Nabu: Kritik an Plänen zur CO2-Speicherung unter der Nordsee

(dpa/lni) Nach Vorstellung der Bundesregierung soll ein Teil der Kohlendioxid-Emissionen ins Gestein tief unter der Nordsee gepresst werden. Beim Nabu in Niedersachsen stößt dies jedoch auf Kritik.

Die Bundesregierung hat eine Speicherstrategie vorgestellt, eine Speicherung an Land soll vorerst ausgeschlossen bleiben. (Foto: Patrick Pleul/dpa)
Die Bundesregierung hat eine Speicherstrategie vorgestellt, eine Speicherung an Land soll vorerst ausgeschlossen bleiben. (Foto: Patrick Pleul/dpa)
Anna Barbara Brüggmann

Der Nabu in Niedersachsen reagiert auf die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für die Speicherung von Kohlendioxid auf hoher See. „Wir lehnen eine CO2-Speicherung in Niedersachsen aufgrund der Risiken grundsätzlich ab und das sowohl On- als auch Offshore“, teilte der Landesvorsitzende des Nabu Holger Buschmann am 27. Februar 2024 mit.

Deutlich größeres Potenzial zur CO2-Speicherung gebe es durch natürliche Senken - etwa indem vorhandene Moore und Feuchtgebiete vernässt und Wälder geschützt würden. Darin lägen in Niedersachsen „enorme Chancen für Synergien zwischen Natur- und Klimaschutz“, sagte Buschmann.

Klimaschädliches CO2 zum Beispiel aus der Zementindustrie soll in Deutschland nach den Plänen von Habeck künftig auch unterirdisch gespeichert werden können - zumindest auf hoher See. Im Fachjargon wird diese Technik auch CCS genannt (Carbon Capture and Storage).

Speicherstrategie

Die Bundesregierung hat sich grundlegend auf eine Speicherstrategie geeinigt und diese am 26. Februar 2024 präsentiert. Eine Speicherung an Land soll vorerst ausgeschlossen bleiben.

Der Nabu in Niedersachsen lehnt die Technik auch ab, da der Ausbau der Infrastruktur für die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid sehr teuer sei und extrem viel Energie verbrauche.

Übernutzung

Zudem gebe es bereits eine Übernutzung der Nordsee, sagte Buschmann. Das Meer sei etwa durch die Fischerei, Schifffahrt, den Aufbau der LNG-Infrastruktur, die Verklappung von Sedimenten und den Ausbau der Offshore-Windenergie stark belastet.

„Eine CO2-Injektion und die damit verbundenen Infrastrukturmaßnahmen würden die Situation noch drastisch verschlimmern“, so Buschmann.

Symboldbild Transportjobs

Mehr als 750 aktuelle Jobangebote aus der Transportbranche, vom Lkw-Fahrer über Fuhrparkmanager bis zu Disposition, Teamleitung und vieles mehr mit individueller Suchfunktion und Kartenansicht bieten wir Ihnen ab sofort in unserem Job-Bereich: Ihr nächster Schritt auf der Karriereleiter?

Alle Transport-Jobs anzeigen »