Migros: Hauseigene Biomethan-Tankstelle

Der Schweizer Einzelhandelskonzern Migros eröffnet in Basel eine eigene Tankstelle für seine mit Biomethan betriebenen Lkw. Doch man nutzt auch andere Antriebstechnologien - je nach Einsatz.

Pierre Müller, Leiter der Logistik bei der Migros Basel, mit einem der Biogas-Lkw vor der eigenen Biogas-Tankstelle direkt auf dem Gelände der Migros-Betriebszentrale in Münchenstein in Basel-Land. | Bild: CNG-Mobility.ch.
Pierre Müller, Leiter der Logistik bei der Migros Basel, mit einem der Biogas-Lkw vor der eigenen Biogas-Tankstelle direkt auf dem Gelände der Migros-Betriebszentrale in Münchenstein in Basel-Land. | Bild: CNG-Mobility.ch.
Redaktion (allg.)
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Um die von der EU aufgestellten Klimaziele zu erreichen, setzt die Genossenschaft Migros Basel unter anderem auf eine mit Biogas betriebene Nutzfahrzeug-Flotte und will so ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um 80 Prozent reduzieren. Unterstützend sollen außerdem die Transportrouten sowie die Fahrzeugauslastung optimiert werden, heißt es. Die gesamte Flotte aus 30 Diesel-Trucks will man dafür mit per alternativen Antriebstechnologien betriebenen Lkw ersetzen. Darunter neben fünf Biogas-Lkw und einem Biogas-Lieferwagen auch mit Elektro- sowie Wasserstoff-Lkw.

Zur Förderung des Betriebs von Biogas-Trucks hat Migros nun laut Pressebericht der Interessengemeinschaft der Schweizer Gasbranche CNG-Mobility auf dem Gelände der Betriebszentrale in Münchenstein in Basel-Land eine eigene Biogas-Tankstelle in Betrieb genommen.

Zur Minderung des CO2-Ausstoßes brauche man mehrere Antriebstechnologien, sagt Pierre Müller, Leiter der Logistik bei der Migros Basel. Man müsse den richtigen Antrieb je nach Einsatzart wählen. Vorrangiges Ziel sei es, zunächst so wenig wie möglich zu fahren, dann mit so wenig CO2-Ausstoß wie möglich.

„Eine einzige Antriebstechnologie als das Allheilmittel zu postulieren, wäre falsch!“

Daher wolle man in den kommenden Jahren die Lkw-Flotte des Unternehmens erneuern und die Fahrzeuge gezielt nach Eignung einsetzen, zum Beispiel für kürzere innerstädtische Fahrten von 10 bis 200 Kilometern am Tag eher elektrisch betriebene; ideal für längere Fahrten eigneten sich die mit Biogas betankten CNG (Compressed Natural Gas; komprimiertes Erdgas)-Lkw. Derzeit seien für die Flottenerneuerung bis 2030 fünf Wasserstoff-, 12 Elektro- und 12 Biogas-Lkw geplant.

Mehrere Vorteile für Biogas

Die Mehrkosten fielen vor allem bei Biogas-Fahrzeugen im Vergleich mit Diesel-Lkw kaum ins Gewicht, so Müller. Deutlich teurer dagegen seien die E-Lkw. Was die Wasserstoff-Trucks betreffe, so seien diese „erst im Pay-per-Use-Modell“ verfügbar.

Einen weiteren Vorteil für Biogas sieht Müller in der optimalen Verwertung von Material: das Biogas wird aus der Vergärung von biogenen Reststoffen gewonnen, zum Beispiel aus Grün- und Fleischabfällen und soll zukünftig auch aus nicht verkauften Produkten der Migros-Filialen kommen:

„Produkte, die wir nicht an gemeinnützige Organisationen geben können, werden so einem anderen sinnvollen Zweck zugeführt und für den Antrieb unserer mit Gas betriebenen Lastwagen verwendet.“

Auf diese Weise könnten jährlich etwa 2.000 Tonnen Biomasse sinnvoll verwertet werden; es verringerten sich zudem die Abfallmenge und die Entsorgungskosten; die Biomasse komme wieder in die Kreislaufwirtschaft und werde nicht unnötig in Abfallverwertungsanlagen verbrannt.

Das schweizer Portal cng-mobility hält als Gemeinschaftsprojekt der Regionalgesellschaften der Schweizer Gasbranche auf seiner Website weitere Informationen zu alternativen Antriebstechnologien mit Blick auf die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeugs bereit.

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