Luftfracht: 2022 weniger Menge in Deutschland abgefertigt

Die Menge der abgefertigten Luftfracht hat in Deutschland abgenommen. Im Vorjahresvergleich haben die Mitgliedsunternehmen des Verbands der Air Cargo Abfertiger Deutschland 2022 mit insgesamt 1.766.739 Tonnen rund neun Prozent weniger Güter umgeschlagen.

Weniger Luftfracht hob 2022 bundesweit ab. (Symbolbild: Pixabay)
Weniger Luftfracht hob 2022 bundesweit ab. (Symbolbild: Pixabay)
Nadine Bradl

Nach einem Rekordzuwachs im Jahr 2021 (plus 24 Prozent) aufgrund der Coronakrise beruhigt sich das Frachtaufkommen und liegt erstmals wieder unter Vorkrisenniveau, so der VACAD. Chinesischer Lockdown, Ukraine-Krieg, Inflation und ein Abflachen der globalwirtschaftlichen Entwicklung haben die zuvor äußerst hohe Nachfrage nach Luftfracht auf der ganzen Welt vorerst wieder gedrosselt.

Mehr Mitarbeiter

Ein Wachstum verzeichnen die VACAD-Mitglieder beim Personal. Mit 3.269 Mitarbeitern beträgt der Zuwachs vier Prozent im Vergleich zu 2021 mit 3.114 Beschäftigten. Trotz der derzeit gesunkenen Tonnagen bleibe die Gewinnung von zusätzlichem Personal für die Abfertigung von Luftfracht weiterhin sehr wichtig. Die derzeit schnelle Erholung der weltweiten Flugreisen nach der Coronakrise stelle einen Anstieg der Beiladefracht von Passagierflugzeugen in Aussicht – annähernd 50 Prozent des gesamten Aufkommens mache diese sogenannte „Bellyfracht“ vor der Pandemie aus.

 

Noch schnelleres Wachstum nötig

Die starke Kopplung der Globalwirtschaft an die Luftfrachttonnagen erfordert eine schnelle Anpassungsfähigkeit der Luftfrachtabfertiger. Laut Claus Wagner, Vorstandsvorsitzender des VACAD, muss der Sektor in Zukunft bei Bedarf noch schneller als bisher wachsen können – hierzu müssen etwa Sicherheitsüberprüfungen beschleunigt werden:

„Insbesondere Arbeitsinteressenten aus dem Ausland müssen zu lange und ohne Unterhalt auf eine notwendige Sicherheitsüberprüfung warten. Aufgrund dessen entscheiden sich Bewerber oft gegen die Arbeit am Flughafen. Dass diese Überprüfungen ohne Sicherheitseinbußen deutlich schneller gehen, beweisen Beispiele aus EU-Nachbarländern. Hier sind gleichwertige Prüfungen binnen weniger Tagen abgeschlossen.“

Wagner betont hierbei den gesamtgesellschaftlichen Kontext der Personalsituation: „Insbesondere das Jahr 2021 hat gezeigt, wie sprunghaft sich die Tonnagen entwickeln können. Als sich der weltweite Seeverkehr staute und Lieferketten in Unwucht geraten sind, hat das Abfertigungspersonal binnen kürzester Zeit noch nie dagewesene Tonnagen umgeschlagen. Als Teil der kritischen Infrastruktur haben Luftfrachtabfertiger dabei den Anschluss deutscher Lieferketten an die Weltwirtschaft gesichert und sich als unverzichtbare Schnittstelle bewiesen.“

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