Logistikimmobilien: Rekordwert beim Flächenumsatz - München immer teurer

Rund 3,6 Millionen Quadratmeter Logistikflächen wurden im ersten Halbjahr umgesetzt - die Hälfte an den Top 8-Standorten. Teuerster Markt ist und bleibt München, Hamburg macht höchsten Flächenumsatz.

Hier ist es am Teuersten. Grafik: Realogis
Hier ist es am Teuersten. Grafik: Realogis
Nadine Bradl

An den acht deutschen Top-Standorten sind in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres von allen Marktteilnehmern rund 1,84 Millionen Quadratmeter Industrie- und Logistikflächen zur Miete oder Eigennutzung umgesetzt worden. Das akkumulierte Ergebnis der Top-Standorte Berlin, Hamburg, Ruhrgebiet, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München stellt damit einen Rekordwert im Vergleich der letzten fünf ersten Halbjahre dar, so das Ergebnis einer aktuellen Marktanalyse von Realogis.

Laut des Immobilienberatungsunternehmens für Industrie- und Logistikimmobilien und Gewerbeparks in Deutschland ist der Wert des Vorjahreshalbjahres (1,26 Millionen Quadratmeter) um deutliche 46 Prozent und der 5-Jahresschnitt (1,46 Millionen Quadratmeter) um 26 Prozent übertroffen worden.

Fünf Abschlüsse - 240.000 Quadratmeter

Die aktuellen Rekordergebnisse der Top-Standorte machen sich auch im gesamtdeutschen Flächenumsatz bemerkbar. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres sind bundesweit 3,59 Millionen Quadratmeter Industrie- und Logistikimmobilienflächen umgesetzt worden und damit 24 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2,9 Millionen Quadratmeter) sowie 10 Prozent mehr als im 5-Jahresschnitt (3,27 Millionen Quadratmeter). Davon geht mehr als die Hälfte (51 Prozent) auf das Konto der 8-Top-Standorte.

Allein die fünf größten Abschlüsse sind für 240.000 Quadratmeter und damit für 13 Prozent des Flächenumsatzes an den Top-8 verantwortlich:

  1. Levis im Ruhrgebiet (Dorsten): 70.000 Quadratmeter
  2. WEG in Köln (Kerpen): 50.000 Quadratmeter
  3. Riess Ambiente: Hamburg (nördliches Umland): 40.000 Quadratmeter
  4. Hager Group: Frankfurt (Rhein-Main-Ost): 40.000 Quadratmeter
  5. Kontraktlogistiker: Frankfurt (Rhein-Main-Ost): 40.000 Quadratmeter

Sieben Top-Märkte haben im Vorjahres-Vergleich deutlich zulegt:

  1. +209 Prozent: Köln, kommend von 63.150 Quadratmeter in H1 2020 auf 195.000 Quadratmeter
  2. +94 Prozent: Hamburg, kommend von 165.000 Quadratmeter auf 320.000 Quadratmeter
  3. +85 Prozent: Berlin, kommend von 155.600 Quadratmeter auf 288.400 Quadratmeter
  4. +63 Prozent: Düsseldorf, kommend von 100.280 Quadratmeter auf 163.000 Quadratmeter
  5. +50 Prozent: München, kommend von 99.600 Quadratmeter auf 149.800 Quadratmeter
  6. +46 Prozent: Stuttgart, kommend von 84.600 Quadratmeter auf 124.000 Quadratmeter
  7. + 11 Prozent: Frankfurt, kommend von 279.320 Quadratmeter auf 309.000 Quadratmeter

Das Ruhrgebiet büßt im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum als einziger Top-8-Markt rund 6 Prozent ein (kommend von 308.100 Quadratmeter auf 290.000 Quadratmeter).

 

Platz 1: Metropolregion Hamburg
Den höchsten Flächenumsatz in Logistik- und Industrieimmobilien unter allen Top-8-Standorten weist im Berichtszeitraum die Metropolregion Hamburg mit 320.000 Quadratmetern, dicht gefolgt vom Frankfurter Marktgebiet mit 309.000 Quadratmetern sowie dem Ruhrgebiet (290.000 Quadratmeter) und Berlin (288.400 Quadratmeter).

Auf den Rängen 5 bis 8 und unterhalb der 200.000er Marke folgen Köln (195.000 Quadratmeter), Düsseldorf (163.000 Quadratmeter) sowie München (149.800 Quadratmeter) und Stuttgart (124.000 Quadratmeter). Wenngleich der Stuttgarter Markt letztplatziert ist, hat er doch einen Rekordwert verzeichnet, der das bisherige höchste Halbjahr (H1 2016: 100.000 Quadratmeter) um 24 Prozent übertrifft. Im Vergleich der letzten 5 Halbjahre wiesen ebenfalls Hamburg, München und Köln ihren höchsten Flächenumsatz auf.

„Größter Flächenabnehmer über alle Top-Standorte hinweg ist die Branche Logistik/Spedition mit einem Anteil von 40 Prozent beziehungsweise 738.820 Quadratmeter, die damit um 61 Prozent zugelegt hat“, berichtet Jörg Lojewski, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Hamburg GmbH.

Hierzu beigetragen haben auch einige der größten 30 Abschlüsse an den Top-8 in H1 2021 wie beispielsweise ein Logistiker in Frankfurt mit 40.000 Quadratmeter, Goodcang in Düsseldorf mit 32.000 Quadratmeter, Greiwing logistics for you in Hamburg mit 28.000 Quadratmeter sowie Group7 ebenfalls in Hamburg mit 26.000 Quadratmeter.

„Mit einem winzigen Abstand folgt der Handel auf dem zweiten Platz mit einem Anteil von 39 Prozent beziehungsweise 711.950 Quadratmeter, der im Vorjahresvergleich um 58 Prozent auf 711.950 Quadratmeter zulegen konnte“, ergänzt Florian Stork, Geschäftsführer der Realogis Immobilien München GmbH.

13 der aktuellen Top-30-Mietvertragsabschlüsse entfallen auf den Handel, wozu Levis, WEG sowie Hager-Group gehören.

„Bis auf München und Frankfurt (Stagnation) haben alle Top-Standorte ein Wachstum der Spitzenmiete verzeichnet“, erklärt Bülent Alemdag, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Düsseldorf GmbH.

Unangefochten teuerster Markt für Logistik- und Industrieimmobilien zur Miete in H1 2021 ist weiterhin München mit 8,50 €/m². Damit liegt der Spitzenreiter unter den Top-Standorten 26 Prozent über dem Durchschnitt der Spitzenmiete aller Top-Märkte (6,73 €/m²).

Zweitteuerster Markt ist Berlin mit 7,50 €/m², kommend von 7,00 €/m² in H1 2020 (+7,1 %) und 11 % über dem Durchschnitts-Spitzenmietpreis aller Top-Märkte. Die deutlichste Verteuerung aller Top-Märkte hat Realogis in Stuttgart mit +12,3 % auf 7,30 €/m² registriert (H1 2020: 6,50 €/m²).

„Beim Ranking der Durchschnittsmieten hat sich keine Änderung ergeben: Bis auf München haben sich die Durchschnittsmieten in allen Top-Märkten verteuert“, so Ben Dörks, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Berlin GmbH.

Auch bei den Durchschnittsmietpreisen führt München das Feld mit 6,50 €/m² an, unverändert zu H1 2020, und liegt damit 27 Prozent über dem Schnitt der Durchschnittsmiete aller Top-Standorte (5,26 €/m²). Berlin rangiert bei 5,90 €/m², kommend von 5,80 €/m² (+1,7 Prozent Verteuerung, 13 Prozent über dem Durchschnitt), Stuttgart bei 5,50 €/m², kommend von 5,20 €/m² (+5,8 %, 3 % unter dem Durchschnitt).

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