Kühne + Nagel: Umsatzeinbußen im 1. Halbjahr 2020

Der globale Logistikdienstleister verzeichnet in seiner Halbjahresbilanz 2020 deutliche Rückgänge im Umsatz und Ebit. Die Luftverkehrssparte zeigte sich stark mit rund vier Prozent Wachstum.

Die Halbjahresbilanz 2020 der Kühne + Nagel-Gruppe zeigt ein in der Corona-Krise starkes Luftfrachtgeschäft. Foto: Kühne + Nagel
Die Halbjahresbilanz 2020 der Kühne + Nagel-Gruppe zeigt ein in der Corona-Krise starkes Luftfrachtgeschäft. Foto: Kühne + Nagel
Daniela Sawary-Kohnen

Die Kühne + Nagel-Gruppe hat ihre Geschäftszahlen für die ersten sechs Monate 2020 vorgelegt. Demnach verzeichnete das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beim Umsatz einen Rückgang von 7,5 Prozent und beim Ebit von 18,0 Prozent. Der Nettoumsatz lag bei 9,13 Milliarden Euro (9,81 Milliarden Schweizer Franken) und das Ebit bei 390 Millionen Euro (419 Millionen Schweizer Franken).

Die Unternehmenssparten Seefracht, Landverkehr und Kontraktlogistik mussten jeweils Rückgänge beim Umsatz und Ebit in Kauf nehmen. Die Luftfrachtsparte hingegen stabilisierte das Halbjahresgeschäft mit einem Plus von 4,2 Prozent beim Umsatz und 4,0 Prozent beim Ebit. So stieg der Nettoumsatz im ersten Halbjahr 2020 auf 2,29 Milliarden Euro (2,46 Milliarden Schweizer Franken) und das Ebit auf 168,3 Millionen Euro (181 Millionen Schweizer Franken). Das Unternehmen hatte für seine Kunden gezielt Charterkapazität eingekauft, da die Frachtkapazität an Bord von Passagierflügen im zweiten Quartal nicht zur Verfügung gestanden habe. Mit der allmählichen Wiederaufnahme der Passagierverbindungen seit Juni sei nun eine leichte Normalisierung der Rahmenbedingungen erkennbar. Die hohe Nachfrage nach Krisengütern habe zudem zu einer kurzfristigen Verschiebung des Produktmixes und zu einer sehr ansprechenden Profitabilität geführt, so Kühne + Nagel.

In der umsatzstärksten Sparte Seefracht verzeichnete die Kühne + Nagel-Gruppe mit einem Nettoumsatz von 3,15 Milliarden Euro (3,386 Milliarden Schweizer Franken) ein Minus von 9,4 Prozent und beim Ebit mit 155,3 Millionen Euro (167 Millionen Schweizer Franken) ein Minus von 28,9 Prozent. Das deutlich negative Marktumfeld mit reduziertem Handelsvolumen führte im ersten Halbjahr somit zu einer rückläufigen Geschäftsentwicklung im Seefrachtgeschäft. In einigen Branchen wie Pharma, Kühltransporte und E-Commerce konnte das Unternehmen laut eigenen Angaben jedoch Marktanteile gewinnen. Das Containervolumen sank im zweiten Quartal um 11,7 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode auf 1,1 Millionen TEU (Zwanzig-Fuß-Standardcontainer). Das Kundeninteresse für CO2-neutrale Seefrachtlösungen sei trotz des volatilen Marktumfelds groß geblieben, hieß es. Der Fokus habe vor allem auf Komplettlösungen für klimaneutrale Lieferketten gelegen.

In der Kontraktlogistiksparte sank der Nettoumsatz mit 2,21 Milliarden Euro (2,378 Milliarden Schweizer Franken) um 11,3 Prozent und das Ebit mit 41,9 Millionen Euro (45 Millionen Schweizer Franken) um 21,1 Prozent. Insgesamt habe die deutlich reduzierte Nachfrage im zweiten Quartal durch ein stringentes Kostenmanagement abgemildert werden können. Die Grundversorgungsgüter und der E-Commerce, die mittlerweile rund die Hälfte des Portfolios der Kontraktlogistik ausmachten, haben laut Unternehmensangaben eine deutlich höhere Nachfrage aufgezeigt.

Die Sparte Landverkehre verzeichnete einen Rückgang beim Nettoumsatz von 13 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro (1,584 Milliarden Schweizer Franken). Das Ebit sank mit 24,2 Millionen Euro (26 Millionen Schweizer Franken) um 42,2 Prozent. Die Monate April und Mai seien gekennzeichnet gewesen von einem signifikanten Rückgang der Auftragslage. Seit Juni ist nun wieder eine deutliche Belebung der Sendungszahlen erkennbar. Insbesondere die Nachfrage nach nationalen Transportkapazitäten habe sich praktisch auf Vorkrisenniveau verbessert, so das Unternehmen. Dr. Detlef Trefzger, CEO der Kühne + Nagel International AG:

„Die durch die Coronavirus-Pandemie ausgelöste Krise, die in den meisten Ländern zum Lockdown führte, hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die internationale Wirtschaft. Wir haben frühzeitig die richtigen Massnahmen ergriffen und Kühne+Nagel unter diesen schwierigen Bedingungen sehr erfolgreich gesteuert. Wir erwarten auch für das zweite Halbjahr beträchtliche Unsicherheiten, auf welche Kühne+Nagel dank agiler Strukturen, konsequentem Kostenmanagement und qualitativ hochwertiger Serviceangebote gut vorbereitet ist.“

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