Maersk: Investition in 25 Volvo-E-Lkw

Das Logistikunternehmen erhält bis Anfang nächsten Jahres 25 vollelektrische Volvo-Lkw. Sie sollen unter anderem für lokale Auslieferungen von Containern an das neue Logistikzentrum in Duisburg genutzt werden.

Der Logistiker will mit den E-Lkw einen neuen Standard für Containertransporte im Hinterland etablieren. Foto: Volvo Trucks/Maersk
Der Logistiker will mit den E-Lkw einen neuen Standard für Containertransporte im Hinterland etablieren. Foto: Volvo Trucks/Maersk
Daniela Sawary-Kohnen

Maersk macht bei der Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen durch Straßentransporte den nächsten Schritt und erwirbt für seine Aktivitäten in Deutschland 25 hochmoderne Volvo FH Elektro-Trucks.

Die strategische Investition unterstreiche das Engagement des Unternehmens für eine möglichst rasche Dekarbonisierung der globalen Logistik, hieß es aus dem Unternehmen. Man habe das Ziel, bis zum Jahr 2040 in allen Geschäftsbereichen und über alle Verkehrsträger Net-Zero-Emissionen zu erreichen. Jens-Ole Krenzien, Managing Director North Europe Continent bei Maersk:

„Es gibt dringenden Handlungsbedarf, die Umweltauswirkungen durch die Logistik möglichst schnell und wirksam zu reduzieren. Wir wollen hier ein Zeichen setzen und bestellen deshalb 25 fortschrittliche vollelektrische Lkw für klimafreundliche Straßentransporte in Deutschland. Diese hochmodernen Fahrzeuge, die wir mit grünem Strom aus erneuerbaren Quellen betreiben werden, haben ein enormes Potenzial, die CO2-Emissionen von Maersk zu reduzieren. Wir sehen eine steigende Nachfrage unserer Kunden nach klimafreundlichen Transportlösungen von Tür zu Tür mit minimalen Treibhausgas-Emissionen. Ebenso wichtig ist, dass der Einsatz vollelektrischer Lkw auch die Lärmbelastung in Wohngebieten rund um die Logistikzentren verringert, wo wir sie einsetzen werden.“

Eigene Ladeinfrastruktur in Prüfung

Die ersten beiden der 25 Einheiten sollen von Volvo Trucks im vierten Quartal 2023 ausgeliefert werden, die letzten im ersten Quartal 2024. Gefördert wird die Anschaffung durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Maersk prüft laut eigenen Angaben derzeit auch den Aufbau einer Ladeinfrastruktur mit grünem Strom für die eigene e-Lkw-Flotte an seinen Logistikzentren in Deutschland.

Das Logistikunternehmen will die elektrischen Lkw beispielsweise für lokale Auslieferungen von Containern an seinem neuen Logistikzentrum in Duisburg nutzen, das diesen Sommer eröffnet wird. Auch in der Region Bremen/Bremerhaven, einem der wichtigsten Häfen von Maersk in Deutschland, sollen die umweltfreundlichen Fahrzeuge dann fahren. Der Einsatz für das Rangieren von Containern in den Maersk-Logistikzentren werde ebenfalls in Betracht gezogen, um auch kleinere Quellen von Treibhausgasemissionen in der Transportkette zu eliminieren, hieß es.

Mit der Investition in vollelektrische Trucks strebt Maersk nach eigenen Angaben einen neuen Standard für Containertransporte per Lkw im Hinterland an. Mit dem Einsatz fortschrittlicher Technologien will der Logistiker auch in anderen Bereichen wie dem Seetransport eine Vorreiterposition bei der Dekarbonisierung der globalen Logistik einnehmen.

Initiativen in USA

Neben dem Schritt in Deutschland hat das Unternehmen vor einem Jahr 110 Volvo VNR Elektro-Lkw für Nordamerika bestellt und damit sein Gesamtengagement in den USA auf 126 Volvo e-Trucks erhöht – zusätzlich zu 300 e-Trucks des Partners Einride in den USA.

Weitere Initiativen mit E-Lkw seien in anderen Ländern im Gange, hieß es, ebenso wie Lösungen für den Schienengüterverkehr mit sehr niedrigen Treibhausgas-Emissionen auf Basis erneuerbarer Energien, wie sie in Deutschland verfügbar seien, oder auf Basis von klimaneutralen Side 02/03 Biokraftstoffen, wie gerade in Spanien angekündigt, wo man bald den ersten derartigen Test im Land durchführe wolle. Julia Heil, Leiterin der Abteilung Energy Transition Execution bei Maersk in Kopenhagen:

„Der erfolgreiche Einsatz von e-Lkw in den USA und die steigende Nachfrage vieler Kunden nach klimaneutraler Hinterlandlogistik haben die deutsche Bestellung zu einem logischen nächsten Schritt in unseren Bemühungen um eine weitere Dekarbonisierung der Hinterlandlogistik gemacht. Beim Einsatz von vollelektrischen Lkw befinden wir uns noch sehr am Anfang: höhere Gesamtbetriebskosten, lange Laufzeiten bei der Projektimplementierung aufgrund fehlender Infrastruktur und operativen Ineffizienzen sind einige der Herausforderungen. Diese können wir nur überwinden, wenn alle Akteure, Kunden und Regierungsstellen zusammenarbeiten. Indem wir eine Vorreiterrolle bei der Nachfragegenerierung für elektrische Lkw und die nötige Infrastruktur einnehmen, wollen wir unseren Teil dazu beitragen, das Henne-Ei-Problem zu durchbrechen und andere zu inspirieren, unserem Beispiel zu folgen.“

Insgesamt wird das Projekt im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) mit insgesamt mehr als 4,3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert, Anträge werden durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität bewilligt.

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