MAN: Beteiligung an T&E-Studie Zero Emission mit E-Truck

Der Münchener Hersteller beteiligt sich an dem Projekt, das unter Federführung des Umweltdachverbands T&E die Machbarkeit von emissionsfreier City-Belieferung mit Rewe in Berlin überprüfen will.

Transportierte Erfahrung: Beim CNL-Projekt in Österreich sammelte man Erkenntnisse, die jetzt für den Praxistest in Berlin wertvoll sind. | Foto: MAN
Transportierte Erfahrung: Beim CNL-Projekt in Österreich sammelte man Erkenntnisse, die jetzt für den Praxistest in Berlin wertvoll sind. | Foto: MAN
Daniela Sawary-Kohnen
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Nach einem Pilotprojekt zur Belieferung von Innenstädten in Tagesrandzeiten EIT hat der Münchener Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus eine weitere Beteiligung an einem Projekt zur Emissionsminderung der City-Logistik bekanntgegeben. Die jetzt gestartete praxisbasierte Machbarkeitsstudie „ZeroEmissionDeliveries - Berlin" des europäischen Umweltdachverbandes Transport & Environment soll am realen Beispiel der REWE Group prüfen, unter welchen Bedingungen im regionalen Lieferverkehr auf Elektro-Nutzfahrzeuge umgestellt werden kann. Ergebnisse werden im Herbst dieses Jahres erwartet.

Keine Zeit mehr für Roadmaps - praktische Ansätze gefragt

Generell sehe man in der Elektrifizierung des urbanen und regionalen Güter- und Personenverkehrs sehr großes Potenzial für den Klimaschutz, heißt es von Seiten des Herstellers. Die Umstellung von Fahrzeugflotten auf Elektroantrieb sei aber komplex und bedürfe der Ladeinfrastruktur sowie der Anpassung der Stromnetze und der Arbeitsweisen, konzediert der Anbieter. Das Kernteam des Projekts bilden T&E, REWE Group, MAN Truck & Bus und Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), das die Studie durchführen wird. Weitere Projektpartner sind Stromnetz Berlin, Allego und Compleo.

„Nach vielen ‚Roadmaps‘ ist es nun an der Zeit mehr Klarheit für die Unternehmen zu schaffen. Mit Unterstützung von Fraunhofer ISI untersuchen wir, was schon heute möglich ist und welche Schritte seitens der Politik, der Infrastrukturbetreiber und der Automobilhersteller notwendig sind, um die Elektrifizierung von Lkw-Flotten in großen Städten voranzutreiben", fordert Jekaterina Boening, Senior Policy Manager bei T&E Germany.

Ausgangspunkt der Analyse sind die Logistikzentren Oranienburg und Alt-Mariendorf der REWE Group. Die Machbarkeit soll anhand des praktischen Beispiels der regionalen Lieferlogistik in Berlin und Umland untersucht werden. Die Lieferrouten für über 250 REWE-Märkte in dieser Region werden analysiert.

„Bei der Belieferung unserer Supermärkte in Berlin und dem Umland greift ein Zahnrad ins andere. Ein verlässlicher Antrieb unserer Lkw-Flotte ist dabei das A und O. Bisher konnten wir durch ein besseres Fahrverhalten und optimierte Tourenpläne deutliche Einsparungen beim Kraftstoffverbrauch erzielen", erklärt Torsten Prag, Logistikleiter REWE Ost.

Im Detail soll die Studie unter anderem klären:

  • Welche Fahrzeuge sind erforderlich?
  • Wie sieht der optimale Routenplan für E-Trucks aus?
  • Wie kann ein Mix aus privater und öffentlicher Ladeinfrastruktur gestaltet werden?
  • Welche Anforderungen ergeben sich daraus an das Stromverteilnetz und die Energieerzeugung?

Durch die Erfahrungen, die der Nutzfahrzeughersteller bereits mit dem elektrischen Verteiler-Lkw eTGM im sogenannten CNL-Projekt in Österreich seit 2018 gesammelt hat, könne die T&E-Studie bestmöglich durch im Realbetrieb erhobene Daten unterstützt werden.

„Die Machbarkeitsstudie der T&E zum emissionsfreien Lieferverkehr wird aufgrund der Einbindung von echten Kundenanforderungen der REWE Gruppe allen Beteiligten wertvolle Ergebnisse liefern", ist sich Michael Treier, Sales Truck Market Preparation eMobility, der das Projekt begleiten wird, sicher.

Insbesondere für as zukünftiges E-Truck-Portfolio glaubt er ableiten zu können, welche Truck-Spezifikationen erforderlich sein werden und welche Ladeinfrastruktur in den nächsten Jahren im urbanen Umfeld aufgebaut werden müsse, hofft Treier.

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