Noerpel: Iveco S-eWay im Einsatz

Der Fuhrpark der Noerpel-Gruppe am Hauptsitz in Ulm wurde um einen rein elektrischen S-eWay-Lkw von Iveco erweitert. Dieser wird im Zwei-Schicht-Betrieb eingesetzt - tagsüber im Nahverkehr in der Region Ulm sowie für zwei Nachtlinien zwischen Ulm und der Region München/Augsburg.

(v.l.): Michael Wittmann, Strategischer Einkäufer Noerpel-Gruppe; Max Winter, Area Sales Manager Kamag; Viktoria Wessel, Bereichsleiterin Nachhaltigkeit Noerpel-Gruppe; Judith Noerpel-Schneider, Vorständin Noerpel-Gruppe; Hendrik Greve, Niederlassungsleitung Spedition Ulm Noerpel-Gruppe; Ralf Zehnder, Niederlassungsleitung Spedition Ulm Noerpel-Gruppe, und Lars Kirschenhofer, Business Development Manager Electric Vehicles & Digitalization Iveco Magirus AG. (Foto: Noerpel-Gruppe)
(v.l.): Michael Wittmann, Strategischer Einkäufer Noerpel-Gruppe; Max Winter, Area Sales Manager Kamag; Viktoria Wessel, Bereichsleiterin Nachhaltigkeit Noerpel-Gruppe; Judith Noerpel-Schneider, Vorständin Noerpel-Gruppe; Hendrik Greve, Niederlassungsleitung Spedition Ulm Noerpel-Gruppe; Ralf Zehnder, Niederlassungsleitung Spedition Ulm Noerpel-Gruppe, und Lars Kirschenhofer, Business Development Manager Electric Vehicles & Digitalization Iveco Magirus AG. (Foto: Noerpel-Gruppe)
Anna Barbara Brüggmann

Seit Mitte Oktober 2024 setzt die Noerpel-Gruppe eine batterieelektrisch betriebene Sattelzugmaschine von Iveco ein - einen S-eWay mit zulässigem Gesamtgewicht von 40 Tonnen und einer Reichweite von bis zu 450 Kilometern. Dem Logistikdienstleister zufolge handelt es sich dabei um den ersten E-Lkw für die Unternehmens-Gruppe.

Tags und nachts im Einsatz

Die E-Sattelzugmaschine fährt täglich im Zwei-Schicht-Betrieb: Tagsüber sei das Fahrzeug rund 100 Kilometer im Nahverkehr in der Region Ulm unterwegs, anschließend lege es einen Ladestopp am Standort ein.

Danach bedient der E-Lkw zwei Nachtlinien zwischen Ulm und der Region München/Augsburg. Die Gesamtstrecke der Nachtlinie umfasst den Angaben zufolge circa 400 Kilometer.

„Wir freuen uns sehr, erstmals einen E-Lkw im regulären Praxisbetrieb einsetzen zu können“, sagt Viktoria Wessel, Bereichsleitung Nachhaltigkeit in der Noerpel-Gruppe. „Dies ist ein wichtiger Baustein auf unserem Weg zur Klimaneutralität bis spätestens 2050.“

Der Elektro-Lkw ersetzt einen konventionellen Lkw, der bisher die Touren absolviert hat. Auf Basis der täglichen Fahrleistung von etwa 500 Kilometern rechne man mit einem Einsparpotenzial von 110 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr.

Geladen wird der Lkw am Hauptsitz in Ulm an einer 400-Kilowatt-Ladesäule - wie beim Großteil der insgesamt 28 Unternehmensstandorte mit hundert Prozent Naturstrom, heißt es.

Zwei E-Rangierfahrzeuge

Darüber hinaus nehmen zwei E-Rangierfahrzeuge ihren Betrieb in der Hoflogistik auf – eines in Ulm und eines in Langenhagen bei Hannover. Dafür werde die notwendige Infrastruktur installiert.

Die Rangierfahrzeuge übernehmen das Umsetzen von Wechselbrücken und Aufliegern. Im November 2024 soll dazu eine 200-Kilowatt-Säule inklusive neuem Trafo in Betrieb gehen.

„In der Hoflogistik haben wir bereits im Praxistest gute Erfahrungen mit den ‚E-Wieseln‘ gemacht, sie sind angenehm leise und eben emissionsfrei“, so Viktoria Wessel.

Die Anschaffung der E-Fahrzeuge sowie der Ladeinfrastruktur werde im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) mit rund 750.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Testprojekt mit Wasserstoff-Lkw

Auch andere alternative Antriebe für seine Nutzfahrzeuge prüft der Logistikdienstleister: Am Standort Heidenheim wurde ein mit Wasserstoff betriebener 18-Tonner, der innerhalb von 10 Minuten betankt und fahrbereit sein soll, getestet. Die Testphase sei gemeinsam mit dem Miet-Lkw-Anbieter Hylane durchgeführt worden.

„Die Investitionen für eine vollständige Umstellung sind natürlich immens. Deshalb gehen wir schrittweise vor, nutzen Erfahrungen, um fundierte Entscheidungen über Investitionen zu treffen“, so Judith Noerpel-Schneider, Vorständin in der Noerpel-Gruppe.

Ihrer Aussage nach ist die Wirtschaftlichkeit aufgrund der Anschaffungskosten für die Fahrzeuge sowie für die Umstellung der Infrastruktur an den Standorten eine echte Herausforderung. Doch man habe das Ziel der Klimaneutralität fest im Blick und der Fahrplan zur kontinuierlichen Treibhausgasreduktion soll im Unternehmen weiter konsequent umgesetzt werden.

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