Lübeck: Neue Elektro-Autofähre erfolgreich überführt

Der Schiffsneubau hat seinen Bestimmungsort an der Trave erreicht. Im teilweise 24-Stunden-Betrieb verbindet die Elektrofähre die Halbinsel Priwall mit Travemünde. Ein Range-Extender mit Dieselaggregat sorgt dafür, dass der Strom nicht ausgeht.

Die neue Doppelendfähre für die Hansestadt Lübeck passiert im Schubverband in Stralsund die Rügenbrü-cke auf dem Weg zu ihrem neuen Heimathafen. (Foto: Eckhard Fraede)
Die neue Doppelendfähre für die Hansestadt Lübeck passiert im Schubverband in Stralsund die Rügenbrü-cke auf dem Weg zu ihrem neuen Heimathafen. (Foto: Eckhard Fraede)
Christine Harttmann

Nachdem die neue Elektrofähre für die Hansestadt Lübeck in Stralsund auf dem Gelände des Maritimen Industrie- und Gewerbeparks Volkswerft per Schiffshebewerk zu Wasser gelassen wurde, erfolgte jetzt die Überführung der Doppelendfähre in die Hansestadt Lübeck.

Gebaut wurde das moderne Schiff im Auftrag der Stadtwerke Lübeck Mobil von dem auf Schiffbau spezialisierten Technologieunternehmen Ostseestaal und dessen Tochter Ampereship. In der großen Schiffbauhalle der Volkswerft sei die Fähre auf Kiel gelegt worden, teilte der Schiffbauer mit. Sie wird künftig den Lübecker Stadtteil Travemünde mit der ebenfalls zur Hansestadt gehörenden Halbinsel Priwall verbinden.

„Die Priwall-Fähre markiert einen weiteren Meilenstein in der Fertigung von Elektro-Solar-Schiffen für die Binnenschifffahrt bei Ostseestaal und Ampereship“, hebt Philipp Peuß, Marketing Manager bei Ostseestaal und Ampereship, hervor. „Im Firmenverbund ist zum zweiten Mal eine elektrogetriebene Fähre entstanden, die neben Fahrgästen auch Fahrzeuge transportieren wird. Sie stellt für uns das bisher größte Projekt dieser Art dar.“

Der 37 Meter lange und 13,5 Meter breite Neubau kann für die 240 Meter lange Überfahrt über die Trave bis zu 300 Personen sowie 15 Fahrräder und 18 Pkw oder auch 12 Pkw plus zwei Lkw an Bord nehmen. In Konstruktion und Schiffsbetrieb hat sich die Priwall-Fähre als ein sehr komplexes und anspruchsvolles Schiffbauprojekt erwiesen.

„Für einen komplett emissionsfreien Antrieb der aus Stahl gefertigten Fähre sind bewusst unterschiedliche Optionen wie Wasserstoff oder Batterievollelektrik offengehalten worden“, betont Ingo Schillinger, verantwortlicher Business Unit Manager bei Ampereship. „Die Entscheidung, welche der Antriebsarten zukünftig genutzt werden soll, ist noch offen.“

Das neue Schiff kann später mit minimalem Aufwand umgerüstet werden. Zunächst benötigt es noch einen so genannten Range Extender in Form eines Dieselgenerators, um die Reichweite zu erhöhen. Dennoch wird die Fähre bereits in der ersten Phase ihres Einsatzes auf der Trave täglich mehr als 50 Prozent vollelektrisch und damit völlig emissionsfrei fahren können.

Angetrieben von zwei 260-kW-Voith-Elektroaggregaten wird die Autofähre täglich bis zu 24 Stunden auf der Trave im Einsatz sein, erläutert Geschäftsführer Ingo Schillinger die besondere schiffbauliche und ingenieurtechnische Herausforderung. Das Schiff fährt mit einer Betriebsgeschwindigkeit von 6 km/h. Maximal sind 14 km/h möglich.

Die Priwall-Autofähre ist inzwischen das 17. Elektro-Solar-Schiff, das in der Kooperation von Ostseestaal und Ampereship gebaut wurde.

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