Lkw-Maut: Grüne fordern Ausweitung auf Landes- und Kommunal-Straßen

(dpa/sa) Noch teurer? Die Grünen wollen, dass die Lkw-Maut weiter ausgeweitet wird - Firmen hätten ihrer Aussage nach, dafür Verständnis.

Bald auch auf Landesstraßen? Ja, wenn es nach den Grünen geht. (Symbolbild: Timocom)
Bald auch auf Landesstraßen? Ja, wenn es nach den Grünen geht. (Symbolbild: Timocom)
Nadine Bradl

Die Grünen fordern eine Lkw-Maut auf Landes- und kommunalen Straßen in Sachsen-Anhalt. Diese soll analog zur bestehenden Maut auf Bundesstraßen und Autobahnen erarbeitet werden. Es sei eine Frage der Gerechtigkeit, das Verursacherprinzip auf allen Straßen anzuwenden, sagte Fraktionschefin Cornelia Lüddemann am Mittwoch in Magdeburg. Ein entsprechender Antrag steht am Freitag im Parlament auf der Tagesordnung.

Die Einnahmen sollen nach den Vorstellungen der Grünen der Instandhaltung und Sanierung der Straßen dienen. Zudem soll die Landesregierung aufgefordert werden, sich auf Bundesebene für ein bundesweit einheitliches Lkw-Mautsystem einzusetzen.

Hüskens: Zu hohe Belastung

Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) lehnt den Vorstoß ab. Sie befürchtet eine zu starke Belastung der mittelständigen Transport- und Logistikunternehmen.

«Weitere negative Effekte wären die unvermeidbaren Preiserhöhungen beim Endverbraucher durch die Verteuerung der Transporte und die damit einhergehende Ankurbelung der Inflation», sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

Hüskens warnte zudem vor dem Verwaltungsaufwand und den Kosten für den Aufbau und Betrieb eines Mauterfassungssystems.

Lüddemann: Maut nur kleiner Kostenfaktor

Die Grünen sehen das anders.

«Wir haben mit sehr vielen Logistikern im Land gesprochen», sagte Lüddemann.

Mehr als die Hälfte der Kosten in der Logistik seien Personalkosten, aktuell mache die Maut vier Prozent aus. Natürlich seien die Unternehmen nicht begeistert über den Vorschlag, so die Fraktionschefin. Doch wenn die Einnahmen in die Infrastruktur investiert würden, hätten die Firmen durchaus Verständnis, so Lüddemann.

Man müsse alles tun, um den CO2-Ausstoß zu senken, sagte Lüddemann. Da sei der Verkehr mit 18 Prozent an der Gesamtlast in Deutschland ein Treiber.

«Und da ist in den letzten Jahren nicht viel passiert.»

Symboldbild Transportjobs

Mehr als 750 aktuelle Jobangebote aus der Transportbranche, vom Lkw-Fahrer über Fuhrparkmanager bis zu Disposition, Teamleitung und vieles mehr mit individueller Suchfunktion und Kartenansicht bieten wir Ihnen ab sofort in unserem Job-Bereich: Ihr nächster Schritt auf der Karriereleiter?

Alle Transport-Jobs anzeigen »