Nutzfahrzeuge: Ford und VW sprechen über Kooperationen

Volkswagen (VW) und Ford prüfen eine strategische Zusammenarbeit, unter anderem im Nutzfahrzeugbereich.
Lückenlos: Das Ford-Transporter-Programm ist modern und dicht gestaffelt, setzt allerdings ausschließlich auf Diesel-Motoren. Alternative Antriebe sind bisher Fehlanzeige. (Foto: Ford)
Lückenlos: Das Ford-Transporter-Programm ist modern und dicht gestaffelt, setzt allerdings ausschließlich auf Diesel-Motoren. Alternative Antriebe sind bisher Fehlanzeige. (Foto: Ford)
Johannes Reichel

Die beiden Autobauer haben dazu eine Absichtserklärung für die Auslotung gemeinsamer Entwicklungen und Projekte unterzeichnet. Das Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit beider Unternehmen zu stärken, heißt es in einer Mitteilung der Unternehmen. Mögliche Projekte sollen in einer Reihe von Geschäftsfeldern untersucht werden, darunter die Entwicklung von Nutzfahrzeugmodellen. Damit wolle man weltweit besser auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse reagieren können. Bei der möglichen Zusammenarbeit sind keine Anteilsbeteiligungen und insbesondere keine Überkreuzbeteiligung geplant, stellten die Anbieter klar.

„Ford ist bestrebt, seine unternehmerische Fitness zu verbessern und flexible Geschäftsmodelle zu seinem Vorteil zu nutzen. Das beinhaltet auch die Zusammenarbeit mit Partnern, um unsere Effektivität und Effizienz zu verbessern“, erläuterte Jim Farley, Präsident „Global Markets“ von Ford. Die geplante Kooperation mit Volkswagen sei ein weiteres Beispiel dafür, wie man als Unternehmen stärker werden könne, indem man ein weltweit erfolgreiches Produktportfolio schaffe und die Fähigkeiten erweitere, deutete Farley weiter an. „Wir freuen uns darauf, zusammen mit dem Team von Volkswagen die Kooperationsmöglichkeiten auszuloten, um weitere Synergiepotenziale zu identifizieren.“

Aus Sicht von Thomas Sedran, Leiter Volkswagen Konzernstrategie verändern sich die Markt- und Kundenanforderungen mit einer hohen Geschwindigkeit. Beide Unternehmen besäßen bereits starke und sich ergänzende Kompetenzen in verschiedenen Nutzfahrzeugsegmenten. Das gilt in beiden Fällen vor allem für das Segment der Transporter und Lieferwagen. „Um uns den Herausforderungen der sich wandelnden Märkte zu stellen, sind wir unausweichlich auf mehr Flexibilität durch Kooperationen angewiesen. Das ist ein Kernelement unserer Konzernstrategie 2025. Die geplante strategische Zusammenarbeit mit Ford ist eine Chance, um die Wettbewerbsfähigkeit beider Unternehmen weltweit zu verbessern”, erklärte der VW-Stratege den Schritt.

Ford verfügt über ein ebenso dichtes Portfolio an leichten Nutzfahrzeugen wie die VW-Tochter VW Nutzfahrzeuge. Lediglich im unteren City-Van-Bereich hat Ford ein weiteres Modell im Programm mit dem Ford Transit Courier. Schwächen weist der US-Hersteller allerdings in Sachen alternative Antriebe auf. Ein CNG-Motor etwa, wie ihn VW führt, fehlt völlig, ein Elektroantrieb, wie Volkswagen ihn derzeit im Crafter forciert, ebenso. Man setzt stattdessen auf einen Hybrid-Antrieb mit Benzinmotor als Range-Extender, der 2019 in Serie gehen soll. So könnte Ford vor allem in dieser Hinsicht profitieren, VW möglicherweise beim Zugang zum US-Markt, den der amerikanische Hersteller dem Vernehmen nach recht erfolgreich mit den Modellen Transit und Connect bedient.

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