Mitte September 2024 kam es zu einer Hochwasserkatastrophe, die nicht nur in Ostösterreich, sondern auch in Tschechien, Polen, Rumänien, Slowenien und Italien massive Schäden an der Bahninfrastruktur und große Störungen in internationalen Lieferketten verursacht hat.
Davon waren nach Angaben der ÖBB Rail Cargo Group (RCG) auch die Import- und Exportströme österreichischer Unternehmen betroffen. Auch die RCG sah sich gezwungen, das Angebot temporär zu reduzieren.
Doch man habe in den letzten Wochen alles dafür getan, die Versorgung der Industriebetriebe mit Gütertransporten aufrecht zu erhalten - unter anderem durch Umleitungen über Semmering und Pyhrn sowie großräumig über Nachbarländer und deren Ausweichstrecken.
Umleitungen
So seien beispielsweise Haushaltsgeräte aus der Türkei nach Deutschland statt über Ungarn via Slowenien/Kroatien geroutet worden. Rohstoffe aus Polen wurden laut RCG statt über Tschechien über die Slowakei transportiert. Der Einzelwagenverkehr von Wien nach Tirol lief über Villach und Zuckerrüben-Transporte auf der Westrecke sind zum Teil mit zwei Diesel-Lokomotiven über Krems geführt worden, so die Angaben.
Das Jahrhunderthochwasser habe Jahrhundertschäden an der Infrastruktur verursacht, allerdings habe man große Fortschritte bei der Aufarbeitung der akuten Hochwasserschäden und der Schadensinventur gemacht. So hofft der RCG-Vorstand zuversichtlich, bald auf den Normalzustand zuzusteuern.
Bald wieder Normalzustand?
Nun würden die finalen Schritte auf dem Weg zurück zum Vollbetrieb erfolgen: Seit dem 15. Oktober fährt die Güterverkehrstochter der ÖBB den Angaben nach jeweils von Dienstag bis Freitag mindestens 85 Prozent des Regelvolumens. Montags, samstags und sonntags sowie im Nachtbetrieb von 23:00 bis 05:00 Uhr seien es bereits bis zu 100 Prozent.
Ab dem 4. November soll die RCG dank zusätzlicher Kapazitäten auf der „neuen“ Weststrecke von Meidling bis Tullnerfeld annähernd 100 Prozent des Regelvolumens erreichen. Auf derselben Strecke gehe es dann ab dem 15. Dezember in den uneingeschränkten Vollbetrieb. So soll den Kunden wieder Flexibilität und Planungssicherheit geboten werden können.
„Das Jahrhunderthochwasser hat komplette Lieferketten von einem Tag auf den anderen zum Stillstand gebracht. Dennoch haben wir es geschafft, die Versorgungssicherheit für die Industrie zu gewährleisten“, so Clemens Först, Vorstandssprecher der RCG. „Das zeigt uns erneut, dass wir gemeinsam mit Krisen umgehen können und beweist die systemische Relevanz des Schienengüterverkehrs“, erklärt Först weiter.
Die Forderung: eine resiliente Infrastruktur
Die RCG plädiere seit Jahren dafür, dass ein Zug genau so einfach durch Europa fahren können muss wie ein Lkw. Hilfreich seien grenzübergreifende Planung, internationales Krisenmanagement und hochflexible Umleitungsverkehre. So sei es möglich gewesen, Waren teilweise über andere Länder umzuleiten.
Doch die RCG moniert, dass es mehr brauche, um langfristig mehr Güter auf die Schiene zu bringen und fordert: eine resiliente, digitale und gut ausgebaute Infrastruktur, faire Wettbewerbsbedingungen sowie Chancengleichheit.
Die unterschiedlichen Verkehrsträger müssten auf Augenhöhe gebracht werden, betont der Bahnlogistiker. Doch auch Eisenbahnverkehrsunternehmen seien gefordert, "ihre Hausaufgaben zu machen", um Kunden ein gutes Angebot bieten zu können.
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