Noch ein Update für den Daily

Der Iveco-Transporter geht mit mehr Sicherheit und Konnektivität in das neue Modelljahr und bietet erstmals Motoren nach Euro 6dTemp. Auch sollen die Kosten für Verbrauch und Wartung gesunken sein.

Saubere Größe bei den Großen: Nach "RDE" -eady erfüllt der Daily jetzt auch formal die Euro6d-Temp-Norm und erhält ein Sicherheits- und Konnektivitätsupdate. | Foto: J. Reichel
Saubere Größe bei den Großen: Nach "RDE" -eady erfüllt der Daily jetzt auch formal die Euro6d-Temp-Norm und erhält ein Sicherheits- und Konnektivitätsupdate. | Foto: J. Reichel
Redaktion (allg.)
von Johannes Reichel, LOGISTRA

Der italienische Nutzfahrzeughersteller Iveco hat seine Transporterbaureihe Daily erneut überarbeitet. Neben optischen Änderungen an der Frontpartie mit größeren Kühllufteinlässen und einer breiteren Stufe und im Interieur mit hochwertigeren Materialien und neuem Zentralinstrument sorgen jetzt erstmals im Segment der gewerblichen Transporter (N1/N2) nach Euro6d-Temp (WLTP&RDE) sowie die Lkw-Einstufung Euro VI D saubere Diesel-Motoren mit 2,3 Liter (116 bis 156 PS) sowie 3,0 Liter Hubraum (160 bis 210 PS) für Planungssicherheit. Daneben bleibt der 3,0-Liter-Motor mit Erdgasantrieb (136 PS/350 Nm) weiter im Programm, kombinierbar auch weiterhin mit der 8-Gang-Wandlerautomatik "Hi-Matic".

Für etwas bessere Performance der formal gleich starken Aggregate soll ein neuer elektronisch gesteuerter Variabler Turbolader (VTG) sorgen. Darüber hinaus will der Daily mit einem Start-Stopp-System, elektromechanischer Lenkung, einer neuen, "intelligenten" 220-A-Lichtmaschine und speziell gestalteten, rollwiderstandsoptimierten Reifen der Effizienzklasse A punkten. Auch die Reifendruckkontrolle, ablesbar im Zentraldisplay, soll helfen, etwaige Ineffizienzen zu vermeiden. Die Gesamtersparnis beim Spritverbrauch beziffert man auf zehn Prozent in Summe der Maßnahmen.

Zu den insgesamt zehn Prozent niedrigeren Wartungskosten soll vor allem ein gestiegenes Wartungsintervall von 50.000 km auf 60.000 km beitragen, erzielt dank einer größeren Ölwanne. Auch der neue dreigeteilte Stoßfänger soll im Falle von Rempler Kosten senken und leichter zu tauschen sein. Optional erhältlich sind ein energiesparende und langlebigerere Voll-LED-Scheinwerfer, die zugleich als Tagfahrlicht eine "Lichtsignatur" geben sollen, wie ein Daily-Projektleiter Sergio Beer erklärt. Zugleich werde die Sichtbarkeit erhöht.

Fahrerassistenz: City-Notbremse greift ein

Für mehr Sicherheit sorgt zugleich eine sogenannte City-Notbremse, die das Fahrzeug bei Geschwindigkeiten zwischen 5 und 50 km/h selbsttätig zum Stillstand bringt, falls ein Hindernis auftaucht. Auch der allgemeine Notbremsassistent wurde dem Vernehmen nach verbessert. 38 Prozent der Low-Speed-Unfälle könnten vermieden werden, wenn eine Notbremse an Bord wäre, zitiert der Hersteller aus einer UN-Studie.

Auch sonst zieht der Daily bei der Fahrerassistenz auf klassengemäßes Niveau etwa von VW Crafter, Mercedes Sprinter oder Ford Transit. Ein ACC mit aktiver Lenkunterstützung, ein Stau-Assistent respektive Automatik, ein spezieller City-Mode mit deutlich niedrigeren Lenkkräften sind jetzt optional erhältlich. Auch ein Seitenwindassistent, der bei dem gerne als Großraumversion oder mit Kofferaufbau bestellten Daily besonders sinnvoll ist, gehört zur Standardausrüstung. Eine spezielle Bergabfahrhilfe und ein Traction-Plus-System soll über das ESP-System in kniffeligen Situationen helfen.

Die elektrische Parkbremse, die sich aktiviert, sobald anhält oder wahlweise den Öffner der Fahrertür betätigt, trägt zum leichteren Handling im Stadtverkehr bei, was der Hersteller auf fünf Stunden Zeitersparnis pro Monat hochrechnet. Zudem spart der E-Stopper Platz. Das kleinere, wahlweise in Leder erhältliche Lenkrad mit angenehmerer Bedienung bietet einen weiteren Verstellbereich, die elektromechanische Lenkung soll zudem gefühlvoller agieren.

Zeitgemäße Konnektivität, Updates "over the air"

Ebenfalls auf zeitgemäßes Niveau fährt der Daily mit Konnektivitätsfeatures wie Apple-Carplay oder Android Auto sowie einem neuen Infotainmentsystem namens Hi-Connect mit 7"-Touchscreen, DAB-Radio, Rückfahrkameraanzeige sowie Tom-Tom-Navigation für Pkw und Lkw. Integriert ist hier auch die Fahrstilanalyse, mit der der Fahrer direktes Feedback bekommt. Ein zentral platziertes TFT-Farb-Display mit sieben speziellen Menüs liefert ein Bündel an 100 Unterpunkten an Information. Auch das Fahrzeug verbindet der Hersteller jetzt noch weiter mit dem Kunden und mit der Werkstatt. Unter anderem lassen sich Software-Updates "over Air" vornehmen. Zudem lassen sich Werkstatttermine dank Echtzeitdatenanalyse individuell vorhersagen. Eine Fahrdatenanalyse inklusive Fahrstil und exakter Verbrauchsstatistik liefert man jetzt wahlweise. Das System ist in die Kundentelematik integrierbar via API-Link.

All das will der Hersteller in maßgeschneiderten Paketen anbieten, die von Owner-Drivern und Kleinflotten bis hin zur umfassenden Flottentelematiklösung in Kooperation mit Verizon Connect reichen. Bei letzterer handelt es sich dann um ein interaktives Tool, mit dem der Fuhrparkleiter dann sowohl mit Geofencing arbeiten als auch die Fahrzeuge in Echtzeit lokalisieren oder optimierte Routenführung erstellen lassen kann. Er erhält zudem automatisierte Meldungen über den Fahrzeugzustand oder Wartungstermine. Auch eine mobile App, mit der der Fahrer die Aufträge vollständig abwickeln kann, inklusive Dokumentenscan und digitaler Signatur, ist in diesem Paket enthalten.

Zugleich kündigte der neue Iveco-Brand-President Gerrit Marx an, mit der vor kurzem präsentierten schlankeren Struktur wolle man die Weichen für die globalen Megatrends wie Digitalisierung, Automatisierung, Elektrifizierung und "Servitization" besser bewältigen. "Der Daily ist über vierzig Jahre zu einer Art Marke in der Marke geworden. Und er wird den mit einer revolutionären Evolution den Auftakt bilden für die Transformation der Marke", erklärte Gerrit Marx, der zuvor für Daimler, Volkswagen und zuletzt einem großen Beratungsunternehmen gearbeitet hat.

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