Pakete auf die Schiene: DPD startet Pilotprojekt

Mit dem Start des Projekts hat DPD den Pakettransport zwischen Hamburg und Duisburg auf Güterzüge verlegt. Längerfristig soll die Schiene auch auf anderen Strecken fester Bestandteil im DPD Fernverkehr werden.

Erfolgreicher Start des Pilotprojekts: Das DPD Team um Tim Manthey, Simon Nissen, Andreas Thams, Anke Förster, Sven Petters, Tufan Yazici. (Foto: DPD)
Erfolgreicher Start des Pilotprojekts: Das DPD Team um Tim Manthey, Simon Nissen, Andreas Thams, Anke Förster, Sven Petters, Tufan Yazici. (Foto: DPD)
Christine Harttmann

DPD-Pakete kommen künftig auch per Bahn: Ab 30. Mai 2022 verkehren täglich Güterzüge zwischen Hamburg und Duisburg. Sie transportieren die Sendungen von DPD. Mit dem „intensiv vorbereiteten“ Pilotprojekt will das Unternehmen laut eigenem Bekunden Erfahrungen sammeln. Zugleich wolle man sukzessive mehr Anteile des Fernverkehrs auf die Schiene verlagern. Wie DPD weiter mitteilt, soll damit ein wichtiger Beitrag für mehr Nachhaltigkeit geleistet und die Klimabilanz der beförderten Pakete deutlich verbessert werden. Als erstes Zwischenziel formuliert der Konzern: Bereits im kommenden Jahr sollen rund fünf Prozent des nationalen DPD-Frachtverkehrs über die Bahn abgewickelt werden. Anke Förster, Chief Network Planning and Optimisation Officer bei DPD Deutschland, betont:

„Unser langfristiges Ziel ist die klimaneutrale Logistik. Neben zahlreichen Maßnahmen, die wir bereits im Nahverkehr und auf der letzten Meile umsetzen, liegt unser Fokus auf dem Fernverkehr. Hier spielen alternative Antriebstechnologien auf der Straße ebenso eine Rolle wie die Bahn.“

Partner für die Umsetzung ist der Anbieter Kombiverkehr. Hinter dem Frankfurter Unternehmen stehen als Kommanditisten mehr als 230 Spediteure sowie die DB Cargo AG. Dadurch, so Förster, müsse DPD nicht einen kompletten Zug bestücken, sondern könne sich auf bestehende Routen mit einzelnen Wechselbrücken aufbuchen. Björn Saschenbrecker, der bei Kombiverkehr im Vertrieb tätig ist, rechnet vor:

„Jede Wechselbrücke beladen mit DPD-Sendungen wird im Rundlauf zwischen Hamburg und Duisburg rund eine Tonne weniger CO2 im Vergleich zum reinen Straßentransport emittieren. Dies entspricht einer Einsparung von mehr als 80 Prozent. Der Intermodale Verkehr wird DPD damit ein gutes Stück näher an die Verwirklichung der eigenen Klimaziele bringen.“

Jeden Abend starten fast zeitgleich Güterzüge von Hamburg und Duisburg in entgegengesetzter Richtung, die mit DPD Wechselbrücken beladen sind.

„Die Strecke ist für uns optimal, da sich unsere Depots an beiden Orten unmittelbar in der Nähe zu den Cargoterminals der Bahn befinden“, so Förster.

Trotzdem bedeute die Umstellung umfangreiche Veränderungen in den internen Abläufen.

„Genau in diesem Bereich wollen wir Erfahrungen sammeln: Ein zusätzliches Verkehrsmittel bedeutet mehr Komplexität, gleichzeitig wollen wir sicherstellen, unsere Serviceversprechen einzuhalten.“

Da sei es hilfreich, dass sich DPD bereits in der Vergangenheit intensiv mit dem Bereich des Bahnverkehrs auseinandergesetzt hat und diese Kenntnisse nun einsetzen kann. Eine große Chance sieht Förster zudem in der Integration spezifischer Eigenheiten des Transportmittels Bahn in kundengerechte Angebote:

„Langfristig werden Kunden sicherlich die Wahl haben, ob sie ihre Waren auf schnellstmöglichem Transport auf der Straße oder über die größtmögliche Nachhaltigkeit per Bahn erhalten.“

Mit dem nun gestarteten Projekt entspricht DPD auch dem politischen Wunsch, Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Förster:

„Gerne bieten wir uns mit den gewonnenen Erfahrungen als Gesprächspartner an. So viel können wir aber jetzt schon sagen: Es empfiehlt sich, die Wünsche und Interessen der Wirtschaft gezielt abzufragen und daraus kundengerechte Angebote abzuleiten. Sehr gerne würden wir einen viel größeren Anteil unseres Frachtverkehrs schnell auf die Schiene verlagern.“

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