Logistikverbände: Wir brauchen verbindliche Perspektiven für emissionsarme Lkw
In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Speditions-, Transport- und Logistikverbände AMÖ, BIEK, BGL, BWVL und DSLV klare Perspektiven für die zukunftsfähigen Antriebstechnologien des Straßengüterverkehrs. Dabei sehen sie Hersteller und Politik gleichermaßen in der Pflicht.
Wie es in der Erklärung heißt, bekennt sich die Logistikbranche in Deutschland zu den ehrgeizigen Klimazielen 2030. Für deren Erreichen sei jedoch die Angebotspalette emissionsarmer und gleichzeitig marktfähiger Nutzfahrzeuge nach heutigem Stand noch deutlich zu klein.
Eine „klare Perspektive für die zukunftsfähigen Antriebstechnologien des Straßengüterverkehrs“ erwartet die Speditions-, Transport- und Logistikbranche. Statt fortgesetzter, teils auch ideologisch geprägter Diskussionen müssten die dringend notwendigen Wachstums- und Konjunkturimpulse für die Wirtschaft in der Nach-Corona-Zeit gleichermaßen gesetzt und mit richtigen Anreizen die Verkehrswende beschleunigt werden. Die Branche brauche jetzt verbindliche Perspektiven sowie Definitionen und Wegmarken des Entwicklungspfades, so die in seltener Einmütigkeit formulierte Forderung der Verbände.
Die Phase, in der das Ringen der Herstellerindustrie und der Energieanbieter um zukünftige Marktanteile als strategische Ausrichtung gesehen wurde, müsse jetzt abgeschlossen werden und verbindlichen Perspektiven für die Logistikbranche weichen. Die Forderung nach Technologieoffenheit dürfe sich nicht in der „bisherigen Henne-und-Ei-Diskussion über die zukünftige Antriebstechnologie“ erschöpfen.
Vor dem Hintergrund dieser Forderungen fand der Beschluss des Bundestags vom 14. Mai 2020, CNG- und LNG-betriebene Nutzfahrzeuge bis zum 31. Dezember 2023 von der Lkw-Maut im Rahmen einer Änderung des Bundesfernstraßenmautgesetzes zu befreien, die Zustimmung der Verbände. Er sei ein richtiges und wichtiges Signal für die Logistikbranche und die Herstellerindustrie. Die Verbände begrüßen, dass damit für diese Brückentechnologie Planungssicherheit besteht. Sie gehen davon aus, dass damit die „dringend erforderliche Investitionsbereitschaft in diese Technik“ steigt.
Für die Zeit danach jedoch erwarten die Branchenvertreter bald verbindlicher Signale zu der Frage, welche emissionsarme Technologie den Diesel-Lkw ablöst. Nur so könne die Logistikbranche ihrem „Versorgungsauftrag für Industrie, Handel und Bevölkerung und ihrem Klimaschutzbeitrag in den nächsten zehn Jahren gleichzeitig gerecht werden“.
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