Panamakanal: Verzögerungen betreffen die Weihnachtsfracht

Angesicht der anhaltenden Dürre und der verringerten Anzahl der Reservierungen rät Transporeon, sorgfältig verschiedene Optionen abzuwägen, um die Waren für Weihnachten, die sich bereits an Bord der Schiffe befinden, rechtzeitig an den Bestimmungsort zu bringen.

Die Dürre im Panamakanal verschärft sich in der Vorweihnachtszeit. Die große Frage: Wie können die sich bereits auf den Schiffen befindlichen Waren pünktlich ankommen? Und welche Kosten entstehen, wenn sie verspätet am Ziel eintreffen? (Foto: Pixabay)
Die Dürre im Panamakanal verschärft sich in der Vorweihnachtszeit. Die große Frage: Wie können die sich bereits auf den Schiffen befindlichen Waren pünktlich ankommen? Und welche Kosten entstehen, wenn sie verspätet am Ziel eintreffen? (Foto: Pixabay)
Anna Barbara Brüggmann

Die anhaltende Dürre am Schifffahrtstor Panamakanal führt nach Angaben von Transporeon weiterhin zu langen Verzögerungen und Warteschlangen für Schiffe, die auf die Durchfahrt warten. Die Panamakanalbehörde (Autoridad del Canal de Panamá, ACP) gab bekannt, dass sie die Anzahl der Reservierungen verringert hat, um einen wettbewerbsfähigen Tiefgang zu gewährleisten.

Dem Anbieter der Transportmanagementplattform zufolge wird die Verringerung der Anzahl der verfügbaren Reservierungszeitfenster jedoch wahrscheinlich den Handel an der US-Ostküste beeinträchtigen. Von Shenzen (China) aus dauert die Fahrt durch den Panamakanal 35 Tage, die Fahrt durch den Suezkanal hingegen 41 Tage.

Welche Alternativen sinnvoll?

Einige Spediteure würden ihre Sendungen auf zwei Schiffe aufteilen, andere zögen eine Umleitung um Kap Hoorn in Erwägung, heißt es. Von einigen der größten Containerschiffe würden Kisten in Panama entladen, um sie auf der Schiene zwischen Panama und Balboa umzuladen. Doch diese alternative Route sei nun ebenfalls ausgelastet.

Laut Transporeon stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, zum Beispiel die Umladung auf kleinere Schiffe mit geringerem Tiefgang, die flachere Gewässer befahren können, die Änderung der Ladung, Nutzung alternativer Streckenführungen -  oder auch Abwarten und Beobachten.

Allerdings würden sich diese Möglichkeiten auf die Wirtschaftlichkeit der Schifffahrt und die Rentabilität der Schiffe auswirken. Und letztendlich würden diese Kosten an die Unternehmen und Verbraucher weitergegeben werden, wenn die Waren nicht rechtzeitig zu Weihnachten geliefert werden.

 

Verzögerung der (Weihnachts)ware

Nach Aussage von Lena von Fritschen, Director Market Intelligence bei Transporeon, fließen circa sechs Prozent des gesamten Welthandels und 40 Prozent des gesamten US-Containerverkehrs jedes Jahr durch den Panamakanal und somit circa 270 Milliarden USD an Fracht.

Die Waren für Weihnachten befänden sich aber bereits an Bord der Schiffe, viele Einzelhändler müssten mit Verzögerungen bei der Durchfahrt rechnen, bis sich der Wasserstand normalisiert.

Die Kommunikation mit Geschäftspartnern in den trockenen Monaten von Januar bis März sollte mit Vorsicht, Wachsamkeit und Vorsorge erfolgen, falls diese Bedingungen anhalten, rät von Fritschen. Zudem sollten Verlader gut ihre Möglichkeiten abwägen, um ihre Fracht pünktlich zur Hochsaison ans Ziel zu bringen.

„Da sich die Lage in Panama in den nächsten vierzehn Tagen nicht verbessern wird, wird eine strategische und flexible Planung noch wichtiger, um die Waren rechtzeitig zu liefern“, erklärt von Fritschen.

Symboldbild Transportjobs

Mehr als 750 aktuelle Jobangebote aus der Transportbranche, vom Lkw-Fahrer über Fuhrparkmanager bis zu Disposition, Teamleitung und vieles mehr mit individueller Suchfunktion und Kartenansicht bieten wir Ihnen ab sofort in unserem Job-Bereich: Ihr nächster Schritt auf der Karriereleiter?

Alle Transport-Jobs anzeigen »