Mit dem E-Kühlfahrzeug frisch zum Kunden

Der Nutzfahrzeughersteller Mercedes-Benz und der Kühlaufbau-Spezialist Kerster haben mit dem Polarfuchs gemeinsam ein vollelektrisches Kühlfahrzeug für die Letzte Meile entwickelt. Basis ist der eVito.

Der vollelektrische Stadtlieferwagen Polarfuchs ist ein Gemeinschaftsprojekt von Mercedes-Benz und Kerstner. | Bild: Daimler
Der vollelektrische Stadtlieferwagen Polarfuchs ist ein Gemeinschaftsprojekt von Mercedes-Benz und Kerstner. | Bild: Daimler
Anna Barbara Brüggmann
(erschienen bei LOGISTRA von Tobias Schweikl)

Mercedes-Benz Vans hat bei der Veranstaltung „Clever Bodybuilder Solutions 2019“ im Mercedes-Benz-Werk in Ludwigsfelde gemeinsam mit Auf- und Ausbauherstellern insgesamt 34 Spezialaufbauten für die gesamte Transporter-Flotte der Marke präsentiert.

Das Spektrum reicht von Aluminium-Muldenkipper bis zum Bus für Hochzeitsgäste und umfasst die neun verschiedene Branchen „Handel und eGrocery“, „Service und Dienstleistungen“, „Personenbeförderung“, „Eingeschränkte Mobilität“, „Reisemobil“, „KEP und Logistik“, „Bau“, „Einsatz und Kommunal“ sowie „Weitere Branchen“.

Ein Highlight der Veranstaltung war dabei der „Polarfuchs“. Der emissionsfreie Stadtlieferwagen aus dem Bereich eGrocery wurde gemeinsam mit dem Aufbauhersteller Kerstner auf Basis des eVito entwickelt.

Er verfügt über einen elektrischen Antrieb und eine elektrisch betriebene Kühlanlage, sodass Lebensmittel lokal emissionsfrei ausgeliefert werden können. Neu dabei ist, dass die Kühlanlage an das Fahrzeugbordnetz angeschlossen ist, wodurch sich der Bedarf an Zusatzbatterien minimieren lässt.

Im September stellte der „Polarfuchs“ in einem vierwöchigen Pilotprojekt mit dem Kochbox-Anbieter „HelloFresh“ in Belgien seine Alltagstauglichkeit unter Beweis. Das Fahrzeug konnte laut Hersteller die Temperaturen im Laderaum (Frischedienst) trotz bis zu 50 Belieferungen pro Tour zuverlässig halten. Das Konzept für die lokal emissionsfreie Lieferung von temperatursensiblen Produkten soll zukünftig auch auf andere Branchen und Baureihen erweitert werden.

Der Markt der Belieferung mit frischen Lebensmitteln verfügt über enormes Wachstumspotenzial. Zwar werden in Deutschland laut Schätzungen nur rund 1,5 Prozent aller Lebensmittel online bestellt, doch die Tendenz ist eindeutig.

Laut einer von McKinsey online durchgeführten Studie, haben 82 Prozent der Befragten aus städtischen Gebieten in Deutschland davon gehört und rund 30 Prozent haben ihre Lebensmittel bereits online bestellt – 10 Prozent davon regelmäßig. In Deutschland und in den USA wird von 2018 bis 2023 ein jährliches Wachstum von etwa 20 Prozent beim eGrocery erwartet. Im bereits reiferen britischen Markt beträgt das Wachstum pro Jahr immerhin 8,7 Prozent.

Der Trend dabei: Die Big Player der Branche sourcen den Transport vom Lager zum Kunden nicht mehr aus, sondern betreiben ihre eigene Flotte – um sich vom Wettbewerb zu differenzieren und höheren Kundenservice wie verschiedene Lieferzeitfenster anbieten zu können. Mit eigenen, geschulten und professionellen Fahrern soll zudem der Qualitätsstandard hochgehalten werden.

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