LNG: Sprit aus Wind und Abfall

Baustart in Burghaun: Kassels Regierungspräsident Mark Weinmeister, Burghauns Bürgermeister Dieter Hornung, Erdgas Südwest GmbH-Geschäftsführer Ralf Biehl, Geschäftsführer der Reefuelery GmbH und Leiter des Beteiligungsmanagements der Erdgas Südwest GmbH Frank Erben, Geschäftsführer der Reefuelery GmbH und der Avanca Energy AG Jürgen Muhle und Projektleiter der Reefuelery GmbH Benedikt Rolfes kamen am 27. April zum Spatenstich der Reefuelery zusammen. Mit Zugang zur Mitte-Deutschland-Anbindungs-Leitung (MIDAL) entsteht laut Mitteilung eine der weltweit größten Anlagen für die Herstellung biologischer und synthetischer Kraftstoffe. Mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro soll das Projekt einen Meilenstein in der Transformation zu einem klimafreundlichen Transportsektor markieren: Pro Jahr lasse sich der ökologische Fußabdruck um bis zu 550.000 Tonnen CO₂ reduzieren.

„Die Marktgemeinde Burghaun freut sich, als Klimakommune an der Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs teilzuhaben. Gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen unterstützen wir die Nutzung einer erprobten Technologie, die sofort hilft, die Klimaziele zu erreichen. Darauf sind wir zu Recht stolz“, sagte Dieter Hornung, Bürgermeister von Burghaun, im Rahmen des feierlichen Spatenstichs. Vor Ort waren auch die Partnerunternehmen Wärtsilä Gas Solutions, Bilfinger Engineering & Maintenance, PSE Engineering, politische Vertreter:innen aus Hessen und zahlreiche geladene Gäste aus ganz Deutschland.

Lkw-Kraftstoff aus Wind und Abfall

In Zusammenarbeit mit dem finnischen Konzern Wärtsilä werde die Reefuelery-Verflüssigungsanlage nach effizienten Standards entwickelt. Sie besteht aus einer Gasaufbereitung, einer Verflüssigungseinheit und aus Lager- und Verladeeinheiten. Aus durch Windenergie erzeugtem grünem Wasserstoff und Biomethan aus zertifiziert biologischem Abfall wird sie den erneuerbaren Kraftstoff Reefuel (Bio-LNG & eLNG) herstellen. Für die Verflüssigung bei minus 162 Grad Celsius versorgt die bmp Greengas GmbH als Biomethan-Vermarkterin und Tochter des Joint-Venture-Partners Erdgas Südwest GmbH die Anlage mit der benötigten Menge Biomethan. Die Bilfinger Engineering & Maintenance GmbH und PSE Engineering GmbH unterstützen mit ihrer Expertise unter anderem in den Bereichen Engineering, Planung und Montage sowie beim Genehmigungsprozess. Bilfinger liefert zudem vier 300-Kubikmeter-Lagertanks und die Verladeeinheit inklusive eines Wiegesystems.

„Ich freue mich, heute einen besonderen Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität im Verkehr feiern zu können, der auch auf unsere Nachhaltigkeitsziele einzahlt“, so Ralf Biehl von der Erdgas Südwest GmbH, die das Reefuelery-Projekt als Finanzbeteiligung führt. 

Für 4.500 LNG-Lkw

Mit der Inbetriebnahme werde bereits ab 2024 eine tägliche Produktion von bis zu 180 Tonnen Reefeuel (Bio-LNG & eLNG) erzielt. Damit können rund 4.500 LNG-Lkw klimaneutral betrieben werden. Durch die regionale und zentrale Herstellung mit direktem Zugang zur MIDAL und einer optimalen Anbindung an das Alternoil-Tankstellennetz lassen sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette weitere CO₂-Emissionen einsparen, Skaleneffekte nutzen und stabile, wettbewerbsfähige Preise für die Endverbraucher erwirken.