Milence: Ladepark für E-Lkw in Antwerpen-Brügge eröffnet

Das Joint Venture von Daimler Truck, der Traton Group und der Volvo Group hat seinen bislang größten Ladepark im Hafen von Antwerpen-Brügge in Betrieb genommen.

Milence startet mit einem der größten öffentlichen Ladeparks in Europa. Foto: Milence
Milence startet mit einem der größten öffentlichen Ladeparks in Europa. Foto: Milence
Daniela Sawary-Kohnen

Im Beisein von Maros Sefcovic, Executive Vice-President für den europäischen Green Deal, weihte das Unternehmen den Ladepark für E-Lkws ein. Mit einem Gesamtumschlag von 289 Millionen Tonnen pro Jahr sei der Hafen Antwerpen-Brügge ein wichtiger Knotenpunkt im Milence-Netzwerk, hieß es. Anja van Niersen, CEO von Milence:

„Mit dieser strategischen Ergänzung des Netzwerks nimmt die zukünftige Roadmap von Milence immer mehr Gestalt an. Unser neuer Ladepark liegt strategisch günstig am Rhein-Alpen-Korridor, einer der meistbefahrenen Güterverkehrsrouten Europas. Damit bringen wir die Ladeinfrastruktur gezielt dorthin, wo der Bedarf für nachhaltigen Gütertransport auf dem Kontinent am größten ist.“

Bald zweiter Hub auf Parkplatz Goordijk
Auf dem neu eröffneten Ladepark des Lkw-Parkplatzes Ketenis versorgen zehn CCS-Ladegeräte (Combined Charging System) mit einer Ladeleistung von bis zu 400 kW pro Bucht insgesamt zwanzig Stellplätze.

Damit sei Ketenis der erste Milence-Ladepark in Belgien und zugleich der größte in Europa, heißt es aus dem Unternehmen. Noch in diesem Jahr soll ein zweiter Hub auf dem Lkw-Parkplatz Goordijk mit fünf CCS-Ladegeräten für zehn Stellplätze folgen. Man plane einen schnellen Übergang zu Megawatt Charging System (MCS) für beide Ladeparks, sobald die Technologie verfügbar sei. Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen-Brügge:

„Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ist ein Schlüsselelement bei der Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs. Als Vorreiter bei der Energiewende haben wir die Initiative ergriffen und stellen gemeinsam mit Milence leistungsstarke Ladeparks im Hafengebiet von Antwerpen bereit. Mit diesem zukunftsweisenden Schritt wollen wir ein Beispiel für andere Häfen sowie Logistikbereiche sein und sie inspirieren.“

Bezahl-App und Direkttarif

Um einen einfachen Zugang für jeden Lkw auf dem Markt zu ermöglichen, hat das Joint Venture nach eigenen Angaben Vereinbarungen mit mehreren großen eMSPs (E-Mobility Service Providern) in Europa unterzeichnet. Dieses Partnernetzwerk soll weiter ausgebaut werden.

Zudem habe man eine benutzerfreundliche App für die Kunden, mit der sie leicht ein Ladegerät finden und für die Ladevorgänge bezahlen könnten. Direktzahlungen würden auch über ein Zahlungsterminal möglich sein.

Der Direkttarif betrage 0,4 Euro (0,399 Euro) pro kWh ohne Mehrwertsteuer und Transaktionskosten. Dieser Ladetarif gelte auch für alle von Milence betriebenen Ladeparks, lasse sich in der App finden und an der Ladestation anzeigen. 

Einsatz von elektrischen Schwerlastfahrzeugen

Der Lade- und Parkbereich ist eingezäunt und gesichert, beleuchtet und mit Kameraüberwachung, WLAN und Sanitäranlagen ausgestattet. Zudem können Fahrer an den Verkaufsautomaten in der Unterkunft Snacks und Getränke erhalten.

Beide Ladeparks auf Ketenis und Goordijk tragen laut Milence zur Initiative eines grünen Transitkorridors zwischen den Häfen von Antwerpen und Brügge bei. Zudem ermöglichten sie den Einsatz von elektrischen Schwerlastfahrzeugen. Annick De Ridder, Präsidentin des Verwaltungsrats des Hafens Antwerpen-Brügge:

„Die Ladeparks machen beide Lkw-Parkplätze im Antwerpener Hafengebiet zu einem unverzichtbaren Bindeglied im elektrischen Lkw-Transport. Gemeinsam mit Milence beseitigen wir damit eine wichtige Hürde für in- und ausländische Transporteure beim Umstieg auf Elektro-Lkw. Der Straßengütertransport ist und bleibt für uns wichtig, um sehr spezifische Produkte schnell und pünktlich zu liefern – und das ist gerade für die sogenannte letzte Meile essenziell. Unser Hafen ist der Wirtschaftsmotor Flanderns. Je nachhaltiger – und in diesem Fall je elektrischer – dieser Motor läuft, desto besser!“

Milence nutze zudem nachhaltige Optionen wie zum Beispiel durch die Senkung der CO2-Emissionen in der gesamten Betonpflasterlösung. Auch die Verwendung von Holzelementen im Milence-Bogen und in den Vordächern für eine Lebensdauer von 30 Jahren sei eine solche Maßnahme. Anja van Niersen, CEO von Milence: 

„Diese Entwicklung im Hafen von Antwerpen-Brügge ist ein klarer Beweis dafür, dass starke Partnerschaften den Weg in die Zukunft auszeichnen. So lassen sich grüne Transitkorridore in ganz Europa schaffen. Unser Ladepark unterstützt dies nicht nur, sondern ist auch ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung unserer Vision eines Straßengüterverkehrs ohne CO2-Emissionen. Eine solche Zukunft beginnt hier und heute. Wir freuen uns, mit Milence den Weg dafür zu ebnen.

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