MAN wird zur Kasse gebeten

Die Ermittlungen wegen Korruptionsverdacht gegen verschiedene Gesellschaften des MAN Konzerns sind abgeschlossen worden. Die Staatsanwaltschaft am Landgericht München I hat mit Bescheid vom 10. Dezember gegen die MAN Nutzfahrzeuge AG eine Geldbuße von 75,3 Millionen Euro verhängt. Zudem hat das Gericht durch Beschluss vom selben Tag eine Geldbuße von 75,3 Millionen gegen die MAN Turbo AG festgesetzt. Die beiden betroffenen Unternehmen haben eigenen Angaben zufolge auf Rechtsmittel verzichtet. Damit sind die Ermittlungen gegen Gesellschaften des MAN Konzerns wegen des Verdachts von zurechenbaren Korruptionshandlungen im Zeitraum von 2002 bis 2009 beendet. Unberührt bleiben Ermittlungsverfahren gegen Einzelpersonen. Die Verständigung über die Geldbußen und der Abschluss der Ermittlungen sind möglich geworden, weil Vorstand und Aufsichtsrat eine umfassende unternehmensinterne Aufklärung in enger Kooperation mit der Staatsanwaltschaft durchgeführt haben. In den letzten Monaten hatte es im Zusammenhang mit der Schmiergeldaffäre eine Reihe von personellen Veränderungen gegeben. Anfang Dezember legte MAN Nutzfahrzeuge-Chef Anton Weinmann auf eigenen Wunsch seine Ämter als Vorsitzender des Vorstandes der MAN Nutzfahrzeuge AG und als Mitglied des Vorstandes der MAN SE nieder. Wenige Wochen zuvor tat dies bereits der Vorstandsvorsitzende des Nutzfahrzeug- und Motorenherstellers, Håkan Samuelsson. Dieser war zu der Überzeugung gekommen, dass es zum Wohle des Unternehmens einen personellen Neuanfang auf höchster Ebene geben sollte. (swe)(sw)