Künstliche Intelligenz: Brigade Electronics entwickelt Kameras für den Toten Winkel

Das auf Nfz-Sicherheitssysteme spezialisierte Unternehmen Brigade Electronics hat nun mit Künstlicher Intelligenz arbeitende Detektionskameras im Angebot, welche die Gefahr des Toten Winkels bei Lkw minimieren sollen.

Brigade Electronics führt im Vereinigten Königreich AI Intelligent Detection Cameras ein. Hier eine Frontkamera. | Bild: Brigade Electronics.
Brigade Electronics führt im Vereinigten Königreich AI Intelligent Detection Cameras ein. Hier eine Frontkamera. | Bild: Brigade Electronics.
Anna Barbara Brüggmann
(erschienen bei PROFI-Werkstatt von Claudia Leistritz)

Brigade Electronics, ein Anbieter von Sicherheitssystemen für Lkw und Baumaschinen, hat seine KI-Produktlinie ergänzt. Zum Angebot des britischen Unternehmens, das seit 1976 Nfz-Warnsysteme entwickelt, zählen digitale Internet-Protokoll-(IP)-Kameras mit Aufzeichnungsfunktion, eine 360-Grad-Backeye-Kamera für sicheres Manövrieren und weitere Kamera-Monitor- sowie akustische Anwendungen, die Unfälle bei begrenzter Sicht verhindern sollen.

Zunehmend halten nun Lösungen Einzug in das Portfolio, die auch mit Künstlicher Intelligenz (KI oder AI, Artificial Intelligence) arbeiten. Darunter finden sich beispielsweise ein Fußgängerwarnsystem oder ein AI-Abbiegeassistent, der laut Beschreibung durch Auswertung der aufgenommenen Bilder den Bewegungsablauf von Personen oder Objekten vorausberechnen und den Fahrer gegebenenfalls in Echtzeit warnen kann. Als neuestes Produkt dieser Reihe soll nun, zunächst im Vereinigten Königreich, eine aktive Toter-Winkel-Erkennung eingeführt werden, die mehrere Kameras zugleich bedienen kann.

Datenauswertung mit KI-Kameras

Die neue aktive Toter-Winkel-Erkennung erfasst anhand von mit Künstlicher Intelligenz ausgewerteten Daten, wenn sich Menschen einem vorausbestimmten Erfassungsbereich nähern. Besteht die Gefahr einer Kollision, wird der Fahrer akustisch und/oder visuell gewarnt. Der Unterschied zu den früheren Fahrzeugkameras, so beschreibt es der Anbieter in seiner Pressemeldung, besteht unter anderem in der Leistungsfähigkeit der mit KI verbundenen Funktionen.

Laut Produktbeschreibung wurde die KI-Kamera um etwa 20 Prozent vergrößert. Das KI-Betriebssystem wurde in mehreren hunderttausend Stunden auf die Erkennung von Menschen „trainiert" und erlaube dadurch eine sehr schnelle Reaktion auf Gefahren.

„Der in die Kameraeinheit integrierte Minicomputer nutzt einen fortlaufenden Prozess des maschinellen Lernens, um die Erkennungsraten mithilfe eines hochmodernen Algorithmus kontinuierlich zu verbessern", heißt es. 

Zuverlässigere Warnungen

So besteht das System aus hochauflösenden (HD) Kameras mit „integrierter Verarbeitungsleistung“:  Die Bilder werden also direkt von der Kamera aus verarbeitet, ohne dass eine zusätzliche Verarbeitungshardware nötig wäre. Menschen sollen laut Beschreibung innerhalb des definierten Erfassungsbereichs so genau identifiziert werden, dass es weniger Fehlwarnungen gebe. Das System warne also nur dann, wenn wirklich Gefahr besteht. Für den Fahrer werden die detektierten Verkehrsteilnehmer in einem farbigen Kasten auf dem HD-Kamerabild des Fahrermonitors angezeigt.

Außerdem sollen die neuen Kameras, die als Front- oder Heckkameras erhätlich sind, im Vergleich zu den Vorgängermodellen eine deutlich bessere Sicht auf die zu überwachenden Bereiche des Fahrzeugs erlauben.

Mehr Nfz-Sicherheit

Thierry Bourgeay, Senior Product Manager bei Brigade Electronics, zufolge steigert die Anwendung die Sicherheit von Nutzfahrzeugen deutlich und sorge für mehr Sicherheit auf den Straßen.

Nach Aussage des Geschäftsführers der Brigade Elektronik GmbH, John Osmant, seien die intelligenten Erkennungskameras einfach in der Anwendung und könnten ohne Konfigurationssoftware schnell und einfach per „Plug-and-Play“ installiert sowie direkt an die Brigade-Monitore angeschlossen werden. Geeignet seien sie für stark ausgelastete Flotten beispielsweise in der Transport- und Logistik-Branche, im Baugewerbe sowie für Personenfahrzeuge wie Busse und Reisebusse.

Der Beschreibung nach soll die Frontkamera typischerweise mittig über der Windschutzscheibe montiert sein, die Heckkamera entsprechend an der oberen Kante des Lastwagens, als Mindesthöhe wird hier 1 m angegeben. Das neue KI-Kamerasystem lässt sich laut Hersteller mit allen Brigade HD-Monitoren und MDR-Digitalvideorekordern kombinieren. Derzeit wird das Produkt noch ausführlich getestet.

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