Mercedes-Benz: Hermes nimmt eActros in Betrieb

Zehn vollelektrische eActros von Mercedes-Benz Trucks starten in den Alltagstest. Als erster von insgesamt 20 Testkunden integriert Hermes den Elektro-Lkw in die Flotte.

Als erstes Unternehmen von insgesamt 20 Kunden startet Hermes den Praxistest des eActros. (Foto: Merces-Benz)
Als erstes Unternehmen von insgesamt 20 Kunden startet Hermes den Praxistest des eActros. (Foto: Merces-Benz)
Anna Barbara Brüggmann

Die Testserie gliedert sich in zwei Phasen mit je zehn Kunden und ist auf einen Zeitraum von circa zwei Jahren angelegt. Die Kunden setzen jeweils einen seriennahen 18- oder 25-Tonner ein Jahr lang im normalen Betrieb ein und testen ihn auf seine Alltagstauglichkeit. Das Ziel ist, lokal emissionsfreies und leises Fahren in Städten später auch mit schweren Serien-Lkw zu realisieren.

Hermes hatte bereits den Vorgänger des eCanter im Rahmen eines Kundentests für zwölf Monate im Einsatz. Das Unternehmen kooperiert auch mit Mercedes-Benz Vans bei elektrifizierten Transportern. Der Logistikdienstleister erprobt ein Fahrzeug, dessen Übergabe im September in Bad Hersfeld stattfand. Es wird zum großen Teil auf einer 50 Kilometer langen Strecke zwischen Bad Hersfeld und dem Logistik-Center Friedewald in Nordhessen eingesetzt.

„Elektromobilität ist ein essentieller Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Entsprechend haben wir uns das hohe Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 in allen Ballungszentren in Deutschland emissionsfrei zuzustellen. Neben dem Einsatz von batterieelektrischen Transportern auf der Letzten Meile ist auch die sukzessive Elektrifizierung des schweren Verteiler- und Zubringerverkehrs für uns ein wichtiges Thema“, so Oliver Lanka, Head of Central Procurement bei Hermes Germany.

Die Tour wird sechs- bis achtmal pro Tag gefahren. Es handelt sich vor allem um eine von Hügeln geprägte Landschaft, sodass mindestens ein Ladevorgang zwischen den Fahrten erforderlich ist. Die Reichweite des eActros beträgt bis zu 200 Kilometer. Weitere Kundenübergaben erfolgen bis Ende des Jahres, es handelt sich dabei um Dachser, Edeka, Kraftverkehr Nagel, Ludwig Meyer, Pfenning logistics, TBS Rhein-Neckar und Rigterink aus Deutschland sowie die Unternehmen Camion Transport und Migros aus der Schweiz.

Die Testkunden stammen aus unterschiedlichen Branchen und transportieren Waren im Stadtverkehr, die Palette reicht dabei von Lebensmitteln bis zu Bau- und Werkstoffen. Je nach Anforderung erhalten die Kunden einen zweiachsigen 18-Tonner oder einen dreiachsigen 25-Tonner. Die Aufbauten-Varianten reichen vom Kühlkoffer über Trockenkoffer bis hin zu Silo oder Plane. Während des Test können die Fahrer per Knopfdruck direkt im Führerhaus in Form von Sprachnachrichten Rückmeldung zum Fahrzeug geben.
Als Basis dient der Rahmen des Mercedes-Benz Actros. Bei der Antriebsachse handelt es sich um Typ ZF AVE 130, der sich dem Unternehmen zufolge in Hybrid- und Brennstoffzellen-Bussen von Mercedes-Benz bereits bewährt hat und nun überarbeitet wurde. Die Leistung der zwei Elektromotoren beläuft sich auf jeweils 126 Kilowatt, das maximale Drehmoment auf jeweils 485 Nm.

Die maximal zulässige Achslast liegt den Herstellerangaben zufolge bei 11,5 Tonnen. Für Energie sorgen Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh. Je nach verfügbarer Ladeleistung lassen sich diese innerhalb von zwei bis elf Stunden vollständig aufladen (bei 150 bzw. 20 Kilowatt).

Daimler hat seit 2017 den leichten Lkw Fuso eCanter auf dem Markt. Im Bus-Segment werden erste eCitaro ab Ende 2018 ausgeliefert und bei einer sogenannten kundennahen Fahrerprobung in die Praxis gehen. Der eVito von Mercedes-Benz Vans ist seit November 2017 bestellbar und wird nach der diesjährigen IAA ausgeliefert. 2019 folgt der eSprinter.

Die Entwicklung und Erprobung der schweren Elektro-Lkw im Verteilerverkehr wird im Rahmen des Projekts „Concept ELV²“ vom Bundesumweltministerium sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

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