Kühne+Nagel steigert Effizienz

Das Verhältnis von Rohertrag zu Ebit ist damit besser als vor der Pandemie. Kühne+Nagel sieht darin eine Bestätigung der neuen Organisationsstruktur. In der Luftfracht gab es ein Umschlag-Plus. 

Ein Leichtes Plus von fünf Prozent verzeichnet Kühne+Nagel im der Luftfracht. (Foto: Kühne+Nagel)
Ein Leichtes Plus von fünf Prozent verzeichnet Kühne+Nagel im der Luftfracht. (Foto: Kühne+Nagel)
Christine Harttmann

Im ersten Halbjahr 2024 erwirtschaftete die Kühne+Nagel-Gruppe einen Konzernumsatz von 11,6 Milliarden Schweizer Franken. Der Ebit beziffert sich auf 778 Millionen Schweizer Franken. Ein Gewinn in Höhe von 576 Millionen Schweizer Franken blieb übrig.

Das Ergebnis sei durch negative Wechselkurseffekte von zwei Prozent im ersten Halbjahr 2024 und einmaligen Restrukturierungskosten von 17 Millionen Schweizer Franken im zweiten Quartal 2024 belastet, teilt der Konzern bei Veröffentlichung seiner Halbjahresbilanz mit. Das Verhältnis von Ebit zu Rohertrag lag demnach im ersten Halbjahr 2024 bei 18 Prozent und damit wesentlich über den 13 Prozent des Vor-Pandemie-Niveau im ersten Halbjahr 2019.

„Im ersten Halbjahr haben wir uns weiterhin konsequent auf die Initiativen der strategischen Roadmap 2026 fokussiert“, kommentiert CEO Stefan Paul das Ergebnis. „Die Belebung der Nachfrage in der Luftfracht hatte dabei einen positiven Einfluss. Die erneuten Störungen im Roten Meer haben zusätzliche Komplexität in den Lieferketten weltweit geschaffen.“

Seefracht

In der Seefracht wurden per Ende Juni 2,1 Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Der Nettoumsatz der Sparte belief sich laut Geschäftsbericht auf 4,1 Milliarden Schweizer Franken. Das Ebit gibt der Konzern mit 397 Millionen Schweizer Franken an.

Um den Fokus auf KMU zu verstärken, wurden im Rahmen der Roadmap 2026 bis heute 34 neue Customer Care Locations eröffnet. Gleichzeitig setzt Kühne+Nagel verstärkt auf nachhaltige Lösungen. So setzt der Bereich Seefracht im Auftrag der niederländischen IDA Foundation seit kurzem Biokraftstoff für den Transport von Hilfsgütern ein. Dies führt den Angaben zufolge zu einer Einsparung von rund 85 Prozent der CO2e-Emissionen im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen.

Luftfracht

Die Luftfracht verzeichnete ein leichtes Plus. Im ersten Halbjahr wurden 1,0 Millionen Tonnen umgeschlagen, fünf Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Der Nettoumsatz des Geschäftsfelds betrug 3,4 Milliarden Schweizer Franken. Das Ebit erreichte 210 Millionen Schweizer Franken. Die Sparte habe sich im Rahmen des Marktes entwickelt, teilte der Konzern mit. Sie habe sich auf profitable Segmente wie Healthcare und Semiconductors konzentriert. Stark gewachsen ist die Nachfrage nach kombinierten Luft- und Seefrachtangeboten ("Sea-Air"), um die Transitzeiten aufgrund der Situation im Roten Meer zu verkürzen. 

Landverkehr

Der Geschäftsbereich Landverkehr bewegte sich im ersten Halbjahr in etwa auf Vorjahresniveau. Es wurden rund 12 Millionen Aufträge abgewickelt und ein Nettoumsatz von 1,8 Milliarden Franken erzielt. Das Ebit belief sich auf 66 Millionen Schweizer Franken. Im Februar wurde die Akquisition des kanadischen Zolldienstleisters Farrow erfolgreich abgeschlossen. Die Integration sowie der Ausbau des Geschäfts an der Südgrenze der USA verlaufen planmäßig.

Kontraktlogistik

Als „sehr gut“ bezeichnet Kühne+Nagel das Ergebnis in der Kontraktlogistik. Der Nettoumsatz lag bei 2,3 Milliarden Schweizer Franken, das Ebit bei 105 Millionen Schweizer Franken. Im zweiten Quartal erweiterte Kühne+Nagel Distributionszentren für Kunden wie BMW, Wacker Neuson in Deutschland und Lego in Belgien. Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach E-Commerce- und Healthcare-Dienstleistungen eröffnete die Gruppe zudem neue Standorte in den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

„Kühne+Nagel hat sich im ersten Halbjahr 2024 gut entwickelt“, fasst Dr. Jörg Wolle, Präsident des Verwaltungsrats, zusammen. „Die im April 2024 vom Verwaltungsrat initiierte Straffung der Organisationsstruktur führt zu einer deutlichen Effizienzsteigerung und größerer Kundennähe. So können wir in der Umsetzung unserer Strategie noch schneller und flexibler agieren und qualitativ hochwertige und komplexe Dienstleistungen offerieren.“

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