Mautstatistik: Verkehrsdichte nimmt zu

Trotz Pandemie steigt die Fahrleistung im deutschen Mautnetz gegenüber dem Vorjahr weiter deutlich an. Auch auf der Hochmoselbrücke hat der Verkehrsaufkommen ein Jahr nach Eröffnung erheblich zugelegt.

Im neuen Report „Mautnetz und Lkw-Verkehr“ veröffentlicht Toll Collect die Daten für den Zeitraum September bis Dezember 2020. (Foto: Toll Collect)
Im neuen Report „Mautnetz und Lkw-Verkehr“ veröffentlicht Toll Collect die Daten für den Zeitraum September bis Dezember 2020. (Foto: Toll Collect)
Christine Harttmann

Im 4. Quartal des Jahres 2020 stieg die Fahrleistung im deutschen Mautnetz trotz Lockdown deutlich an. Das geht aus dem neuen Report „Mautnetz und Lkw-Verkehr“ hervor, den Toll Collect für den Zeitraum September bis Dezember 2020 veröffentlicht hat. Darin analysiert der Mautbetreiber die Entwicklung im mautpflichtigen Straßennetz aus Basis der Daten im eigenen System. Die Statistik erfasst damit Befahrungen des mautpflichtigen Straßennetzes für Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen ab 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht.

Für den Dezember 2020 errechnete Toll Collect eine Fahrleistung von rund 3,12 Milliarden Kilometern. Davon entfielen laut der Statistik 2,56 Milliarden Kilometer auf die Autobahnen. Obwohl also die Bundesstraßen rund drei Viertel des Gesamtnetzes ausmachen haben sie an der Fahrleistung nur einen Anteil von rund einem Fünftel.

Gegenüber dem Vorjahresmonat sei die Gesamtfahrleistung demnach unbereinigt um 11,6 Prozent gestiegen - trotz einer Abnahme der Netzlänge und pandemiebedingtem „Lockdown“. Auch kalenderbereinigt ist der Anstieg mit 4,1 Prozent im Gesamtnetz noch deutlich ausgefallen. Der vom Bundesamt für Güterverkehr in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt konzipierte und erstellte monatliche Lkw-Maut-Fahrleistungsindex, der ausschließlich die Fahrleistungen von Lkw mit mindestens vier Achsen auf Bundesautobahnen einbezieht, weist sogar kalender- und saisonbereinigt einen Zuwachs von 6,5 Prozent aus.

Auch regionale Aspekte untersuchte Toll Collect. So bilanziert die Betreibergesellschaft, dass die meistbefahrenen Abschnitte im Bereich der A2 nördlich und östlich von Hannover liegen. Auf den Top-Fünf-Abschnitte wurden täglich mehr als 9.000 Befahrungen gezählt. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Autobahnabschnitt weisen sie damit in etwa das Dreieinhalbfache an Befahrungen auf. Ein sehr stark befahrener Abschnitt wird im Durchschnitt alle acht Sekunden von einem mautpflichtigen Lkw befahren. Je nach Wochentag können sich die Werte sogar noch extremer darstellen. Zumeist an Donnerstagen liegt die Befahrungszahl bis zu 60 Prozent über dem Tagesmittelwert. Damit zeigt sich das gleiche Ergebnis wie bereits in den beiden ersten Ausgaben des Reports „Mautnetz und Lkw-Verkehr“, die im vergangenen Jahr erschienen sind.

Die fünf meistbefahrenen Streckenabschnitte auf den Bundesstraßen liegen auf der B10 rund um Karlsruhe. Hier sind zwischen 3.500 und knapp 4.000 Befahrungen pro Tag zu verzeichnen. Diese Werte entsprechen ebenfalls den Ergebnissen der Analysen in den bereits vorliegenden Reports.

Verglichen wurden in dem Reoprt außerdem die Befahrungen der Hochmoselbrücke von Ende 2019 und Ende 2020. Die Akzeptanz dieser – auch für den internationalen Transport – wichtigen Verkehrsverbindung hat sich innerhalb eines Jahres deutlich gesteigert. Der Tagesdurchschnitt, inklusive Wochenenden, lag Ende 2020 bei rund 1.300 Befahrungen. Im Vorjahreszeitraum lag dieser noch bei rund 700 Befahrungen. An Spitzentagen waren es Ende 2020 fast 1.900 mautpflichtige Lkw, die das Bauwerk überquerten. Daraus kann abgeleitet werden, dass Nutzer – trotz der heute gängigen Unterstützung durch Routenplaner und Navigationsgeräte – neue Strecken erst nach mehreren Monaten annehmen.

Anhand der anonymisierten Fahrdaten weist die Statistik zudem nach, dass das eingeschränkte Durchfahrverbot auf der B1 in Dortmund einen Beitrag zur Luftreinhaltung leistet. Dazu wurden die Befahrungen im November 2020 mit dem Vorjahresmonat verglichen. Im Ergebnis befahren rund 300 Lkw weniger die B1. Gleichzeitig zeigte sich, dass die überwiegende Anzahl der Befahrungen zulässig sind. Das eingeschränkte Durchfahrverbot regelt, dass die Lkw in einem Radius von 75 Kilometer um das Durchfahrverbot herum Fahrtbeginn oder -ende nachweisen müssen. Etwa acht Prozent der Lkw erfüllten diese Bedingung nicht.

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