MAN: Ein besonderer Truck für Schwergewichte

Der Transport von Schwerlastgütern – das ist das Spezialgebiet von Viktor Baumann. Schwere Lasten, sperrige Ladungen oder das Manövrieren durch schwierige Streckengegebenheiten gehören dabei zum Alltag. Für den Transport von besonders schweren Industriegütern, wie Komponenten von Chemieanlagen oder auch Transformatoren, musste eine besonders zugkraftstarke Schwerlastzugmaschine her. Die hat nun MAN geliefert. Basisfahrzeug ist ein Vierachs-Lkw des Typs MAN TGX 41.640 8x4/4 BBS mit der größten Fahrerhauskabine, dem XXL-Fahrerhaus.

Der 640 PS-starke Lkw verfügt unter anderem über einen D38-Reihensechzylinder Motor sowie über das automatisierte Schaltgetriebe MAN TipMatic mit Wandler-Schaltkupplung. Letztere soll MAN zufolge das Ausgangsdrehmoment des Motors von 3.000 Nm um den Faktor 1,58 erhöhen. Damit komme der Truck auf beachtliche 4.740 Nm, rechnet der Hersteller vor. Die Motorbremse Turbo-EVB (Exhaust Valve Brake) mit ihrer Bremsleistung von 630 kW schafft in Kombination mit einem Intarder eine Bremsleistung von maximal 980 kW.

Der Zuglaststarke Truck ist eine Gemeinschaftsproduktion zwischen MAN und dem Umbauspezialisten Toni Maurer. Beim Bau des Unikats stimmten sich beide eng mit dem Schwerlastspezialisten Viktor ab.

Konkret umfassten die Arbeiten von Toni Maurer mehrere Schritte, in denen unter anderem auch die Antriebsformel abgeändert wurde. Der Radstand wurde um 250 Millimeter verlängert, der Rahmen des Fahrzeugs vorne um 190 Millimeter nach obenhin gekröpft sowie zusätzlich über die gesamte Fahrzeuglänge verstärkt. Hinzu kam eine angetriebene MAN-Vorderachse sowie eine speziell für dieses Fahrzeug konstruierte hydraulische Vorderachsfederung mit Niveauregulierung.

Wie es sich für ein wahres Unikat im Schwerlastbereich gehört, wurde hier eine Schwerlast-Anhängerkupplung aus dem Hause Rockinger vom Typ RO58E verbaut, für 1.000 Tonnen Zuggewicht. An der Front findet eine Schwerlastplatte zur Aufnahme einer weiteren Maulkupplung (314 kN) ihren Platz. Mit vielen kleinen Details gespickt – jedes davon speziell angefertigt – folgten weitere Nachrüstungen wie etwa zusätzliche Staukästen, Aluminium-Kotflügel sowie Zusatz- und Arbeitsscheinwerfer.

Das Ergebnis ist ein Bolide, der für 500 Tonnen Zuggesamtgewicht bei einer ziehenden Einheit sowie 750 Tonnen bei zwei ziehenden Einheiten (analog einem schiebenden und einem ziehenden Fahrzeug) freigegeben ist. Dies wird schlussendlich mit insgesamt 1.002 Tonnen Zuggesamtgewicht bei zwei ziehenden und einem schiebenden Fahrzeug noch weiter übertroffen.