Für seine Lkw hat MAN Truck Bus einige neue Features im Angebot: So ist zum Beispiel das neue Sicherheitssystem FrontDetection ab sofort bestellbar, das Hilfe bei Anlieferungen in der Stadt, beim Rangieren auf dem Speditionshof oder in unübersichtlichen Kreuzungssituationen und beim Einfahren in Kreisverkehre bieten soll.
FrontDetection
In Anfahrsituationen und bei niedrigen Geschwindigkeiten bis 10 km/h soll es erkennen, ob sich Fußgänger oder Radfahrer im schwer einsehbaren Bereich unmittelbar vor dem Fahrzeug befinden und den Fahrer optisch sowie akustisch warnen.
Zudem fließt die neue Sicherheitsfunktion laut Herstellerangaben auch in die Warn- und Bremsstrategie der nun dritten Generation des Notbremsassistenten Emergency Brake Assist (EBA) ein. Dieser erkenne bereits ab 10 km/h auch andere Verkehrsteilnehmer, die sich nicht direkt in der vorausliegenden Fahrspur des Lkw befinden, sie aber potenziell kreuzen könnten.
Im Falle einer drohenden Kollision soll er nicht nur warnen, sondern auch selbstständig eine Vollbremsung bis zum Stillstand einlegen.
Attention, please!
Ein Update erhielt auch der Aufmerksamkeitswarner AttentionGuard, der eine unsicherere Fahrweise erkennen und den Fahrer optisch sowie akustisch warnen soll. Im Vergleich zur Vorgängerversion wertet er Unternehmensangaben zufolge kontinuierlich die Spurtreue und Lenkeingriffe des Fahrers aus.
Außerdem kann nun die Fahrerwarnung auch ohne ein Überfahren der Fahrbahnmarkierungen erfolgen – und zwar, wenn das System eine sinkende Aufmerksamkeit des Fahrers feststellt und noch bevor der Fahrer selbst die eintretende Müdigkeit bewusst als Einschränkung seiner Konzentration wahrnehme.
Abstand einhalten
Der Abstandswarner soll vor allem auch bei schlechter Sicht und bei Nacht zur Sicherheit auf langen Fahretappen beitragen. Das System warnt, wenn der Fahrer den gesetzlichen Mindestabstand unterschreitet, so der Hersteller.
Die Anzeige des konkreten Abstands in Metern zum vorausfahrenden Fahrzeug soll dabei helfen, den korrekten Abstand wieder herzustellen und einzuhalten, sofern nicht der abstandsgeregelte Tempomat ACC aktiviert ist.
Schneller Zugriff
Ein neuer Taster kam hinzu, der den schnellen und zentralen Zugriff auf alle Assistenzfunktionen ermöglichen soll - je nach Ausstattung am Multifunktionslenkrad oder in der Instrumententafel angebracht. Damit sollen Funktionen wie Spurwechsel- und Abbiegehilfe, der Fernverkehrsassistent CruiseAssist oder die Fußgänger- und Radfahrererkennung ohne großen Umwege angewählt werden können.
Nüchtern unterwegs
Der Verkehrssicherheit dienen soll ebenso die Vorrüstung für den Anschluss eines Alkoholtestgerätes. Dieses misst nach Angaben von MAN den Atem-Alkoholgehalt und lässt den Motor nur starten, wenn der Fahrer fahrtüchtig ist.
Welche Geschwindigkeit gilt gerade?
Einige neue Systeme sollen den Fahrer im Arbeitsalltag entlasten, so beispielsweise die neue Verkehrszeichenerkennung, also eine Anzeige von konkret in der Fahrsituation geltenden Verkehrs- und Geschwindigkeitsvorgaben in Echtzeit.
Keine heißen Reifen
Darüber hinaus gibt es eine neue Reifendruck sowie -temperaturanzeige, um den Verbrauch und Verschleiß zu reduzieren und das Risiko für Reifenplatzer und -brände durch Überhitzung zu minimieren. Das System erfasse auch Reifendruck und -Temperatur bei mit entsprechender Sensorik ausgestatteten Aufliegern und Anhängern.
Sicher rückwärts fahren
Ebenfalls neu an Bord: das Reversing Motion System, mit dem der Fahrer das Geschehen hinter dem Fahrzeug im Blick behalten soll. Dabei liefert die nun als Serienoption verfügbare Kamera ein Kamerabild im Heckbereich.
Beim Einlegen des Rückwärtsgangs soll es automatisch im Display des Entertainmentsystems angezeigt werden. Es könne mit einem Taster in der Instrumententafel zudem jederzeit manuell aktiviert werden.
Leichteres Aufsatteln
Mithilfe einer mit Sensoren ausgestatteten Sattelkupplung soll der Fahrer die korrekte Verriegelung der Sattelkupplung im Blick behalten. Dabei überwachen ein Auflieger-Sensor auf der Sattelplatte, ein Königszapfensensor am Kupplungsschloss und ein Verschlusssensor an der Zugriffssicherung den Aufsattelvorgang und stellen die Informationen direkt über das digitale Anzeigeinstrument zur Verfügung, so der Hersteller.
Eine neue Luftfedersteuerung soll das Aufsatteln angenehmer gestalten: Die kabelgebundene Fernsteuerung erhielt MAN zufolge ein neues ergonomisches Bediendesign neben dem Fahrersitz. Die Fernbedienung wurde ergänzt durch die Bedienung der Luftfederungs-Funktionen via Multifunktionslenkrad und Bordmenü.
Mit dem neuen System sei auch die Steuerung der Luftfederung des Anhängers möglich. Die Hub- und Senkzeiten sollen um bis zu 50 Prozent verkürzt sein.
Sprachenwechsel
Und dann gibt es noch folgendes Feature: eine neue Spracherkennung per Fahrerkarte, die die Einstellung bei wechselnden Fahrern mit unterschiedlichen Sprachen einfach gestalten soll.
Standardmäßig sind nach Information von MAN die Sprachen Deutsch und Englisch hinterlegt, es könnten jedoch 28 weitere Sprachen mit MAN Now über die RIO-Plattform kostenlos heruntergeladen werden.
Die Downloadfunktion umfasse viele verschiedene Fahrzeugfunktionen, die auf MAN-LKW ab dem Modelljahr 2022 auch nachträglich aufgespielt werden könnten: Language Recognition und Language Package, Motorleerlaufabschaltung Idle Shutdown, die Fahreffizienz-Systeme EfficientCruise und MAN EfficientRoll, das Lenkzeitmonitoring TimeInfo und TimeControl sowie die Fahrprogramme für das TipMatic-Getriebe.
Effizienz und Verbrauch
Auch in Sachen Kraftstoffreduzierung und Leistungssteigerung wurde optimiert, verspricht der Hersteller: Seit der IAA 2022 soll ein neuer D26-Motor 10 PS und 50 Nm mehr bieten und zudem weniger Kraftstoff verbrauchen.
Gemeinsam mit den ebenfalls bereits zur IAA eingeführten aerodynamischen Verbesserungen an Fahrerhaus-Spaltübergängen, Windschutzscheibe sowie Seiten- und Dachspoiler, einer neuen Generation leichter Antriebsachsen mit neuem Leichtlauf- Achsgetriebeöl und noch vorausschauender arbeitendem EfficientCruise sollen bis zu sechs Prozent Kraftstoffeinsparung erzielt werden können.
Der GPS-Tempomat erhielt eine neu integrierte Funktion PredictiveDrive. Sie soll den optimalen Geschwindigkeitsverlauf für die vorausliegende Topographie planen und dafür den verbrauchsgünstigsten Motorbetriebspunkt wählen - unter Berücksichtigung der Gangstufe und ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h.
Für leichtere Baureihen
Bei den TGL- und TGM-Baureihen zählt nach Aussage des Herstellers ein neues Getriebe als zentrale Neuerung im Bereich des Antriebsstrangs. Mithilfe des neuen PowerMatic MAN TGL und TGM sollen sich effizienter die Gänge wechseln lassen. Die Wandler-Automatik soll verschleißfreie Anfahrvorgänge und ein sehr hohes Beschleunigungsvermögen ermöglichen.
Weitere Neuerungen
Auch im Portfolio: Ein neues Batteriemanagent-System für TGX, TGS, TGL und TGM. Es soll den gesteigerten Anforderungen von zusätzlichen elektrischen Verbrauchern in den Ruhezeiten entgegenkommen und die Startfähigkeit des Fahrzeugs durch Abschaltung von weniger wichtigen Verbrauchern sichern.
Ebenfalls zu erwähnen: Das zur IAA 2022 gestartete Angebot an Meiller-Trigenius-Werkskippern für alle vier Lkw-Baureihen wurde erweitert, es sollen weitere Aufbaulösungen ab Werk hinzukommen.
Schließlich wurde auch der Umfang der sogenannten Mobile24-Mobilitätsgarantie, ausgebaut. Sie umfasst MAN zufolge nun auch Terminbuchungen und Unterstützung im Ausland, Reifenservice und Onlinestatusmeldungen sowie Detailinfos via ServiceCare umfasst.
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