Lufthansa Cargo: Behauptung im volatilen Geschäftsumfeld

Das Luftfrachtunternehmen konnte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 2,98 Milliarden Euro und einen Absatz von 7,5 Milliarden Frachttonnenkilometern erzielen. Investiert wird 2024 in den Hub Frankfurt und die Frachterflotte.

Am Frankfurter Flughafen soll das Drehkreuz mit 500 Millionen Euro modernisiert werden, so dass künftig eine höhere Umschlaggeschwindigkeit möglich ist. Foto: Lufthansa Cargo
Am Frankfurter Flughafen soll das Drehkreuz mit 500 Millionen Euro modernisiert werden, so dass künftig eine höhere Umschlaggeschwindigkeit möglich ist. Foto: Lufthansa Cargo
Daniela Sawary-Kohnen

 Lufthansa Cargo konnte trotz gestiegener Kapazitäten im Markt nach eigenen Angaben deutlich höhere Durchschnittserträge erzielen als vor Beginn der Corona-Pandemie und hat im Geschäftsjahr 2023 ein adjustiertes EBIT von 219 Millionen Euro erwirtschaftet (Vorjahr: 1,6 Milliarden Euro). Nachdem sich die Frachtraten nach Ende der Corona-Pandemie wieder normalisiert haben, sank der Umsatz um 36 Prozent auf 2,98 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr mit 4,6 Milliarden Euro.

Insgesamt lag der Absatz von 7,5 Milliarden Frachttonnenkilometern im vergangenen Jahr etwas höher als im Vorjahr 2022 mit 7,2 Milliarden Frachttonnenkilometern. Die durchschnittliche Auslastung verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozentpunkte auf 59,2 Prozent, während das Angebot an Kapazität um 7 Prozent auf 12,6 Milliarden angebotene Frachttonnenkilometer gestiegen sei, hieß es. Ashwin Bhat, Vorstandsvorsitzender von Lufthansa Cargo:

„Trotz einem volatilen Geschäftsumfeld, das im vergangenen Jahr von globalen Spannungen beeinflusst wurde, konnte Lufthansa Cargo sich erfolgreich behaupten. Das haben wir vor allem dem Vertrauen unserer Kunden zu verdanken und unseren Mitarbeitenden, die das Jahr mit viel Engagement und Tatkraft gemeistert haben. Die Entwicklung zeigt aber auch, dass wir nicht nachlassen dürfen. Wir müssen fortlaufend an der Verbesserung unserer Qualität, unseres Netzwerks und unseres Serviceversprechens arbeiten, um attraktiv zu bleiben.“

Investition in Cargo Center FRA

Mit Blick auf das kommende Jahr würden die Geschäftsergebnisse ein stabiles Fundament für wichtige Investitionen liefern, hieß es. Bhat:

„In Frankfurt, einem der wichtigsten Drehkreuze in Europa, werden ca. 80 Prozent unserer weltweiten Frachtverkehre abgefertigt. Das zeigt auch die Bedeutung des Hubs für den wachsenden E-Commerce-Markt. Um den Bedürfnissen unserer Kunden auch zukünftig nachzukommen, investieren wir auch 2024 in die Modernisierung unseres Cargo Centers an unserem Drehkreuz in FRA.“

Das Modernisierungsprojekt am Hub Frankfurt mit einer gesamten Investitionssumme von 500 Millionen Euro ermögliche zukünftig eine höhere Umschlaggeschwindigkeit, reibungslose Transportprozesse und eine Verbesserung der Servicequalität durch modernste Technologien in der Infrastruktur. Das sei insbesondere in Hinblick auf die kommenden Jahre von großer Bedeutung. Bhat:

„Luftfracht ist und bleibt ein Wachstumsmarkt – stabile Lieferketten bleiben vor allem in Zeiten globaler Spannungen und dynamischer Entwicklungen von großer Bedeutung. Nur per Luft können besonders wertvolle und dringend benötigte Güter schnell, zuverlässig und sicher weltweit transportiert werden.“

Ausbau der Frachterflotte

Ein Teil der Ausbaupläne von Lufthansa Cargo würde zudem die Erweiterung der B777F Flotte und das weltweite Netzwerk betreffen. Seit November 2023 ist der vierte Frachter des Typs A321 im Streckennetz der Frachtairline im Einsatz, so dass über 32 wöchentliche Flüge mit 18 Destinationen im Kurz- und Mittelstreckennetz angeboten werden.

Zudem soll die B777F Flotte 2024 auf 18 Frachter anwachsen und im Laufe des Sommerflugplans bis zu 87 Verbindungen weltweit fliegen. Ebenso wirke sich die weitere Erholung des Passagierflugverkehrs und der damit einhergehenden Ausweitung der Fracht-Kapazitäten in den Passagierflugzeugen laut dem Luftfrachtunternehmen positiv auf das Wachstum aus. Mit der Vermarktung der Belly-Kapazitäten von Lufthansa, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Discover Airlines und SunExpress stünden bis zu 7.000 Flüge pro Woche zu weltweiten Destinationen zur Verfügung.

Zusätzlich soll die CO2-Bilanz der B777F Flotte durch die innovative AeroSHARK-Technologie weiter verbessert werden, hieß es. Bis Ende 2027 wird diese sukzessive auf der gesamten Flotte angebracht. Frank Bauer, Finanzvorstand und Arbeitsdirektor von Lufthansa Cargo:

„Wir investieren ambitioniert in unsere Zukunft – dafür benötigen wir eine langfristig solide Ertragsbasis. Dazu gehört auch das frühzeitige Antizipieren der Entwicklung unseres Marktes sowie kurzfristige Anpassungen an unser Netzwerk und unsere Services, um den Bedarfen unserer Kunden gerecht zu werden.“

Lufthansa Cargo rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2024 mit einer leicht wachsenden Nachfrage. Es werde erwartet, dass das Adjusted EBIT ungefähr auf Vorjahresniveau liegen werde, hieß es. Angesichts der weiterhin sehr dynamischen Rahmenbedingungen sei die Prognose jedoch mit hoher Unsicherheit verbunden.

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