Marktreport: Elvis rät Spediteuren zu neuen Absatzmärkten

Der Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure hat einen neuen Bericht zur Marktlage veröffentlicht. So sorge die angekündigte Mauterhöhung für Unruhe, die Treibstoffpreise seien zwar gesunken, die Herausforderungen blieben aber hoch.

Mit Blick auf die Marktentwicklung rät Nikolja Grabowski, Vorstand der Evis AG, Spediteuren und Frachtführern dazu, sich möglichst breit aufzustellen und den Kundenkreis als auch die Angebotspalette auszubauen. Foto: Elvis AG  
Mit Blick auf die Marktentwicklung rät Nikolja Grabowski, Vorstand der Evis AG, Spediteuren und Frachtführern dazu, sich möglichst breit aufzustellen und den Kundenkreis als auch die Angebotspalette auszubauen. Foto: Elvis AG  
Daniela Sawary-Kohnen

Laut dem gerade veröffentlichten Marktreport der Europäische Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure (ELVIS) AG entspannen sich die zuletzt arg strapazierten Liefer- und Transportketten langsam wieder. Demnach zeigen sich auch Anzeichen dafür, dass die technische Rezession, in die Deutschland nach dem zweiten Quartal mit schrumpfendem Bruttoinlandsprodukt in Folge gerutscht ist, keinen langfristigen Trend markiert.

Für Euphorie bestehe laut dem Verbund dennoch wenig Anlass. Die zu Beginn des Jahres außergewöhnlich niedrigen Transportmengen seien zum Ende des Quartals zwar deutlich angestiegen, insgesamt bleibe die Entwicklung aber weit hinter den Vorjahren zurück. Die anhaltende Verunsicherung über die wirtschaftliche Entwicklung, gepaart mit neuen politischen Regulierungen ließen den Markt weiter nicht zur Ruhe kommen. Die Erwartungshaltung der Branche bleibt dem Report zufolge daher verhalten pessimistisch. Nikolja Grabowski, Vorstand der Elvis AG:

„Das Bild in der Wirtschaft ist wie so oft uneinheitlich und beschert den Logistikern damit weiterhin unruhige Zeiten. Während sich beispielsweise das produzierende Gewerbe noch leicht positiv entwickelt, leiden andere Bereiche wie der Bau bereits spürbar unter der aktuellen Zinspolitik.“

Stand April ist das Transportbarometer, dass das Verhältnis von Frachtaufkommen zu verfügbarem Laderaum anzeigt, um 21,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Gleiches gilt laut Elvis für das Transportaufkommen von Teilladungen. Dort stand der Index im April 10,4 Prozent unter dem des Vorjahresmonats.

Ebenfalls im Sinkflug, in diesem Fall jedoch mit positiven Effekten für die Spediteure und Frachtführer, seien die Energiekosten. Der Preis für Diesel sank von Februar auf März um 4,5 Prozent und lag damit sogar 23,9 Prozent unter der Marke des Vorjahresmonats. LNG verbilligte sich ebenfalls – binnen eines Jahres um 43,9 Prozent. Der AdBlue-Preis sank nicht ganz so deutlich, aber immer noch um 17,6 Prozent in den vergangen zwölf Monaten. Grabowski:

„Allerdings setzen sich die Domino-Effekte in der Preisgestaltung entlang der Fertigungskette fort. Die Teuerungsraten haben zwar an Höhe verloren, aber die Steigerung ist immer noch mehr als deutlich.“

Für zusätzliche Unruhe in diesem Zusammenhang sorgt laut dem Verbund die Ankündigung des Verkehrsministeriums, die Maut zu Dezember dieses Jahres um rund 83 Prozent anzuheben. Sollte das so umgesetzt werden, „werden wir sprunghafte Entwicklungen beobachten können, die zu erheblichen Herausforderungen für die Anbieter und Auftraggeber von Straßengüterverkehr führen“, so Grabowski.

Sollte der Markt im zweiten Quartal stärker wachsen, würde schlagartig auch der Fahrermangel wieder deutlich zu Tage treten. Trotz großer Herausforderungen rät Elvis den Spediteuren und Frachtführern daher, die eigenen Fix-Kosten möglichst nah an der konjunkturellen Entwicklung auszurichten und notfalls Kapazitäten abzubauen. Grabowski:

„Bei den schwachen Margen der Branche von einem bis drei Prozent ist das Vorhalten von Ressourcen wirtschaftlich kaum abbildbar.“

Wichtig sei es nun, den Kundenkreis und die Angebotspalette zu erweitern, um breit aufgestellt zu sein, rät der Evis Vorstand abschließend. Beispielsweise flächendeckende internationale Angebote oder die Zustellung von Photovoltaik-Anlagen an Privatkunden, seien Wachstumsmärkte. Diversifizierung schaffe Stabilität und Resilienz in unsicheren Zeiten.

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