Nissan Townstar: Neuer City-Lieferwagen

Die Allianz-Schwester von Renault stellt ihre Version des neuen City-Lieferwagens vor, bei dem der Fokus auf dem E-Antrieb liegt und ein Diesel erst gar nicht mehr kommt. Der Benziner peilt auf Kombi-Klientel, der E-Antrieb auf's Gewerbe, kommt aber erst ab Mitte nächsten Jahres.

Vergesst den Diesel: Für primäre Stadtanwendungen konzipiert, soll der Nissan Townstar erst gar nicht mehr als Selbstzünder kommen - sondern nur elektrisch und als kräftiger Benziner. | Foto: J. Reichel
Vergesst den Diesel: Für primäre Stadtanwendungen konzipiert, soll der Nissan Townstar erst gar nicht mehr als Selbstzünder kommen - sondern nur elektrisch und als kräftiger Benziner. | Foto: J. Reichel
Daniela Sawary-Kohnen
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Die Renault-Allianz-Schwester Nissan hat jetzt ihren neuen City-Lieferwagen Townstar vorgestellt und legt die Priorität für gewerbliche Nutzer dabei klar auf den Elektroantrieb. Einen Diesel wird es von dem Kompakttransporter demnach nicht mehr geben, der kräftigere 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (130 PS/240 Nm; 6,2 l/100 km) wird das einzige Verbrenner-Aggregat sein. Zur Begründung verwies LCV-Verantwortlicher Berhard Hohns bei Nissan Europe auf den zu erwartenden Schub für E-Antriebe durch die neue Ampel-Regierung, in deren Folge man auch in Deutschland wie in Europa bereits üblich, schärfere Einfahrtsregularien in Innenstädte erwartet. Zudem mache die erwartete Euro-7-Norm den Aufwand für die Abgasreinigung noch größer und schließe das Zeitfenster für den Selbstzünder weiter, argumentiert der Nissan-LCV-Manager weiter. Der Fokus der gewerblichen Version liege klar auf der urbanen Anwendung, so Hohns. Man strebt über die nächsten Jahre eine Verdoppelung des Herstelleranteils im Segment an. Die leichten Nutzfahrzeuge sieht man als krisenfestes Segment mit großem Potenzial für weiteres Wachstum, an dem man teilhaben wolle.

Verkaufsstart für die konventionelle Version ist zu Beginn des nächsten Jahres, weswegen man hier vor allem auf Interessenten für den bis zu siebensitzigen Kombi peilt, die man seit einiger Zeit nicht mehr bedienen konnte, wie es heißt. Auf die Elektrovariante müssen Kunden dann noch mindestens bis Mitte nächsten Jahres warten. Dafür kommt der Stromvan dann wie bei den technischen Zwillingen Renault Kangoo sowie Mercedes Citan mit 44 kWh Akku, 90-kW-Motor und bis zu 295 Kilometer Reichweite dann auch in zwei Längen (L2 4,9 m³, 4,91 Meter Länge, breitere Schiebetür 83 statt 62 cm), mit diversen Auf- und Ausbauten und allen Ladeoptionen der Geschwister. So soll es neben dem 11-kW-AC-Lader der Basis auch einen 22-kW-AC-Lader sowie die 75-kW-DC-Option geben. Auch bei Nissan ist der Ladeanschluss praktisch unter dem jüngst überarbeiteten Logo platziert. Bei der Fahrerassistenz fährt man das bei den beiden anderen Marken übliche Niveau an Systemen bis hin zum teilautomatisierten Fahren auf Level 2 auf. Beim Thema Laderaum bleibt die "Open-Sesame"-Tür ohne B-Säule aber dem Kangoo vorbehalten.

Differenzierung durch Optik und Garantie

Für Differenzierung gegenüber dem baugleichen Wettbewerb will man mit sowie der traditionellen Fünf-Jahres-Garantie sorgen. Im Interieur übernimmt man bis auf die Sitzdesigns, Stoffe und das Lenkrad die Gestaltung des Kangoo und bietet eine eigene 360-Grad-Kamera-Lösung samt Bird-View-Perspektive optional an. Für Erkennbarkeit Außen sorgt die markanter und im Nissan-Look gestaltete Frontpartie mit eigener Motorhaube, Grill und Scheinwerfern. Auch die Rückleuchten erhielten ein eigenes Design. Abgrenzen will sich der japanische Hersteller, bei dem der Nissan eNV200 einst früh Maßstäbe für Elektro-Vans setzte, zudem mittels eines dedizierten Elektro-Designs im Vergleich zu den kaum nach außen erkennbaren technischen Brüdern. Die Optik der Frontpartie mit blau eingefärbten, geschwungenen Linien nimmt Anleihen an dem Elektro-Crossover Nissan Arriya, der im nächsten Jahr auf den Markt kommen soll. Der eigenständig von Nissan entwickelte Vorgänger eNV200 wird noch bis Ende des Jahres in Barcelona gebaut und verkauft. Im B-Segment setzte der Anbieter nach dem Ende des NV200 bisher auf den Zwischenschritt des Renault-Kangoo-II-basierten Nissan NV250.

Eine Modellpflege kündigte der Hersteller auch für den Primastar an, der nun auch in der Pkw-Kombi-Version NV300 auf den Namen Primastar hört und die neuen Optik-, Komfort-, Konnektivitäts- und Fahrassistenzfeatures des Renault Trafic zurückgreifen kann. Der größere Transporter NV400 hört jetzt wieder auf den namen Interstar und bleibt dagegen einstweilen unverändert im Programm. Hier kommt erst mit der Nachfolgegeneration, die derzeit in der Entwicklung ist, eine vollelektrische Variante von Nissan, der Master E-Tech, jüngst um eine größere Batterie abgerundet, bleibt Renault vorbehalten. Auch der Pick-up Navara erhält in Europa keinen Nachfolger. 

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