KEP: DHL und Ford beschleunigen Elektrifizierung der Transporter-Flotte

Mehr als 2.000 E-Vans sollen die DHL-Zustellflotte ergänzen und dem Logistiker frühen Zugang zu Innovationen ermöglichen. Auch die gemeinsame Entwicklung künftiger Produkte für den Einsatz bei DPDHL ist denkbar.

Unter Strom im Lieferdienst: Die Post und Ford setzen ihre Zusammenarbeit, die einst mit dem StreetScooter Work XL begann, jetzt fort. Allerdings mit einem reinen E-Transit, der mittlerweile zur Serie entwickelt worden ist. | Foto: Ford/DPDHL
Unter Strom im Lieferdienst: Die Post und Ford setzen ihre Zusammenarbeit, die einst mit dem StreetScooter Work XL begann, jetzt fort. Allerdings mit einem reinen E-Transit, der mittlerweile zur Serie entwickelt worden ist. | Foto: Ford/DPDHL
Christine Harttmann
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Der Transporterhersteller Ford Pro und der Logistiker Deutsche Post DHL Group haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um den Einsatz von Elektrotransportern für den weltweiten Logistikbetrieb zu beschleunigen. Im Zuge der Zusammenarbeit sollen bis Ende 2023 weltweit mehr als 2.000 elektrische Lieferwagen an den Logistiker gehen. Die  Vereinbarung umfasst darüber hinaus ein Paket an Lösungen für den Betrieb der Elektroflotte, einschließlich des Zugriffs auf die vernetzte E-Telematik-Software und Ladelösungen von Ford Pro, um Betriebskosten zu senken und die Effizienz zu optimieren, wie es heißt. Ford will bis zum Jahr 2035 alle Fahrzeugverkäufe emissionsfrei gestalten und in seinen europäischen Werken, in der Logistik und bei den Zulieferern CO2-neutral wirtschaften, bis spätestens 2050 weltweit. Der Logistiker wiederum investiert in diesem Jahrzehnt sieben Milliarden Euro und peilt das Ziel einer Null-Emissionslogistik an. Dafür strebt man bis 2030 einen Anteil von 60 Prozent an E-Fahrzeugen in der Zustellung an. Speerspitze ist der E-Transit von Ford.

"Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Millionen von Lieferungen, die mit Elektrotransportern auf der ganzen Welt durchgeführt werden. Der E-Transit ist das meistverkaufte Elektrofahrzeug in Nordamerika und seit Juni auch das meistverkaufte in seinem Segment in Europa. Das bedeutet, dass der vollelektrische 2-Tonnen-Transporter bereits große Fortschritte macht, um diese Ambitionen zu unterstützen", warb Hans Schep, General Manager, Ford Pro, Europa.

Die Elektrifizierung der Logistik auf der letzten Meile sei ein wichtiger Pfeiler für die Dekarbonisierung des Betriebs. Die Aufnahme des neuen Ford E-Transit in die globale Flotte von rund 27.000 Elektrotransportern stärke die Fähigkeit, weltweit umweltfreundliche Lieferdienste anzubieten.

"Indem wir unsere Kräfte bündeln und unsere logistikspezifischen Anforderungen berücksichtigen, werden wir Servicequalität und operative Effizienz weiter steigern", kommentierte Anna Spinelli, Chief Procurement Officer & Head of Mobility, Deutsche Post DHL Group.

Ford Pro hat bereits die ersten E-Transits im Rahmen der Vereinbarung übergeben, die sich in die Elektroflotte von Deutsche Post DHL Group einreihen und für die Zustellung auf der letzten Meile in mehreren Ländern weltweit eingesetzt werden. Das Auftragsvolumen konzentriert sich auf die E-Transit-Kastenwagen, die für die Abwicklung von Express-Sendungen in Amerika und Europa konzipiert sind. Die Fahrzeuge würden zur verkehrsreichsten Zeit des Jahres in die Flotte aufgenommen und ermöglichten bereits eine nachhaltigere Belieferung.

Spezielle Zustellfahrzeuge mit Kofferaufbau

Zusätzlich wurde der Kauf von elektrischen Paketzustellfahrzeugen mit einem maßgeschneiderten Kofferaufbau für die innerstädtische Zustellung in Deutschland abgeschlossen. Rund 800 dieser Elektrotransporter werden bis Ende 2023 in Deutschland im Einsatz sein. Die Kooperation soll es beiden Unternehmen ermöglichen, die gemeinsame Entwicklung künftiger Produkte sowie von neuen digitalen Serviceangeboten und Ladelösungen voranzutreiben, heißt es weiter. Der Vanhersteller biete nicht nur einen frühen Zugang zu innovativen Ideen, sondern ermögliche dem Logistiker auch den Zugang zu Testfahrzeugen und Fahrzeugüberwachungsdiensten, da die beiden Unternehmen die Ausweitung ihrer Zusammenarbeit auf eine wachsende Zahl von Märkten weltweit prüfen, so die weitere Ansage.

Im Oktober 2018 hatte Ford die Fertigung des StreetScooter Work XL mit speziellem Zustellaufbau für den Post-Konzern in Köln-Niehl in einer mittelgroßen Serie aufgenommen, auf Basis eines Prototypen, der 2017 vorgestellt worden war. Dabei lieferte Ford aus dem Werk Kocaeli in der Türkei Fahrgestelle ohne Antrieb an die einstige, in Ermangelung von elektrischen Serienprodukten gegründete Post-E-Mobilitätstochter, die dann in Köln um den Aufbau und den StreetScooter-Antrieb von Bosch ergänzt wurden. StreetScooter wurde nach langer Suche Anfang des Jahres 2022 von der Post bis auf eine Servicesparte zur Bestandspflege veräußert, gehört zur Automobil-Holding B.ON (ehemals Odin) und kooperiert mit der Hitachi-Group.

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