zum 1. Juli 2018 und zum 1. Januar 2019 haben die Mautkosten der Stückgutnetze um 52,9 Prozent ansteigen lassen. Damit trug die Straßenbenutzungsgebühr trotz ihres geringen Anteils von nur knapp drei Prozent an den Gesamtprozesskosten mit 1,6 Prozentpunkten zur Erhöhung des Gesamtindex bei. Diese statistisch gesicherten Daten bestätigen die vom DSLV im Mai 2018 veröffentlichte Mautkostenanalyse, die bereits einen sprunghaften Anstieg der Mautkosten prognostizierte.

Anteil an der Gesamtkostenerhöhung hatten auch die Sachkosten mit 1,4 sowie die Treibstoffkosten mit 0,3 Prozentpunkten. Die unterschiedlichen Zuwächse ergaben auch eine neue Gewichtung der einzelnen Kostenarten. Danach liegt der Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten jetzt bei 51,9 Prozent, die Sachkosten gehen mit 33,7 Prozent in die Betrachtung ein, Treibstoffkosten mit 10,2 Prozent und die Mautkosten mit 4,3 Prozent. In der anteiligen Gewichtung wuchsen die Mautkosten von ursprünglich knapp drei auf über vier Prozent. Blieben die Effekte der Maut- und Treibstoffkostenerhöhung unberücksichtigt, läge der Anstieg der sendungsbezogenen Abwicklungskosten immer noch bei 4,4 Prozent.

Als Benchmark für den Stückgutmarkt wurde der Kostenindex Sammelgutspedition zum zehnten Mal im Auftrag des DSLV vom Steinbeis-Beratungszentrum Forwarding and Logistics Center (FORLOGIC) erstellt. An der Erhebung haben sich die Systemverkehr-Netzwerke von 24plus Systemverkehre, CargoLine, Emons Spedition, Honold Logistik Gruppe, IDS Logistik, ILN International Logistic Network, ONLINE Systemlogistik, Rhenus Freight Logistics, Schenker Deutschland, VTL Vernetzte Transport Logistik und Friedrich Zufall mit insgesamt 99 Depots beteiligt.

Der DSLV vertritt die Speditions- und Logistikbranche sowie die Transportwirtschaft über alle Verkehrsträger hinweg (Straße, Schiene, See- und Binnenschifffahrt sowie Luftfracht), einschließlich der Organisation, Bereitstellung, Steuerung, Optimierung und Sicherung von Prozessen der Güterströme entlang der Lieferkette. Der DSLV repräsentiert über seine 16 Landesverbände etwa 3.000 Unternehmen mit über 600.000 Beschäftigten.

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