Österreich: Maut als Konjunkturmotor für Deutschland?

Während die heimische Wirtschaft diese Weihnachten vergeblich auf ein Konjunkturpaket hofft, "könnten unsere Nachbarländer, allen voran Deutschland, unfreiwillig beschenkt werden", so Senger-Weiss. Die Einführung des Road Pricing in Österreich per 1.1.2004 in Kombination mit der Verschiebung der Einführung der Maut in Deutschland führt zum Wettbewerbsvorteil deutscher Lieferanten insbesondere nach Westösterreich. Betroffen sind vor allem Lieferanten aus Ost- und Südösterreich, die westösterreichische Firmen beliefern, wie anhand einer typischen Liefervereinbarung deutlich wird: Ist ein vier-achsiger Lkw 50 Wochen im Jahr, fünf Tage je Woche hin und retour unterwegs, betragen die zusätzlichen Mautkosten zwischen Salzburg und Wien pro Jahr 40.500 Euro. Bei gleich langer Strecke betragen die Mautkosten zwischen Salzburg und Nürnberg jedoch gerade mal 55 Euro. „Bei Einführung der Maut in Deutschland wären es 18.900 Euro. Das ist eine Benachteiligung heimischer Lieferanten am eigenen Markt“, warnt Senger-Weiss im Rahmen der Pressekonferenz anlässlich der Generalversammlung 2003 des Zentralverbandes Spedition & Logistik. Aber auch tschechische Firmen könnten profitieren: Ein Unternehmen aus Prag kann zumindest für die Hälfte der Transportkostenverteuerung liefern: 20.250 Euro pro Jahr betragen die zusätzlichen Kosten aus dem Road Pricing in diesem Falle. Bis zur Einführung des deutschen Road Pricing sind es ebenfalls nur 55 Euro.(tpi)