MAN Lkw: Aktuelles und News-Überblick zum MAN eTruck, MAN TGX, MAN TGE, MAN TGL, MAN TGS sowie MAN TGM

Alle aktuellen News und Entwicklungen rund um die Lkw von MAN Truck & Bus im Überblick: MAN TGX, TGE, TGL, TGS, TGM sowie MAN eTruck inkl. Motorenentwicklung und mehr. 

Der neue Wasserstoff-Verbrenner „MAN hTGX“ ist eine Zero-Emission Antriebsvariante für spezielle Anwendungen. Der Lkw basiert auf der TG-Fahrzeugreihe. | Bild: MAN Truck and Bus
Der neue Wasserstoff-Verbrenner „MAN hTGX“ ist eine Zero-Emission Antriebsvariante für spezielle Anwendungen. Der Lkw basiert auf der TG-Fahrzeugreihe. | Bild: MAN Truck and Bus
(ts)

Hier finden Sie alle News zu den Unternehmensentwicklungen von MAN Truck & Bus.

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Dieser Artikel besteht aus folgenden MAN Truck & Bus News: MAN TGX, eTruck, MAN TGE, MAN TGS und TGM, MAN TGL, MAN Motoren und Systeme

Alle News zum MAN TGX:

Der MAN TGX ist ein Schwerlast-Lkw für Langstrecken- und Gütertransporte. Er bietet effiziente Euro-6-Dieselmotoren mit 330 bis 640 PS, die Kraftstoff sparen und leistungsstark sind. Die verfügbaren Kabinenvarianten (GX, GM, GN) sind auf Komfort und Ergonomie ausgelegt, ideal für Fernfahrer. Zudem ist der TGX mit modernen Assistenzsystemen, digitalen Instrumenten und innovativer Technologie ausgestattet, um Sicherheit, Effizienz und Fahrkomfort zu maximieren.

Alle News zum MAN eTruck:

Der MAN eTruck ist ein elektrischer Schwerlast-Lkw mit bis zu 500 km Reichweite. Er unterstützt schnelles Laden (CCS bis 375 kW, MCS bis 750 kW) und bietet flexible Batteriekonfigurationen. Erste Modelle wurden 2024 ausgeliefert, unter anderem für den Einsatz in der Logistikbranche.

Alle News zum MAN TGE:

Der MAN TGE ist ein vielseitiger Transporter, der auf dem VW Crafter basiert und seit 2017 produziert wird. Er ist in verschiedenen Varianten erhältlich, darunter Kastenwagen sowie Einzel- und Doppelkabinen-Fahrgestelle. Der TGE bietet je nach Modell Front-, Heck- oder Allradantrieb. Motorisierungen umfassen 2,0-Liter-Turbodieselmotoren mit Leistungen von 102 bis 177 PS sowie eine elektrische Variante, den MAN eTGE, mit 100 kW Leistung und einer Reichweite von 120 bis 130 km.

Alle News zum MAN TGS und TGM: 

Der MAN TGS ist ein Schwerlast-Lkw für Bau-, Verteiler- und Fernverkehr (18–41 t), mit Euro-6d-Motoren, vielseitigen Fahrerhäusern und optionalem HydroDrive. Der MAN TGM eignet sich für mittlere Transport- und kommunale Einsätze (12–26 t) mit effizienten Motoren, kompakten Fahrerhäusern und Allradoption. Beide bieten moderne Assistenzsysteme und hohe Flexibilität.

Alle News zum MAN TGL:

Der MAN TGL ist ein leichter Lkw für den Verteilerverkehr, ideal für städtische und regionale Einsätze. Er hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 7,5 bis 12 Tonnen, bietet Euro-6d-Motoren, kompakte Fahrerhäuser und hohe Wendigkeit. Perfekt für enge Straßen und schnelle Lieferungen.

Alle News zu den MAN Motoren und Systemen:

MAN setzt bei seinen Lkw auf effiziente Euro-6d-Motoren mit Leistungen von 160 bis 640 PS, die niedrigen Verbrauch und hohe Zuverlässigkeit bieten. Ergänzt werden sie durch moderne Systeme wie den MAN EfficientCruise für vorausschauendes Fahren, MAN HydroDrive für mehr Traktion und umfassende Assistenzsysteme wie Notbrems- und Spurhalteassistent für maximale Sicherheit.

Alle News zum MAN TGX:

MAN hTGX: Wasserstoff-Lkw mit Mahle-Technik startet 2025

News vom 20.11.2024 von Redaktion (allg.)

MAN Truck & Bus liefert 2025 rund 200 Wasserstoff-Lkw vom Typ hTGX aus. Mahle steuert Schlüsselkomponenten bei, die den Ölverbrauch senken und Wasserstoffverluste im Motor minimieren.

Der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus hat den Automobilzulieferer Mahle damit beauftragt, Komponenten für den Wasserstoffmotor seines kommenden Lkw „MAN hTGX“ zu liefern. Der Wasserstoff-Verbrenner ist als Zero-Emission-Fahrzeug (ZEV) klassifiziert und soll vor allem dort zum Einsatz kommen, wo die batterieelektrischen Lkw keine optimale Lösung sind. Der Lkw geht im Jahr 2025 mit rund 200 Fahrzeugen an erste Kunden. Das Fahrzeug wurde Jüngst mit dem „Truck Innovation Award 2025“ ausgezeichnet.

Der Direkteinspritzer hat sechs Zylinder, 16,8 Liter Hubraum und 383 kW Leistung. Er wird mit der Wasserstoff-Powercell-Unit von Mahle, bestehend aus Kolben, Kolbenringen, Kolbenbolzen sowie Zylinderlaufbuchse, ausgestattet. Darüber hinaus werden weitere Komponenten des Stuttgarter Automobilzulieferers im Ventiltrieb eingesetzt.

Bei Mahle sind – neben der Elektrifizierung von Lkw und Bussen – nachhaltige Verbrennungsmotoren mit erneuerbaren Kraftstoffen als Energieträger ein wichtiger Teil der Konzernstrategie. Der Einsatz von Wasserstoff im Verbrennungsmotor gilt besonders bei Nutzfahrzeugen als ein wichtiger Hebel der Dekarbonisierung.

„Mahle hat seine einhundertjährige Expertise bei Motorenkomponenten erfolgreich in die Zukunft transformiert. Unsere modernsten Kolben und weitere Teile machen den Verbrennungsmotor fit für Wasserstoff und damit klimaneutral,“ sagte Dr. Roger Busch, Mitglied der Mahle-Konzernleitung und Vertriebschef.

Weniger Ölverbrauch, weniger Blow-by

Mahle sei es gelungen, seine Motorenkomponenten auf die spezifischen Anforderungen des Wasserstoffbetriebs hin zu entwickeln. Tests im eigenen Wasserstoffprüfzentrum in Stuttgart hätten den hohen Reifegrad und die Serientauglichkeit der Wasserstoffmotortechnik belegt. Vor allem der Ölverbrauch des Motors und der so genannte Blow-By, also die unerwünschte Leckage von Wasserstoff ins Kurbelgehäuse, sei auf ein Minimum reduziert worden.

Mahle ist mit Komponenten für Wasserstoffmotoren und Brennstoffzellen breit aufgestellt. Das Unternehmen arbeitet derzeit an knapp 30 Wasserstoffmotorprojekten für Kunden im On- und Off-Highway Bereich.

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MAN Truck & Bus: Auslieferung von E-Lkw an Dräxlmaier

News vom 16.10.2024 von Daniela Sawary-Kohnen

Der Lkw-Hersteller beginnt mit den Auslieferungen seiner vollelektrischen Lkw. Der erster eTruck wurde an die Dräxlmaier Group übergeben.

MAN Truck & Bus ist mit der Auslieferung der vollelektrischen schweren Lkw gestartet. So wurde in Leipzig am gestrigen Dienstag der erste 40-Tonner von MAN Vertriebsvorstand Friedrich Baumann an den Automobilzulieferer Dräxlmaier Group übergeben. Das Unternehmen will mit dem eTGX künftig emissionsfrei Batterien für den Porsche Macan Electric in das Leipziger Porsche-Werk transportieren. MAN CEO Alexander Vlaskamp:

 „Das ist ein Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte. Vor 100 Jahren hat MAN den ersten Diesel-Lkw vorgestellt. Jetzt starten wir durch in ein neues elektrisches Zeitalter. Unser allererster eTruck geht an DRÄXLMAIER. Wir freuen uns sehr über das Vertrauen in MAN. Damit geht es nach Jahren der Planung, Entwicklung und vielen zehntausenden Kilometern Testfahrten endlich los.“

Fahrt ins Porsche-Werk Leipzig
Geladen werden soll der eTruck für den Transport von Batterien in das hiesige Porsche-Werk mit elektrischer Energie aus erneuerbaren Ressourcen auf dem Werksgelände von Dräxlmaier. Albrecht Reimold, Mitglied des Porsche Vorstands für Produktion und Logistik:

„Es freut uns, dass die Versorgung der Macan-Produktion in Leipzig um diesen innovativen E-Lkw von MAN erweitert wird. Der MAN eTGX beweist: Auch große Bauteile wie Batteriemodule lassen sich in großen Stückzahlen elektrisch transportieren.“

Und Felix Klimas, Head of Supply Chain Management der Dräxlmaier Group, ergänzt:

„Mit dem Einsatz des MAN eTrucks realisieren wir eine vollständige Elektrifizierung zu unserem Kunden und bekräftigen unser Bestreben, Logistikprozesse nachhaltiger und zukunftsorientiert zu gestalten. Damit erfüllen wir einen zentralen Aspekt unseres Nachhaltigkeitsverständnisses: die Emissionsreduktion in der Lieferkette.

Man sei stolz, den Kunden künftig mit einem eTruck beliefern zu können, so Karsten Wilhelm, Standortleiter von Dräxlmaier Leipzig. Das Batteriewerk Leipzig leistee somit einen direkten Beitrag für nachhaltigere Logistikprozesse.

Spedition Elflein mit dabei
Dräxlmaier erwirbt das Fahrzeug nach eigenen Angaben nicht selbst, sondern beauftragt den Transport. Käufer des Fahrzeugs sei Business Fleet Services (BFS), der größte MAN Nutzfahrzeugvermieter in Europa, hieß es. BFS vermiete das Fahrzeug an Spedition Elflein, die den Truck dann betreiben werde. Jan Plieninger, Geschäftsführer von BFS:

„Als größter Vermieter von MAN Nutzfahrzeugen in Europa freuen wir uns sehr, Teil dieses historischen Meilensteins zu sein und zusammen mit MAN und unseren Kunden das neue elektrische Zeitalter einzuleiten. Mit der Übernahme des ersten MAN eTGX stellen wir erneut unsere Vorreiterrolle bei zukunftsweisenden Lösungen für nachhaltige Mobilität unter Beweis.“

Die Entfernung zwischen dem Dräxlmaier Standort und dem Kunden-Werk in Leipzig beträgt rund fünf Kilometer. Dabei soll der Truck durchschnittlich 15,5 Tonnen transportieren. Bis Ende des Jahres sollen zwei weitere Fahrzeuge folgen, so dass in Summe drei MAN eTGX für den Automobilzulieferer im Einsatz sein sollen. Stefanie Kotschenreuther, Geschäftsführerin von Elflein:

„Wir freuen uns als erster Transport- und Logistikdienstleister den neuen MAN eTruck einsetzen zu können. Mit diesem Schritt unterstreichen wir unser Engagement für nachhaltige Transportlösungen. E-Trucks werden einen weiteren wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Logistik-Branche leisten. Darüber hinaus macht der MAN eTGX einfach Spaß, begeistert durch sehr gutes Handling und Beherrschbarkeit, exzellente Kraftentfaltung und seine geringe Geräuschentwicklung.“

Der MAN eTGX
Der für Dräxlmaier eingesetzte MAN eTGX hat 450 PS (330 kW), verfügt über eine Batteriekapazität von 534 kWh (davon nutzbar 480 kWh) mit sechs Batterie-Packs  sowie einen voll digitalen Fahrerarbeitsplatz, der speziell für den eTruck konzipiert wurde.

Er hat eine Ladeleistung von bis zu 375 kW über CCS und hat als Lowliner eine Aufsattelhöhe von 950 Millimeter. Durch die geringe Sattelhöhe kann er laut den Unternehmen Trailer mit drei Metern Innenraum-Höhe ziehen und damit mehr Volumen transportieren. Das sei besonders interessant für die Automobilindustrie, die häufig Teile mit wenig Gewicht aber großem Volumen zu transportieren habe.

Die stärkste verfügbare Version des MAN eTrucks hat 544 PS (400 kW) und kommt mit einer künftig verfügbaren siebten Hochvolt-Batterie je nach Anwendung nach eigenen Angaben auf eine Reichweite von rund 650 Kilometern, ohne nachladen zu müssen. Die MAN eTGX und MAN eTGS sind zudem mit dem Megawatt-Ladestandard MCS erhältlich, der künftig Ladeleistungen von einem Megawatt und mehr erlaubt. Das ermögliche ein Wiederaufladen des Fahrzeugs von zehn bis 80 Prozent Batteriekapazität in rund einer halben Stunde, hieß es.

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MAN Truck & Bus: eTGL vervollständigt vollelektrische Baureihe

News vom 03.09.2024 von Christine Harttmann

Seine Weltpremiere feiert der vollelektrische 12-Tonner Mitte September auf der IAA Transportation in Hannover. Bei einer Vorpremiere im kleinen Kreis konnte sich die Zeitung Transport einen ersten Eindruck verschaffen.

Mit dem eTGL komplettiert MAN sein Portfolio an vollelektrischen Lkw. Das Angebot umfasst damit die Gewichtsklassen von 12 bis 42 Tonnen.

„Mit dem neuen eTGL wird MAN zum echten Fullrange-Anbieter in der Elektromobilität“, freute sich Alexander Vlaskamp, Vorstandsvorsitzender von MAN Truck & Bus, bei der Präsentation des „Kleinen“, zu der der Hersteller gestern in die Zentrale nach München geladen hatte. „Von der nächtlichen Supermarktbelieferung bis zum schweren Fernverkehr bekommen Transportunternehmen bei MAN Zero-Emission-Antriebe aus einer Hand.“

Der 12-Tonner, dessen Weltpremiere MAN auf der IAA Transportation in Hannover feiert, bietet eine Nutzlast von bis zu 6,6 Tonnen, bezogen auf das reine Fahrgestellgewicht. Mit Kofferaufbau bleiben knappe fünf Tonnen.

Rahmen und Fahrgestell basieren auf dem 12-Tonnen-Modell der Diesel-Baureihe. Die im Lkw verbauten elektrischen Komponenten hätten sich bereits bei den beiden schweren „Brüdern“ eTGS und eTGX bewährt, erklärte Vlaskamp bei der Vorstellung des Fahrzeugs. Davon soll der eTGL in puncto Haltbarkeit profitieren.

Die beiden von MAN selbst entwickelten Batteriepakete sind rechts und links am Rahmen montiert und bieten eine nutzbare Kapazität von 160 kWh. Sie ermöglichen eine Reichweite von rund 235 Kilometern ohne Zwischenladung. Das Stromtanken erfolgt über einen CCS-Anschluss mit bis zu 250 kW in rund 30 Minuten.

Die mittig im Rahmen positionierte Antriebseinheit aus Elektromotor und Zweiganggetriebe überträgt die Antriebsleistung von 285 PS bzw. 210 kW über eine Kardanwelle auf die Hinterachse. Der stadtwindoptimierte Radstand von 4.500 Millimetern lässt sich mit den für leichte Planenaufbauten und Sattelkoffer üblichen Aufbaulängen von 6.200 bis 7.300 Millimetern kombinieren.

Die Tageskabine bietet den gleichen Komfort wie die Dieselkabine. Der besonders niedrige Einstieg ist ergonomisch auf häufiges Ein- und Aussteigen ausgelegt. Zahlreiche Ablagen rund um den Fahrer ermöglichen eine schnelle Organisation von Frachtpapieren, Schreibunterlage, Tablet oder Mobiltelefon und bieten entsprechende Ladeanschlüsse. Das zentrale volldigitale 12,3-Zoll-Display liefert neben den üblichen Fahrdaten umfassende Informationen zu Batterieladezustand, Reichweite, aktuellem Energiebedarf und Rekuperation.

Bei der Präsentation im kleinen Kreis in München zeigte sich Vlaskamp vom Konzept des eTGL überzeugt. Dieser sei speziell auf den städtischen Verteilerverkehr zugeschnitten. MAN biete dazu auch die passenden Serviceverträge und Finanzierungslösungen sowie zahlreiche digitale Services.

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MAN Truck & Bus: Wasserstoff-Verbrenner „hTGX“ in Planung

News vom 09.04.2024 von Daniela Sawary-Kohnen

MAN Truck & Bus will mit dem „hTGX“ eine Kleinserie an Wasserstoff-Verbrenner aufsetzen und schon 2025 an Kunden ausliefern. Mögliche Einsätze der im Betrieb emissionsfreien Lkw wären etwa im Baueinsatz, bei Tanktransporten oder beim Holztransport.

Bereits ab 2025 will der Nutzfahrzeug-Hersteller MAN Truck & Bus eine Kleinserie so genannter Wasserstoff-Verbrenner aufsetzen. Der „MAN hTGX“ genannte emissionsfreie Lkw ist vor allem für Spezialeinsätze gedacht und ergänzt das batterieelektrische Portfolio. Zunächst sollen rund 200 Einheiten an Kunden in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Island sowie ausgewählten außereuropäischen Ländern ausgeliefert werden. Das Fahrzeug basiert auf der TG-Fahrzeugreihe.

Das Fahrzeug sei eine alternative Zero-Emission Antriebsvariante für spezielle Anwendungen, zum Beispiel für den Transport schwerer Güter – etwa im Baueinsatz, bei Tanktransporten oder beim Holztransport. Die Anwendungen benötigen etwa eine besondere Achskonfiguration oder bieten aufgrund notwendiger Aufbauten kein Batterieplatz am Rahmen. Auch für den Einsatz in Gebieten ohne ausreichende Ladeinfrastruktur bzw. für Märkte, in denen heute schon ausreichend Wasserstoff zur Verfügung steht, könne der „hTGX“ eine umweltfreundliche Alternative zum batterie-elektrischen Truck sein.

„Zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs liegt unser Fokus weiter auf batterie-elektrischen Fahrzeugen. Diese haben bei der Energieeffizienz und den Betriebs- und Energiekosten aktuell deutliche Vorteile gegenüber anderen Antriebskonzepten. Lkw, die durch Wasserstoff-Verbrenner fortbewegt werden, stellen bei speziellen Anwendungsfällen und Märkten aber eine sinnvolle Ergänzung dar“, so Friedrich Baumann, Mitglied des Vorstands der MAN Truck & Bus SE und für den Bereich Sales & Customer Solution verantwortlich.

Man rechne damit, dass perspektivisch mit batterieelektrisch betriebenen Trucks die überwiegende Mehrheit der Transportanwendungen der Kunden bedient werden könne, so Baumann weiter. Für spezielle Anwendungen eigne sich als Ergänzung aber die Wasserstoffverbrennung oder künftig auch die Brennstoffzellentechnologie.

Der Wasserstoff-Verbrennungsmotor „H45“ basiert auf dem D38 Dieselaggregat und wird im Motoren- und Batteriewerk Nürnberg produziert. Die Verwendung von bekannter Technologie ermöglicht einen frühen Markteintritt und gibt so einen Anstoß zum Hochlauf der Wasserstoffinfrastruktur.

Geplant sind beim „MAN hTGX“ zunächst die Achsvarianten 6x2 und 6x4 mit Reichweiten von bis zu 600 Kilometern. Der verwendete H45-Wasserstoff-Verbrennungsmotor mit Direkteinspritzung des Wasserstoffs in den Motor verfügt über eine Leistung von 383 kW bzw. 520 PS und ein Drehmoment von 2500 Nm bei 900-1300 U/min. Betankt wird das Fahrzeug in weniger als 15 Minuten mit auf 700 bar komprimiertem Wasserstoff (CG H2) und einer Tankkapazität von 56 Kilogramm. Der MAN hTGX soll mit weniger als 1g CO2/tkm die Kriterien als „Zero-Emission-Vehicle“ der neuen geplanten EU CO2-Gesetzgebung erfüllen.

„Die Neuregelung der CO2-Regularien auf EU-Ebene wird Lkw mit Wasserstoff-Verbrennungsmotoren als „Zero-Emission-Vehicles“ klassifizieren. Das heißt, dass solche Fahrzeuge voll auf unsere CO2-Flottenziele einzahlen, was unter anderem auch die Tür für diese die Batterieelektrik ergänzende Kleinserie öffnet“, so Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung. „Gleichzeitig profitierten die Kunden, je nach Land, z.B. von entsprechenden Mautreduzierungen.“

Wasserstoff-Verbrenner mit Tradition

MAN verfüge am Standort Nürnberg über jahrzehntelange Erfahrung bei der Verwendung von Wasserstoff als Kraftstoff. Den ersten Bus mit Wasserstoffantrieb zeigte MAN Truck & Bus auf der Hannover Messe 1996. Der Stadtbus vom Typ SL 202 wurde von einem Erdgasmotor angetrieben, der für den Wasserstoffbetrieb modifiziert worden war. Im Anschluss an die Hannover Messe absolvierte das Fahrzeug eine dreivierteljährige Erprobungsphase in Erlangen, während der es 13.000 Kilometer zurücklegte und 60.000 Fahrgäste beförderte. 1997 kam der Bus schließlich nach München und wurde dort erfolgreich im Liniendienst eingesetzt. 1998 folgten drei Gelenkbusse für den Flughafen München, die bis 2008 eingesetzt wurden, und zwischen 2006 und 2009 weitere 14 Busse mit Wasserstoffantrieb.

Auch die H2 Brennstofftechnologie befindet sich bei MAN weiter in Vorbereitung. Bis die Technologie wirklich marktreif und wettbewerbsfähig ist, würden allerdings noch einige Jahre vergehen, so das Unternehmen.

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MAN Truck & Bus: Einsatz autonomer Lkw wird vorangetrieben

News vom 13.03.2024 von Daniela Sawary-Kohnen

Der Lkw-Hersteller strebt in einer neuen Entwicklungspartnerschaft mit Plus den Realeinsatz autonomer Lkw im Hub-to-Hub Verkehr an.

MAN Truck & Bus treibt die Entwicklung von fahrerlosen Transporten zwischen Logistikhubs weiter voran. Um diese hin zum realen Logistikeinsatz weiter zu intensivieren, hat das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Spezialisten für automatisierte Fahrsysteme Plus vereinbart. Diese sei Teil einer übergreifenden Entwicklungspartnerschaft zum autonomen Fahren zwischen dem MAN-Mutterkonzern Traton und Plus, die auch weitere Marken der Traton Group umfasse, hieß es. Lukas Walter, Head of Sales Truck bei MAN Truck & Bus SE:

„Bei der anwendungsorientierten Entwicklung autonomer Lkw sind für MAN Projektpartnerschaften mit Logistikanwendern, Infrastrukturbetreibern, aber auch mit Technologiespezialisten von essenzieller Bedeutung. Mit Plus gewinnen wir einen ausgewiesenen Spezialisten für automatisierte Fahrsysteme in Nutzfahrzeuganwendungen als Partner. Ziel ist es, das fahrerlose Fahren verstärkt mit Praxisprojekten in konkrete Hub-to-Hub Logistikverkehre zu integrieren und damit die Serieneinführung autonomer Fahrsysteme zu beschleunigen.“

Die Technologie habe das Potenzial, Ermüdungsunfälle zu reduzieren, den zunehmende Fahrermangel zu mildern und Transportprozesse noch effizienter und umweltfreundlicher zu machen. Shawn Kerrigan, COO und Mitbegründer von Plus:

„Wir freuen uns, dass wir unsere branchenführende Software für autonomes Fahren und unsere Erfahrung bei der Einführung nutzen können, um gemeinsam mit MAN die weltweite Kommerzialisierung von fahrerlosen Lkw zu beschleunigen. Durch unsere gemeinsame Expertise werden wir sicherere, effizientere und nachhaltigere Transportlösungen auf den Markt bringen. Dies wird die Art und Weise, wie Güter transportiert werden, verändern.“

Damit adressiere das Projekt gezielt das 2021 in Deutschland verabschiedete Gesetz zum autonomen Fahren, das auf fest definierten Strecken und mit einer technischen Aufsicht fahrerloses Fahren bereits grundsätzlich erlaubt sei, hieß es. Zum Projektabschluss sind Praxistestfahrten des Prototyps mit Sicherheitsfahrer auf der Autobahn geplant. Ab 2025 sollen weitere Projekte in spezifischen Kundenverkehrsanwendungen die Entwicklung zur Serienanwendung vorantreiben.

MAN treibt das autonome Fahren seit Jahren mit diversen Forschungs- und Entwicklungsprojekten voran. Von 2018 bis 2020 entwickelte und testete das Unternehmen in einem gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit der Hamburger Hafen und Logistik AG einen fahrerlosen Lkw im Containerumschlag auf dem Gelände des Hamburger Hafens. Von 2019 bis 2023 stand im Projekt ANITA mit den Partnern Deutsche Bahn, Hochschule Fresenius und Götting KG die vollständige digitale Integration eines autonomen Lkw in den Logistikprozess des Containerumschlags von der Straße auf die Schiene im Fokus. Und seit 2022 arbeitet man mit zwölf Partnern aus Industrie, Wissenschaft, technischem Prüfwesen und Straßenbetrieb im Projekt ATLAS-L4 an der Entwicklung eines autonomen Lkw für den Einsatz in Autobahnverkehren zwischen Logistikhubs.

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Großauftrag: Gartner bestellt bis zu 500 MAN-Sattelzugmaschinen

News vom 17.11.2023 von Christine Harttmann

Ein Großauftrag, über den sich MAN freuen dürfte. Zwischen dem 1. Mai 2024 und dem 30. April 2025 soll der Lkw-Hersteller bis zu 500 Sattelzugmaschinen an Gartner liefern. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 50 Millionen Euro.

Zum symbolischen Handschlag, der die Partnerschaft bekräftigt, trafen sich Vertreter von MAN Truck & Bus und Gartner am 16. November 2023 im Hauser Schloss in München. Der neu unterzeichnete Rahmenvertrag sieht laut einer gemeinsamen Mitteilung vor, dass MAN Truck & Bus rund 500 Fahrzeuge, vor allem Sattelzugmaschinen, an das österreichische Transportunternehmen liefert.

Das Gesamtvolumen des Kontrakts für die Jahre 2024 und 2025 beläuft sich laut Mitteilung auf knapp 50 Millionen Euro. Im Rahmen der Vereinbarung liefert MAN monatlich bis zu 40 Fahrzeuge der Typen TGX 18.520 4x2 BL SA und TGX 18.520 4x2 LL SA an Gartner.

„Die erneute Unterzeichnung dieses Rahmenvertrags mit der Gartner KG ist ein klares Zeichen für unsere langjährige, erfolgreiche Partnerschaft. Es bestärkt uns in unserem kundenorientierten Produkt- und Serviceansatz und unterstreicht unser Engagement für maßgeschneiderte Transportlösungen sowie für nachhaltige Mobilität“, sagt Friedrich Baumann, Vorstand Sales und Customer Solutions der MAN Truck & Bus SE.

Die Partnerschaft zwischen MAN und dem familiengeführten Transportunternehmen Gartner besteht seit Jahrzehnten - sowohl im Vertrieb als auch im Customer Service Management. Darüber hinaus ist Gartner ein wichtiger Lieferant, der mit seinem Know-how Fahrzeugtransporte für die MAN Gruppe durchführt und ein breites Spektrum an Logistik- und Speditionsaufgaben abdeckt. Der Fuhrpark des Dienstleisters besteht zu mehr als 80 Prozent aus MAN-Fahrzeugen.

Die Firma Gartner wurde 1918 von Peter Gartner gegründet und zählt heute zu den großen Transportunternehmen in Österreich. Die Firmenzentrale befindet sich in Lambach. Die Gartner Gruppe ist mittlerweile an 22 Standorten in acht Ländern Europas vertreten und beschäftigt insgesamt 3.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im letzten Geschäftsjahr erzielte Gartner einen konsolidierten Jahresumsatz von rund 648 Millionen Euro. Fünf Logistikzentren in den Ländern Österreich, Deutschland, Ungarn und Rumänien bilden die Basis für ein flächendeckendes Transport- und Logistikservice.

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MAN Truck Champions 2023: Polnischer "White Lion" ist Europas schönster MAN Lkw

News vom 11.07.2023 von Christine Harttmann

Der Gewinner setzte sich im großen Finale beim MAN Trucknology Festival durch. An der Truck-Ausstellung, die über 700 Besucher anzog, hatten mehr als 200 verschiedene Lkw-Modelle teilgenommen.

Der Gewinner des MAN Truck Champions Europe 2023 steht fest: Paweł Pabich aus Polen sicherte sich mit seinem "White Lion" MAN TGX den ersten Platz. Das teilt MAN Truck & Bus gegenüber der Presse mit. Den Wettbewerb, an dem sich rund 200 Unternehmer und Fahrer aus 18 Ländern beteiligte, rief der Lkw-Bauer aus, um den schönsten Löwen Truck Europas zu küren. Die Auszeichnung überreichte Friedrich Baumann, Vorstand Sales & Customer Solutions, beim Trucknology Festival 2023 in München.

500 Bestellanfragen für den Elektro-Lkw

Über 7.000 Besucher lockte das Event an, das mehr als 200 verschiedene Lkw-Modelle präsentierte sowie Aufbauherstellerstände, Einsatzvorführungen und Testfahrten. Besonderes Interesse weckte der neue MAN eTruck mit einer Reichweite von bis zu 800 Kilometern. Mehr als 500 Bestellanfragen sind MAN zufolge bereits vor der Markteinführung des Elektro-Lkws eingegangen.

Friedrich Baumann betonte bei der Preisverleihung, dass nicht nur die prämierten Trucks Champions seien, sondern vor allem die Fahrerinnen und Fahrer, die täglich für den Transport von Waren und Gütern sorgen.

„Nicht nur die außergewöhnlich schönen Trucks, die wir heute hier prämieren sind Champions. Wahre Champions sind vor allem die Fahrerinnen und Fahrer, die Tag und Nacht dafür sorgen, dass Waren und Güter dorthin gelangen, wo wir alle sie tagtäglich benötigen. Das feiern wir heute mit dem MAN Truck Champion 2023 aber auch mit dem MAN Trucknology Festival. Denn in der Transportbranche zählt immer noch der persönliche Austausch zwischen Menschen für praxisgerechte Lösungen und Ideen, die Logistik erst möglich machen. Das feiern wir heute hier mit Fahrerinnen und Fahrern, Transportunternehmen Aufbauspezialisten und Zulieferern.“

Der Wettbewerb MAN Truck Champions 2023 zog insgesamt 260 Teilnehmer aus 18 Ländern an. Die Vielfalt der optisch beeindruckenden Fahrzeuge reichte von künstlerisch gestalteten Airbrushs bis hin zu einem goldlackierten MAN TGX 18.640. Die Gewinner wurden durch öffentliche Abstimmungen auf den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram sowie auf den Kanälen von Trucker's World by MAN ermittelt.

Nachhaltige Transportlösungen

Das MAN Trucknology Festival bot den Besuchern die Möglichkeit, nachhaltige und intelligente Transportlösungen von MAN Truck & Bus sowie von etwa 75 Partnern kennenzulernen. Moderierte Vorführungen und dynamische Fahrzeugpräsentationen ermöglichten ein spannendes Live-Erlebnis der Technologien. Zudem konnten die Besucher selbst Modelle auf der Teststrecke und auf der Straße testen, darunter erstmals den neuen leistungsstarken Elektro-Lkw, für den bereits zahlreiche Bestellanfragen vorliegen.

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2.000. MAN-Lkw für die Hegelmann Group

News vom 07.11.2022 von Claus Bünnagel

Weitere 680 Fahrzeuge folgen in den nächsten Monaten.

Die Hegelmann Group hat im Hauser Schloss auf dem Werksgelände von MAN Truck & Bus eine Reihe von Fahrzeugen des Münchner Nutzfahrzeugherstellers in Empfang genommen. Dabei handelt es sich vorwiegend um Sattelzugmaschinen des Typs 18.510 4x2. Darunter war auch der 2.000. MAN-Lkw für das familiengeführte Unternehmen aus Bruchsal. Weitere 680 Einheiten werden schon in den nächsten Monaten folgen. Der international tätige Transportdienstleister bietet branchenübergreifende Standard-, Sonder- und Expresstransporte an und ist auf zeitkritische Lieferungen für die Automobil-, Schwerlast- und Lebensmittelindustrie spezialisiert. Dafür verfügt Hegelmann über einen Fuhrpark mit mehr als 5.000 Fahrzeugen und beschäftigt rund 8.500 Mitarbeiter.

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80 MAN für Amenda

News vom 04.10.2022 von Claus Bünnagel

Die ersten 40 Einheiten wurden nun ausgeliefert.

Die Alfred Amenda & Sohn Transport GmbH aus Hohenwart hat die erste Hälfte eines Auftrags über insgesamt 80 MAN-Lkw erhalten. Die Lieferung umfasste zehn TGX BDF-Wechselbrückenfahrgestelle, zehn TGX Ultra-Sattelzugmaschinen sowie 20 TGX 4x2 Sattelzugmaschinen. Die restlichen 40 Einheiten folgen 2023.

320 ziehende Einheiten

Insgesamt sind derzeit rund 320 ziehende Einheiten für Amenda & Sohn im Einsatz. Rund 500 Fahrer arbeiten für das 1906 am heutigen Firmenstandort gegründete Unternehmen aus Hohenwart im Landkreis Pfaffenhofen. Es ist in den Bereichen der System-un Zuliefer- sowie der Linien, Express- und Teilverkehre tätig. Hinzu kommen Projektgeschäfte sowie Teil- beziehungsweise Komplettladungsverkehre.

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MAN ANITA: Fahrbericht zum autonomen Truck

News vom 30.05.2022 von Redaktion (allg.)

Die erste Tour im autonom fahrenden Truck von MAN zeigt, dass die Technik schon weit ist, aber auch, was zu einem vorausschauenden Fahrer an Geschmeidigkeit noch fehlt. Dennoch: Die Technologie könnte eines Schlüsselrolle für die dringend nötige Automatisierung von Terminalverkehren spielen. Die wiederum ist essentiell für die Verkehrswende und mehr Güter auf der Schiene.

Hilfe, wir werden permanent mit schwarzen Würfeln beworfen, als würde jemand das Paketdepot ausräumen und die Frachtstücke mutwillig auf die Fahrbahn schleudern. Im Screen unseres autonom fahrenden MAN-TGX, zweite Generation, Spitzname "Berta" wird in einer Pixelwolke die Umgebung dargestellt, wie sie die Sensoren aus Lidar und Kamera wahrnehmen. So ganz anders wie wir mit dem menschlichen Auge. Denn das sind keine schwarzen Pakete! Was als solches digital anmutet, sind nichts anderes als die tückischen Reflexionen und Spiegelungen an diesem regennassen und auch für jede Fotooptik extrem schwierigen Demo-Tag auf dem MAN-Testgelände nahe der Zentrale an der Dachauerstraße am Stadtrand von München.

Dass der Truck, dem unser Fahrer gerade per Taste "lange Leine gelassen" hat, sprich das Lenk- und Fahrregime übergeben hat, nicht ständig in die Eisen steigt, liegt daran, dass ihm keines der "Pakete" so nahe kommt, dass der an der Kabinenrückwand untergebrachte Rechner Anlass für Eingreifen "sehen" würde. So stuckert der autonom fahrende Truck brav sein nicht allzu komplexes Fahrprogramm auf dem menschenleeren Areal ab. Absolviert etwa automatisch ein Ausweichmanöver um ein links stehendes Fahrzeug herum, erkennt später ein weiteres Mobil und zieht autark nach links. Manchmal meint man der Elektronik noch ein Zögern in der Interpretation der Situation anzumerken. Dann ruckelt es etwas im Antrieb. Ein vorausschauender Fahrer jedenfalls bekommt das geschmeidiger hin.

Der Truck muss Augen und Ohren bekommen

Aber genau das ist, was der Vorstand für Forschung und Entwicklung bei MAN Truck & Bus, Dr. Frederik Zohm meint, wenn er bei der Präsentation der Zwischenergebnisse des ANITA-Projekts mit der Deutschen Bahn und dem Hochschule Fresenius erklärt, der Lkw müsse Augen und Ohren bekommen. Und im Zweifel mit den Ausnahmen von der Regel im Straßenverkehr klarkommen. Bis zum Ende des Jahrzehnts, so schätzt er, könnte es noch dauern, bis man mit einem autonomen Fahrsystem für Terminal-Anwendungen in Serie gehen könne.

Das sagt Zohm im vollen Bewusstsein, dass die Lidar- und Kameratechnologie und ihre "Fusion" mächtige Fortschritte gemacht hat, die man etwa beim Berta-Nachfolger Newton mit deutlich modernerer Elektronikarchitektur auch mit dem bloßen Auge erkennt. Deutlich kompakter sind die Sensoren am Dach und der Flanke des Trucks, dabei zugleich aber viel leistungsfähiger. Ein Scan der Umgebung ist mit 1,2 Millionen Pixeln bereits "hochgenau", wie es im Fachjargon heißt. Die Sensorik sortiert Fahrbahn, Bäume, ein Ast, eine Fahne, vor allem aber auch Fußgänger oder Radfahrer auseinander. Soll man ausweichen oder anhalten, das ist für den Rechner die Frage. Immer näher rückt man an das Leitbild des echten Fahrers, eine Szene "interpretieren" zu können, wie die Verantwortlichen erklären. Und am Ende prädizieren oder antizipieren zu können, was als nächstes Wohl passiert. Sicher und schnell soll das System reagieren, erklären die MAN-Ingenieure.

Komplexe "Missionsplanung" im Terminalbetrieb

Auf die Effekte der Skalierung der Zahl von eingesetzen Lkw weist auch Prof. Dr. Christian T. Haas von der Hochschule Fresenius hin. Das könnte ganz andere Ergebnisse und Szenarien bringen, beschreibt er. Man habe es mit einer "komplexen Prozesslandschaft" zu tun, auch wenn der Betrieb auf einem Bahnterminal, der mit dem Projekt automatisiert werden soll, für den Außenstehenden "simpel" wirkt. Die "Missionsplanung" sei viel komplexer als es scheint, man arbeite hier mit einem "finiten Datensatz", der Lkw könne sich keine zusätzlichen Infos im Betrieb einholen. Daher müsse man alle Eventualitäten vorausplanen und ihm antrainieren.

Und was bringt der ganze Aufwand? Sehr viel, findet Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn AG und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG, die den großen Bogen spannt. Auf kurzen Strecken sei der Lkw nicht zu ersetzen, lange Strecken sind aber klimafreundlicher mit der Bahn zu bewältigen. Für die Schnittstelle der Umladung von der Straße auf die Schiene brauche es effizientere Prozesse. Insofern sieht sie in ANITA nicht weniger als ein Schlüsselelement der Verkehrswende und für mehr Klimaschutz.

Kombiverkehr mit gewaltigem Potenzial - wenn man automatisiert

Der Kombiverkehr böte gewaltiges Potenzial und ersetze schon heute zehn Millionen Lkw-Fahrten in Deutschland. Die 220 Terminals seien aber gut ausgelastet. Wenn man hier weiter vorankommen wolle, führe kein Weg an Automatisierung der Prozesse vorbei. Dann könne man auch an Rund-um-die-Uhr-Betrieb denken. Autonom, digital, schnell, das ist Nikuttas Maxime des Handelns im Terminalverkehr der Zukunft. Das ANITA-Projekt soll eine Blaupause liefert, die sich auf Deutschland und Europa übertragen lässt. Einstweilen hat derweil Berta ihren Job getan, hat sich von noch so vielen Paketwürfen nicht irritieren lassen - und kommt, als es kurz mal aufhört zu regnen, schon deutlich geschmeidiger klar mit den moderaten Aufgaben, die ihr an diesem Tag der Projekthalbzeitbilanz gestellt wurden. Müde wirkt Berta dabei kein bisschen. Sie könnte rund um die Uhr weiter rollen.

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Lkw: MAN Truck rüstet auf - vor allem in Sachen Digitalisierung und Effizienz

News vom 09.07.2021 von Redaktion (allg.)

MAN bringt für seine im letzten Jahr gestartete Truck Generation neue Ausstattungen. Sie sollen die TGX, TGS, TGM und TGL noch sicherer und anwendungsfreundlicher, aber auch effizienter und digitaler machen. Mit dabei: Das Spiegelersatzsystem MAN OptiView, der Fahrassistent MAN CruiseAssist, sowie Over-the-Air Updates mit MAN Now und neue digitale Dienste. Los geht´s im Laufe des zweiten Halbjahres 2021.

MAN setzt voll auf Digitalisierung und neue Assistenzsysteme. Zahlreiche Features sollen so nach Aussage des Unternehmens die neue Generation TGX, TGS, TGM und TGL für die Zukunft rüsten.

„So wie das Business unserer Kunden nie still steht, arbeiten auch wir bei MAN permanent an der Weiterentwicklung unserer Produkte. Deshalb machen wir unsere neue Truck Generation noch effizienter, sicherer und innovativer und legen noch mehr Fokus darauf, die tägliche Arbeit unserer Kunden und Fahrer zu vereinfachen und damit ein starker Partner an ihrer Seite zu sein“, so Göran Nyberg, Vorstand für Sales und Customer Solutions bei MAN Truck & Bus.

Optisch falle vor allem das Fehlen klassischer Außenspiegel auf. Das neue, ab Oktober bestellbare, optionale Spiegelersatzsystem arbeitet ausschließlich mit Kamers, auch an der Front und seitlich. Die bilden das Verkehrsgeschehen rund um den Truck auf zwei großen Displays an den A-Säulen und zusätzlich auf dem Bildschirm des Mediasystems ab. Fahrer können aus verschiedenen Ansichtsoptionen wählen, die tote Winkel konsequent eliminieren, den Sichtkomfort erhöhen und vor allem auch die Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer deutlich steigern. Die Abbiegehilfe ist ebenfalls in das Anzeigekonzept integriert.

Bei Spurwechseln soll der neue Kollisionsvermeidungsassistent mehr Sicherheit bringen. Als Erweiterung des bisherigen Spurwechselwarnsystems greift dieser aktiv gegenlenkend ein, falls eine Kollision droht. Noch mehr elektronische Fahrassistenz bietet der neue MAN CruiseAssist. Er lenkt, beschleunigt und bremst TGX und TGS auf Autobahnen selbstständig durch den Verkehrsfluss, auch im Stau. Der Fahrer muss aber dennoch seine Hände stets am Lenkrad halten. Beide Systeme sind laut MAN für TGX und TGS ab Juli im Angebot. Für den TGM sind Kollisionsvermeidungsassistent wie auch die für TGX und TGS bereits erhältliche Spurwechsel- und Abbiegehilfe ab Oktober bestellbar.

Auch das Thema Effizienz hat sich MAN nochmals vorgenommen: Hier soll die ebenfalls ab Juli bestellbare neue dynamische Drehmomentanpassung und die Drehzahlabsenkung bei Rollen mit Leerlaufdrehzahl weiter verbrauchsmindern wirken. In Kombination mit dem  MAN TipMatic 12 Getriebe, das nun auch bei Standardsattelzugmaschinen serienmäßig zum Einsatz kommt, und der durch den Wegfall der Außenspiegel und die neue Sonnenblende für GM und GX Fahrerhaus weiter verbesserten Aerodynamik seien im Fernverkehr mit D26-Motorisierung nochmals bis zu 3,7 Prozent Kraftstoffeinsparung möglich.

Ebenfalls erweitert wird das Angebot von Funktions-Updates Over-the-Air sowie die MAN Driver App. Auch MAN Perform, das Tool zur Einsatzanalyse von Fahrer und Fahrzeug, erhält im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2021 und Anfang 2022 eine Aufwertung durch neue Extras wie automatisierte Flotten- und Fahrerreports oder die Integration weiterer Performancedaten. Das digitale Wartungsmanagement MAN ServiceCare, das als Schnittstelle zum MAN Servicestützpunkt Fahrzeugdaten analysiert und übermittelt, bietet in einer neuen Ausbaustufe zudem einen großen Vorteil für eine noch höhere Fahrzeugverfügbarkeit: Das ServiceCare Center kontaktiert Kunden proaktiv und rechtzeitig, wenn ein Fehler am Fahrzeug auftritt – bevor dieser eine Panne verursachen kann.

Und schließlich wächst das digitale Angebot rund um die neue MAN Truck Generation zusätzlich dadurch, dass auch die MAN Driver App neue Funktionen erhält. Das sind neben acht weiteren Sprachversionen vor allem Handlungsempfehlungen für einen wirtschaftlichen Fahrstil und, in Verbindung mit dem Dienst Perform, Erläuterungen der Bewertungen der individuellen Fahrstilanalyse durch die App. 

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Einer der Ersten: Spedition Bode übernimmt neuen MAN Individual

News vom 27.04.2021 von Christine Harttmann

Als eine der ersten nimmt die Spedition Bode einen MAN TGX Individual Lion S entgegen. Mit dem neune Truck belohne Firmenchef Kai Bode Patrick Jost, der seine Ausbildung zum Berufskraftfahrer als bundesweit bester Absolvent bestanden hat.

Anfang des Jahres stellte MAN Truck & Bus das Fernverkehrsflaggschiff MAN Individual Lion S vor. Nun wurde einer der ersten Exemplare an die Spedition Bode aus Reinfeld übergeben. Zukünftig gefahren wird der Alpha-Löwe von Patrick Jost. Der 22-Jährige hatte im vergangenen Jahr 2020 als bundesweit bester Absolvent seine Ausbildung zum Berufskraftfahrer abgeschlossen und mit insgesamt 100 von 100 zu erreichenden Punkten eine, wie Firmenchef Kai Bode findet, „echte Glanzleistung“ erbracht. Den neuen Truck aus dem Hause MAN erhält er nun als Belohnung für die gute Leistung.

„Wir sind wirklich sehr stolz, dass wir Patrick als absoluten Ausnahme-Auszubildenden bei uns ihm Team haben und uns die große Überraschung mit diesem Individual Lion S gelungen ist“, erklärt Kai Bode.

Patrick Jost selbst, der schon von Kindesbeinen an großer MAN Fan ist und bereits in frühen Jahren mit seinem Vater auf Tour war, sagte zur 640-PS starken Überraschung seines Chefs:

„Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich freue. Jetzt habe ich nicht nur einen Top-Arbeitgeber, einen super Job sondern auch einen absoluten Traum-Lkw!“

Und auch MAN Truck & Bus Deutschland wollte die Leistung des jungen Berufskraftfahrers angemessen würdigen und so schenkte der Nutzfahrzeughersteller ihm passend zum neuen Truck gleich eine fünfjährige Mitgliedschaft im MAN Fahrerclub Trucker's World.

„Unsere Branche erfährt gegenwärtig einen enormen Mangel an Berufskraftfahrern. Umso mehr freut es uns, wenn es so vielversprechende junge Talente wie Patrick gibt, die dafür sorgen, dass auch in Zukunft gut ausgebildete Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer auf unseren Straßen unterwegs sind“, sagte Christoph Huber, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der MAN Truck & Bus Deutschland.

Von außen überzeuge der MAN TGX Individual Lion S mit einem „edlen Kühlerdesign“, beschreibt der Hersteller. Chromleisten, ein Dachbügel mit LED Lampen sowie Front- und Seitenbügel aus Edelstahl, schwarzes Raddesign und die exklusive Sonnenblende von MAN Individual sollen das Äußere zusätzlich betonen.

Das exklusive Außendesign findet Entsprechungen im Interieur. Eine rote Ziernaht am Multifunktions-Lederlenkrad soll den sportlichen Charakter des Truck unterstreichen. Die Echtleder-Alcantara Sitzbezüge sind mit einer roten Diamant-Steppung versehen, Armlehnen und Türinnenverkleidungen sind passend dazu ausgeführt. Die Kopfstützen tragen eine rote Löwenapplikation. Lion S-Schriftzüge zieren die Chrom-Türleisten und rote Sicherheitsgurte sollen den dynamischen Gesamteindruck unterstreichen.

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MAN Truck & Bus: Neues Top-Modell für Extra-Wünschen

News vom 12.02.2021 von Christine Harttmann

MAN Truck & Bus stellt den MAN TGX Individual Lion S als exklusives Top- Modell der neuen Truck Generation vor. Erstmals setzte der Hersteller dabei auf sein – ebenfalls frische aus der Traufe gehobenes – YouTube-Format.

Göran Nyberg, Vorstand Sales & Marketing, gab am 11. Februar im ebenfalls frisch vorgestellten YouTube Format MAN QuickStop den Startschuss für das neue von MAN Individual veredelte Flaggschiff.

Mit dem MAN TGX Individual Lion S ist das Flaggschiff der neuen MAN Truck Generation an den Start gerollt. Er kommt zum einjährigen Jubiläum der Modellreihe, die der Münchner Lkw-Bauer im Februar 2020 in Bilbao präsentierte. Der Hersteller selbst beschreibt den jüngst präsentierten Truck als wirtschaftlich und eng an den Bedürfnissen der Fahrer orientiert. Der von MAN Individual aufgebaute Lion S biete zusätzlich „unvergleichliche Exklusivität“. Die Münchner Lkw-Schmiede verweist auf die „sportliche Racing-Optik“ und „einzigartige Design- und Ausstattungselemente“.

Entsprechend begeistert zeigte sich Göran Nyberg, Vorstand Sales und Marketing bei MAN Truck & Bus SE, als er das Modell auf dem neuen YouTube Format MAN QuickStop enthüllte:

„Als ich diesen Truck zum ersten Mal sah, bekam ich wirklich Gänsehaut. Ein Statement, das die Straße entlangkommt! Sowohl von außen als auch von innen. Ich wette, die Fahrer werden absolut stolz sein, einen MAN zu fahren. Dieser Truck ist wirklich eine Schönheit!"

Außen am Fahrzeug sollen Applikationen in Carbon-Optik an Stoßfängern und Spiegeln die Blicke auf das Fahrzeug ziehen. Die Designer setzten auch rote Akzente, mit denen sie die markante Formgebung der neuen Truck Generation hervorheben wollen. Im Inneren soll eine rote Ziernaht am Multifunktions-Lederlenkrad den sportlichen Charakter unterstreichen. Die Kopfstützen tragen eine rote Löwenapplikation.

Serienmäßig kommt der Truck mit maximal großem Fahrerhaus sowie Fahrerkomfortpaket daher. Digitale Helfer wie ACC Stop & Go, MAN ComfortSteering, Spurrückführungsassistent, Spurwechsel- und Abbiegehilfe oder der Fernlichtassistent unterstützen der Fahrer. Eine Schrankwand, die an Stelle des zweiten Bettes eingebaut ist, bietet bis zu 1400 Liter zusätzlichen Stauraum. Eine Kücheneinheit aus Mikrowelle und Kaffeemaschine kann eingebaut werden. Auf Wunsch gibt es außerdem einen 22 Zoll-Fernseher, der an der Seitenwand oberhalb des Betts angebracht werden kann. Der Motor des neuen MAN TGX Lion S hat eine Leistung von 510 bis 640 PS.

Mit MAN Individual wendet sich der Lkw-Bauer an Kunden, die ein umfangreiches Portfolio zur Fahrzeugveredelung, kundenindividuellen Sonderanpassungen sowie technischen Modifikationen ab Werk wünschen. Dies gilt sowohl für das Fahrerhaus und das Fahrgestell als auch für die Bereiche Elektronik und Antriebsstrang.

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Weltpremiere: Die neue MAN-Truck-Generation für alle Fälle

News vom 11.02.2020 von Torsten Buchholz

Im spanischen Bilbao hat MAN die neue Generation der Baureihen TGL, TGM, TGS und TGX erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Acht verschiedene neue Fahrerhäuser stehen zur Auswahl, Passende Fahrgestelle für jede Branche sind im Angebot.

Nicht weniger als acht verschiedene Fahrerhäuser bietet MAN mit seiner neuen Truck-Generation an. Den meisten Platz bieten die drei Großraumkabinen, die die Bezeichnungen GX, GM und GN tragen.

Großraumkabinen GX, GM und GN

GX und GM sind mit ihrer 2,44 Meter Außenbreite für lange Fahrten im internationalen Fernverkehr konzipiert. Reichlich Platz für das mitgeführte Gepäck bieten der Stauraum in der Mitte unter dem Bett, die zwei auch von innen zugängliche Außenstaukästen sowie die Staufächer und Dachablagen über der Frontscheibe. In der GX-Kabine mit der höchsten Dachvariante beläuft sich der Stauraum auf 355 Liter Fassungsvermögen. Aufgrund des niedrigen Motortunnels weist die GM-Kabine eine Stehhöhe von 1,87 Meter, beim GX sogar von 2,07 Meter aus.

Das GN-Fahrerhaus bietet als dritte der Großraumfahrerhausvarianten den gleichen hohen Komfort wie in den GM- und GX-Kabinen. Es verzichtet lediglich auf ein hohes Dach, was branchen- und aufgabenspezifisch deutliche Einsatzvorteile ergeben soll. Beispiele sind nutzlastsensible Transporte mit Silos oder Mineralölaufbauten und -aufliegern. Manche Aufbauten, wie etwa Autotransporter, bauen über das niedrige Fahrerhaus. Durch den niedrigen Motortunnel bietet auch das GN-Fahrerhaus hervorragende Bewegungsfreiheit mit immer noch 1,57 Meter Stehhöhe. Das bequeme Bett verfügt ebenso wie in der GX- und GM-Variante über einen hochwertigen Lattenrost für bestmöglichen Ruhe und Schlafkomfort.

Im Baugewerbe, in der städtischen Verteilerlogistik oder bei Tank- und Silotransporten liegt der Schwerpunkt auf optimaler Übersichtlichkeit und geringem Gewicht. Von hoher Bedeutung sind komfortables und ergonomisches Ein- und Aussteigen bei häufigen Lieferstopps. Gezielt auf solche Anforderungen entwickelte MAN die neuen, 2,24 Meter schmalen Fahrerhäuser für die Baureihen TGL, TGM und TGS der neuen MAN Truck Generation.

Das neue FM-Fahrerhaus

Das neue FM-Fahrerhaus erfüllt mit seiner 2,24 Breite den Wunsch nach geringem Gewicht und Kompaktheit, soll aber mit seiner identischen Länge und dem Hochdach wie bei dem GM-Fahrerhaus den hohen Anforderungen an Wohn- und Schlafkomfort erfüllen, so MAN. Dieses punktet beispielsweise im nutzlastintensiven nationalen Fernverkehr. Ebenso wie die Fahrerhäuser GM und GX verfügt das FM-Fahrerhaus über von innen zugängliche Außenstaukästen sowie zahlreiche Staufächer und Dachablagen über der Frontscheibe.

Für Anwendungen bei denen Fahrer und Unternehmer Wert legen auf guten Wohnkomfort, viel Stauraum und ein bequemes Bett mit hochwertigem Lattenrost für gelegentliche Übernachtungen, aber kein Hochdach benötigen, steht das neue flache FN-Fahrerhaus bereit.

Der neue TGS

Das neue NN-Fahrerhaus wird beim neuen MAN TGS wie bisher die meist gewählte Variante sein. Typische Beispiel aus der Baubranche sind Kipper oder Transportmischer. Trotz seiner kompakten Länge von 1,88 Meter bietet es dennoch ausreichend Platz hinter den Sitzen für Arbeitskleidung und Arbeitswerkzeuge. Der optionale Bauaufstieg ermöglicht mit Trittbrett über dem Radlauf links und einem Haltegriff auf dem Dach die sichere und bequeme Kontrolle des Laderaums hinter dem Fahrerhaus. Ebenso bautypisch und sehr robust verfügen die neuen Fahrerhäuser in mittelhoher oder hoher Chassisausführung über einen dreiteiligen Stahlstoßfänger. Im Fall eines größeren Anfahrschadens können die Teile abschnittsweise getauscht werden. Als ebenso einsatzorientiert erweisen sich die Einstiege, deren unterste flexibel gelagerte Stufen stärkere Stöße beschädigungsfrei überstehen.

Zu den neuen Baureihen TGL und TGM gehört das CC-Fahrerhaus mit 2,24 Meter Außenbreite und 1,62 Meter Außenlänge. Mit den anderen Kabinen des neuen MAN steht es trotz seiner Kompaktheit auf gleich hohem Level bei der Arbeitsplatzergonomie und der Bedienfreundlichkeit. Eine sehr niedrige Einstiegshöhe und weit öffnende Türen erfreuen den Fahrer im Verteiler-, Bau- und Kommunalverkehr.

Die Doppelkabine als längstes Fahrerhaus der neuen Truck Generation bietet vor allem viel Platz für zusätzliche Mitfahrer. Die neue viertürige Doppelkabine mit der Bezeichnung DN offeriert auf ihrer bequemen Vierersitzbank sowie den zwei oder drei Sitzen vorne viel Platz für bis zu sieben Personen und ihre Arbeitsutensilien. Unter anderem unter der Rücksitzbank steht hierfür großzügiger Stauraum zur Verfügung. Damit eignet sich die Doppelkabine optimal für Handwerksbetriebe, Kommunen und Einsatzkräfte, wie THW oder Feuerwehr.

Die bewährten Motoren

Wie bisher kommen in den neuen MAN TGX drei Motorbaureihen zum Einsatz: Als Spitzenmotorisierung der MAN D38 mit bis zu 640 PS, im mittleren Leistungsbereich der MAN D26 von 430 PS bis 510 PS oder für leichten Fernverkehr der MAN D15 mit 330 PS bis 400 PS. Neben klassischen 4x2- und 6x2-Sattelzugmaschinen und Fahrgestellen stehen für den TGX weiterhin die Varianten 6x4 und 8x4 zur Verfügung, wie sie zum Beispiel bei Schwertransporten gefragt sind. Die 4x2-Sattelzugmaschine ist wahlweise mit MAN HydroDrive, dem hydrostatischen Vorderradantrieb von MAN für zusätzliche Traktion auf nicht befestigtem Untergrund bestellbar. Mit dieser Vielfalt deckt der MAN TGX einen Tonnagebereich von 18 bis 41 zulässigem Gesamtgewicht ab, bei Schwertransportanwendungen sind 250 Tonnen zulässiges Gesamtzuggewicht möglich.

Bei dem neuen MAN TGS liegt wie bisher der Fokus auf schweren Baufahrzeugen, dem Verteilerverkehr sowie den Kommunalanwendungen. Diese Baureihe ist gekennzeichnet von den schmalen Kabinen, denn in den typischen Einsatzgebieten kommt es sowohl auf ein geringes Eigengewicht als auch auf gute Übersichtlichkeit an. Antriebsseitig bietet MAN den TGS mit den D26- und D15-Motoren an, was ein breites Leistungsportfolio von 330 PS bis 510 PS abdeckt. Auch bei den Antriebsformeln ist der MAN TGS König unter den Löwen wegen der größten Variantenvielfalt. Seien es der 4x2 und 6x2 als Sattelzugmaschinen oder Fahrgestelle, seien die Klassiker 6x4, 8x2 und 8x4 für eine große Vielfalt an Branchen bis hin zu den Allrad-Spezialisten für unwegsames Gelände mit 4x4, 6x6, 8x6 oder 8x8. Wird das Fahrzeug überwiegend auf befestigter Straße bewegt und zusätzliche Traktion nur gelegentlich benötigt, lässt sich MAN HydroDrive mit zwei-, drei- oder vierachsigen MAN TGS kombinieren. Derart variantenreich aufgestellt, reicht das zulässige Gesamtgewicht beim neuen MAN TGS von 18 bis 41 Tonnen.

MAN TGL und MAN TGM stehen auch in der neue Truck Generation für den leichten und mittleren Tonnagebereich. Zur Wahl stehen vier neue schmale Fahrerhäuser: kurz, lang und auch hoch mit einer Liege sowie die Doppelkabine. Letztere kommt im Bau, bei Kommunalbetrieben sowie bei Feuerwehren und Rettungsdiensten zum Einsatz. Der neue TGL deckt mit seiner Vierzylinderversion des D08 Motors den Tonnagebereich von 7,5 bis 12 Tonnen ab. Wem dessen Leistungsspektrum von 160 bis 220 PS nicht genügt, kann im TGL auch auf den D08-Sechszylinders mit 250 PS zurückgreifen. Diese ist zugleich die Einstiegsversion in das Leistungsspektrum des MAN TGM, das mit dem D08-Sechszylinder bis 320 PS reicht. Der Tonnagebereich des neuen MAN TGM knüpft direkt an den des neuen MAN TGL an und reicht von 12 über 15 und 18 Tonnen bis hin zu 26 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Während der MAN TGL ausschließlich in 4x2-Versionen verfügbar ist, bietet der MAN TGM auch die Achsformeln 6x2, 6x4 und 4x4, was ihn nicht nur für den mittelschweren Überland-Verteilerverkehr und die Logistik in der Stadt, sondern auch für viele Anwendungen im Bau, bei Kommunen und Feuerwehren interessant macht.

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Drei XXL-MAN an Spedition Bohnet ausgeliefert

News vom 28.01.2020 von Anna Barbara Brüggmann

Die ersten drei von insgesamt zwölf MAN TGX 41.640 8x4 XXL wurden an die Schwerlastspedition Bohnet aus Kirchdorf ausgeliefert.

Kerngeschäft der 1965 gegründeten Spedition Bohnet ist der europaweite Transport von schweren und überdimensionierten Gütern, wie beispielsweise Automobilpressen, Windkraftanlagen, Destillationskolonnen oder auch Transformatoren. Dabei setzt das Unternehmen bereits seit vielen Jahren ausschließlich auf Fahrzeuge von MAN.

Jüngster Zugang von Bohnet sind drei von insgesamt zwölf Schwerlast-Sattelzugmaschinen des Typs MAN TGX 41.640 8x4 XXL, die kürzlich in Sangerhausen im Südharz übergeben wurden. Die Vierachs-Lkw verfügen über die größte Fahrerhauskabine, das XXL-Fahrerhaus, und sind somit bestens für lange Fahrten quer durch Europa gerüstet.

Die 640 PS-starken MAN TGX sind darüber hinaus mit einem D38-Reihensechszylinder Motor sowie mit einem automatisierten Schaltgetriebe MAN TipMatic mit Wandler-Schaltkupplung ausgestattet.

Dieses erhöht das Ausgangsdrehmoment des Motors von 3.000 Nm um den Faktor 1,58  und kommt so auf beachtliche 4.740 Nm. Die Motorbremse Turbo-EVB (Exhaust Valve Brake) mit ihrer Bremsleistung von 630 Kilowatt kommt in Kombination mit einem Retarder überdies auf eine maximale Bremsleistung von insgesamt 980 Kilowatt.

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Großauftrag: Rüdebusch kauft 246 MAN-Lkw

News vom 19.04.2018 von Torsten Buchholz

Das Braunschweiger Speditions- und Baustoffhandelsunternehmen Hermann Rüdebusch Baustoffe und Transporte hat die ersten 117 von insgesamt 246 bestellten MAN-Lkw in den Dienst gestellt.

Die feierliche Übergabe der neuen MAN TGX-Sattelzugmaschinen fand Mitte März 2018 am Braunschweiger MAN-Stützpunkt statt. Neben Sattelzugmaschinen liefern die Münchener Lkw-Hersteller künftig auch zwei- und dreiachsige Fahrgestelle mit Drei-Seiten-Kipper, Abrollkipper und Absetzkipper. Nach Auslieferung aller MAN-Fahrzeuge bis Ende Juni 2018 hat Rüdebusch schlagartig den halben Fuhrpark auf die Marke mit dem Löwen im Kühlergrill umgestellt. Derzeit besitzt das niedersächsische Baustoff- und Transportunternehmen 440 eigene Lkw, die alle mit Telematiksystemen ausgerüstet und im täglichen Nah- und Fernverkehr von Hessen bis Schleswig-Holstein sowie von der niederländischen Grenze bis Berlin unterwegs sind.

Die 117 rotlackierten MAN-Sattelzugmaschinen vom Typ TGX 18.500 4x2 und 4x4 verfügen über die mittelhohe XLX-Kabine mit einem Bett, den 500 PS starken D26-Motor, das automatisierte MAN-TipMatic-Getriebe mit Straßen- beziehungsweise Offroad-Programmierung, Standklimaanlage, Kipphydraulik und alle derzeit verfügbaren Sicherheits- und Assistenzsystemen wie Notbremsassistent, Abstandsregeltempomat mit neuer Stop & Go Funktion, Spurassistent oder Reifendruck-Kontrollsystem. Darüber hinaus sind sämtliche Sattelzugmaschinen mit dem Servicevertrag ComfortSuper von MAN ausgestattet. Der Full-Service-Vertrag deckt alle Wartungs- und Inspektionsarbeiten, alle Reparaturen am Fahrzeug sowie alle gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen ab. Die Servicearbeiten führen die MAN-Servicebetriebe in der Nähe der sieben Rüdebusch-Niederlassungen in Nord- und Ostdeutschland durch.

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Limitiert: Lkw-Vermieter BFS erhält ersten MAN PerformanceLine

News vom 25.04.2017 von Redaktion (allg.)

Das auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 in Hannover erstmals vorgestellte neue MAN-Flaggschiff - ein „TGX“ mit 640 PS und exklusiver Sonderausstattung - ist kürzlich zum ersten Mal ausgeliefert worden.

Die PerformanceLine Edition des "MAN TGX" mit 640 PS ist eine auf 100 Fahrzeuge limitierte Sonderauflage. BFS (Business Fleet Services), der Geschäftsbereich Vermietung der Stegmaier Group, bekam nun den Schlüssel zur Nr. 001 der Sonderedition von Heinz-Jürgen Löw, Vorstand Sales & Marketing der MAN Truck & Bus AG, überreicht.

Die PerformanceLine-Trucks sind ausschließlich in der TGX-Baureihe mit der Euro-VI-Topmotorisierung von 640 PS erhältlich. Außen prägen Elemente wie Chromapplikationen auf den Kühlerlamellen, Sonnenblende und zwei Drucklufthörner das Erscheinungsbild. Im Innenraum kennzeichnen blaue Applikationen die Sonderserie: Kontrastnähte im Lenkrad, in den Komfortsitzen und am Teppich, Sicherheitsgurte, die Innenseite der Vorhänge sowie ein MAN-Löwe in der Unterbespannung des oberen Betts. Immer im Blick befindet sich auf dem Armaturenbrett die Dekoreinlage in dark-blue gebürstetem Aluminium. Für Exklusivität und Komfort sorgen die Innenverkleidung in Leder und die Sitzbezüge in einer Mischung aus Alcantara und Leder auf den Sitzen. BFS erhielt die PerformanceLine Edition in Form einer steelblue metallic-lackierten, zweiachsigen Sattelzugmaschine mit einem Stylingpaket.

Hermann Stegmaier, Geschäftsführer Stegmaier Group, zeigte sich anlässlich der Schlüsselübergabe begeistert: „Unser Anspruch ist es, immer die stärksten Fahrzeuge im Vermiet-Fuhrpark zu haben und unsere Kunden zu begeistern. Da passt dieser Truck, der mir auch persönlich besonders gut gefällt, genau dazu. Er ist der 3000. MAN, den wir für BFS in unserer Unternehmenshistorie erworben haben und gleichzeitig auch unsere Edition zu 90 Jahren Stegmaier Group.“

(tpi)

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Lkw-Fuhrpark: 500ster MAN für Spedition Reinert

News vom 02.06.2016 von Torsten Buchholz

Der Transport- und Logistikdienstleister Reinert Logistics hat in Dresden den 500sten Truck aus dem Hause MAN übernommen.

Die feierliche Übergabe an Inhaber René Reinert erfolgte vor der Kulisse von Dresdens traditionsreicher Hängebrücke „Blaues Wunder“. Der Jubiläumstruck stammt aus einer Serie von insgesamt 120 Fahrzeugen, die Inhaber Reinert bei MAN für das Jahr 2016 geordert hat. Zur Wiedererkennung trägt die neue Sattelzugmaschine im typischen Reiner-Design die Zahl 500 an der Fahrzeugfront und auf beiden Seitenverkleidungen zwischen den Achsen. Darüber hinaus verweist die „77“ am Grill und an den Türen des Lkw auf die Startnummer, die der Firmengründer mit seinem Reinert Racing Team im Truck Racing führt.

„Seit mehr als einem viertel Jahrhundert behauptet sich René Reinert mit seinem Logistikunternehmen erfolgreich im hart umkämpften Markt. Fast ebenso lange begleiten wir ihn mit innovativen Produkten aus Verkauf, Service und Dienstleistungen. Daher freuen wir uns, ihm heute das 500ste Fahrzeug aus dem Hause MAN übergeben zu können“, sagte Holger Mandel, Vorsitzender der Geschäftsführung von MAN Truck & Bus Deutschland, bei der Übergabe in Dresden. Der erste blaue MAN kam bei Reinert 1995 auf den Hof. Die Sattelzugmaschine mit Kipphydraulik war gleichzeitig das erste Neufahrzeug der Lausitzer Spedition. Im März 2012 lieferte MAN den 100ste Lkw an Reinert. Dann ging es Schlag auf Schlag. 2014 rollte bereits der 300ste MAN-Truck im Reinert-Fuhrpark und im vergangenen Jahr folgte der 400ste Lkw mit dem Burglöwen.

Der aktuelle Jubiläums-MAN TGX 18.440 verfügt über eine mittelhoher XLX-Kabine, einen 440-PS-Motor, ein automatisiertes ZF-Zwölfgang-Getriebe und eine komplette Sicherheitsausstattung. Das Fahrzeug soll künftig im Stückgutverkehr vom Stammsitz in Schleife auf Tour gehen. Der Reinert-Fuhrpark rund 750 Lkw. Der überwiegende Teil davon transportiert Stück- und Schüttgüter. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Kunden an allen Standorten Lagerkapazitäten an, in denen auch weiterführende Logistikdienstleistungen wie Kommissionierung, Konfektionierung oder Umverpackung vorgenommen werden. Zusätzlich betreibt Reinert bundesweit drei Tankstellen, zwei Werkstätten und eine eigene Waschanlage. Als europaweit agierendes Transport- und Logistikunternehmen beschäftigt Reinert Logistics mehr als 1.200 Mitarbeiter an sieben Standorten in Deutschland.

„MAN ist fester Bestandteil in meiner Fahrzeugflotte. Hier stimmt das Gesamtpaket. Die Produkte der Münchener sind qualitativ hochwertig, sparsam und bieten einen hohen Wiederverkaufswert. Zusammen mit dem exzellenten Service fiel die Wahl bei der Neuanschaffung nicht schwer“, so René Reinert.

Bei Reinert Logistics läuft übrigens auch Europas großer Lkw-Praxistest bestof9.eu, den die Zeitung Transport zusammen mit ihrer Schwesterzeitschrift Logistra initiiert hat und mittlerweile bereits in der zweiten Auslage begleitet. Aktuell sind seit Herbst 2014 insgesamt neun Sattelzugmaschinen der sieben europäischen Lkw-Hersteller für bestof9.eu unterwegs.

Alle News zum MAN eTruck:

Emissionsfreie VW-Werkslogistik: Duvenbeck übernimmt ersten von 120 MAN eTruck

News vom 06.12.2024 von Christine Harttmann

Der Automobillogistikspezialist Duvenbeck stellt den ersten MAN eTruck in Dienst. Bis 2026 sollen es insgesamt 120 werden. Der Ultra Low Liner erfüllt gezielt die Anforderungen der Automobilindustrie an hohe Transportvolumen und soll Schlüssel sein zum Aufbau einer emissionsfreien Lieferkette.

Mit Übergabe des ersten MAN eTruck an die Duvenbeck Unternehmensgruppe am 5. Dezember 2024 in München sind beide Unternehmen einen weiteren wichtigen Schritt in der Elektrifizierung des Güterverkehrs gegangen. Die Ultra Low Liner eTGX-Sattelzugmaschine sei die erste von insgesamt 120 Elektro-Lkw die der Logistikdienstleister bis 2026 in den Dienst stellen will, teilt der Hersteller mit.

Das Fahrzeug wurde speziell für die Ladevolumenanforderungen der Automobillogistik entwickelt und soll zukünftig die Volkswagen Werkslogistik besonders klimafreundlich machen. Für den Fahrzeugbauer soll er in verschiedenen Bereichen des Speditionsgebiets in Rhein-Ruhr, wie auch Benelux zum Einsatz kommen.

„Mit dem Ultra Low Liner eTruck hat MAN eine Lösung entwickelt, die perfekt auf die Anforderungen der Automobilindustrie abgestimmt ist. Keine andere Serien-Elektro-Sattelzugmaschine kann Trailer mit einer Innenhöhe von drei Metern ziehen. Das macht ihn zur idealen Wahl für Transporte mit hohem Volumenbedarf“, erklärt Friedrich Baumann, Vorstand Sales & Customer Solutions bei MAN Truck & Bus.

Duvenbeck: Partner für Green Logistics

Bei Duvenbeck sei Nachhaltigkeit seit Jahren ein zentrales Element der Unternehmensstrategie, so de Mitteilung. Mit der Initiative „Green Logistics“ setze das Unternehmen auf emissionsarme und ressourcenschonende Transportlösungen.

„Der MAN eTruck ist ein wichtiger Schritt in Richtung emissionsfreie Logistik. Er hilft uns, die Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Nachhaltigkeit ist bei uns gelebte Praxis“, betont Bernd Reining, Senior Director Procurement bei Duvenbeck.

Duvenbeck gibt an, kontinuierlich Maßnahmen zur Optimierung von Energieeffizienz und Ressourcenschonung zu implementieren. Dazu gehören unter anderem die Nutzung alternativer Antriebe, die Reduktion von Leerfahrten und innovative Ladekonzepte. Mit den MAN eTrucks will der Logistikdienstleister in der Minimierung der CO2-Emissionen in der Lieferkette noch einen Schritt weitergehen.

Klimafreundliche Logistik für Volkswagen Logistik

Den künftigen Einsatz der MAN eTruck in der Produktionsbelieferung von Volkswagen kommentiert Simon Motter, Leiter Volkswagen Konzernlogistik:

„Erstmals werden eTrucks von MAN für das Volkswagen-Werk Wolfsburg eingesetzt. Damit kann jetzt die Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit der Technologie bewiesen werden.“

Der Einsatz der MAN eTrucks ist Teil der sogenannten Go-to-Zero Impact Logistics, einem Programm mit dem Volkswagen den Weg zu einer konsequent klimafreundlichen Logistik eingeschlagen hat. Im Einsatz von Elektro-Lkw sieht der Konzern dabei den langfristig wichtigsten Hebel, um die CO2-Emissionen im Straßentransport zu reduzieren.

Dort, wo der strategisch priorisierte Einsatz der Schiene mit grünem Strom nicht möglich ist, beispielsweise aufgrund fehlender Gleisanschlüsse, favorisiert der Fahrzeughersteller batterieelektrische Lkw mit grünem Strom.

Beim Einsatz seiner Transportmittel verfolgt der Konzern ein verkehrsträgerübergreifendes Konzept, in dem die Verkehrsträger jeweils entsprechend ihren Stärken eingesetzt werden: Die Bahn auf der Langstrecke, emissionsfreundliche Lkw im Vor- und Nachlauf sowie auf Kurz- und Mittelstrecken.

Technologische Innovation als Schlüssel

Der Ultra Low Liner eTruck MAN eTGX kann mit einer Aufsattelhöhe von 950 Millimeter und einem Radstand von 3,75 Metern die speziellen Anforderungen der Automobillogistik erfüllen. Weil es dort weniger auf hohe Ladungsgewichte als auf hohe Ladevolumen ankommt, sind in diesem Segment drei Meter Innenhöhe im Auflieger Standard.

Das an Duvenbeck ausgelieferte Fahrzeug mit maximaler Batteriekapazität kommt auf eine Reichweite von rund 500 Kilometern. Das modulare Konzept des eTGX – wahlweise vier, fünf oder sechs Batteriepaketen und Leistungsstufen von 449 und 544 PS – lässt sich bestens an die jeweilige Transportaufgabe anpassen. Standardmäßige ist es mit CCS-Ladetechnologie (bis zu 375 kW) ausgestattet. Optional kann zusätzlich mit dem neuen MCS-Standard bestellt werden.

Mit 360-Grad-Beratung

Transportunternehmen profitieren bei der Umstellung auf die Elektromobilität zudem von dem 360 Grad eMobility Consulting von MAN: Die Beratung zum Umstieg auf Elektromobilität umfasst unter anderem kundenspezifische Analysen zu Fahrzeugeinsatz und Ladeinfrastrukturbedarf.

Über Kooperationen mit Ladeinfrastrukturausrüstern gehört auch die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur selbst zum Angebot von MAN. Darüber hinaus stehen ebenso wie für die konventionell angetriebenen Lkw speziell auf Elektromobilität zugeschnittene Serviceverträge und Finanzierungslösungen sowie zahlreiche digitale Services für den Einsatz der neuen Elektro-Löwen bereit.

Dazu gehören unter anderem der MAN eReadyCheck, mit dem Kunden überprüfen können, wie sich ihre Lieferrouten rein elektrisch fahren lassen, ebenso wie der Ladedienst MAN Charge & Go inklusive Ladekarte, durch den einfache, konsolidierte Ladeplanung und -abrechnung für internationale Routen möglich gemacht werden.

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MAN: Hohe Nachfrage nach eTruck

News vom 23.01.2024 von Anna Barbara Brüggmann

Der erste fernverkehrstauglichen Elektro-Lkw der Münchner legt nach Angaben des Herstellers einen guten Start hin: Die Sonderedition des Modelljahrs 2024 sei gut drei Monate nach Verkaufsstart fast ausverkauft. Doch für den Markterfolg sei der Aufbau der elektrischen Infrastruktur essenziell.

Die für 2024 limitierten ersten Modelle des neuen MAN eTruck sind laut Hersteller bereits bis auf wenige Fahrzeuge ausverkauft. 700 Bestellungen und Bestallanfragen lägen insgesamt vor, der überwiegende Teil davon entfalle auf die Großserienproduktion, die ab 2025 im MAN-Werk München starten soll.

Dann werden Lkw mit Diesel- und batterieelektrischem Antrieb auf derselben Montagelinie gefertigt, was eine flexible Anpassung an die Nachfrage erlauben soll. Geplant ist, dass bereits 2030 die Hälfte aller neuen in Europa ausgeliefert Trucks der Marke elektrisch betrieben ist.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass der neue MAN Elektro-Lkw bei unseren Kunden vom Start weg so großen Anklang findet. Dazu trägt sicher auch das einzigartige, modulare Batteriekonzept bei, das für jede Anwendung den richtigen Kompromiss aus Reichweite und Nutzlast bietet und alle gängigen Arten von Aufbauten ermöglicht", erklärte Alexander Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus,

Die passenden Fahrzeuge für die Antriebswende im Straßengüterverkehr seien also vorhanden und kämen noch in diesem Jahr zu den ersten Kunden.

"Sowohl die Nutzfahrzeugindustrie als auch große Teile der Logistikbranche sind bereit, einen entscheidenden Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Wir brauchen dafür jedoch dringend die passende öffentliche Ladeinfrastruktur, damit der CO2-neutrale Güterverkehr auf der Straße Fahrt aufnehmen kann und auf Seiten der Kunden der Anfangseuphorie keine Ernüchterung folgt“, fordert Vlaskamp weiter.

MAN engagiert sich in dem Kontext als Teil der Traton Group gemeinsam mit der Volvo Group und Daimler Truck bereits im Joint Venture Milence, das europaweit mindestens 1.700 Hochleistungs- und Megawatt-Ladepunkte für Nutzfahrzeuge aufbauen soll. Für den konsequenten Umstieg taxiere man den Bedarf in Europa auf mindestens 50.000 Ladepunkte bis 2030.

"Es sind daher nun alle Akteure aus Politik und dem Energiesektor gefordert, um diesen wichtigen Beitrag für die Klimaziele gemeinsam zu erreichen“, appelliert Vlaskamp weiter.

Modulares Konzept für viele Anwendungen

Der neue Modelle eTGX und MAN eTGS sollen eine hohe Variabilität bei der Batteriekonfiguration mit wahlweise drei bis sechs Batteriepacks bieten. Damit will man ein breites Spektrum von der Supermarktbelieferung in der Innenstadt, über die regionale Baustoffversorgung, bis hin zum Fernverkehr in der Produktions-Logistik abdecken.

Mit sechs Batteriepaketen, von denen je zwei unter dem Fahrerhaus und bis zur vier weitere seitlich am Fahrzeugrahmen verbaut sind, bieten eTGX und eTGS bis zu 480 kWh nutzbare Batteriekapazität für Tagesreichweiten bis zu 800 Kilometern, heißt es.

Für schnelles Zwischenladen in der Lenkzeitpause gibt es neben dem CCS-Standard mit bis zu 375 kW direkt seit Verkaufsstart den noch deutlich leistungsfähigeren Megawattladestandard (MCS), der zunächst 750 kW, in einer späteren Ausbaustufe sogar über ein Megawatt Ladeleistung ermöglichen wird, so das Versprechen.

Aufbaufreundliches E-Chassis

Zusammen mit einer nutzlast- und aufbaufreundlichen Positionierung der Antriebseinheit bietet das modulare Batteriekonzept laut Hersteller zudem eine hohe Variabilität für verschiedenste Aufbauten sowie sehr kurze Radstände ab 3,75 Metern.

Das ermöglicht die Kombinierbarkeit der Sattelzugmaschine mit allen gängigen Sattelanhängervarianten innerhalb der zulässigen Gesamtlängenvorgaben. Auch Volumenvarianten für drei Meter Innenladehöhe werden so machbar, wie sie vielfach in der Produktionslogistik gefragt sind.

Beratung inklusive

Zudem will der Hersteller mit einer umfassenden Beratungsleistung Kunden von der E-Mobilität überzeugen. Die sogenannte eMobility Consulting umfasst neben der Beratung zum geeigneten Fahrzeug auch die Betrachtung kundenspezifischer Einsatzbedingungen einschließlich Kostenoptimierung, Routenanalyse, Flottenoptimierung und darauf aufbauend auch die notwendige Beratung zur Ladeinfrastruktur.

Dabei unterstützen zusätzlich digitale Tools wie der neue eReadyCheck, mit dem Kunden überprüfen können, wie sich ihre Lieferrouten rein elektrisch fahren lassen, oder der eManager, mit dem Fuhrparkmanager die wichtigen Informationen zum Ladezustand aller Trucks der Flotte stets im Blick haben.

Über Kooperationen mit Ladeinfrastrukturherstellern wie ABB, Heliox und SBRS will man für Kunden zudem ebenfalls ein eigenes Ladeinfrastruktur-Angebot im Portfolio haben. Auf der Service-Seite unterstützt man mit speziell auf Elektromobilität zugeschnittenen Serviceverträgen und Finanzierungslösungen.

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Elektromobilität: Mit dem Verkaufsstart des eTruck elektrifiziert MAN Langstrecke

News vom 30.10.2023 von Christine Harttmann

Kurz vor dem Verkaufsstart erlaubt MAN Truck & Bus einen genauen Blick auf die Insights von eTGS und eTGX. Auf einer ersten Testrunde auf dem Werksgelände in München zeigten die neuen Stromer dann was in ihnen steckt.

Mit einem Fahrevent auf dem Münchner Firmengelände hat die MAN Truck & Bus den Verkauf ihres ersten schweren Elektro-Lkw eingeläutet. Genauere technische Details zum Fahrzeug; für das bereits 600 Bestellanfragen vorliegen sollen, gab der Hersteller bei dieser Gelegenheit auch gleich bekannt und demonstrierte die Details anhand von Ausstellungsstücken. MAN zufolge sollen die ersten 200 Exemplare 2024 zu ausgewählten Kunden rollen. Ab 2025 läuft dann – so der Plan – die Fertigung im Werk München zu größeren Stückzahlen hoch.

Sich selbst treu geblieben

Als visionäres Projekt beschreibt der für den Verkauf verantwortliche Vorstand Friedrich Baumann das, wofür er am 26. Oktober in München den Starschuss gab.

„Mit dem Verkauf unserer neuen eTrucks starten wir jetzt in ein neues Zeitalter des klimaneutralen Transports.“ Er betont, wozu MAN sich selbst längst verpflichtet hat. „Wir wissen, dass jedes Fahrzeug ab 2030 einen CO2-neutralen Antrieb haben wird.“

Eines zeigt sich gleich auf den ersten Blick: Wer in den eTruck einsteigt, muss keine allzu große Angst vor der Umstellung haben. MAN hat sich sichtlich bemüht, so wenig wie möglich am Cockpit-Layout zu verändern. Die Bedienlogik bleibt ähnlich wie beim konventionellen Truck, ist allerdings um E-Fahrzeug typische Anwendungen ergänzt. So gibt es die Rekuperation, die sich auch als Dauerbremse nutzen lässt. Tatsächlich bremst sie den eTruck auf der Teststrecke bis zum Stillstand ab. Über den schon bekannten Lenkstockhebel rechts am Lenkrad kann sie bedient werden. Ein leichter Fingerschnipp reicht aus, um die die passende Stufe einzustellen. Alternativ ist aber auch One-Pedal-Driving möglich – vorausgesetzt der Fahrer hat die entsprechende Einstellung gewählt.

Flexibel heißt die Devise

Der Fokus im Verkauf liegt auf den beiden wichtigen Anwendungsbereichen Verteilerverkehr und Fernverkehr. Dafür braucht es allerdings ein flexibles Aufbau- und Batteriekonzept, das MAN unter anderem dadurch sicherstellt, dass eTGS und eTGX auf exakt dem gleichen Chassis wie der konventionelle Lkw basieren. So passen die Aufbauten des konventionellen Lkw auch auf die elektrische Variante. Selbst als Lowliner ist der eTruck erhältlich. Die Batterien sind mittig und an den Seiten in den Rahmen integriert. Die leistungsstarken Stromquellen mit einer Kapazität von je 89 kWh lassen sich flexibel positionieren, was für noch mehr Aufbaufreundlichkeit sorgen soll. Freiräume links und rechts des Rahmens sollen Platz schaffen für Hochleistungspumpen, Geräteräume, Kranstützen und ähnliche Aufbauten mit erhöhtem Platzbedarf.

Der standardmäßige Einbau von zwei Batterien unter dem Fahrerhaus, ähnlich wie bei konventionellen Fahrzeugen der Verbrennungsmotor, sorgt für eine günstige Gewichtsverteilung. Dazu trägt zusätzlich die Positionierung der zentralen Antriebseinheit bei. Sie sitzt zentral im Rahmen und umfasst den Synchron-Elektromotor – wählbar mit 254 kW, 330 kW oder 400 kW – den für die Umwandlung von Batteriegleichstrom in Wechselstrom und für die Motorsteuerung zuständigen Inverter und das je nach Leistungsauslegung verwendete 2- oder 4-Gang Getriebe, das die ­Antriebsachsen über eine konventionelle Gelenkwelle antreibt. Wo der eTruck schaltet, hängt immer auch ein wenig von der jeweiligen Fahrsituation ab. Manchmal ist dann auch ein leichter Ruck zu spüren. Aber alles in allem zieht der eTruck auf der Teststrecke im beladenen Zustand gut weg. Auch durch die Kurven gleitet er lautlos hindurch.

Dass alle Komponenten einschließlich des Akkus MAN-eigene Gewächse sind und nicht aus Fernost importiert werden, darauf legt Baumann Wert.

„Wir haben eine klar deutsche Lösung. Made by MAN. Made in Bayern.“ Sind wir also gespannt, wie der eTruck jetzt zündet.

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Elektro-Lkw: MAN bringt schweren eTruck für den Fernverkehr auf den Markt

News vom 20.10.2023 von Christine Harttmann

Mit einer fernverkehrstauglichen Tagesreichweite von 600 bis 800 Kilometern macht MAN Truck & Bus ein Angebot jenseits des Verteilerverkehrs. Dafür sei aber ein beschleunigter Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur notwendig, appelliert der Hersteller gemeinsam mit dem BGL an die Politik.

Ende Oktober startet MAN Truck & Bus den Verkauf des neuen schweren MAN eTruck, der auch Fernverkehr schafft. Dieser soll nach den Plänen des Unternehmens im Jahr 2030 bereits rund 50 Prozent der Neufahrzeugzulassungen von MAN in der EU ausmachen. Voraussetzung für das Gelingen der grünen Antriebswende im Transportgewerbe ist jedoch der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Hier sei mehr Tempo gefragt, fordert MAN daher gemeinsam mit dem Bundesverband Güterkraftverkehr und Logistik (BGL).

Denn auch wenn der neue MAN eTruck ab Ende Oktober für Kunden in den ersten europäischen Märkten bestellbar ist, hängt es von den Rahmenbedingungen ab, ob und wann diese vom Diesel- auf den Elektroantrieb umsteigen. Entscheidend sei vor allem eine flächendeckende Ladeinfrastruktur, machten MAN und BGL auf einer gemeinsamen Pressekonferenz deutlich und forderten dafür die Unterstützung der Politik:

„Rund 96 Prozent der Treibhausgasemissionen unserer heutigen Diesel- Fahrzeuge entfallen auf die Nutzungsphase. Deshalb sind batterieelektrische Antriebe bei Nutzfahrzeugen der entscheidende Schlüssel für die Erreichung der CO2-Reduktionsziele. Doch damit unsere Kunden vom Diesel- auf einen batterieelektrischen Truck umsteigen, ist eine flächendeckende Ladeinfrastruktur Grundvoraussetzung. Und hier brauchen wir dringend einen deutlich beschleunigten Ausbau auf mindestens 4.000 Megawattladepunkte in Deutschland und 50.000 Hochleistungs- und Megawattladepunkte in Europa bis 2030. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, unser E-Truck startet bald in den Verkauf. Jetzt benötigten wir dringend die Unterstützung der Politik und das Engagement der Energiewirtschaft, um die Verkehrswende im Straßengüterverkehr gemeinsam zum Erfolg zu führen“, sagt Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung der MAN Truck & Bus SE.

BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt ergänzt:

„Die Klimaziele im Straßengüterverkehr können nur erreicht werden, wenn die Rahmenbedingungen und die Betriebswirtschaftlichkeit passen. Neben der Verfügbarkeit von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben, sind das die flächendeckende Verfügbarkeit von Lade- und vor allem auch Stromnetzinfrastruktur, aber auch Planungs- und Investitionssicherheit bei Förderprogrammen zum Umstieg auf die Elektromobilität.“

Stresstest im Eis und in der Hitze

Damit der MAN eTruck den aktuelle Diesel-Lkw-Baureihen hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz in nichts nachsteht, hat er auf dem Weg zur Serienreife bereits umfangreiche Haltbarkeits-, Belastungs- und Sicherheitsvalidierungen durchlaufen. Dazu gehören viele hunderttausend Kilometer Straßentests, unter anderem in der eisigen Kälte des schwedischen Winters bei minus 40 Grad und zuletzt in der extremen Sommerhitze im Süden Spaniens bei plus 40 Grad.

Bedingungen, die extreme Anforderungen an das Temperaturmanagement der Batterien, das Lademanagement aber auch die Antriebsstrangkomponenten stellen. In Spanien testeten 40 Entwicklungsexperten zehn Wochen lang den neuen MAN eTruck – über 10.000 Kilometer, in teils extremer Topographie mit zahlreichen Steigungen und Gefällen bei Tag und Nacht, um den anspruchsvollen und zugleich je nach Transportaufgabe sehr verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden.

Schulung der Verkaufsmannschaft

Um die Kunden kompetent bei der Anschaffung eines Elektro-Lkw beraten und alle dazugehörigen Fragen zu Ladeinfrastruktur; Einsatzeignung und passender Fahrzeugkonfiguration beantworten zu können, macht MAN derzeit seine 1.200 europäischen Verkäufer fit für den anlaufenden Marktstart des neuen eTruck. Dieser erreicht durch seine Vorbereitung für den künftigen Megawattladestandard fernverkehrstaugliche Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometer und deckt damit auch den Großteil weiterer typischer Transportaufgaben heutiger Lkw problemlos ab – wie z.B. die geräuscharme und abgasfreie Abfallentsorgung in der Stadt oder die Abholung von Milch beim Biobauern mit einem elektrischen Lebensmitteltankzug.

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MAN eTruck: Verkaufsstart ab Ende Oktober

News vom 13.10.2023 von Daniela Sawary-Kohnen

MAN Truck & Bus will den Elektro-Lkw bereits ab Ende Oktober verkaufen. Dabei sollen die ersten Auslieferungen 2024 an ausgewählte Kunden gehen. Der Standort für die Batterieproduktion liegt in Nürnberg.

Der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus treibt seine Elektrifizierungsstrategie mit dem Launch des MAN eTruck voran. Nach Informationen des Unternehmens wird der Verkaufsstart des neuen Elektro-Lkw in ersten Märkten für Ende Oktober erwartet, wobei die Auslieferung der ersten Fahrzeuge an ausgewählte Kunden 2024 geplant ist.

Eine wesentliche Rolle in diesem Strategiewandel spielt der MAN-Standort in Nürnberg. Hier wurde jüngst der Grundstein für das neue Batteriegebäude M50 gelegt. Ab 2025 soll dort die Großserienproduktion von bis zu 100.000 Hochvolt-Batterien jährlich aufgenommen werden. Diese Batterien sind nicht nur für den neuen eTruck bestimmt, sondern auch für andere Elektrofahrzeuge des Unternehmens, wie Stadtbusse. Die Investition in die Batterieproduktion am Standort, inklusive Neubauten und Infrastruktur, beläuft sich auf rund 100 Millionen Euro. Zudem werden auf dem 16.000 Quadratmeter großen Gelände 350 neue Arbeitsplätze geschaffen.

„Die Mobilitätswende hin zum elektrisch angetriebenen Straßengüterverkehr verändert die gesamte Branche in noch nie dagewesener Form. MAN gestaltet den Wandel aktiv mit. Unsere Transformation hin zu einem Anbieter nachhaltiger und intelligenter Transportlösung ist überall im Unternehmen sichtbar – ganz besonders hier in Nürnberg. Mit der effizienten Neuausrichtung des Unternehmens und der nachhaltigen Umstellung des gesamten Produktionsverbundes haben wir in den letzten zwei Jahren einen großen Sprung in Richtung Zukunft gemacht. Die Markteinführung unseres neuen MAN eTruck jetzt im Oktober ist dabei ein essentieller Meilenstein und Batterien aus Nürnberg sind der wesentliche Enabler für seine Großserienproduktion ab 2025", so MAN-Produktionsvorstand Michael Kobriger.

Parallel dazu stärkt MAN seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in der Elektromobilität. Der Nürnberger Standort hat bereits seit 2020 seine Kompetenzen in der Entwicklung und Produktion von Hochvolt-Batteriepacks ausgebaut. Um das Know-how weiter zu vertiefen, hat das Unternehmen Partnerschaften mit lokalen Hochschulen wie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm aufgebaut. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurde Anfang 2023 der "Campus Future Driveline" eingeweiht, wo Projekte in den Bereichen Batterie, Wasserstoffverbrennungsmotor und Brennstoffzelle durchgeführt werden.

Einsatz in der eigenen Logistik

Um die Praxistauglichkeit der Elektro-Lkw sicherzustellen, hat MAN im Dezember 2022 die LoadFox Transport Solutions GmbH gegründet. Dieses Tochterunternehmen testet und optimiert die neue Technologie im Realbetrieb auf den wichtigsten Routen der internen Werkslogistik. Die ersten vollelektrischen MAN eTrucks sind bereits im Einsatz und verbinden deutsche Standorte wie München, Dachau, Nürnberg und Salzgitter. Ab 2024 plant LoadFox, autonome Fahrfunktionen stärker in die Logistikpraxis zu integrieren.

„Durch das gezielte Sammeln von Daten und Erfahrungen im Praxiseinsatz können wir Entwicklung und Qualitätschecks von Hard- und Software zukünftiger Produkte und Services mit LoadFox deutlich beschleunigen“, erklärt Florian Hagemann, Geschäftsführer der LoadFox GmbH.

Abschließend ist hervorzuheben, dass der neue MAN eTruck für den voraussichtlich ab 2025 verfügbaren Megawattladestandard vorbereitet ist, wodurch er mit Zwischenladungen Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometern erreichen soll. Damit deckt er eine breite Palette von Transportaufgaben ab, von der städtischen Abfallentsorgung bis hin zur Lebensmittellieferung.

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MAN: 2024 kommt der elektrische Lkw für den Fernverkehr

News vom 03.07.2023 von Nadine Bradl

Bereits jetzt hat MAN 500 Bestellanfragen für den elektrischen Fernverkehrs-Lkw.

Mit der Transformation zu klimaneutralen Antrieben steht der Straßengüterverkehr vor einem bahnbrechenden Wandel. MAN startet ab 2024 die Produktion seines elektrischen Fernverkehrs-Lkw. Bereits jetzt liegen laut Hersteller über 500 Bestellanfragen vor.

„Der technologische Umbruch ist in vollem Gange. Schon 2030 soll die Hälfte unserer jährlich in Europa zugelassenen Lkw batterieelektrisch sein. Damit das gelingt, brauchen wir die Unterstützung der Politik: Beim europaweiten Aufbau von rund 50.000 öffentlichen Lkw-Ladesäulen und einer CO2-Bepreisung, die E-Lkw wirtschaftlicher als Diesel macht", so Alexander Vlaskamp, CEO von MAN Truck & Bus, bei einer Fahrt mit Ministerpräsident Stephan Weil im neuen MAN eTruck zum 180. Geburtstag von Nutzfahrzeugpionier Heinrich Büssing im MAN Werk Salzgitter.

Der als Büssing-Werk gegründete, und zusammen mit der Traditionsmarke später von MAN übernommene Standort, spielt als Teil des Werksverbundes von MAN und der Konzernmutter Traton mit den Schwerpunkten in der Komponentenfertigung sowie der Ersatzteillogistik künftig auch für elektrische Lkw eine wichtige Rolle.

„Der Technologiewandel betrifft alle. Deshalb sind qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Schlüssel zum Erfolg in der Transformation. Auch hier bedarf es in den nächsten Jahren der aktiven Unterstützung der Politik, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Zukunftstechnologien in Deutschland zu halten“, benannte MAN Truck & Bus Personalvorstand Arne Puls im Rahmen der eTruck-Fahrt in Salzgitter einen weiteren wichtigen Aspekt für die Transformation.

Denn in der Produktion, für die MAN insgesamt bereits 2.600 Mitarbeiter in Hochvolttechnologie geschult hat, aber vor allem auch in der Entwicklung der Elektrotechnologie ist viel neues Know-how gefragt, damit E-Lkw künftig in den verschiedensten Anwendungen praxistauglich einsetzbar sind.

Megawattladen

Um beispielsweise auch lange Transportstrecken elektrisch abdecken zu können, sollen Fernverkehrs-Lkw in der 45-minütigen Lenkzeitpause der Fahrer vollständig aufgeladen werden können. An der Entwicklung des dafür notwendigen Megawattladens (MCS) ist MAN über das NEFTON-Projekt mit zahlreichen Partnern beteiligt. Für diesen voraussichtlich ab 2025 verfügbaren MCS-Standard ist der neue MAN eTruck technisch bereits vorbereitet. Fernverkehrstaugliche Tagesreichweiten bis zu 1.000 Kilometer werden so perspektivisch möglich. Und mit seinen variablen Batteriekonfigurationen zwischen 300 und 500 kWh nutzbarer Kapazität wird er auch andere typische Transportaufgaben heutiger Lkw problemlos abdecken, zum Beispiel die geräuscharme und abgasfreie Abfallentsorgung in der Stadt oder die klimafreundlichere Abholung von Milch beim Biobauern.

Lade-Infrastruktur

Auch im Bereich der Ladeinfrastruktur bereitet MAN die Elektromobilität intensiv mit vor und baut in einem Joint Venture von Traton und weiteren Partnern in den nächsten fünf Jahren 1.700 Hochleistungsladepunkte für Lkw entlang der wichtigen europäischen Fernstraßen auf. Zusätzlich berät MAN Kunden schon jetzt ganzheitlich beim Umstieg auf die Elektromobilität und bietet über Partner auch die benötigte Ladeinfrastruktur an.

E-Lkw aus München

Die Produktion des neuen MAN eTruck startet ab 2024 im Stammwerk in München. Dort läuft er künftig zunächst in Mischproduktion mit herkömmlichen Diesel-Lkw vom Band. Das Konzept, mit dem 2030 bereits rund die Hälfte der gesamten jährlich von MAN produzierten Lkw elektrisch sein sollen, integriert auch die anderen Werke von MAN. So wird Krakau im gesteigerten Hochlauf der Elektromobilität größere Stückzahlen an Diesel-Lkw fertigen, um in München mehr Kapazitäten für Elektro-Lkw zu schaffen.

Batterien aus Nürnberg

Im Werk Nürnberg startet MAN 2025 die Produktion der eigenen Batterien, mit dem Ziel, ab 2030 rund 100.000 jährlich davon zu produzieren. Salzgitter kommt in der Transformation ebenfalls eine wichtige Schlüsselrolle als Komponentenwerk unter anderem für nicht-angetriebene Achsen sowie Kurbelwellen für den neuen von allen Herstellern der Traton Group gemeinsam entwickelte Konzern-Motor zu. Zudem ist der Standort zuständig für die weltweite Ersatzteillogistik von MAN, was künftig auch zunehmend Elektro-Komponenten umfassen wird.

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MAN: Duvenbeck bestellt 120 eTrucks für Volkswagen Konzernlogistik

News vom 12.05.2023 von Nadine Bradl

Der internationale Logistikdienstleister Duvenbeck hat mit MAN Truck and Bus eine Absichtserklärung über den Einsatz von 120 MAN eTrucks unterzeichnet, die bis 2026 geliefert werden sollen. Der vollelektrische 40-Tonner ist aufgrund seiner niedrigen Aufsattelhöhe (Lowliner) ideal für die Automobillogistik geeignet und wird der erste Elektro-Lkw sein, der ab 2024 für die Volkswagen Konzernlogistik fahren wird. 

Der Logistikdienstleister Duvenbeck hat jüngst eine Absichtserklärung (LOI = Letter of Intent) mit MAN Truck & Bus unterzeichnet. Inhalt dieser Vereinbarung ist laut MAN der Betrieb von 120 MAN eTrucks bis zum Jahr 2026. Das Transportunternehmen mit Sitz in Bocholt gehört damit zu den ersten Kunden, die ab 2024 den neuen MAN Elektro-Lkw bekommen werden. Es handelt sich dabei unter anderem um Ultra-Sattelzugmaschinen mit niedriger Aufsattelhöhe, die im Trailer eine Innenhöhe von drei Metern erlaubt. Diese Volumen-Sattelauflieger kommen insbesondere in der Automobillogistik häufig zum Einsatz. 

„Das Vertrauen unseres langjährigen Partners Duvenbeck in unsere batterie-elektrischen Trucks freut uns sehr. Die Zero Emission Vehicles reduzieren zum einen den direkten CO2-Fußabdruck unserer Kunden, helfen aber gleichzeitig auch, die Logistik der Kunden unserer Kunden klimafreundlicher zu gestalten. Das Beispiel der Volkswagen Konzernlogistik zeigt: Die Antriebswende im Güterverkehr mitzugestalten ist Aufgabe aller Beteiligten", sagt Friedrich Baumann, Vorstand für Sales und Customer Service bei MAN Truck & Bus.

Die MAN eTrucks können zunächst mit maximal 375 kW (CCS 2-Ladestandard) geladen werden. Zukünftig setzt MAN auf das so genannte Megawatt-Charging, bei dem Ladeleistungen bis zu einem Megawatt möglich sein werden. Für leisen und kraftvollen Vorschub ist der permanenterregte Synchronmotor zuständig, der eine Leistung von 330 kW liefert. Eine Zentralmotor-Getriebe-Kombination mit vier Gängen übersetzt die Leistung auf die Antriebsachse.

 „Wir freuen uns, hier einen gemeinsamen wichtigen Schritt zur weiteren CO2-Einsparung mit MAN und Volkswagen zu gehen. Damit treiben wir unsere innovativen technischen Möglichkeiten voran und hoffen auf einen raschen Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur", sagt Christian Schweckhorst, CEO Duvenbeck.

Die Volkswagen Konzernlogistik begrüße, dass Duvenbeck, die neuen eLkw auch in seinen unterschiedlichen Transportkonzepten für den Volkswagen Konzern einsetzen wird. Der eLkw ist ein wesentlicher Baustein, um die CO2-Emissionen von Landtransporten zu reduzieren. Daher sei der Einsatz dieser Technologie ein wichtiger Teil in den strategischen Planungen zur Dekarbonisierung der Logistik im Volkswagen Konzern.

„Das Ziel unserer Strategie goTOzero impact logistics ist eine nachhaltige Logistik. Dafür brauchen wir innovative Partner, die gemeinsam mit uns auch durch den Einsatz neuer Technologien vorweggehen, um dieses Ziel zu erreichen", sagt Simon Motter, Leiter Volkswagen Konzernlogistik.

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Premiere: MAN schickt eTruck in die Straßenerprobung

News vom 27.04.2023 von Christine Harttmann

Am Steuer des schweren Lkw sitzt bei der ersten Fahrt auf öffentlicher Straße MAN CEO Alexander Vlaskamp, auf dem Beifahrersitz hat der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder Platz genommen. Den Marktstart des Stromers avisiert MAN Bus & Truck bereits 2024.

Es war ein ungewohnter Anblick, heute in München: ein 40-Tonner parkt vor der Olympiahalle, der sonnenbeschienene stahlt Fernsehturm im Hintergrund und außenherum spazieren Fußgänger durch den Park. Es war die erste Fahrt des MAN eTruck auf öffentlichen Straßen, oder – wie es Truck-Chef Alexander Vlaskamp ausdrückte:

„Ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg hin zur Serienreife.“

Der Marktstart von MANs großem Stromer rückt näher. 2024 ist avisiert. Nur noch ein paar letzte Tests müssen absolviert werden.

Seine Wintertauglichkeit hat der Großserien-Elektro-Lkw für den CO2-freien Straßengüterverkehr erst vor kurzem am Polarkreis bewiesen. Nun geht er in den Langstreckendauerlauf auf öffentlichen Straßen. En Sommertest in der Sierra Nevada steht ebenfalls noch aus, sagt Vlaskamp.

Zur Premierenfahrt auf dem Münchner Olympiagelände nahm neben CEO vom MAN der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder auf dem Beifahrersitz Platz, als der schwere Fernverkehrs-eLkw eine kurze Strecke durch den Olympiapark stromte.

An den Politiker gerichtet unterstich anschließend Vlaskamp – wie so häufig bei seinen Auftritten in der letzten Zeit – die Wichtigkeit des Ausbaus der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Für die erfolgreiche Umstellung auf batterieelektrische Lkw sie dies absolut notwendig. Und die Antriebswende im Fernverkehr soll ja nach den Plänen Vlaskamps bald beginnen:

„Bereits Mitte dieses Jahrzehnts wird es hierzulande wirtschaftlicher sein, E-Lkw zu fahren, als Trucks mit Verbrenner-Motoren. Unseren schweren E-Lkw bringen wir also genau zur richtigen Zeit, wenn mit einer anziehenden Nachfrage der Transporteure zu rechnen ist“, konkretisierte der Vorstandsvorsitzende von MAN Truck & Bus das große Marktpotenzial für batterieelektrische Lkw.

Zugleich betont er, dass, wenn die Transformation gelingen soll, die öffentliche E-Infrastruktur mithalten muss. Mindestens 50.000 Hochleistungs- und Megawatt-Ladepunkte in Europa fordert Vlaskamp – sowohl in den Depots der Kunden als auch entlang der wichtigsten Fernverkehrsrouten.

Dies ist umso dringender, weil MAN bei der Elektrifizierung ehrgeizige Pläne verfolgt. Schon 2030 sollen 50 Prozent aller in Europa neu zugelassenen Lkw des Herstellers batterieelektrisch sein.

Als Teil der Traton Group betreibt MAN deshalb im Joint-Venture mit weiteren Partnern selbst aktiv den Aufbau von zumindest 1.700 Hochleistungs-Ladepunkten entlang von Autobahnen sowie an Logistik-Hubs in Europa. Auch am Projekt HoLa – Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr sind die Münchner beteiligt: Entlang der Autobahn A2 zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet sollen dabei Schnelladepunkte entstehen, an denen batterieelektrische Langstrecken-Lkw innerhalb der gesetzlichen Pausenzeiten von 45 Minuten aufgeladen werden können.

Für das dafür benötigte und voraussichtlich ab 2025 verfügbare Laden im Megawattbereich ist der neue MAN eTruck technisch bereits vorbereitet. Fernverkehrstaugliche Tagesreichweiten zwischen 600 und 800, später sogar bis zu 1.000 Kilometer sollen mit dem Elektro-Löwen möglich sein. Aber auch den Großteil der weiteren typischen Transportaufgaben heutiger Lkw wird der neue MAN eTruck damit abdecken, wie die geräuscharme und abgasfreie Abfallentsorgung in der Stadt oder die Abholung von Milch beim Biobauern mit dem elektrischen Lebensmitteltankzug.

Die Vorbereitung des Münchner Werks auf die Elektrifizierung ist bereits in vollem Gange. Die Fertigung des neuen MAN Elektro-Lkw soll dort ab 2024 starten, parallel zum herkömmlichen Diesel-Lkw auf einem Band. Diese Mischproduktion ermöglicht es, die in den nächsten Jahren steigende Nachfrage nach Elektro-Lkw flexibel zu bedienen und dennoch so lange wie nötig Diesel-Lkw im Programm zu behalten.

Während 2025 geplant 2.500 Elektro-Lkw vom Münchner Band laufen, sollen 2030 bereits 40.000 schwere Stromer mit Löwe im Kühlergrill neu in Europa zugelassen werden – rund die Hälfte der jährlichen Gesamtproduktion von MAN. Die Batterien dafür wird MAN in seinem Werk in Nürnberg selbst fertigen. Hier wird mit einer Produktionskapazität von rund 100.000 Batterien im Jahr 2030 geplant.

Es ist also kein Wunder, dass Vlaskamp freudestrahlend aus dem Truck stieg, der sich fast lautlos an die wartenden Journalisten herangeschlichen hatte. Markus Söder versprühte ebenfalls gute Laune – was gibt es auch Schöneres, als Erfolge zu begleiten. Es sei etwas ganz Besonderes heute, meinte der der Bayerische Ministerpräsident, der vor zehn Jahren diese Geschwindigkeit bei der Transformation nicht erwartet hätte. So ganz fremd ist ihm die Trucker-Welt übrigens nicht. In seiner Zeit bei der Bundeswehr machte er den Lkw-Führerschein und fuhr – zumindest nach eigener Aussage – damals eigentlich nur MAN. Wobei:

„Damals die 10-Tonner, das war schon noch was Anderes“, resümierte der Ministerpräsident nach seiner ersten Fahrt im eTruck mit strahlenden Augen.

Im Vergleich zu damals sei das jetzt, wie Urlaub im Robinson Club, mit Bar und Mikrowelle und vielen anderen Annehmlichkeiten. Dass sich passenderweise die Sonne hinter den Wolken hervor wagte während des Events – was will man mehr.

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Bis 800 Kilometer Tagesreichweite: MANs Fernverkehrs-Lkw als seriennaher Prototyp

News vom 14.05.2022 von Christine Harttmann

Während in Berlin MAN Truck & Bus mit einem seriennahen Prototypen seines schweren e-Lkw die nächste Stufe der Elektromobilität zündet, kündigt Bundesverkehrsminister Volker Wissing einen zweiten Förderaufruf für alternative Nutzfahrzeuge an, bleibt dabei jedoch konkret im Ungewissen.

Ursprünglich wollte Volker Wissing nur ein paar kleine Runden mit dem ersten seriennahen Prototypen eine schweren Elektro-Lkw von MAN Bus & Truck mitfahren – als kurze Probefahrt sozusagen. Doch dann standen gut 100 Menschen – Kunden, Politiker und Journalisten – im Hangar 5 des ehemaligen Flughafens Berlin Tempelhof und lauschten, wie sich der Minister ein paar leise und kleine Runden weit mit dem vollelektrischen Fernverkehrs-Lkw chauffieren ließ. Und sie hörten, wie er einen neuen Förderaufruf für alternative Antriebe versprach und ein klares Bekenntnis zu emissionsfreier Mobilität im Straßengüterverkehr aussprach.

Eine der technischen Besonderheiten des Elektro-Löwen, der 2024 sein Marktdebut feiern soll, ist seine Vorbereitung für künftiges Megawattladen. ABB E-Mobility will diese Ladetechnologie in den nächsten drei Jahren zur Marktreife bringen. Beide Unternehmen – der Anbieter von Ladelösungen für Elektrofahrzeuge und der Lkw-Bauer – erklärten, wie sie die nächste Stufe der Elektromobilität zünden wollen: mit der Einsatztauglichkeit eines schweren Lkw-Fernverkehr mit Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometern. Außerdem machen die beiden Unternehmen mit ihrem klaren Bekenntnis zur Elektromobilität deutlich, dass die Industrie bereit ist. Es liege an der Politik die Rahmenbedingungen für den emissionsfreien Straßengüterverkehr zu schaffen, sind sich beide Unternehmen einig.

Damit war der Bundesverkehrsminister gefragt. Auch er hob hervor, dass zur Erreichung der Klimaziele die Dekarbonisation des Straßengüterverkehrs unerlässlich sei. Zu einem Drittel ist er für die Emissionen im Verkehrssektor verantwortlich. Wissing setzt daher auf den Markthochlauf von klimafreundlichen Nutzfahrzeugen und den Aufbau einer entsprechenden Hochleistungs-Ladeinfrastruktur. Fördern und fordern, so das bekannte Mantra.

„Mit bis zu 80 Prozent werde die alternativen Antriebe aktuell gefördert. Und das Interesse ist sehr groß.“

Darauf will er nun reagieren. Von der Bühne herunter kündigt der Minister einen zweiten Förderaufruf an. Im Juni werde der folgen. Details will Wissing allerdings nicht nennen. Der Entwurf sei noch in der Abstimmung in der Koalition. Was der Minster aber konkret verspricht, ist eine auf den Hochlauf der Elektromobilität abgestimmte Infrastruktur bis 2030.

„Das von uns geförderte Projekt zum Hochleistungsladen für E-Lkw an der A2, liefert dabei zentrale Erkenntnisse. Wichtig ist jetzt, schnell mehr E-Lkw auf die Straße zu bekommen.“

Für den Münchner Nutzfahrzeug-Spezialisten reklamierte dann dessen Vorstandsvorsitzender Alexander Vlaskamp eine führende Rolle, was die Umsetzung Seitens der Industrie betrifft:

„Wir gehen mit gutem Beispiel voran.“

Der für 2024 avisierte MAN Elektro-Lkw soll – das zeichnet ihn als besonders aus – Megawattladefähig sein. Nur so schafft er die fernverkehrstauglichen Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometern. Perspektivisch wären laut dem Truck-Chef sogar bis 1.000 Kilometer möglich. Dafür ist aber noch einige Arbeit nötig:

„Der beschleunigte Ausbau der Ladeinfrastruktur ist die einzige Möglichkeit, die Verkehrswende herbeizuführen und die Klimaziele zu erreichen.“

Vlaskamp hob hervor, warum MAN für zukünftige CO2-freie Nutzfahrzeugflotten auf batterieelektrische Antriebsstränge setzt: Niedrige Betriebskosten und die beste Energiebilanz.

„Als Teil der Traton Group engagieren wir uns daher auch selbst bereits in einem Joint Venture mit Industriepartnern für Aufbau und Betrieb eines öffentlichen Hochleistungsladenetzes mit europaweit mindestens 1.700 Ökostrom-Ladepunkten als Ziel.“

Beim Megawattladen kommt dann auch ABB E-Mobility ins Spiel. CEO Frank Mühlon verspricht, es zügig auf den Markt bringen zu wollen.

„Unser Anspruch ist es, Elektromobilität in allen Bereichen zu ermöglichen.“

Damit aber mit voller Kraft geladen werden kann, ist eine neue Leistungstechnologie mit mehr als 1.000 Volt nötig, sagt der Firmenchef. Daran arbeitet der Anbieter von Ladelösungen jetzt.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, diese neue Technologie innerhalb von drei Jahren zur Marktreife zu führen.“

Auch für die Einführung der Megawatt-Ladetechnologie ist ein verbindlicher und einheitlicher Standard zentral. Deutschland könnte hier Maßstäbe setzen: Über 20 Partner aus Industrie und Wissenschaft, darunter MAN und ABB, arbeiten im Projekt Hochleistungs-Laden. Entlang der Bundesautobahn A 2 entstehen an vier Standorten je zwei Hochleistungs-Ladepunkte mit Megawatt Charging System (MCS). Das Projekt werde Basis für einen flächendeckenden Ausbau sein, sagt Mühlon.

„Der Weg zur Marktreife werden wir dadurch gemeinsam beschreiten.“

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Elektromobilität: MAN schickt ersten E-Tuck in Praxistest

News vom 13.09.2018 von Tobias Schweikl

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Werk Steyr übergab MAN die ersten neun E-Lkw an ausgewählte Kunden.

Der Lkw-Hersteller MAN hat in seinem Werk in Steyr, Österreich, seine neu entwickelten E-Lkw in einen groß angelegten Praxistest übergeben. Die neun eigens für diesen Zweck aufgebauten Fahrzeuge basieren auf dem MAN TGM, der in Steyr gefertigt wird. Sie wurden dort an Repräsentanten des österreichischen Councils für nachhaltige Logistik (CNL) ausgehändigt, wo sie in den kommenden Monaten im täglichen Einsatz ihre Praxistauglichkeit beweisen sollen.

Unter den Fahrzeugen mit der Typenbezeichnung TGM 26.360 E Pulse (oder TGM 18.360 E Pulse für die Sattelzugmaschine) sind vier Kühlfahrzeuge, ein Getränkelaster sowie ein Fahrzeug für Wechselkoffer. Die Reichweite der E-Lkw gibt MAN pauschal mit 180 Kilometern an. Von dem Feldversuch erwartet man bei MAN Erkenntnisse über Ladestrategien und die optimale Tourenplanung. Die Fahrzeuge selbst wurden bereits vorab getestet, die Werkstätten rund um die Testgebiete in Wien, Graz und Salzburg entsprechend in der neuen Fahrzeugtechnik geschult.

Das nächste Ziel bei MAN ist es, aufbauend auf den Erkenntnissen dieses Praxistests, eine Kleinserie aus 50 bis 100 Fahrzeugen aufzubauen, so Joachim Drees, Vorsitzender des Vorstands von MAN Truck & Bus. Bis 2022 könne man es sich dann vorstellen, in eine größere Serie einzusteigen. Um den Weg des Unternehmens in die Elektromobilität zu ebnen, wurden laut Drees „ein zweistelliger Millionenbetrag“ in das Werk Steyr investiert. „Wir haben Österreich zum Vorreiter der Elektromobilität gemacht“, so Drees weiter.

Eine Absichtserklärung zum Start dieses Praxistests wurde bereits Anfang 2017 im Beisein des damaligen österreichischen Bundeskanzlers Christian Kern (SPÖ) und des österreichischen Ministers für Verkehr, Innovation und Technologie, Jörg Leichtfried (SPÖ), unterzeichnet.

CNL ist ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen aus dem Bereich Industrie, Handel und Logistik, darunter die Handelskonzerne Rewe, Metro und Spar, die Logistikdienstleister Quehenberger und Schachinger sowie der Industriekonzern Magna. CNL-Gründer Max Schachinger erhofft sich von dem Feldversuch nicht weniger als eine tragfähige technische Lösung für eine zukunftsfähige Logistik. Den Verkehr und seinen CO2-Ausstoß sieht er als eines der drängendsten Probleme unserer Zeit.

Gegründet wurde das CNL dann bereits im Jahr 2014. „Wir wollten von Anfang an keine halben Sachen machen und setzten statt auf CNG oder LNG gleich auf den Elektroantrieb“, so Schachinger. Inzwischen laufen im Konsortium drei Praxisprojekte zur Nachhaltigkeit, wobei die E-Mobilität am weitesten gediehen ist. „Es gilt, das Ende des fossilen Zeitalters einzuläuten.“ Der Strom für den Praxistest komme übrigens aus erneuerbaren Energien, so Schachinger.

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Alle News zum MAN TGE:

MAN TGE: Next Level kommt Ab Mitte 2024 zum Kunden

News vom 13.10.2023 von Nadine Bradl

Der große Transporter und VW-Crafter-Zwilling MAN TGE erhält eine neue Elektronik-Architektur, mit der ein Digital-Instrument, neues Infotainment, Keyless-Go, elektronische Parkbremse sowie erweiterte Assistenz Einzug halten. Allerdings gibt es nach dem Auslaufen des E-Modells nur noch den Diesel, bis irgendwann ein Nachfolger kommt.

MAN Truck & Bus hat ein Technik-Update für seinen den Transporter und VW-Crafter-Zwilling TGE angekündigt. Auf Basis einer komplett neuen Elektronikarchitektur soll es einen digitalisierten Arbeitsplatz, neue Assistenzsysteme, neues Multifunktions-Lenkrad sowie neues Armaturenbrett geben. Zudem werden Features wie eine elektronische Parkbremse oder schlüsselloser Start zum Standard. Allerdings müssen Kunden seit dem Auslaufen des vollelektrisch angetriebenen Modells eTGE trotz der technischen Modernisierung mit dem bekannten 2,0-Liter-Diesel als Antrieb Vorlieb nehmen. Ein Nachfolger dann wohl auf komplett neuer Basis ist noch nicht genauer terminiert.

Digitales Instrumentencluster

Auffälligste aktuelle Neuerung ist das nun digitale zentrale Instrumentencluster sowie ebenfalls standardmäßig ein 10,4 Zoll großes Infotainment-Display mit den standardmäßigen Funktionen DAB+, MAN Connect, App-Connect sowie MAN SmartLink für die Smartphone-Integration. Weitere Ausbaustufen umfassen neben der Navigationsfunktion Features wie Sprachsteuerung, Webradio, Media-Streaming und Alexa-Integration. Die Business-Version erhält darüber hinaus einen Bildschirm mit 12,9 Zoll Diagonale. Weitere Verbesserungen bringen das ergonomischere Multifunktions-Lenkrad mit integriertem Schalthebel an der Lenksäule (für Automatikgetriebe), die elektronische Feststellbremse sowie die Funktion Keyless Go, die schlüssellosen Start des Fahrzeugs ermöglicht. Der obere Bereich der Armaturen wurde neu gestaltet und bietet Becherhalter, Ablagen sowie ein Handyfach mit induktiver Ladefunktion.

Darüber hinaus erhält der "TGE Next Level" mit der Modellpflege hardwareseitig eine neue Generation von Steuergeräten, Sensoren und Kameras. Zugleich wurde die E/E-Architektur komplett erneuert, was eine zeitgemäße Weiterentwicklung im Bereich der Assistenz- und Sicherheitssysteme ermöglicht. So sollen neue Assistenzsysteme zur Verfügung stehen, einige wurden weiterentwickelt. Zur Serienausstattung zählen etwa Verkehrszeichenerkennung, Aktiver Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung sowie Einparkhilfe.

„Bei diesem Modelljahreswechsel spielt die Musik unter der Haube und im Interieur. Noch möchten wir nicht alle Einzelheiten zum MAN TGE Next Level verraten, aber unsere Kunden dürfen sich auf einen Transporter freuen, der in Sachen Sicherheit und Komfort einen Meilenstein darstellen wird“, verspricht Martin Imhoff, Leiter Produktmarketing Van bei MAN Truck & Bus.

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MAN TGE: Neue Elektronik-Architektur ab 2025

News vom 24.04.2023 von Daniela Sawary-Kohnen

Zum Modelljahr 2025 kommt mit den neuen EU-Regularien ein Update mit mehr Konnektivität, digitalen Features und deutlich verbesserter Fahrerassistenz. Bis zum eTGE-Nachfolger dauert es bis 2027. Schon 2023 schiebt man daher neue Spezialvarianten mit Luftfederung oder Leistungssteigerung nach.

Zum Modelljahr 2025, sprich für nächstes Jahr hat der Nutzfahrzeughersteller MAN ein Update für seine Transporterbaureihe TGE ab Ende 2024 angekündigt. Diese ist baugleich mit dem VW Crafter und läuft seit 2016 im gleichen Werk des VW-Konzerns im polnischen Wrzesnia vom Band. In Anlehnung an die EU-Regularien zur Cybersicherheit sowie zur erweiterten Fahrerassistenz ab 2024 erhält der seit Transporter eine neue, komplexere Elektronik-Architektur, die zugleich das Spektrum an Konnektiviät, Infotainment, Telematik und Fahrerassistenz erweitert.

Einen Nachfolger des recht erfolgreich und zur IAA 2018 recht früh gestarteten e-Crafter-Pendants, des vollelektrisch angetriebenen eTGE dürfte es wohl aber erst etwa ab 2027 dann auf einer dedizierten Elektroplattform geben, die laut Volkswagen Nutzfahrzeuge im Rahmen der Konzernkooperation mit Ford entsteht. Offiziell bestätigt ist hier aber noch nichts - und auch nicht, wer in Entwicklung oder Fertigung die Feder führt. Der eTGE jedenfalls wurde insgesamt in 2.400 Exemplaren gebaut, zuletzt von MAN auch als vom Kastenwagen ausgehend umgebaute Pritsche/Kipper mit Schoon-Aufbau sowie als Kofferfahrzeug mit Spier-Box, ausgehend von einem Ikea-Auftrag. Überhaupt läuft das Geschäft gut - und könnte sogar noch besser laufen.

„Das Jahr 2022 war geprägt von Störungen in der Supply Chain, die durch Ukrainekrieg, Rohstoffengpässe und Halbleiterkrise begründet waren. Deshalb konnten wir nicht so viele TGE produzieren wie nachgefragt wurden. Diese Situation löst sich nun sukzessive auf und unser Orderbuch ist so gut gefüllt wie noch nie. Deshalb erwarten wir für 2023 einen erheblichen Sprung beim Absatz und werden damit so viele TGE verkaufen wie niemals zuvor“, blickt Daniel Holbein, Head of Sales Van bei MAN Truck & Bus, auf das laufende Jahr.

Fahrerassistenz auf Level-2-Niveau

In Sachen Fahrerassistenz entspricht der Van dann ab Ende 2024 den gesetzlichen Vorgaben der EU und fährt mit Standardsystemen wie Verkehrszeichenerkennung, aktivem Bremsassistenten, Parkassistent, Totwinkelsensor, aktivem Spurhalter oder Reifendrucküberwachung auf. Optional sollen eine Rückfahrkamera, ein Emergency Assist mit automatischer Notbremsung und e-Call, ein aktiver und intelligenter Abstandstempomat, ein Spurwechselassistent oder ein Fahrzeitenassistent erhältlich sein. Ansonsten halten Features wie eine elektronische Parkbremse, ein "keyless Go"-System für schlüssellosen Zustieg und Start, ein zentrales Digitalinstrument und neue Infotainmentsysteme mit größerem Screen sowie deutlich erweitertem Spektrum an Apps und Services Einzug, Smartphones sollen sich drahtlos anbinden lassen.

Bei der Telematik sollen aktuelle Funktionen wie die MAN Driver-, die Pocket-Fleet-App oder die Fleet-Services mit Geolokalisierung und Geofencing oder Fehleranzeige (DTC) ergänzt werden durch einen integrierten Time Manager wie bei den Lkw zu den Fahrzeiten sowie einer Simple Pay Funktion für digitales Mobile Fueling und Mautabrechnung.

Bereits zur IAA 2022 führte man MAN EfficientRoute ein, der aktuelle Karten und Echtzeit-Verkehrsdaten bereitstellt, über MAN Now verlängerbar bzw. neu buchbar sein. Voraussetzungen hierfür sind die MAN Telematik-Box sowie das Infotainmentsystem MAN Media Van Business Navigation. Ebenfalls zur IAA Transportation gab es das proaktive Wartungsmanagement MAN ServiceCare jetzt auch im Rahmen der S & M-Pakete für den TGE (Voraussetzung: Telematik Box ). Damit kann die Wartungsplanung je nach gebuchtem Paket an die jeweilige MAN-Servicestelle übertragen oder selbst übernommen werden.

Diesel in Euro 6D - Topversion meistgefragt

Die Dieselvariante des TGE wird weiter vom 2,0 Liter großen Turbodieselmotor angetrieben, der die Euro 6d Abgasnorm erfüllt. Ihn gibt es in den Leistungseinstellungen mit 75 kW (102 PS), 103 kW (140 PS) und 130 kW (177 PS) in der Homologation als Light Commercial Vehicle sowie mit 103 kW (140 PS) und 120 kW (163 PS) als Heavy Duty Fahrzeug. Die Motoren für die Heavy Duty Homologation sind dabei mit zwei Turboladern ausgestattet (Bi-Turbo).

Rückblickend hätten die Kunden von MAN bei ihren Bestellungen einen klaren Favoriten: Mehr als die Hälfte der TGE-Auslieferungen erfolgt mit dem stärksten Motor. Der 140 PS-Motor werde von etwa 40 Prozent der Kunden gewählt. Bei den Getrieben werde die 8-Gang-Automatikgetriebe immer beliebter. 2019 wählten noch rund 40 Prozent der TGE-Kunden die automatische Gangwahl, 2022 sind es bereits rund 57 Prozent.

Aufbauten sowie Allrad und Luftfederung boosten das Geschäft

Erweitern und ausbauen will der Hersteller auch das Spektrum an Individuallösungen der eigenen Sparte "Bodybuilder Solutions" sowie "MAN Individual", die vom Einzelauftrag bis zu Kleinserie Speziallösungen realisiert. 1.200 Fahrzeuge wurden so im vergangenen Jahr individuell angepasst, generell werden 30 Prozent der verkauften Vans bei MAN modifiziert. Auch damit hat die VW-Konzerntochter den Marktanteil bei den Transportern auf drei Prozent gesteigert und vermeldete jüngst das 100.000 in Polen produzierte Fahrzeug der Reihe. Mittlerweile hat man auch das Kontigent im Werk von 20.000 der 100.000 möglichen Fahrzeuge zugunsten der Löwenmarke verschoben, Tendenz steigend.

Allrad mit hohem Anteil

Die Münchner sehen hier einen weiter wachsenden Markt und wollen auch ihren Marktanteil auf fünf Prozent steigern, vor allem mit Auf/Ausbau- sowie Servicekompetenz eines Lkw-Netzwerks mit dedizierten Van-Verkäufern. Fahrzeuge wie ein 5-Tonner mit Supersingle-Bereifung, eine Hecktriebler mit 8-Gang-Automatik oder Allrad-Modelle, die 17 Prozent der Verkäufe ausmachen, wahlweise mit Oberaigner-Antrieb oder diverse Luftfederpakete sollen dabei helfen. 

Der TGE 4x4 ist in der Basis ein Fronttriebler, der das Drehmoment mittels Lamellen-Kupplung bei Bedarf an die Hinterachse verteilt, automatisch von Front zu Heck auf 100 Prozent. Der 4x4-TGE ist ab Werk mit einem Gesamtgewicht von 3,5t bis 4,0t erhältlich, in Varianten mit 120 KW und 130 KW, gekoppelt an das 8-Gang-Automatikgetriebe. Der auf dem Hecktriebler basierende Oberaigner-Allrad ist dann ein permanenter Allrad mit einer Verteilung des Drehmoments von 42 zu 58% (Front/Heck) und er soll im 3. Quartal 2023 wieder zur Verfügung stehen, von 4.0t bis 5.5t Tonnen, in der 120 kW-Variante mit 6-Gang-Schaltgetriebe oder 8-Gang-Automatikgetriebe.

Leistungssteigerung für Spezialfahrzeuge

Neu ab dem dritten Quartal 2023 sind auch eine Leistungssteigerung sowie eine 4- Kanal-Luftfederung. Kunden aus etwa im Feuerwehr- oder Ambulanz-, Reisemobil- oder Werkstattbereich hätten das Bedürfnis nach mehr Leistung signalisiert. MAN Individual erhöht diese dem Vernehmen nach zuverlässige und haltbar auf 202 PS anbieten. Die 4-Kanal-Luftfederung wiederum peilt mit verschiedenen Fahrmodi, einer Auto- Level-Funktion speziell auf Wohnmobile und reagiert auf unterschiedliche Beladungszustände. Auch ein Off-Road-Modus mit maximalem Hub wird zum Leistungsumfang gehören, kündigt der Hersteller an.

„Unsere Kunden schätzen neben der sehr hohen Verarbeitungsqualität und der Fahrdynamik des TGE insbesondere den MAN Service mit 24/7 Pannendienst an vielen Standorten. Ebenfalls hervorgehoben wird die professionelle Beratung unserer Verkäufer, die sich besonders gut mit den gewerblichen Kundenanforderungen aus den unterschiedlichen Branchen auskennen und mit viel Leidenschaft für den TGE beraten“, erklärt Daniel Holbein, Head of Sales Vans bei MAN Truck & Bus.

Für hohe Komplexität sorgt indes die Umstellung der Baureihe auf "Heavy Duty"-Homologation, die durch die EU-Regularien zum WLTP-Zyklus für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen notwendig wird. Diese Vorgaben aus der Pkw-Welt sind für die hochindividuellen leichten Nutzfahrzeuge kaum zu realisierend. Daher passt man zahlreiche Modelle auf die leichter zu handhabende und im Bezug etwa auf die Fahrzeugsilhouette oder Spoiler weniger rigide Heavy-Duty-Norm für Lkw an, um für die Kunden das gleiche und spezielle Portfolio darstellen zu können.

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MAN eTGE: Koffer- und Kippvariante erhältlich

News vom 19.07.2021 von Daniela Sawary-Kohnen

MAN Truck & Bus bietet jetzt neue Aufbauten für den MAN eTGE an und setzt sich damit vom technischen Genspender VW e-Crafter ab. Ab sofort ist er auch mit 13,5-Kubik-Kofferaufbau von Spier sowie mit Pritsche oder Dreiseitenkipper von Schoon erhältlich.

Der Münchener Nutzfahrzeughersteller MAN baut das Portfolio des elektrisch angetriebenen 3,5-Tonnen-Transporters eTGE jetzt um eine Koffer- und eine Kippervariante aus und differenziert sich damit weiter vom technischen Genspender Volkswagen e-Crafter.

Das Kofferfahrzeug ist bereits in Amsterdam in der Möbelauslieferung unterwegs. Bisher war der MAN eTGE im Bereich Gütertransport als Kastenwagen sowie im Bereich Personentransport als Kombi erhältlich. Um seinen Kunden nun ein noch breiteres Angebot in der Klasse der elektrischen leichten Nutzfahrzeuge zu machen, bietet MAN Truck & Bus in Zusammenarbeit mit renommierten Aufbauherstellern den eTGE mit Kofferaufbau sowie mit fester Pritsche oder als Dreiseitenkipper an.

„Viele Kunden im städtischen Lieferverkehr sind an viel Ladevolumen interessiert, sei es für Auslieferungen von großvolumigen Onlinebestellungen oder auch für Möbellieferungen. Gleichzeitig wird es gerade in der Stadt immer wichtiger, Abgas- und Geräuschemissionen nachhaltig zu reduzieren. Der MAN eTGE mit Kofferaufbau bietet hierfür die ideale Kombination", glaubt Martin Imhoff, Head of Product Marketing Van bei MAN Truck & Bus.

Mit Koffer ergibt sich beim MAN eTGE ein Laderaum von 3.280 mm Länge, 2.060 mm Breite und 2.000 mm Höhe (optional 2.200 mm). Das entspricht einem großzügigen Ladevolumen von 13,5 Kubikmetern. Die Einladehöhe beträgt 1.050 mm. In den Laderaum gelangt man bequem mittels einer ausziehbaren, 4-stufigen Einstiegshilfe im Heck. Im Innenraum befinden sich zur sicheren Verstauung des Ladeguts seitlich und vorne Zurrschienen. Der Trockenfrachtkoffer stammt von der Firma SPIER Fahrzeugwerk aus Steinheim und wird von dem Aufbauhersteller auf den eTGE montiert.

Pritsche und Kipper von den Spezialisten Schoon

Außerdem peilt eine weitere neue Version auf kommunale Dienstleistungen, Baugewerbe sowie Garten- und Landschaftsbau (GaLa). Hier sind eine Pritsche oder ein Dreiseitenkipper oft die gefragteste Aufbauform, die man mit dem Hersteller Schoon Fahrzeugsysteme aus Wiesmoor an. Die Pritsche misst 3.255 mm in der Länge und 2.040 mm in der Breite. Die abklappbaren Seitenwände sind 300 mm hoch. In der Pritsche sind 10 Zurrösen mit je 500 daN Zugkraft integriert. Mit Pritsche beträgt die Nutzlast 820 kg, mit dem Drei-Seiten-Kippaufbau sind es noch 750 kg.

Die technischen Leistungsdaten E-Vans bleiben ansonsten mit den neuen Aufbau-Möglichkeiten unverändert. Er verfügt über eine Batteriekapazität von 35,8 kWh und eine elektrische Antriebsleistung von 100 kW. Sein Antriebsdrehmoment von 290 Nm verleiht ihm hohe Agilität für seinen typischen Einsatz im städtischen Verteilerverkehr. Die Reichweite beträgt nach WLTP-Testverfahren 115 km, können aber im Realeinsatz in der Stadt je nach Transportbedingungen auf bis zu 120 bis 130 km steigen.

Üppige Ausstattung an Bord

Das Sicherheitspaket bleibt gegenüber dem Kasten und Kombi vollständig erhalten. Serienmäßig mit an Bord sind Notbremsassistent, aktiver Spurhalteassistent, Berganfahr-, Fernlicht-, Müdigkeits- und Seitenwindassistent. Für sicheres Rangieren beim Be- und Entladen sorgen Parksensoren vorne und hinten, für gute Sicht sorgen LED-Hauptscheinwerfer und LED-Tagfahrlicht. Zudem sind das Infotainmentsystem, die Klimaanlage Climatronic, Multifunktionslenkrad sowie dem Fahrersitz Comfort Plus Standard.

Trend zu E-Vans - auf niedrigem Niveau

Für die Beratung zum Umstieg auf E-Mobilität verweist der Hersteller auf die MAN Transport Solutions, wo Fragen rund um Einsatzplanung, Ladeinfrastruktur, Batteriemanagement und Wirtschaftlichkeit beantwortet werden sollen. Generell sieht der Hersteller einen E-Mobilitätstrend auch bei den Vans: Gemäß aktuellen Zulassungsstatistiken in Europa (EU 27+3) hat sich von Januar bis Mai 2021 die Zahl der batterieelektrisch betriebenen Transporter (BEV) zwischen 3 und 6 t zGG im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 2.200 Einheiten mehr als verdoppelt (+135 %).

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MAN TGE: Modell-Update spart Sprit

News vom 18.06.2021 von Redaktion (allg.)

MAN will bei seinem neuen Transporter dank neuer Motorsteuerung und überarbeiteter AdBlue-Injektion mit Twindosing rund zehn Prozent Sprit sparen. Außerdem erfüllt der Van Euro 6D.

Nutzfahrzeughersteller und Volkswagen-Tochter MAN Truck & Bus hat bei seiner dem VW Crafter baugleichen Transporterbaureihe TGE jetzt die Diesel-Aggregate auf Euro-6d-Norm upgedated. Diese greift ab 1. Januar 2022 und sieht eine verringerte Spanne zwischen WLTP-Prüfstands- und Realemissionen (Real Driving Emissions, RDE) vor. Der Überschreitungsfaktor wurde mit Euro 6d von 2,1 auf 1,43 gesenkt. Umgesetzt wurde die Norm über eine überarbeitete AdBlue-Einspritzung der SCR-Abgasreinigungsanlage sowie einer neuen Motorsteuerung. Das soll im Nebeneffekt zudem einen um zehn Prozent niedrigeren Verbrauch ermöglichen, wie der Hersteller verspricht.

Für einen L3H3-Kastenwagen mit 103 kW Leistung (140 PS) sollen nach WLTP statt bei 253 g/km (9,7 l/100 km) nurmehr 230 g CO2/km (8,8 l/100 km) anfallen. Mit der serienmäßigen Einführung von rollwiderstandsoptimierten A-Label-Reifen ab Ende November dieses Jahres reduziere sich der Verbrauch um weitere 3 g CO2/km (8,7 l/100 km).

Wie bei den Pkw aus dem VW-Konzern sorgt neben der optimierten Motorsteuerung eine zweistufige Abgasreinigung mit zusätzlichem SCR-Kat in Motornähe sowie eine neue Auspuffanlage im Unterboden mit zweitem SCR-Kat für saubereres Abgas und zwar sowohl bei hohen wie niedrigen Abgastemperaturen. Kombiniert wird darüber hinaus ein vergrößerter AdBlue-Behälter mit jetzt 30 Litern, was das Nachfüllintervall verlängert. Die Euro 6d-Motoren werden ab sofort serienmäßig verbaut. Neben dem sparsameren 2,0-Liter-Selbstzünder ist der für den TGE wie beim VW Crafter eine vollelektrische Version erhältlich. 

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MAN TGE: Serienmäßige Vernetzung per Telematik-Box

News vom 01.10.2020 von Daniela Sawary-Kohnen

Ab sofort liefert MAN Truck & Bus laut Unternehmensbericht fast alle seine neuen Transporter der Baureihe TGE mit einer Telematik-Box für schnellen Zugriff auf Sicherheitsfunktionen sowie einer Auswahl an Infotainment-Systemen.

So ergänzt der Konzern seine Vans mit neuen digitalen Angeboten und Konnektivitäten. Gemeinsam mit der Telematik-Box für den Noteinsatz gehören dann onlinefähige Infotainment-Systeme einer „völlig neuen Generation“ zur Ausstattung der Fahrkabine. Der Hersteller verspricht damit ganz neue Möglichkeiten der Vernetzung und eine spürbare Alltagserleichterung. Die Infotainment-Funktion fasst mehrere Dienste zusammen wie beispielsweise den MAN Live-Verkehr, zudem ermöglichen neue In-Vehicle-Apps den schnellen Zugriff auf wichtige Fahrer-Informationen.

Ergänzende In-Vehicle-Apps

Bereits jetzt enthält die onlinefähige Navigationslösung in der erweiterten Ausstattung die intuitiv bedienbaren Funktionen Tanken und Parken als In-Vehicle-App, die die Fahrer mit den aktuellsten Angaben zu Kraftstoffpreisen oder Parkgebühren versorgt. Andere Anwendungen dieser Art, die beispielsweise über Nachrichten und Wetter informieren sowie weitere digitale Angebote bereitstellen, will MAN DigitalServices kontinuierlich in der nächsten Zeit ergänzen.

Neues Infotainment parallel zum Bau des neuen MAN TGE

Erhältlich sind die neuen, insgesamt vier Infotainmentsysteme laut Unternehmensangaben für nahezu alle MAN TGE mit Dieselantrieb ab dem Modelljahr 2021, dessen Produktionsstart mit einem großen Teil der neuen Optionen bereits erfolgt sei. Für diese Version steht auch ein 3-Tasten-Modul zur Verfügung, das Sicherheit und Komfort des Fahrers deutlich steigern soll.

Sicherheit im Notfall mit 3-Tasten-Modul

Für den TGE des Modelljahrs 2021 wird das mit zwei grauen und einer signalroten Taste ausgestattete Modul an der Kabinendecke platziert. Der Fahrer stellt damit ohne den Weg über ein Mobiltelefon per Tastendruck direkt eine Verbindung mit dem EU-Notruf, dem MAN Pannenruf oder dem MAN Inforuf her.

Wird die signalrote SOS-Taste aktiviert, verbindet das System, ebenso wie beim Auslösen des Airbags, automatisch über die Notrufnummer 112 mit der Notrufzentrale. Gleichzeitig übermittelt das Modul die Standortdaten des Fahrzeuges und weitere „gesetzlich definierte“ Informationen, damit gegebenenfalls die Rettungsmaßnahmen reibungsloser ablaufen können.

Die MAN Pannenruf-Taste mit dem Schraubenschlüssel-Symbol verbindet beim Auslösen automatisch mit dem MAN Mobile24-Call-Center. Über die Weitervermittlung der im Infotainment-System voreingestellten Sprache gerät der Fahrer gleich an den richtigen Ansprechpartner im Call-Center. Parallel dazu werden wichtige Fahrzeugdaten wie Standort und Fehlercodes an MAN Mobile24 übermittelt, damit im Falle einer Panne schneller diagnostiziert und repariert werden kann.

Über die mit dem i-Symbol gekennzeichnete Infotaste schließlich kontaktiert der Fahrer die MAN Mobile24-Zentrale, wenn er Fragen zum Fahrzeug hat.

Das 3-Tasten-Modul ist laut Hersteller verfügbar für alle neuen Radio-Modelle im MAN TGE, in der „MAN Radio Van“-Basisversion gegen Aufpreis, alle anderen Modelle erhalten das Modul serienmäßig.

Vier neue Infotainment-Systeme

Insgesamt stellt MAN mit der neuen Infotainment-Generation vier unterschiedlich konfigurierte Versionen zur Verfügung:

MAN Radio Van

Mit der Einstiegsvariante der MAN TGE Infotainmentsysteme erhält der Nutzer ein einfaches Radio mit SD-Kartenschacht zum Abspielen eigener Audiodateien. Bedient wird das System über Tasten und Drehknöpfe. Für diese Variante kann das 3-Tasten-Modul mit Notruf, MAN Pannenruf und MAN Inforuf ab Werk zwar bestellt werden, eine Nachrüstung ist jedoch laut Hersteller nicht möglich.

MAN Media Van

Die Grundversion des Infotainmentsystems enthält ein 6,5 Zoll großes TFT Farbdisplay mit Touchscreen und verbindet mit Radio, Mediacenter, Freisprecheinrichtung und Bordcomputer. Alle Funktionen sind über den Touchscreen bedienbar. Über die Schnittstelle MAN SmartLik kann unter anderem ein Mobiltelefon per Kabel angeschlossen und mit dem Infotainmentsystem wie auch, über MirrorLink, Apple CarPlay oder Android Auto, mit Streaming-Diensten und Navigations-Apps verbunden werden. Für diese Variante ist das 3-Tasten-Modul bereits inkludiert.

MAN Media Van Business

Für die nächste Komfortstufe gibt es ein 8 Zoll großes Farbdisplay mit Touchscreen. Hier kann ein Smartphone über die Schnittstelle Wireless MAN SmartLink auch kabellos verbunden werden und die Freisprechanlage und Streaming-Dienste auf dem Infotainment System nutzen. Zudem können In-Vehicle-Apps wie beispielsweise für Wetter oder Nachrichten verwendet werden. Auch hier ist das 3-Tasten-Modul inklusive.

MAN Media Van Business Navigation

Die höchste Stufe der angebotenen Infotainmentsysteme eignet sich dem Hersteller zufolge vor allem für gewerbliche Einsätze. Es enthält zusätzlich erweiterte InVehicle-Apps, die einige in die Navigationssuche integrierte Funktionen beinhalten wie Parkplatzsuche oder Kraftstoffpreise. Optional kann eine Rückfahrkamera angeschlossen werden. Außerdem verbindet ein integriertes Navigationssystem mit dem MAN Live-Verkehr und aktualisiert regelmäßig Straßenkarten. Für die Nutzung der Echtzeit-Verkehrsanzeige und die Karten-Updates ist eine Zwei-Jahres-Lizenz eingeschlossen, die bei Bedarf verlängert werden kann. Auch ohne Verlängerung kann die Navigationsgrundfunktion, also ohne Kartenaktualisierung und Live-Verkehr, weitergenutzt werden. Das 3-Tasten-Modul ist in dieser Konfiguration ebenfalls enthalten.

MAN Truck & Bus ist einer der führenden europäischen Nutzfahrzeughersteller und Anbieter von Transportlösungen. Der Umsatz beträgt eigenen Angaben zufolge für das Jahr 2019 rund 11 Milliarden Euro. Zum Portfolio des in München ansässigen Unternehmens gehören Transporter, Lkw, Busse, Diesel- und Gasmotoren sowie Dienstleistungen zum Thema Personenbeförderung und Gütertransport. MAN Truck & Bus beschäftigt weltweit über 37.000 Mitarbeiter und gehört zur Unternehmensgruppe Traton SE, einer Tochtergesellschaft der Volkswagen AG.

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MAN: Neuer TGE-Allrad-Van

News vom 23.07.2020 von Daniela Sawary-Kohnen

MAN Truck & Bus hat einen neuen dieselbetriebenen Allrad-TGE mit bis zu 5,5 Tonnen Gesamtgewicht herausgebracht und damit sein Portfolio dieser Baureihe erweitert.

Der Truck-Hersteller erweitert das Segment der leichten Allrad-Nfz in den Varianten als Fahrgestell, Kastenwagen oder Minibus mit dem bisherigen höchsten Gesamtgewicht von 4,0 auf 5,0 bis 5,5 Tonnen. Somit gibt es den TGE ab sofort als individuell konfigurierbaren Allrad-Transporter mit einem Gesamtgewicht in der Bandbreite von 3,0 bis 5,5 Tonnen.

Wie das Unternehmen berichtet, hat MAN das Fahrzeug zusammen mit dem österreichischen Antriebsexperten Oberaigner entwickelt. Geeignet seien die neuen Varianten, die trotz hoher Nutzlast optimal geländegängig sein sollen, beispielsweise für Einsätze bei der Feuerwehr, im Kommunaltransport oder im Baugewerbe, zudem aber auch für die Verwendung als geländetaugliche Wohnmobile oder Kleinbusse für hohe Nutzlasten.

Gemeinsame Kennzeichen des neuen TGE

Alle neuen Fahrzeugtypen sind mit einem permanenten Allradsystem mit einstufigem Vorderachsenantrieb und Dreiwellen-Verteilergetriebe mit lastabhängiger Kraftverteilung zwischen den Achsen ausgestattet (Torsen-Differential). Dabei wird automatisch mehr Drehmoment zur anderen Achse geleitet, wenn an einer Achse die Traktion abnimmt.

Als Basis für die Umbauten dienen die serienüblichen TGE-Kastenwagen und TGE-Fahrgestelle, die unter anderem über Heckantrieb, Zwillingsbereifung sowie den „stärksten“ 2,0-Liter-Dieselmotor mit 130 kw (177 PS) und 410 Nm Drehmoment verfügen.

Getriebe, Radstand, Bereifung sind wählbar

Zur Auswahl stehen ein Sechs-Gang-Schalt- oder Acht-Gang-Automatikgetriebe, außerdem gibt es den Radstand mit 3.640 oder 4.490 Millimetern und wer will, kann den TGE-Kastenwagen auch mit einer Super-Single-Bereifung haben.

Einstiegshöhe bleibt, kann aber erhöht werden

Die Einstiegshöhe bleibt erhalten, da ein höheres Niveau für den Allradumbau nicht nötig sei, so MAN. Das komme vor allem Krankentransporten oder dem Einsatz als Kleinbus entgegen. Eine optionale Erhöhung der Bodenfreiheit um 30 Millimeter ist trotzdem auf Wunsch verfügbar.

Nutzlast fast gleich

Durch den Einbau des Allradsystems wird das Fahrzeug nur um etwa 130 Kilogramm schwerer, daher bliebe die Nutzlast fast vollständig erhalten, wie MAN versichert. So verfügt beispielsweise ein TGE mit 5,5 Tonnen Gesamtgewicht, Einzelkabine, kurzem Radstand und 177 PS starkem Motor auch mit Allradantrieb immer noch über etwa 3.370 Kilogramm Nutzlast.

Weitere Konfigurationen möglich

Für die bisherigen Varianten mit geringerem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 4 Tonnen gibt es wie bisher den smarten Allradantrieb, der in weniger als einer Zehntelsekunde bei Traktionsverlust automatisch das frontgetriebene Straßengefährt zum Allradfahrzeug macht.

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MAN: TGE-Transporter als neue Pannendienstfahrzeuge

News vom 14.05.2018 von Johannes Reichel

Der Pannenservice des Nutzfahrzeugherstellers MAN Mobile24 setzt ab sofort 32 Modelle vom Typ TGE für den deutschlandweiten Pannendienst ein.

„Es sind die ersten TGE Pannendienstfahrzeuge bei MAN Truck & Bus Deutschland“, berichtet Dirk Follmann, Leiter Business Development bei MAN Truck & Bus. Den Innenausbau sowie den Aufbau führte zudem das eigene Bus Modification Center (BMC) in Plauen durch. Das Grundkonzept für den Innenausbau mit Werkbank und Regalen entwickelte das After Sales Team im Rahmen eines Workshops gemeinsam mit Pannenhelfern.

Wie bei den neuen Fahrzeugen vom Leicht-Lkw-Typ TGL, hätten auch bei den Pannendienstfahrzeugen Funktionalität und Sicherheit sowie eine Entlastung der Fahrer im Vordergrund gestanden. Zur Ausstattung gehören daher etwa Automatikgetriebe, Rückfahrkamera und Navigationssystem. Außerdem wurden flexibel einsetzbare Strahler mit Ladestation, die Einsätze bei Nacht oder in der Dunkelheit erleichtern, Zurrschienen am Boden und an den Wänden, zwei Lichtbalken als Warnanlage sowie reflektierende Kontur- und großflächige Warnmarkierung am Fahrzeugheck verbaut. Alle Fahrzeuge sind außerdem mit Sicherungsmaterial zur Absicherung der Einsatzstelle gemäß der Berufsgenossenschaftlichen Information BGI 800 und teilweise mit Kompressor-/Generatorkombination ausgestattet, die an der Einsatzstelle die Versorgung mit Druckluft- und Elektrizität ermögliche, führte der Hersteller weiter aus. Deutschlandweit erfolge von 350 MAN Servicestützpunkte Soforthilfe im Pannenfall, wirbt der Anbieter.

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IAA Nutzfahrzeuge 2016: MAN präsentiert Transporter TGE

News vom 11.08.2016 von Torsten Buchholz

Mit dem neuen „MAN TGE“ betritt der Münchner Lkw-Bauer erstmals die Welt der Transporter ab 3,0 Tonnen. Der neue MAN-Transporter feiert auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 in Hannover Premier und ist ab Frühjahr 2017 bestellbar.

MAN avanciert damit zum Full-Range-Anbieter im Bereich zwischen 3,0 und 44 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Die Zielgruppen für den neuen Transporter sieht MAN unter anderem in der Transportlogistik- und Baubranche, aber auch branchenspezifische Anforderungen aus Handwerk und Personenbeförderung sind zukünftige Einsatzgebiete.

Der TGE wird als geschlossener Kastenwagen und verglasten Kombi sowie als Fahrgestelle mit Einzel- und Doppelkabine angeboten. Die Fahrgestelle können mit Aufbauten ab Werk geordert werden. Es stehen zwei Radstände, drei Dachhöhen und drei Fahrzeuglängen zur Wahl. Die Fahrzeuglängen der Kastenwagen reichen von 5.983 Millimeter über 6.833 Millimeter bis hin zum 7.388 Millimeter langen MAN TGE mit großem Überhang. Die Fahrzeughöhen beziffern sich auf 2.340, 2.575 und 2.800 Millimeter. Bei entsprechender Kombination resultiert daraus ein maximales Laderaumvolumen von 18,3 Kubikmeter. Der Laderaum ist grundsätzlich mit LED-Leuchten ausgestattet. Der Einstieg in den MAN TGE beginnt bereits bei 3,0 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht – das obere Ende liegt bei 5,5 Tonnen. Weitere 3,5 Tonnen lassen sich via Anhängerkupplung bewegen.

In Abhängigkeit des zulässigen Gesamtgewichts kann der Kunde zwischen Front- und Heck- sowie Allradantrieb wählen, der entweder mit einem Sechs-Gang-Schaltgetriebe oder Acht-Gang-Automatikgetriebe gekoppelt ist. Bei den Aggregaten handelt es sich um eine neue Diesel-Motoren-Generation, die vor gut einem Jahr im „Volkswagen Transporter“ eingeführt wurde. Angeboten werden die 1,968-Liter-Vierzylinder mit 75 kW/102 PS, 90 kW/122 PS, 103 kW/140 PS und 130 kW/177 PS.

Der TGE ist mit dem serienmäßigen Notbremsassistenten EBA (Emergency Brake Assist) ausgestattet, bei dem Abstandssensoren kritische Abstände zum Vordermann erfassen und helfen, den Anhalteweg zu verkürzen. Die integrierte City-Notbremsfunktion bremst darüber hinaus bei niedrigen Geschwindigkeiten das Fahrzeug automatisch ab und reduziert somit eine der häufigsten Unfallursachen. Der optionale Rückfahrassistent unterstützt beim rückwärtigen Ausparken. Des Weiteren lässt sich ein Anhängerrangierassistent bei Bedarf aktivieren. Darüber hinaus kompensiert die elektromechanische Servolenkung Gegenlenkkräfte, wie sie beispielsweise durch Seitenwinde entstehen. Für Komfort auf langen Autobahnetappen sorgt der abstandsgeregelte Tempomat. Der Sicherheit aller dienen die Müdigkeitserkennung und die Multikollisionsbremse.

Eine neuartige und in der Transporter-Branche einmalige Flottenmanagementlösung wird zukünftig relevante Daten operationell aufbereitet in verschiedenen digitalen Services zur Verfügung stellen. Diese Mehrwertdienste ab Werk oder in der Nachrüstung informieren dann beispielweise über den Wartungszustand oder die Einsatzverfügbarkeit der Flotte.

Der Verkaufsstart des neuen MAN TGE beginnt im März 2017. Produktionsstart ist im April 2017. Die Markteinführung in Deutschland, Österreich sowie in der Schweiz und in den Niederlanden erfolgt zwei Monate später. Weitere Länder Europas bekommen den neuen MAN im Herbst des Jahres geliefert.

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Alle News zum MAN TGS und TGM:

MAN: Neue E-Fahrgestelle auf der Ifat

News vom 14.05.2024 von Anna Barbara Brüggmann

MAN Truck & Bus erweitert das Portfolio konfigurierbarer E-Truck-Varianten und präsentierte zum Auftakt der Ifat in München das neue 4x2- und 6x2-Fahrgestellangebot.

Vom 13. bis zum 17. Mai 2024 findet in München wieder die Ifat statt. Hersteller MAN verkündete zu diesem Anlass, dass die Zahl konfigurierbarer E-Lkw-Varianten auf über eine Million von zuvor drei festgelegten Kundenkombinationen gestiegen ist.

Die neuen Fahrgestell-Versionen des eTGX und eTGS ließen sich mit vielen verschiedenen Radständen, Fahrerhausversionen, Motor-Leistungsklassen, Batteriekombinationen, Ladeanschlusspositionen und weiteren Ausstattungen individuell konfigurieren, so die Angaben.

Am ersten Veranstaltungstag der Ifat wurde das neue 4x2- und 6x2-Fahrgestellangebot präsentiert. Die neuen vollelektrischen Fahrgestelle sollen als Fahrzeugbasis für unterschiedlichste Einsatzbedarfe in Kommunal- und Versorgungswirtschaft dienen.

Als erwartbare prognostizierte leistungsfähige Nutzungsdauer gibt MAN je nach Anwendug bis zu 1,6 Millionen Kilometer oder bis zu 15 Jahre an.

Verschiedene Aufbaulösungen

„Auch in der Entwicklung unserer neuen E-Trucks haben wir frühzeitig und gezielt die Expertise der Aufbauhersteller mit einfließen lassen“, so Friedrich Baumann, Vorstand für Sales und Customer Solutions bei MAN Truck & Bus.

So sei es möglich, den Kunden eine jeweils passende Kombination aus Elektrofahrzeug und Aufbau für den jeweiligen Einsatzbedarf zu bieten. Der neue MAN eTruck eigne sich Baumann zufolge dazu, die Kommunal- und Versorgunswirtschaft zu elektrifizieren.

Herstellerangaben gemäß sind die 18- bis 28 Tonnen-Fahrgestelle von eTGX und eTGS mit drei, vier, fünf oder sechs modular kombinierbaren und variabel positionierbaren Batterien erhältlich – mit 333, 449 oder 544 elektrischen PS.

Der Hersteller verspricht flexible Freiräume für Aufbaukomponenten am Fahrzeugrahmen, verschiedene mechanische und elektrische Antriebe für Aufbaufunktionen in unterschiedlichen Leistungsklassen, bis zu neun verschiedene Radstände, sechs Fahrerhausvarianten, gelenkte und ungelenkte Nachlaufachsen, Blattluft- und Volluftfederungen sowie auf die jeweilige Anwendung abgestimmte Fahrprogramme und weitere Ausstattungen. 

Auf den neuen E-Truck-Fahrgestellen seien beispielsweise Abfallsammelfahrzeuge als Heck- oder Seitenlader, Abroll- und Absetzkipper zum Beispiel für Bauschuttmulden, Pritschenfahrzeuge, Dreiseitenkipper und Krankipper für den Baustofftransport realisierbar sowie auch Schneeräumfahrzeuge oder Hubarbeitsbühnen.

Für den kürzesten Radstand von 3,75 Metern sind fünf Batterien mit bis zu 400 kWh nutzbarer Kapazität verfügbar, teilte MAN mit. Dies entspreche einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern ohne Zwischenladen. Die verfügbare Nutzlast steige um bis zu 2.400 Kilogramm.

Beratungs- und Service-Angebot

Auf der Ifat soll zudem das sogenannte 360-Grad- eMobility Consulting vorgestellt werden. Das Beratungsangebot zum Umstieg auf Elektromobilität umfasse unter anderem kundenspezifische Analysen zu Fahrzeugeinsatz und Ladeinfrastrukturbedarf.

Über Kooperationen mit Ladeinfrastrukturausrüstern zählen darüber hinaus auch die Ladesäulen selbst zum Angebot, so der Hersteller.

Angeboten würden auch auf Elektromobilität und den Bedarf der Umwelttechnologie-Branche zugeschnittene Serviceverträge und Finanzierungslösungen sowie digitale Services für den Einsatz der neuen E-Fahrzeuge.

Messe-Exponate

Im Messegepäck mit dabei: ein eTGS mit Abrollkipperaufbau. Gezeigt werden sollen ebenfalls verschiedene Umwelttechnik-Aufbauten auch anhand konventionell angetriebener Exponate.

Als Vertreter der 3,5- bis 18 Tonner sind unter anderem ein kompakter und wendiger Abfallsammler für Innenstädte und Fußgängerzonen auf Basis des Transporters TGE und ein TGM mit Winterdienstausrüstung mit dabei.

Und MAN Individual möchte das Angebot an branchenspezifischen Anpassungen an Fahrgestell und Kabine, vor allem auch für die neuen E-Trucks vorstellen.

Für mehr Sicherheit und Komfort

Eine Premiere gibt es im Bereich der Sicherheits- und Assistenzsysteme: MAN möchte die Vereinbarkeit von Notbremsassistenzfunktion und Schneepfluganbauplatte zeigen – ermöglicht durch einen neu positionierten Radarsensor, der nicht von der an der Fahrzeugfront montierten Platte verdeckt wird.

Gezeigt werden sollen außerdem neue Assistenz-, Sicherheits- und Komfortfunktionen, die seit 2024 für elektrisch sowie für konventionell angetriebene Fahrzeuge der Truck-Baureihe erhältlich sind - unter anderem die Fußgänger- und Radfahrererkennung namens „Front Detection“.

Diese fließe auch in die Warn- und Bremsstrategie der nun dritten Generation des Notbremsassistenten Emergency Brake Assist (EBA) mit ein.

Das Angebot umfasse auch Verkehrszeichenerkennung, Reifendruckanzeige, elektronische Aufsattelhilfe und ein neues Rückfahrkamerasystem.

Darüber hinaus soll sich neue Wandler-Automatikgetriebe PowerMatic MAN TGL und TGM jetzt noch verschleißfreier und effizienter schalten lassen, was auch bei Einsätzen in Kommunal- und Versorgungswirtschaft mit vielen Anfahr- und Anhaltevorgängen Vorteile bringen soll.

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Alle News zum MAN TGL:

Ab ins Gelände: MAN präsentiert neue Generation als TGS, TGM und TGL

News vom 12.07.2021 von Robert Domina

Die Transformation "New Generation" vom TGX auf die Bau- und Kommunalfahrzeuge ist gelungen. Alle MAN-Baureihen kommen jetzt mit dem digitalen, neuen Armaturenbrett. Im tiefen Sand von Kallinchen, südlich von Berlin, konnten die Allradler und einige Hydrodrive-MAN zeigen, was sie können.

Womöglich weiß niemand besser als die Testabteilung von MAN Trucks, wo das Können des hydraulischen Vorderradantriebs Hydrodrive aufhört und die Zuverlässigkeit einer konventionell angetriebenen Vorderachse aufhört. Fakt ist: die Hydrodrive-Vorderachse kann viel, vor allem als Traktionsverstärker. Ist die Antriebsachse schon gesperrt, der Boden aber rutschig, kann schon eine nasse Wiese oder eine kleine Anböschung das Fortkommen stoppen. Die hydraulisch angetriebenen Vorderräder tragen dann oft das entscheidende Quäntchen Zusatz-Traktion bei, auf dass die Fuhre in Bewegung bleibt. Deshalb setzen die meisten Profis Hydrodrive bei der 4x2 Sattelzugmaschine für den Kippsattel ein. Um nach dem Abkippen auf der weichen Deponie nicht zur Immobilie zu mutieren, reicht der Hydro-Antrieb meist völlig aus. Im Vergleich zur konventionell angetrieben Vorderachse – ob nun zuschaltbar oder permanent, spart der Hydrodrive bis zu 400 kg. Die kommen natürlich direkt der Nutzlast zu Gute.

Der tiefe Sand des Fahrtrainings-Geländes in Kallinchen, nahe Zossen, südlich von Berlin erweist sich als idealer Ort, um Traktion zu demonstrieren. Ganz im Gelb des MAN-Profi-Trainings steht der TGX 18.510 in 4x4H-Ausführung bereit. Das H steht hier für Hydrodrive, die Zugmaschine ist also eigentlich ein 4x2 mit hydraulisch angetrieben Vorderrädern. Aber auch der Baustofftransport kann vom „H“ profitieren. Mit von der Hydrodrive-Partie sind weiters ein TGS 26.510 6x4H Abroller und als wahrer Monster-Truck ein TGS 35.510 in der Radformel 8x4H-6, was so viel heißt, dass dieser vierachsige Kranwagen mit 34 mt-Kran eigentlich ein 8x2 mit Hydrodrive an der zweiten Vorderachse ist, mit gelenkter und liftbarer Nachlaufachse. Das Teil könne, so sind sich die MAN-Leute sicher für den einen oder anderen Zweck durchaus einen teuren Mobilkran ersetzen.

Am besten konnten wir die Fähigkeiten der hydraulisch angetrieben Vorderräder beim 6x2 Abroller beobachten: Während der morgens noch feuchte und dadurch gut festgefahrene Sand noch keine Probleme bereitet, ist die Parkplatz-Wiese schon ganz schön durchweicht. Und hier reicht tastsächlich eine kleine Mulde, um den Abroller mitm durchdrehender Antriebsachse zu stoppen. Hydrodrive per Tastendruck aktiviert – weiter geht’s. Auch die anschließende 90-Grad Kurve auf der durchpflügten Wiese wird hier zur Herausforderung: Nur mit Hydrodrive schafft der Abroller den Weg in seine Parklücke im Line-Up. Das ist dann schon beeindruckend zu sehen.

Noch mehr Spaß macht es aber, mit den „echten“ Allrad-Fahrzeugen durch den Sand zu gleiten. Mit ansteigender Tages-Temperatur und immer tiefer ausgefahrenen Spurrillen kommt aber auch schon mal eine konventiell angetriebene Vorderachse an ihre Grenzen. Namentlich der TGS 28.510 6x4-4 muss beim Fotoshooting passen. Na ja, so ein richtiger Allradler ist er ja eigentlich nicht: Denn de Facto ist er ein 4x4 mit gelenkter Nachlaufachse und schwerem Kran zwischen Fahrerhaus und Kippbrücke. Und der schwere Kran ist es auch, der dem Fortkommen in den tief ausgefahrenen Spuren ein Ende bereitet. Die stark belastete Vorderachse gräbt sich tief ein, bis aufs Achsgehäuse – Feierabend! Da geht nix mehr – jetzt muss die "Kavallerie" her. Ein Glück, dass der quietschgelbe TGS 26.470 6x6 in Funk-Reichweite ist. Und einen Monster-Bergegurt hat er auch auf der Ladefläche. Rückwärts rausziehen ist hier das Mittel zum Erfolg – es klappt ohne Probleme. In der eigenen Spur gelingt das Flottmachen eben immer noch an besten.

Die folgenden Bilder sagen mehr als Worte – ein gelungener Einstand für die „New Generation“ auf der ganzen Linie, sprich über alle Baureihen.

(Update) 1.002 Tonnen Zugkraft: Umgerüsteter MAN TGX ist zugkraftstärkster Lkw Deutschlands

Der speziell umgerüstete 640 PS-starke MAN TGX 41.640 8x6/4 BBS ist ein Gemeinschaftsprojekt von MAN, dem MAN‑Umbauspezialisten Toni Maurer und der Schwertransportfirma Viktor Baumann. Mit einem freigegebenen Zuggesamtgewicht von 1.002 Tonnen bei zwei schiebenden und einem ziehenden Fahrzeug stellt der TGX einen neuen deutschlandweiten Rekordwert auf.

Mit gut 130 Jahren Erfahrung ist das Bornheimer Unternehmen Viktor Baumann GmbH & Co. KG einer der Spezialisten, wenn es um die professionelle Abwicklung und den Transport von Schwerlastgütern geht. Dabei zeichnet sich das Unternehmen vor allem dadurch aus, dass es auch außergewöhnlich diffizile Aufträge wie etwa sehr schwere Lasten, sperrige Ladungen oder das Manövrieren durch schwierige Streckengegebenheiten gewährleisten kann. Für den Transport von besonders schweren Industriegütern, wie zum Beispiel Komponenten von Chemieanlagen oder auch Transformatoren, wurde nun eine ausgesprochen zugkraftstarke Schwerlastzugmaschine benötigt. Viktor Baumann hat sich folglich als Basisfahrzeug für einen Vierachs-Lkw des Typs MAN TGX 41.640 8x4/4 BBS mit der größten Fahrerhauskabine, dem  XXL-Fahrerhaus, entschieden.

Der 640 PS-starke Lkw verfügt unter anderem über einen D38-Reihensechzylinder Motor sowie über das automatisierte Schaltgetriebe MAN TipMatic mit Wandler-Schaltkupplung. Diese erhöht das Ausgangsdrehmoment des Motors von 3.000 Nm um den Faktor 1,58  und kommt so auf beachtliche 4.740 Nm. Die Motorbremse Turbo-EVB (Exhaust Valve Brake) mit ihrer Bremsleistung von 630 kW kommt in Kombination mit einem Intarder überdies auf eine maximale Bremsleistung von insgesamt 980 kW.

Das ursprüngliche Serienfahrzeug wurde gemeinsam mit dem MAN‑Umbauspezialisten Toni Maurer in enger Abstimmung mit der Firma Viktor Baumann zu einem echten Unikat im Bereich Schwertransport umgerüstet.

Spezielle Achsfederung und Schwerlast-Anhängerkupplung für 1.000 Tonnen

Konkret umfassten die Arbeiten von Toni Maurer mehrere Schritte, in denen unter anderem auch die Antriebsformel abgeändert wurde. Der Radstand wurde um 250 Millimeter verlängert, der Rahmen des Fahrzeugs vorne um 190 Millimeter nach obenhin gekröpft sowie zusätzlich über die gesamte Fahrzeuglänge verstärkt. Hinzu kam eine angetriebene MAN-Vorderachse sowie eine speziell für dieses Fahrzeug konstruierte hydraulische Vorderachsfederung mit Niveauregulierung.

Wie es sich für ein wahres Unikat im Schwerlastbereich gehört, wurde hier eine Schwerlast-Anhängerkupplung aus dem Hause Rockinger vom Typ RO58E verbaut, für 1.000 Tonnen Zuggewicht. An der Front findet eine Schwerlastplatte zur Aufnahme einer weiteren Maulkupplung (314 kN) ihren Platz. Mit vielen kleinen Details gespickt, welche nicht von der Stange sind, folgten weitere Nachrüstungen wie etwa zusätzliche Staukästen, Aluminium-Kotflügel sowie Zusatz- und Arbeitsscheinwerfer.

Das Ergebnis ist ein einzigartiger Bolide in der Schwerlastszene, der für 500 Tonnen Zuggesamtgewicht bei einer ziehenden Einheit sowie 750 Tonnen bei zwei ziehenden Einheiten (analog einem schiebenden und einem ziehenden Fahrzeug) freigegeben ist. Dies wird schlussendlich mit insgesamt 1.002 Tonnen Zuggesamtgewicht bei zwei ziehenden und einem schiebenden Fahrzeug noch weiter übertroffen - ein neuer deutschlandweiter Rekordwert.
(Julian Kral)

(Update 20.09.2024, News ergänzt, lc)

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Lkw: MAN Truck rüstet auf - vor allem in Sachen Digitalisierung und Effizienz

News vom 09.07.2021 von Robert Domina

MAN bringt für seine im letzten Jahr gestartete Truck Generation neue Ausstattungen. Sie sollen die TGX, TGS, TGM und TGL noch sicherer und anwendungsfreundlicher, aber auch effizienter und digitaler machen. Mit dabei: Das Spiegelersatzsystem MAN OptiView, der Fahrassistent MAN CruiseAssist, sowie Over-the-Air Updates mit MAN Now und neue digitale Dienste. Los geht´s im Laufe des zweiten Halbjahres 2021.

MAN setzt voll auf Digitalisierung und neue Assistenzsysteme. Zahlreiche Features sollen so nach Aussage des Unternehmens die neue Generation TGX, TGS, TGM und TGL für die Zukunft rüsten.

„So wie das Business unserer Kunden nie still steht, arbeiten auch wir bei MAN permanent an der Weiterentwicklung unserer Produkte. Deshalb machen wir unsere neue Truck Generation noch effizienter, sicherer und innovativer und legen noch mehr Fokus darauf, die tägliche Arbeit unserer Kunden und Fahrer zu vereinfachen und damit ein starker Partner an ihrer Seite zu sein“, so Göran Nyberg, Vorstand für Sales und Customer Solutions bei MAN Truck & Bus.

Optisch falle vor allem das Fehlen klassischer Außenspiegel auf. Das neue, ab Oktober bestellbare, optionale Spiegelersatzsystem arbeitet ausschließlich mit Kamers, auch an der Front und seitlich. Die bilden das Verkehrsgeschehen rund um den Truck auf zwei großen Displays an den A-Säulen und zusätzlich auf dem Bildschirm des Mediasystems ab. Fahrer können aus verschiedenen Ansichtsoptionen wählen, die tote Winkel konsequent eliminieren, den Sichtkomfort erhöhen und vor allem auch die Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer deutlich steigern. Die Abbiegehilfe ist ebenfalls in das Anzeigekonzept integriert.

Bei Spurwechseln soll der neue Kollisionsvermeidungsassistent mehr Sicherheit bringen. Als Erweiterung des bisherigen Spurwechselwarnsystems greift dieser aktiv gegenlenkend ein, falls eine Kollision droht. Noch mehr elektronische Fahrassistenz bietet der neue MAN CruiseAssist. Er lenkt, beschleunigt und bremst TGX und TGS auf Autobahnen selbstständig durch den Verkehrsfluss, auch im Stau. Der Fahrer muss aber dennoch seine Hände stets am Lenkrad halten. Beide Systeme sind laut MAN für TGX und TGS ab Juli im Angebot. Für den TGM sind Kollisionsvermeidungsassistent wie auch die für TGX und TGS bereits erhältliche Spurwechsel- und Abbiegehilfe ab Oktober bestellbar.

Auch das Thema Effizienz hat sich MAN nochmals vorgenommen: Hier soll die ebenfalls ab Juli bestellbare neue dynamische Drehmomentanpassung und die Drehzahlabsenkung bei Rollen mit Leerlaufdrehzahl weiter verbrauchsmindern wirken. In Kombination mit dem  MAN TipMatic 12 Getriebe, das nun auch bei Standardsattelzugmaschinen serienmäßig zum Einsatz kommt, und der durch den Wegfall der Außenspiegel und die neue Sonnenblende für GM und GX Fahrerhaus weiter verbesserten Aerodynamik seien im Fernverkehr mit D26-Motorisierung nochmals bis zu 3,7 Prozent Kraftstoffeinsparung möglich.

Ebenfalls erweitert wird das Angebot von Funktions-Updates Over-the-Air sowie die MAN Driver App. Auch MAN Perform, das Tool zur Einsatzanalyse von Fahrer und Fahrzeug, erhält im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2021 und Anfang 2022 eine Aufwertung durch neue Extras wie automatisierte Flotten- und Fahrerreports oder die Integration weiterer Performancedaten. Das digitale Wartungsmanagement MAN ServiceCare, das als Schnittstelle zum MAN Servicestützpunkt Fahrzeugdaten analysiert und übermittelt, bietet in einer neuen Ausbaustufe zudem einen großen Vorteil für eine noch höhere Fahrzeugverfügbarkeit: Das ServiceCare Center kontaktiert Kunden proaktiv und rechtzeitig, wenn ein Fehler am Fahrzeug auftritt – bevor dieser eine Panne verursachen kann.

Und schließlich wächst das digitale Angebot rund um die neue MAN Truck Generation zusätzlich dadurch, dass auch die MAN Driver App neue Funktionen erhält. Das sind neben acht weiteren Sprachversionen vor allem Handlungsempfehlungen für einen wirtschaftlichen Fahrstil und, in Verbindung mit dem Dienst Perform, Erläuterungen der Bewertungen der individuellen Fahrstilanalyse durch die App. 

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Weltpremiere: Die neue MAN-Truck-Generation für alle Fälle

News vom 11.02.2020 von Torsten Buchholz

Im spanischen Bilbao hat MAN die neue Generation der Baureihen TGL, TGM, TGS und TGX erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Acht verschiedene neue Fahrerhäuser stehen zur Auswahl, Passende Fahrgestelle für jede Branche sind im Angebot.

Nicht weniger als acht verschiedene Fahrerhäuser bietet MAN mit seiner neuen Truck-Generation an. Den meisten Platz bieten die drei Großraumkabinen, die die Bezeichnungen GX, GM und GN tragen.

Großraumkabinen GX, GM und GN

GX und GM sind mit ihrer 2,44 Meter Außenbreite für lange Fahrten im internationalen Fernverkehr konzipiert. Reichlich Platz für das mitgeführte Gepäck bieten der Stauraum in der Mitte unter dem Bett, die zwei auch von innen zugängliche Außenstaukästen sowie die Staufächer und Dachablagen über der Frontscheibe. In der GX-Kabine mit der höchsten Dachvariante beläuft sich der Stauraum auf 355 Liter Fassungsvermögen. Aufgrund des niedrigen Motortunnels weist die GM-Kabine eine Stehhöhe von 1,87 Meter, beim GX sogar von 2,07 Meter aus.

Das GN-Fahrerhaus bietet als dritte der Großraumfahrerhausvarianten den gleichen hohen Komfort wie in den GM- und GX-Kabinen. Es verzichtet lediglich auf ein hohes Dach, was branchen- und aufgabenspezifisch deutliche Einsatzvorteile ergeben soll. Beispiele sind nutzlastsensible Transporte mit Silos oder Mineralölaufbauten und -aufliegern. Manche Aufbauten, wie etwa Autotransporter, bauen über das niedrige Fahrerhaus. Durch den niedrigen Motortunnel bietet auch das GN-Fahrerhaus hervorragende Bewegungsfreiheit mit immer noch 1,57 Meter Stehhöhe. Das bequeme Bett verfügt ebenso wie in der GX- und GM-Variante über einen hochwertigen Lattenrost für bestmöglichen Ruhe und Schlafkomfort.

Im Baugewerbe, in der städtischen Verteilerlogistik oder bei Tank- und Silotransporten liegt der Schwerpunkt auf optimaler Übersichtlichkeit und geringem Gewicht. Von hoher Bedeutung sind komfortables und ergonomisches Ein- und Aussteigen bei häufigen Lieferstopps. Gezielt auf solche Anforderungen entwickelte MAN die neuen, 2,24 Meter schmalen Fahrerhäuser für die Baureihen TGL, TGM und TGS der neuen MAN Truck Generation.

Das neue FM-Fahrerhaus

Das neue FM-Fahrerhaus erfüllt mit seiner 2,24 Breite den Wunsch nach geringem Gewicht und Kompaktheit, soll aber mit seiner identischen Länge und dem Hochdach wie bei dem GM-Fahrerhaus den hohen Anforderungen an Wohn- und Schlafkomfort erfüllen, so MAN. Dieses punktet beispielsweise im nutzlastintensiven nationalen Fernverkehr. Ebenso wie die Fahrerhäuser GM und GX verfügt das FM-Fahrerhaus über von innen zugängliche Außenstaukästen sowie zahlreiche Staufächer und Dachablagen über der Frontscheibe.

Für Anwendungen bei denen Fahrer und Unternehmer Wert legen auf guten Wohnkomfort, viel Stauraum und ein bequemes Bett mit hochwertigem Lattenrost für gelegentliche Übernachtungen, aber kein Hochdach benötigen, steht das neue flache FN-Fahrerhaus bereit.

Der neue TGS

Das neue NN-Fahrerhaus wird beim neuen MAN TGS wie bisher die meist gewählte Variante sein. Typische Beispiel aus der Baubranche sind Kipper oder Transportmischer. Trotz seiner kompakten Länge von 1,88 Meter bietet es dennoch ausreichend Platz hinter den Sitzen für Arbeitskleidung und Arbeitswerkzeuge. Der optionale Bauaufstieg ermöglicht mit Trittbrett über dem Radlauf links und einem Haltegriff auf dem Dach die sichere und bequeme Kontrolle des Laderaums hinter dem Fahrerhaus. Ebenso bautypisch und sehr robust verfügen die neuen Fahrerhäuser in mittelhoher oder hoher Chassisausführung über einen dreiteiligen Stahlstoßfänger. Im Fall eines größeren Anfahrschadens können die Teile abschnittsweise getauscht werden. Als ebenso einsatzorientiert erweisen sich die Einstiege, deren unterste flexibel gelagerte Stufen stärkere Stöße beschädigungsfrei überstehen.

Zu den neuen Baureihen TGL und TGM gehört das CC-Fahrerhaus mit 2,24 Meter Außenbreite und 1,62 Meter Außenlänge. Mit den anderen Kabinen des neuen MAN steht es trotz seiner Kompaktheit auf gleich hohem Level bei der Arbeitsplatzergonomie und der Bedienfreundlichkeit. Eine sehr niedrige Einstiegshöhe und weit öffnende Türen erfreuen den Fahrer im Verteiler-, Bau- und Kommunalverkehr.

Die Doppelkabine als längstes Fahrerhaus der neuen Truck Generation bietet vor allem viel Platz für zusätzliche Mitfahrer. Die neue viertürige Doppelkabine mit der Bezeichnung DN offeriert auf ihrer bequemen Vierersitzbank sowie den zwei oder drei Sitzen vorne viel Platz für bis zu sieben Personen und ihre Arbeitsutensilien. Unter anderem unter der Rücksitzbank steht hierfür großzügiger Stauraum zur Verfügung. Damit eignet sich die Doppelkabine optimal für Handwerksbetriebe, Kommunen und Einsatzkräfte, wie THW oder Feuerwehr.

Die bewährten Motoren

Wie bisher kommen in den neuen MAN TGX drei Motorbaureihen zum Einsatz: Als Spitzenmotorisierung der MAN D38 mit bis zu 640 PS, im mittleren Leistungsbereich der MAN D26 von 430 PS bis 510 PS oder für leichten Fernverkehr der MAN D15 mit 330 PS bis 400 PS. Neben klassischen 4x2- und 6x2-Sattelzugmaschinen und Fahrgestellen stehen für den TGX weiterhin die Varianten 6x4 und 8x4 zur Verfügung, wie sie zum Beispiel bei Schwertransporten gefragt sind. Die 4x2-Sattelzugmaschine ist wahlweise mit MAN HydroDrive, dem hydrostatischen Vorderradantrieb von MAN für zusätzliche Traktion auf nicht befestigtem Untergrund bestellbar. Mit dieser Vielfalt deckt der MAN TGX einen Tonnagebereich von 18 bis 41 zulässigem Gesamtgewicht ab, bei Schwertransportanwendungen sind 250 Tonnen zulässiges Gesamtzuggewicht möglich.

Bei dem neuen MAN TGS liegt wie bisher der Fokus auf schweren Baufahrzeugen, dem Verteilerverkehr sowie den Kommunalanwendungen. Diese Baureihe ist gekennzeichnet von den schmalen Kabinen, denn in den typischen Einsatzgebieten kommt es sowohl auf ein geringes Eigengewicht als auch auf gute Übersichtlichkeit an. Antriebsseitig bietet MAN den TGS mit den D26- und D15-Motoren an, was ein breites Leistungsportfolio von 330 PS bis 510 PS abdeckt. Auch bei den Antriebsformeln ist der MAN TGS König unter den Löwen wegen der größten Variantenvielfalt. Seien es der 4x2 und 6x2 als Sattelzugmaschinen oder Fahrgestelle, seien die Klassiker 6x4, 8x2 und 8x4 für eine große Vielfalt an Branchen bis hin zu den Allrad-Spezialisten für unwegsames Gelände mit 4x4, 6x6, 8x6 oder 8x8. Wird das Fahrzeug überwiegend auf befestigter Straße bewegt und zusätzliche Traktion nur gelegentlich benötigt, lässt sich MAN HydroDrive mit zwei-, drei- oder vierachsigen MAN TGS kombinieren. Derart variantenreich aufgestellt, reicht das zulässige Gesamtgewicht beim neuen MAN TGS von 18 bis 41 Tonnen.

MAN TGL und MAN TGM stehen auch in der neue Truck Generation für den leichten und mittleren Tonnagebereich. Zur Wahl stehen vier neue schmale Fahrerhäuser: kurz, lang und auch hoch mit einer Liege sowie die Doppelkabine. Letztere kommt im Bau, bei Kommunalbetrieben sowie bei Feuerwehren und Rettungsdiensten zum Einsatz. Der neue TGL deckt mit seiner Vierzylinderversion des D08 Motors den Tonnagebereich von 7,5 bis 12 Tonnen ab. Wem dessen Leistungsspektrum von 160 bis 220 PS nicht genügt, kann im TGL auch auf den D08-Sechszylinders mit 250 PS zurückgreifen. Diese ist zugleich die Einstiegsversion in das Leistungsspektrum des MAN TGM, das mit dem D08-Sechszylinder bis 320 PS reicht. Der Tonnagebereich des neuen MAN TGM knüpft direkt an den des neuen MAN TGL an und reicht von 12 über 15 und 18 Tonnen bis hin zu 26 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Während der MAN TGL ausschließlich in 4x2-Versionen verfügbar ist, bietet der MAN TGM auch die Achsformeln 6x2, 6x4 und 4x4, was ihn nicht nur für den mittelschweren Überland-Verteilerverkehr und die Logistik in der Stadt, sondern auch für viele Anwendungen im Bau, bei Kommunen und Feuerwehren interessant macht.

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Ab ins Gelände: MAN präsentiert neue Generation als TGS, TGM und TGL

News vom 12.07.2021 von Robert Domina

Die Transformation "New Generation" vom TGX auf die Bau- und Kommunalfahrzeuge ist gelungen. Alle MAN-Baureihen kommen jetzt mit dem digitalen, neuen Armaturenbrett. Im tiefen Sand von Kallinchen, südlich von Berlin, konnten die Allradler und einige Hydrodrive-MAN zeigen, was sie können.

Womöglich weiß niemand besser als die Testabteilung von MAN Trucks, wo das Können des hydraulischen Vorderradantriebs Hydrodrive aufhört und die Zuverlässigkeit einer konventionell angetriebenen Vorderachse aufhört. Fakt ist: die Hydrodrive-Vorderachse kann viel, vor allem als Traktionsverstärker. Ist die Antriebsachse schon gesperrt, der Boden aber rutschig, kann schon eine nasse Wiese oder eine kleine Anböschung das Fortkommen stoppen. Die hydraulisch angetriebenen Vorderräder tragen dann oft das entscheidende Quäntchen Zusatz-Traktion bei, auf dass die Fuhre in Bewegung bleibt. Deshalb setzen die meisten Profis Hydrodrive bei der 4x2 Sattelzugmaschine für den Kippsattel ein. Um nach dem Abkippen auf der weichen Deponie nicht zur Immobilie zu mutieren, reicht der Hydro-Antrieb meist völlig aus. Im Vergleich zur konventionell angetrieben Vorderachse – ob nun zuschaltbar oder permanent, spart der Hydrodrive bis zu 400 kg. Die kommen natürlich direkt der Nutzlast zu Gute.

Der tiefe Sand des Fahrtrainings-Geländes in Kallinchen, nahe Zossen, südlich von Berlin erweist sich als idealer Ort, um Traktion zu demonstrieren. Ganz im Gelb des MAN-Profi-Trainings steht der TGX 18.510 in 4x4H-Ausführung bereit. Das H steht hier für Hydrodrive, die Zugmaschine ist also eigentlich ein 4x2 mit hydraulisch angetrieben Vorderrädern. Aber auch der Baustofftransport kann vom „H“ profitieren. Mit von der Hydrodrive-Partie sind weiters ein TGS 26.510 6x4H Abroller und als wahrer Monster-Truck ein TGS 35.510 in der Radformel 8x4H-6, was so viel heißt, dass dieser vierachsige Kranwagen mit 34 mt-Kran eigentlich ein 8x2 mit Hydrodrive an der zweiten Vorderachse ist, mit gelenkter und liftbarer Nachlaufachse. Das Teil könne, so sind sich die MAN-Leute sicher für den einen oder anderen Zweck durchaus einen teuren Mobilkran ersetzen.

Am besten konnten wir die Fähigkeiten der hydraulisch angetrieben Vorderräder beim 6x2 Abroller beobachten: Während der morgens noch feuchte und dadurch gut festgefahrene Sand noch keine Probleme bereitet, ist die Parkplatz-Wiese schon ganz schön durchweicht. Und hier reicht tastsächlich eine kleine Mulde, um den Abroller mitm durchdrehender Antriebsachse zu stoppen. Hydrodrive per Tastendruck aktiviert – weiter geht’s. Auch die anschließende 90-Grad Kurve auf der durchpflügten Wiese wird hier zur Herausforderung: Nur mit Hydrodrive schafft der Abroller den Weg in seine Parklücke im Line-Up. Das ist dann schon beeindruckend zu sehen.

Noch mehr Spaß macht es aber, mit den „echten“ Allrad-Fahrzeugen durch den Sand zu gleiten. Mit ansteigender Tages-Temperatur und immer tiefer ausgefahrenen Spurrillen kommt aber auch schon mal eine konventiell angetriebene Vorderachse an ihre Grenzen. Namentlich der TGS 28.510 6x4-4 muss beim Fotoshooting passen. Na ja, so ein richtiger Allradler ist er ja eigentlich nicht: Denn de Facto ist er ein 4x4 mit gelenkter Nachlaufachse und schwerem Kran zwischen Fahrerhaus und Kippbrücke. Und der schwere Kran ist es auch, der dem Fortkommen in den tief ausgefahrenen Spuren ein Ende bereitet. Die stark belastete Vorderachse gräbt sich tief ein, bis aufs Achsgehäuse – Feierabend! Da geht nix mehr – jetzt muss die "Kavallerie" her. Ein Glück, dass der quietschgelbe TGS 26.470 6x6 in Funk-Reichweite ist. Und einen Monster-Bergegurt hat er auch auf der Ladefläche. Rückwärts rausziehen ist hier das Mittel zum Erfolg – es klappt ohne Probleme. In der eigenen Spur gelingt das Flottmachen eben immer noch an besten.

Die folgenden Bilder sagen mehr als Worte – ein gelungener Einstand für die „New Generation“ auf der ganzen Linie, sprich über alle Baureihen.

(Update) 1.002 Tonnen Zugkraft: Umgerüsteter MAN TGX ist zugkraftstärkster Lkw Deutschlands

Der speziell umgerüstete 640 PS-starke MAN TGX 41.640 8x6/4 BBS ist ein Gemeinschaftsprojekt von MAN, dem MAN‑Umbauspezialisten Toni Maurer und der Schwertransportfirma Viktor Baumann. Mit einem freigegebenen Zuggesamtgewicht von 1.002 Tonnen bei zwei schiebenden und einem ziehenden Fahrzeug stellt der TGX einen neuen deutschlandweiten Rekordwert auf.

Mit gut 130 Jahren Erfahrung ist das Bornheimer Unternehmen Viktor Baumann GmbH & Co. KG einer der Spezialisten, wenn es um die professionelle Abwicklung und den Transport von Schwerlastgütern geht. Dabei zeichnet sich das Unternehmen vor allem dadurch aus, dass es auch außergewöhnlich diffizile Aufträge wie etwa sehr schwere Lasten, sperrige Ladungen oder das Manövrieren durch schwierige Streckengegebenheiten gewährleisten kann. Für den Transport von besonders schweren Industriegütern, wie zum Beispiel Komponenten von Chemieanlagen oder auch Transformatoren, wurde nun eine ausgesprochen zugkraftstarke Schwerlastzugmaschine benötigt. Viktor Baumann hat sich folglich als Basisfahrzeug für einen Vierachs-Lkw des Typs MAN TGX 41.640 8x4/4 BBS mit der größten Fahrerhauskabine, dem  XXL-Fahrerhaus, entschieden.

Der 640 PS-starke Lkw verfügt unter anderem über einen D38-Reihensechzylinder Motor sowie über das automatisierte Schaltgetriebe MAN TipMatic mit Wandler-Schaltkupplung. Diese erhöht das Ausgangsdrehmoment des Motors von 3.000 Nm um den Faktor 1,58  und kommt so auf beachtliche 4.740 Nm. Die Motorbremse Turbo-EVB (Exhaust Valve Brake) mit ihrer Bremsleistung von 630 kW kommt in Kombination mit einem Intarder überdies auf eine maximale Bremsleistung von insgesamt 980 kW.

Das ursprüngliche Serienfahrzeug wurde gemeinsam mit dem MAN‑Umbauspezialisten Toni Maurer in enger Abstimmung mit der Firma Viktor Baumann zu einem echten Unikat im Bereich Schwertransport umgerüstet.

Spezielle Achsfederung und Schwerlast-Anhängerkupplung für 1.000 Tonnen

Konkret umfassten die Arbeiten von Toni Maurer mehrere Schritte, in denen unter anderem auch die Antriebsformel abgeändert wurde. Der Radstand wurde um 250 Millimeter verlängert, der Rahmen des Fahrzeugs vorne um 190 Millimeter nach obenhin gekröpft sowie zusätzlich über die gesamte Fahrzeuglänge verstärkt. Hinzu kam eine angetriebene MAN-Vorderachse sowie eine speziell für dieses Fahrzeug konstruierte hydraulische Vorderachsfederung mit Niveauregulierung.

Wie es sich für ein wahres Unikat im Schwerlastbereich gehört, wurde hier eine Schwerlast-Anhängerkupplung aus dem Hause Rockinger vom Typ RO58E verbaut, für 1.000 Tonnen Zuggewicht. An der Front findet eine Schwerlastplatte zur Aufnahme einer weiteren Maulkupplung (314 kN) ihren Platz. Mit vielen kleinen Details gespickt, welche nicht von der Stange sind, folgten weitere Nachrüstungen wie etwa zusätzliche Staukästen, Aluminium-Kotflügel sowie Zusatz- und Arbeitsscheinwerfer.

Das Ergebnis ist ein einzigartiger Bolide in der Schwerlastszene, der für 500 Tonnen Zuggesamtgewicht bei einer ziehenden Einheit sowie 750 Tonnen bei zwei ziehenden Einheiten (analog einem schiebenden und einem ziehenden Fahrzeug) freigegeben ist. Dies wird schlussendlich mit insgesamt 1.002 Tonnen Zuggesamtgewicht bei zwei ziehenden und einem schiebenden Fahrzeug noch weiter übertroffen - ein neuer deutschlandweiter Rekordwert.
(Julian Kral)

(Update 20.09.2024, News ergänzt, lc)

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Lkw: MAN Truck rüstet auf - vor allem in Sachen Digitalisierung und Effizienz

News vom 09.07.2021 von Robert Domina

MAN bringt für seine im letzten Jahr gestartete Truck Generation neue Ausstattungen. Sie sollen die TGX, TGS, TGM und TGL noch sicherer und anwendungsfreundlicher, aber auch effizienter und digitaler machen. Mit dabei: Das Spiegelersatzsystem MAN OptiView, der Fahrassistent MAN CruiseAssist, sowie Over-the-Air Updates mit MAN Now und neue digitale Dienste. Los geht´s im Laufe des zweiten Halbjahres 2021.

MAN setzt voll auf Digitalisierung und neue Assistenzsysteme. Zahlreiche Features sollen so nach Aussage des Unternehmens die neue Generation TGX, TGS, TGM und TGL für die Zukunft rüsten.

„So wie das Business unserer Kunden nie still steht, arbeiten auch wir bei MAN permanent an der Weiterentwicklung unserer Produkte. Deshalb machen wir unsere neue Truck Generation noch effizienter, sicherer und innovativer und legen noch mehr Fokus darauf, die tägliche Arbeit unserer Kunden und Fahrer zu vereinfachen und damit ein starker Partner an ihrer Seite zu sein“, so Göran Nyberg, Vorstand für Sales und Customer Solutions bei MAN Truck & Bus.

Optisch falle vor allem das Fehlen klassischer Außenspiegel auf. Das neue, ab Oktober bestellbare, optionale Spiegelersatzsystem arbeitet ausschließlich mit Kamers, auch an der Front und seitlich. Die bilden das Verkehrsgeschehen rund um den Truck auf zwei großen Displays an den A-Säulen und zusätzlich auf dem Bildschirm des Mediasystems ab. Fahrer können aus verschiedenen Ansichtsoptionen wählen, die tote Winkel konsequent eliminieren, den Sichtkomfort erhöhen und vor allem auch die Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer deutlich steigern. Die Abbiegehilfe ist ebenfalls in das Anzeigekonzept integriert.

Bei Spurwechseln soll der neue Kollisionsvermeidungsassistent mehr Sicherheit bringen. Als Erweiterung des bisherigen Spurwechselwarnsystems greift dieser aktiv gegenlenkend ein, falls eine Kollision droht. Noch mehr elektronische Fahrassistenz bietet der neue MAN CruiseAssist. Er lenkt, beschleunigt und bremst TGX und TGS auf Autobahnen selbstständig durch den Verkehrsfluss, auch im Stau. Der Fahrer muss aber dennoch seine Hände stets am Lenkrad halten. Beide Systeme sind laut MAN für TGX und TGS ab Juli im Angebot. Für den TGM sind Kollisionsvermeidungsassistent wie auch die für TGX und TGS bereits erhältliche Spurwechsel- und Abbiegehilfe ab Oktober bestellbar.

Auch das Thema Effizienz hat sich MAN nochmals vorgenommen: Hier soll die ebenfalls ab Juli bestellbare neue dynamische Drehmomentanpassung und die Drehzahlabsenkung bei Rollen mit Leerlaufdrehzahl weiter verbrauchsmindern wirken. In Kombination mit dem  MAN TipMatic 12 Getriebe, das nun auch bei Standardsattelzugmaschinen serienmäßig zum Einsatz kommt, und der durch den Wegfall der Außenspiegel und die neue Sonnenblende für GM und GX Fahrerhaus weiter verbesserten Aerodynamik seien im Fernverkehr mit D26-Motorisierung nochmals bis zu 3,7 Prozent Kraftstoffeinsparung möglich.

Ebenfalls erweitert wird das Angebot von Funktions-Updates Over-the-Air sowie die MAN Driver App. Auch MAN Perform, das Tool zur Einsatzanalyse von Fahrer und Fahrzeug, erhält im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2021 und Anfang 2022 eine Aufwertung durch neue Extras wie automatisierte Flotten- und Fahrerreports oder die Integration weiterer Performancedaten. Das digitale Wartungsmanagement MAN ServiceCare, das als Schnittstelle zum MAN Servicestützpunkt Fahrzeugdaten analysiert und übermittelt, bietet in einer neuen Ausbaustufe zudem einen großen Vorteil für eine noch höhere Fahrzeugverfügbarkeit: Das ServiceCare Center kontaktiert Kunden proaktiv und rechtzeitig, wenn ein Fehler am Fahrzeug auftritt – bevor dieser eine Panne verursachen kann.

Und schließlich wächst das digitale Angebot rund um die neue MAN Truck Generation zusätzlich dadurch, dass auch die MAN Driver App neue Funktionen erhält. Das sind neben acht weiteren Sprachversionen vor allem Handlungsempfehlungen für einen wirtschaftlichen Fahrstil und, in Verbindung mit dem Dienst Perform, Erläuterungen der Bewertungen der individuellen Fahrstilanalyse durch die App. 

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Weltpremiere: Die neue MAN-Truck-Generation für alle Fälle

News vom 11.02.2020 von Torsten Buchholz

Im spanischen Bilbao hat MAN die neue Generation der Baureihen TGL, TGM, TGS und TGX erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Acht verschiedene neue Fahrerhäuser stehen zur Auswahl, Passende Fahrgestelle für jede Branche sind im Angebot.

Nicht weniger als acht verschiedene Fahrerhäuser bietet MAN mit seiner neuen Truck-Generation an. Den meisten Platz bieten die drei Großraumkabinen, die die Bezeichnungen GX, GM und GN tragen.

Großraumkabinen GX, GM und GN

GX und GM sind mit ihrer 2,44 Meter Außenbreite für lange Fahrten im internationalen Fernverkehr konzipiert. Reichlich Platz für das mitgeführte Gepäck bieten der Stauraum in der Mitte unter dem Bett, die zwei auch von innen zugängliche Außenstaukästen sowie die Staufächer und Dachablagen über der Frontscheibe. In der GX-Kabine mit der höchsten Dachvariante beläuft sich der Stauraum auf 355 Liter Fassungsvermögen. Aufgrund des niedrigen Motortunnels weist die GM-Kabine eine Stehhöhe von 1,87 Meter, beim GX sogar von 2,07 Meter aus.

Das GN-Fahrerhaus bietet als dritte der Großraumfahrerhausvarianten den gleichen hohen Komfort wie in den GM- und GX-Kabinen. Es verzichtet lediglich auf ein hohes Dach, was branchen- und aufgabenspezifisch deutliche Einsatzvorteile ergeben soll. Beispiele sind nutzlastsensible Transporte mit Silos oder Mineralölaufbauten und -aufliegern. Manche Aufbauten, wie etwa Autotransporter, bauen über das niedrige Fahrerhaus. Durch den niedrigen Motortunnel bietet auch das GN-Fahrerhaus hervorragende Bewegungsfreiheit mit immer noch 1,57 Meter Stehhöhe. Das bequeme Bett verfügt ebenso wie in der GX- und GM-Variante über einen hochwertigen Lattenrost für bestmöglichen Ruhe und Schlafkomfort.

Im Baugewerbe, in der städtischen Verteilerlogistik oder bei Tank- und Silotransporten liegt der Schwerpunkt auf optimaler Übersichtlichkeit und geringem Gewicht. Von hoher Bedeutung sind komfortables und ergonomisches Ein- und Aussteigen bei häufigen Lieferstopps. Gezielt auf solche Anforderungen entwickelte MAN die neuen, 2,24 Meter schmalen Fahrerhäuser für die Baureihen TGL, TGM und TGS der neuen MAN Truck Generation.

Das neue FM-Fahrerhaus

Das neue FM-Fahrerhaus erfüllt mit seiner 2,24 Breite den Wunsch nach geringem Gewicht und Kompaktheit, soll aber mit seiner identischen Länge und dem Hochdach wie bei dem GM-Fahrerhaus den hohen Anforderungen an Wohn- und Schlafkomfort erfüllen, so MAN. Dieses punktet beispielsweise im nutzlastintensiven nationalen Fernverkehr. Ebenso wie die Fahrerhäuser GM und GX verfügt das FM-Fahrerhaus über von innen zugängliche Außenstaukästen sowie zahlreiche Staufächer und Dachablagen über der Frontscheibe.

Für Anwendungen bei denen Fahrer und Unternehmer Wert legen auf guten Wohnkomfort, viel Stauraum und ein bequemes Bett mit hochwertigem Lattenrost für gelegentliche Übernachtungen, aber kein Hochdach benötigen, steht das neue flache FN-Fahrerhaus bereit.

Der neue TGS

Das neue NN-Fahrerhaus wird beim neuen MAN TGS wie bisher die meist gewählte Variante sein. Typische Beispiel aus der Baubranche sind Kipper oder Transportmischer. Trotz seiner kompakten Länge von 1,88 Meter bietet es dennoch ausreichend Platz hinter den Sitzen für Arbeitskleidung und Arbeitswerkzeuge. Der optionale Bauaufstieg ermöglicht mit Trittbrett über dem Radlauf links und einem Haltegriff auf dem Dach die sichere und bequeme Kontrolle des Laderaums hinter dem Fahrerhaus. Ebenso bautypisch und sehr robust verfügen die neuen Fahrerhäuser in mittelhoher oder hoher Chassisausführung über einen dreiteiligen Stahlstoßfänger. Im Fall eines größeren Anfahrschadens können die Teile abschnittsweise getauscht werden. Als ebenso einsatzorientiert erweisen sich die Einstiege, deren unterste flexibel gelagerte Stufen stärkere Stöße beschädigungsfrei überstehen.

Zu den neuen Baureihen TGL und TGM gehört das CC-Fahrerhaus mit 2,24 Meter Außenbreite und 1,62 Meter Außenlänge. Mit den anderen Kabinen des neuen MAN steht es trotz seiner Kompaktheit auf gleich hohem Level bei der Arbeitsplatzergonomie und der Bedienfreundlichkeit. Eine sehr niedrige Einstiegshöhe und weit öffnende Türen erfreuen den Fahrer im Verteiler-, Bau- und Kommunalverkehr.

Die Doppelkabine als längstes Fahrerhaus der neuen Truck Generation bietet vor allem viel Platz für zusätzliche Mitfahrer. Die neue viertürige Doppelkabine mit der Bezeichnung DN offeriert auf ihrer bequemen Vierersitzbank sowie den zwei oder drei Sitzen vorne viel Platz für bis zu sieben Personen und ihre Arbeitsutensilien. Unter anderem unter der Rücksitzbank steht hierfür großzügiger Stauraum zur Verfügung. Damit eignet sich die Doppelkabine optimal für Handwerksbetriebe, Kommunen und Einsatzkräfte, wie THW oder Feuerwehr.

Die bewährten Motoren

Wie bisher kommen in den neuen MAN TGX drei Motorbaureihen zum Einsatz: Als Spitzenmotorisierung der MAN D38 mit bis zu 640 PS, im mittleren Leistungsbereich der MAN D26 von 430 PS bis 510 PS oder für leichten Fernverkehr der MAN D15 mit 330 PS bis 400 PS. Neben klassischen 4x2- und 6x2-Sattelzugmaschinen und Fahrgestellen stehen für den TGX weiterhin die Varianten 6x4 und 8x4 zur Verfügung, wie sie zum Beispiel bei Schwertransporten gefragt sind. Die 4x2-Sattelzugmaschine ist wahlweise mit MAN HydroDrive, dem hydrostatischen Vorderradantrieb von MAN für zusätzliche Traktion auf nicht befestigtem Untergrund bestellbar. Mit dieser Vielfalt deckt der MAN TGX einen Tonnagebereich von 18 bis 41 zulässigem Gesamtgewicht ab, bei Schwertransportanwendungen sind 250 Tonnen zulässiges Gesamtzuggewicht möglich.

Bei dem neuen MAN TGS liegt wie bisher der Fokus auf schweren Baufahrzeugen, dem Verteilerverkehr sowie den Kommunalanwendungen. Diese Baureihe ist gekennzeichnet von den schmalen Kabinen, denn in den typischen Einsatzgebieten kommt es sowohl auf ein geringes Eigengewicht als auch auf gute Übersichtlichkeit an. Antriebsseitig bietet MAN den TGS mit den D26- und D15-Motoren an, was ein breites Leistungsportfolio von 330 PS bis 510 PS abdeckt. Auch bei den Antriebsformeln ist der MAN TGS König unter den Löwen wegen der größten Variantenvielfalt. Seien es der 4x2 und 6x2 als Sattelzugmaschinen oder Fahrgestelle, seien die Klassiker 6x4, 8x2 und 8x4 für eine große Vielfalt an Branchen bis hin zu den Allrad-Spezialisten für unwegsames Gelände mit 4x4, 6x6, 8x6 oder 8x8. Wird das Fahrzeug überwiegend auf befestigter Straße bewegt und zusätzliche Traktion nur gelegentlich benötigt, lässt sich MAN HydroDrive mit zwei-, drei- oder vierachsigen MAN TGS kombinieren. Derart variantenreich aufgestellt, reicht das zulässige Gesamtgewicht beim neuen MAN TGS von 18 bis 41 Tonnen.

MAN TGL und MAN TGM stehen auch in der neue Truck Generation für den leichten und mittleren Tonnagebereich. Zur Wahl stehen vier neue schmale Fahrerhäuser: kurz, lang und auch hoch mit einer Liege sowie die Doppelkabine. Letztere kommt im Bau, bei Kommunalbetrieben sowie bei Feuerwehren und Rettungsdiensten zum Einsatz. Der neue TGL deckt mit seiner Vierzylinderversion des D08 Motors den Tonnagebereich von 7,5 bis 12 Tonnen ab. Wem dessen Leistungsspektrum von 160 bis 220 PS nicht genügt, kann im TGL auch auf den D08-Sechszylinders mit 250 PS zurückgreifen. Diese ist zugleich die Einstiegsversion in das Leistungsspektrum des MAN TGM, das mit dem D08-Sechszylinder bis 320 PS reicht. Der Tonnagebereich des neuen MAN TGM knüpft direkt an den des neuen MAN TGL an und reicht von 12 über 15 und 18 Tonnen bis hin zu 26 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Während der MAN TGL ausschließlich in 4x2-Versionen verfügbar ist, bietet der MAN TGM auch die Achsformeln 6x2, 6x4 und 4x4, was ihn nicht nur für den mittelschweren Überland-Verteilerverkehr und die Logistik in der Stadt, sondern auch für viele Anwendungen im Bau, bei Kommunen und Feuerwehren interessant macht.

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Alle News zu den MAN Motoren und Systemen:

MAN Truck & Bus: MAN TruckScenes veröffentlicht

News vom 14.01.2025 von Daniela Sawary-Kohnen

Der Lkw-Hersteller hat mit dem Datensatz „MAN TruckScenes“ die ersten frei verfügbaren Sensor- und Fahrdaten für autonome Trucks veröffentlicht.

MAN Truck & Bus hat einen 747 Szenen umfassenden Satz von Sensor- und Fahrzeugdaten aus Entwicklungsfahrten zum autonomen Fahren veröffentlicht. Dr. Frederik Zohm, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei MAN Truck & Bus:

„Datensätze wie MAN TruckScenes stellen eine wichtige Ressource für die datengetriebene Entwicklung dar. Für den Pkw Bereich gibt es hierfür bereits zahlreiche öffentlich verfügbare Datensätze. Für den Truck Bereich jedoch nicht. Mit MAN TruckScenes gehen wir voran, um diese Lücke zu füllen.“

Der offene Austausch der frei zugänglichen und kostenlosen Datensätze zwischen verschiedenen Akteuren, wie Herstellern, Universitäten und Softwareentwicklern, die unabhängig voneinander am automatisierten Fahren arbeiteten, beschleunige die Entwicklung und fördere die Vereinheitlichung von Datenformaten, hieß es vom Lkw-Hersteller.

Zudem ermögliche es einen einheitlichen Vergleich von Ergebnissen und Methoden als Referenz für wissenschaftliche Untersuchungen und vereinfache die Zusammenarbeit mit externen Entwicklungspartnern.

Für autonome Hub-to-Hub Verkehre   
Der Datensatz bildet nach Angaben von MAN Truck & Bus vorranging den Fahrbetrieb auf deutschen Autobahnen und zugehörigen Zubringerstrecken sowie den Fahrbetrieb in Terminalumgebungen ab. Dies decke somit den Bedarf für sogenannte Hub-to-hub-Verkehre zwischen Logistikknotenpunkten, auf die man sich als Einsatzszenario für das fahrerlose Fahren fokussiere.

Das Sensorset besteht aus den Daten von vier Kameras, sechs Lidaren, sechs Radaren, zwei inertialen Messeinheiten zur Bestimmung der Lage im Raum (IMS) und hochpräzise globale Navigations-Satelliten-System-Daten (GNSS). MAN TruckScenes ist laut dem Lkw-Hersteller der erste Datensatz, der 4D-Radardaten mit 360°-Abdeckung umfasst und sei damit der größte Radardatensatz mit kommentiertem 3D-Begrenzungsrahmen.

Bei der Erstellung der 747 enthaltenen Szenen sei zudem auf die Erfassung unterschiedlicher Wetterbedingungen geachtet worden, hieß es. Im Umfang des Datensatzes enthaltene Szenen werden aufgeteilt in einen Trainings-, Test- und Validierungsdatensatz. Die Szenen beinhalten dabei die Sensor- und Fahrzeugdaten jeweils einer einzelnen Fahrsequenz sowie dazugehörige sogenannte Annotationen.

Die Annotationen sollen als Beschreibung der Fahrsituation dienen und die Umweltbedingungen, sowie Markierungen für die Objekte um das eigene Fahrzeug erfassen. Das bilde wiederum die Grundlage für maschinelles Lernen in der Entwicklung von neuronalen Netzen für das autonome Fahren.

Die Nutzung öffentlicher Datensätze erlaube zudem eine standardisierte Bewertung der Leistungsfähigkeit und Qualität der Umfelderkennung zur Erfüllung der Fahraufgabe. Auch die Nachverfolgung kontinuierlicher Verbesserungen der Leistungsfähigkeit der Umfelderkennung werde so leichter möglich, hieß es.

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MAN: Neues Sicherheitssystem erkennt Fußgänger und Radfahrer

News vom 25.04.2023 von Anna Barbara Brüggmann

Hersteller MAN wartet mit einigen Neuerungen und Updates auf. So ist beispielsweise eine Fußgänger- und Radfahrer-Erkennung ab sofort bestellbar und der Aufmerksamkeitswarner MAN AttentionGuard wurde weiterentwickelt. Zudem erhielten TGL und TGM ein neues Getriebe.

Für seine Lkw hat MAN Truck Bus einige neue Features im Angebot: So ist zum Beispiel das neue Sicherheitssystem FrontDetection ab sofort bestellbar, das Hilfe bei Anlieferungen in der Stadt, beim Rangieren auf dem Speditionshof oder in unübersichtlichen Kreuzungssituationen und beim Einfahren in Kreisverkehre bieten soll.

FrontDetection

In Anfahrsituationen und bei niedrigen Geschwindigkeiten bis 10 km/h soll es erkennen, ob sich Fußgänger oder Radfahrer im schwer einsehbaren Bereich unmittelbar vor dem Fahrzeug befinden und den Fahrer optisch sowie akustisch warnen.

Zudem fließt die neue Sicherheitsfunktion laut Herstellerangaben auch in die Warn- und Bremsstrategie der nun dritten Generation des Notbremsassistenten Emergency Brake Assist (EBA) ein. Dieser erkenne bereits ab 10 km/h auch andere Verkehrsteilnehmer, die sich nicht direkt in der vorausliegenden Fahrspur des Lkw befinden, sie aber potenziell kreuzen könnten.

Im Falle einer drohenden Kollision soll er nicht nur warnen, sondern auch selbstständig eine Vollbremsung bis zum Stillstand einlegen.

Attention, please!

Ein Update erhielt auch der Aufmerksamkeitswarner AttentionGuard, der eine unsicherere Fahrweise erkennen und den Fahrer optisch sowie akustisch warnen soll. Im Vergleich zur Vorgängerversion wertet er Unternehmensangaben zufolge kontinuierlich die Spurtreue und Lenkeingriffe des Fahrers aus.

Außerdem kann nun die Fahrerwarnung auch ohne ein Überfahren der Fahrbahnmarkierungen erfolgen – und zwar, wenn das System eine sinkende Aufmerksamkeit des Fahrers feststellt und noch bevor der Fahrer selbst die eintretende Müdigkeit bewusst als Einschränkung seiner Konzentration wahrnehme.

Abstand einhalten

Der Abstandswarner soll vor allem auch bei schlechter Sicht und bei Nacht zur Sicherheit auf langen Fahretappen beitragen. Das System warnt, wenn der Fahrer den gesetzlichen Mindestabstand unterschreitet, so der Hersteller.

Die Anzeige des konkreten Abstands in Metern zum vorausfahrenden Fahrzeug soll dabei helfen, den korrekten Abstand wieder herzustellen und einzuhalten, sofern nicht der abstandsgeregelte Tempomat ACC aktiviert ist.

Schneller Zugriff

Ein neuer Taster kam hinzu, der den schnellen und zentralen Zugriff auf alle Assistenzfunktionen ermöglichen soll - je nach Ausstattung am Multifunktionslenkrad oder in der Instrumententafel angebracht. Damit sollen Funktionen wie Spurwechsel- und Abbiegehilfe, der Fernverkehrsassistent CruiseAssist oder die Fußgänger- und Radfahrererkennung ohne großen Umwege angewählt werden können.

Nüchtern unterwegs

Der Verkehrssicherheit dienen soll ebenso die Vorrüstung für den Anschluss eines Alkoholtestgerätes. Dieses misst nach Angaben von MAN den Atem-Alkoholgehalt und lässt den Motor nur starten, wenn der Fahrer fahrtüchtig ist.

Welche Geschwindigkeit gilt gerade?

Einige neue Systeme sollen den Fahrer im Arbeitsalltag entlasten, so beispielsweise die neue Verkehrszeichenerkennung, also eine Anzeige von konkret in der Fahrsituation geltenden Verkehrs- und Geschwindigkeitsvorgaben in Echtzeit.

Keine heißen Reifen

Darüber hinaus gibt es eine neue Reifendruck sowie -temperaturanzeige, um den Verbrauch und Verschleiß zu reduzieren und das Risiko für Reifenplatzer und -brände durch Überhitzung zu minimieren. Das System erfasse auch Reifendruck und -Temperatur bei mit entsprechender Sensorik ausgestatteten Aufliegern und Anhängern.

Sicher rückwärts fahren

Ebenfalls neu an Bord: das Reversing Motion System, mit dem der Fahrer das Geschehen hinter dem Fahrzeug im Blick behalten soll. Dabei liefert die nun als Serienoption verfügbare Kamera ein Kamerabild im Heckbereich.

Beim Einlegen des Rückwärtsgangs soll es automatisch im Display des Entertainmentsystems angezeigt werden. Es könne mit einem Taster in der Instrumententafel zudem jederzeit manuell aktiviert werden.

Leichteres Aufsatteln

Mithilfe einer mit Sensoren ausgestatteten Sattelkupplung soll der Fahrer die korrekte Verriegelung der Sattelkupplung im Blick behalten. Dabei überwachen ein Auflieger-Sensor auf der Sattelplatte, ein Königszapfensensor am Kupplungsschloss und ein Verschlusssensor an der Zugriffssicherung den Aufsattelvorgang und stellen die Informationen direkt über das digitale Anzeigeinstrument zur Verfügung, so der Hersteller.

Eine neue Luftfedersteuerung soll das Aufsatteln angenehmer gestalten: Die kabelgebundene Fernsteuerung erhielt MAN zufolge ein neues ergonomisches Bediendesign neben dem Fahrersitz. Die Fernbedienung wurde ergänzt durch die Bedienung der Luftfederungs-Funktionen via Multifunktionslenkrad und Bordmenü.

Mit dem neuen System sei auch die Steuerung der Luftfederung des Anhängers möglich. Die Hub- und Senkzeiten sollen um bis zu 50 Prozent verkürzt sein.

Sprachenwechsel

Und dann gibt es noch folgendes Feature: eine neue Spracherkennung per Fahrerkarte, die die Einstellung bei wechselnden Fahrern mit unterschiedlichen Sprachen einfach gestalten soll.

Standardmäßig sind nach Information von MAN die Sprachen Deutsch und Englisch hinterlegt, es könnten jedoch 28 weitere Sprachen mit MAN Now über die RIO-Plattform kostenlos heruntergeladen werden.

Die Downloadfunktion umfasse viele verschiedene Fahrzeugfunktionen, die auf MAN-LKW ab dem Modelljahr 2022 auch nachträglich aufgespielt werden könnten: Language Recognition und Language Package, Motorleerlaufabschaltung Idle Shutdown, die Fahreffizienz-Systeme EfficientCruise und MAN EfficientRoll, das Lenkzeitmonitoring TimeInfo und TimeControl sowie die Fahrprogramme für das TipMatic-Getriebe.

Effizienz und Verbrauch

Auch in Sachen Kraftstoffreduzierung und Leistungssteigerung wurde optimiert, verspricht der Hersteller: Seit der IAA 2022 soll ein neuer D26-Motor 10 PS und 50 Nm mehr bieten und zudem weniger Kraftstoff verbrauchen.

Gemeinsam mit den ebenfalls bereits zur IAA eingeführten aerodynamischen Verbesserungen an Fahrerhaus-Spaltübergängen, Windschutzscheibe sowie Seiten- und Dachspoiler, einer neuen Generation leichter Antriebsachsen mit neuem Leichtlauf- Achsgetriebeöl und noch vorausschauender arbeitendem EfficientCruise sollen bis zu sechs Prozent Kraftstoffeinsparung erzielt werden können.

Der GPS-Tempomat erhielt eine neu integrierte Funktion PredictiveDrive. Sie soll den optimalen Geschwindigkeitsverlauf für die vorausliegende Topographie planen und dafür den verbrauchsgünstigsten Motorbetriebspunkt wählen - unter Berücksichtigung der Gangstufe und ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h.

Für leichtere Baureihen

Bei den TGL- und TGM-Baureihen zählt nach Aussage des Herstellers ein neues Getriebe als zentrale Neuerung im Bereich des Antriebsstrangs. Mithilfe des neuen PowerMatic MAN TGL und TGM sollen sich effizienter die Gänge wechseln lassen. Die Wandler-Automatik soll verschleißfreie Anfahrvorgänge und ein sehr hohes Beschleunigungsvermögen ermöglichen.

Weitere Neuerungen

Auch im Portfolio: Ein neues Batteriemanagent-System für TGX, TGS, TGL und TGM. Es soll den gesteigerten Anforderungen von zusätzlichen elektrischen Verbrauchern in den Ruhezeiten entgegenkommen und die Startfähigkeit des Fahrzeugs durch Abschaltung von weniger wichtigen Verbrauchern sichern.

Ebenfalls zu erwähnen: Das zur IAA 2022 gestartete Angebot an Meiller-Trigenius-Werkskippern für alle vier Lkw-Baureihen wurde erweitert, es sollen weitere Aufbaulösungen ab Werk hinzukommen.

Schließlich wurde auch der Umfang der sogenannten Mobile24-Mobilitätsgarantie, ausgebaut. Sie umfasst MAN zufolge nun auch Terminbuchungen und Unterstützung im Ausland, Reifenservice und Onlinestatusmeldungen sowie Detailinfos via ServiceCare umfasst.

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MAN: Mobilitätsgarantie gilt auch für Gebraucht-Lkw

News vom 03.05.2021 von Daniela Sawary-Kohnen

In mehr als 30 europäischen Ländern gilt ab sofort auch für Käufer von MAN Top Used Lkw die Mobilitätsgarantie des Nfz-Herstellers.

MAN Truck & Bus weitet seine Mobilitätsgarantie auf MAN Top Used Lkw aus. Auf den Service können laut Pressebericht nun auch Käufer von gebrauchten MAN-Lkw der TG-Baureihe zurückgreifen. Damit werde die Planungs- und Einsatzfähigkeit für Transportunternehmen sichergestellt

So könnten bei einem technischen Defekt die Fahrzeuge zügig wieder instand gesetzt werden. Sollte die Reparatur wegen zu hohen Aufwands nicht am selben Tag möglich sein, werde ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung gestellt oder die Ausfallzeit entschädigt, berichtet MAN Truck & Bus.

Die MAN Mobilitätsgarantie ist für alle 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie zusätzlich die Schweiz, Großbritannien, Andorra, Norwegen und die Türkei verfügbar und gilt laut Unternehmensangaben unabhängig vom jeweiligen Fahrzeugeinsatz für alle MAN-Lkw der TG-Baureihe.

Um den Service in Anspruch nehmen zu können gelten als Grundbedingung der MAN Servicevertrag, eine MAN TopUsed Garantieverlängerung und eine Registrierung des Lkw beim unternehmenseigenen Wartungsmanagement MAN Service Care.

Voraussetzung ist zudem, dass alle Wartungs- und Pflegearbeiten am Fahrzeug nach Herstellervorgaben erfolgt sind und ausschließlich MAN Originalteile und von MAN freigegebene Schmier- und Betriebsstoffe verwendet wurden.

Weitere Informationen zur Mobilitätsgarantie unter www.services.man.eu.

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IAA Nutzfahrzeuge 2016: MAN überarbeitet Lkw-Motoren

News vom 19.07.2016 von Tobias Schweikl

Weil sich die Bestimmungen zur Abgasnorm VI ab 2017 ändern, hat MAN sein Motorenportfolio modernisiert.

Die Neuen sollen bei mehr Drehmoment und mehr Leistung weniger Kraftstoff verbrauchen. Bei den neuen „D38“, „D26“ und „D20“-Motoren setzt der Münchner Lkw-Hersteller ein neues, reaktionsfreudigeres Katalysatormaterial für das SCR-System ein. Verbrennung und Abgasnachbehandlung sollen dadurch so optimiert werden können, dass der Verbrauch sinkt und die Emissionen gering bleiben. Die neuen Motoren „D08“, „D20“, „D26“ und „D38“ fahren in allen Leistungsklassen zudem erstmals auch mit paraffinen Kraftstoffen nach EN 15940 wie zum Beispiel mit Hydrierten Pflanzenöle (Hydrotreated Vegetable Oils, HVO).

Mit der neuen Motorengeneration soll auch die 640 PS-Leistungsklasse, die bislang den Schwerlastausführungen vorbehalten war, für (fast) alle Varianten des „TGX“ mit dem neuen D38 Motor auf den Mark kommen. Als zusätzliche Leistungsstufen gibt es den D38 nun auch mit 540 und 580 PS. Das sind jeweils 20 PS mehr als bisher. Bei dem 15,2 Liter großen Reihensechszylindermotor liegen, je nach Motorleistung, Drehmomente zwischen 2.700 und 3.000 Nm von 900 U/min bis 1.400 U/min an. Wichtiges Element der niedertourigen Motorcharakteristik ist das Aufladesystem mit zwei unterschiedlich großen hintereinandergeschalteten Turboladern. Der kleinere Hochdrucklader spricht bereits bei niedrigen Motordrehzahlen an, bei steigenden Drehzahlen und Lasten unterstützt zunehmend der größere Niederdrucklader. Dieses Konzept soll den Motor besser mit Verbrennungsluft versorgen und damit den Drehmomentverlauf optimieren.

Das Common-Rail-System der dritten Generation, das den Kraftstoff mit bis zu 2.500 bar Druck in den Zylinder einspritzt, setzt MAN in den neuen Motoren ebenfalls ein. Dies führt zu einer feineren Zerstäubung und erlaubt eine noch genauere Vor-, Haupt- und Nacheinspritzung, was die Verbrennung verbessern und den Kraftstoffverbrauch reduzieren soll.

Neuer D26-Motor mit mehr Drehmoment und Leistung

Der neue D26-Motor von MAN hat gegenüber der Vorgängerversion an Drehmoment und Leistung gewonnen. Er verfügt nun jeweils über 20 PS mehr Leistung und 200 Nm mehr Drehmoment. Damit ergeben sich für den D26-Motor die neuen Leistungsstufen 420, 460 oder 500 PS. MAN kann nun Kundenanforderungen für die 500 PS-Klasse in den Baureihen TGS und TGX mit dem D26-Motor bedienen. Wie der D38-Motor bietet auch der neue D26 zahlreiche Techniken zur Verbrauchsreduzierungen. Auch er verfügt über neue, reibungsärmere Stahlkolben und Feuerringe, die verbesserte Ölkühlung mit Thermostat und eine sensorgesteuerte Lüfterdrehzahlregelung. Zusätzlich hat MAN den Abgasturbolader überarbeitet, der nun insbesondere beim Zwischenbeschleunigen im mittleren Geschwindigkeitsbereich durch die Optimierung seines Wirkungsgrades sowohl in der Hochdruck- als auch in der Niederdruckphase schneller ansprechen soll.

Der neue D26 verfügt auch über eine verbesserte Abgasrückführung, was die Stickoxide im Abgas reduzieren soll. Als weitere Neuerung verfügt der neue MAN D26 über eine geregelte Kühlmittelpumpe. Anders als die bisher verbauten ungeregelten und stetig mitlaufenden Kühlwasserpumpen, ermöglicht die volldrehzahlgeregelte Ausführung eine bedarfsgerechte Umwälzung des Kühlmittels. Die Regelung der Pumpleistung erfolgt mittels einer Visco-Kupplung stufenlos zwischen 20 und 95 Prozent. So kann bei geringem Kühlbedarf – zum Beispiel im Fernverkehr – 80 Prozent der benötigten mechanischen Leistung der Wasserpumpe reduziert werden, was Kraftstoff sparen soll. Zudem erreicht der Motor in der Warmlaufphase schneller die Betriebstemperatur, was wiederum den Verschleiß mindert.

Elektronisch geregelte Motorbremse

Ab der neuen Generation des D26-Motors gehört die elektronisch geregelte Motorbremse „EVBec“ (Exhaust Valve Brake eletronically controlled) mit einer Bremsleistung von 325 kW (bei 2400 U/min) zum Serienumfang. Sie ist stufenlos regelbar, wenn sie über das Bremsmanagement aktiviert wird, etwa bei Beibremsungen über das Bremssystem „MAN BrakeMatic“, die standardmäßige Tempomatfunktion, den GPS-Tempomaten „MAN EfficientCruise“ oder den „ACC Adaptive Cruise Control“. Fordert der Fahrer die Dauerbremsfunktion manuell über den Lenkstockschalter an, kann er das Bremsmoment in Stufen regeln. Das Bremsmanagement steuert dann automatisch die EVBec in fünf Stufen. Verfügt das Fahrzeug zusätzlich über einen Retarder, erfolgt dessen Steuerung in Kombination der EVBec in sechs Stufen.

Der neue D20 erhält einen Großteil der Ausstattungsneuerungen des neuen D26-Motors. Dies umfasst neben der optimierten Ölkühlung mit Thermostat auch die sensorgesteuerte Lüfterdrehzahlregelung, die geregelte Kühlmittelpumpe sowie die optimierte Abgasrückführung. Das gilt auch für die Serienausstattung mit der elektronisch geregelten Motorbremse EVBec.

Überarbeitete Software im D08-Motor

Beim neuen D08 setzt MAN auf die Überarbeitung der Motorsoftware. Ein neuer Kühlmittelstandssensor soll zudem verhindert, dass der Motor mit zu wenig Kühlmittel betrieben wird. Ebenso gehören nun die sensorgesteuerte Lüfterdrehzahlregelung und ein neuer Ölstandssensor dazu. Unverändert bleiben die Leistungsstufen 250, 290 und 340 PS für die 6-Zylinder-Variante und 150, 180 sowie 220 PS für die 4-Zylinder-Variante. Die 6-Zylinder-Ausführung mit 340 PS erhält ein neues Ladeluftkühlsystem, das die thermische Belastung der Kühlungskomponenten und damit den Verschleiß reduzieren soll.

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