Logistikforschung: 25 Millionen Euro fließen für die Entwicklung einer Digitalwirtschaft

Das Projekt Silicon Economy Logistics Ecosystem (SELE) wird vom BMVI mit rund 25 Millionen Euro gefördert.

Professor Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, begrüßte die Teilnehmer zum digital abgehaltenen Zukunftskongress Logistik 2020 und durfte sich über eine Förderung für das "SELE"-Projekt freuen. (Foto: Fraunhofer IML)
Professor Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, begrüßte die Teilnehmer zum digital abgehaltenen Zukunftskongress Logistik 2020 und durfte sich über eine Förderung für das "SELE"-Projekt freuen. (Foto: Fraunhofer IML)
Christine Harttmann
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Matthias Pieringer)

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, hat dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML im Rahmen des “Zukunftskongress Logistik – 38. Dortmunder Gespräche” am 15. September den Förderbescheid digital übergeben.

Mit dem Forschungsprojekt solle das Fraunhofer IML als Gegenentwurf zum Silicon Valley einer dezentralen und offenen Plattformökonomie in Deutschland und Europa zum Durchbruch verhelfen, hieß es.

In der Vergangenheit haben wir Maschinen automatisiert, in der Silicon Economy automatisieren wir Prozesse. Die vollständige Digitalisierung von Prozess- und Lieferketten mithilfe von Künstlicher Intelligenz wird in der Logistik ein neues Zeitalter einläuten, sagte Professor Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML. Es fühlt sich so an wie vor 30 Jahren, als das Internet selbst entwickelt wurde. Geschäftsmodelle in der Logistik werden sich grundlegend verändern, neue Player und Berufsbilder werden entstehen. Die Erfolgsgeschichte der künftigen Silicon-Economy-Giganten beginnt jetzt. Im Fraunhofer IML und am Standort Dortmund haben wir das Know-how und die Technologien versammelt, um wesentliche Teile dieser neuen Welt Wirklichkeit werden zu lassen, so ten Hompel.

Open-Source-Infrastruktur

Die Arbeit im Projekt verfolgt laut Fraunhofer IML zwei parallele Ziele: zum einen die Entwicklung der Silicon-Economy-Infrastruktur und der dafür nötigen Basis-Komponenten, zum anderen den Aufbau einer Plattform inklusive einer Anwender-Community. Konkret entsteht dabei eine Open-Source-Infrastruktur sowie Hard- und Software-Komponenten, die den Logistik-Wissenschaftlern zufolge in einer Art digitalen Bibliothek öffentlich verfügbar sein werden. Das soll Unternehmen jeder Größe in die Lage versetzen, sämtliche Geschäftsprozesse entlang einer Lieferkette zu digitalisieren und zu automatisieren.

Dazu arbeiten die beteiligten Wissenschaftler in sogenannten Entwicklungsprojekten an konkreten logistischen Problemlösungen. Unternehmen implementieren ausgewählte technische Komponenten dieser Projekte dann im laufenden Betrieb. So wollen die Forscher bereits in einem frühen Stadium die Anwendbarkeit für Unternehmen sicherstellen. Allgemeingültige Erkenntnisse dieser konkreten Problemlösungen stellen die Projektpartner dann in Form von Hard- und Software-Komponenten in der digitalen Bibliothek zur Verfügung.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert das Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt rund 25 Millionen Euro. Projektpartner sind neben dem Fraunhofer IML auch das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST sowie die Technische Universität Dortmund.

Für den Zukunftskongress Logistik 2020, der vom 15. bis 17. September digital stattfindet, haben sich nach Veranstalterangaben mehr als 800 Teilnehmer angemeldet. Die Teilnahme ist kostenlos.

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