Kravag: Digitale Produkte und unbürokratische Hilfe
Die Kravag-Logistic verbuchte im 2019 Bruttobeiträge in Höhe von 944 Millionen Euro und legte damit um 5,6 Prozent zu. Der Bestand der versicherten Fahrzeuge stieg um 28.000 auf 692.000 zum Jahresende. Auch die Transportversicherung, der zweitgrößte Zweig des Spezialversicherers, meldet einen Anstieg der gebuchten Bruttobeiträge um 8,0 Prozent. Der Versicherer legte die Zahlen am 25. Juni 2020 auf seiner Delegiertenversammlung. Dort betonte Edgar Martin, Vorstandsvorsitzender der Kravag-Gesellschaften, dass einen maßgeblichen Anteil daran „unsere Vertriebspartner in den Straßenverkehrsgenossenschaften, mit denen wir nun schon jahrzehntelang vertrauensvoll zusammenarbeiten,“ haben.
Auch der Jahresbeginn 2020 entwickelte sich gut. Der Kompetenzbereich Straßengüterverkehr habe im Januar und Februar einen Anstieg der Bruttobeiträge um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet, gab Martin bekannt. Doch dann sei die Corona-Pandemie gekommen und alles wurde anders.
„Wir sind am kämpfen, haben aber auch einige Probleme, die wir lösen.“
So beschreibt es der Kravag-Chef.
„Auch an uns, unseren Kunden und Vertriebspartnern geht die Pandemie nicht spurlos vorüber.“
Pandemie-bedingt sank die die Zahl der bei der Kravag versicherten Fahrzeuge von 692.000 im Dezember bis Ende Mai auf 673.000. Damit gingen auch die Bruttobeiträge zurück. Die endgültigen Auswirkungen der Krise seien Mitte des Jahres jedoch noch immer schwer abschätzbar, so Martin. Allerdings fielen sie bislang weniger schwer aus als zu befürchten gewesen sei.
Der Kravag-Chef führt das auch darauf zurück, dass – zumindest seiner Ansicht nach – der Versicherer gut reagiert habe. So habe man Unternehmen, die ihre Lkw oder Zugmaschinen statt wie bisher im Werkverkehr kurzfristig für den Güterverkehr benötigten, die notwendigen Änderungen ihres Vertrages erleichtert. Zugleich konnten die vielen Flottenkunden, die von den Maßnahmen hart getroffen waren, auch ohne amtliche Stilllegung bei der Zulassungsstelle auf die beitragsfreie Ruheversicherung umstellen.
„Wir akzeptieren, wenn uns einer sagt, dass sein Fahrzeug nichtmehr genutzt wird“, beschreibt Martin, der von einem Vertrauensvorschuss spricht.
Dieser sei aber auch notwendig gewesen, weil die waren für den Zeitraum des Lockdowns nicht oder nur eingeschränkt erreichbar waren. Oft konnten die Unternehmen ihre Fahrzeuge also gar nicht abmelden. Am Ende waren es mehr als 10.000 Lkw, die von der Kravag beitragsfrei gestellt wurden.
Reagiert hat der Spezialversicherer außerdem mit Anpassungen an der bestehenden Warenkreditversicherung (WKV). Damit sei es möglich gewesen, dass Forderungsausfälle, die auf Corona zurückgehen, entschädigt werden. Bei der Transportabwicklung wurde die Übergabe versicherter Waren erleichtert. Um das Risiko einer Ansteckung aller am Transport Beteiligten zu reduzieren, können Transportgüter ohne direkten menschlichen Kontakt übernommen oder übergeben werden. Statt der vertragsgemäßen schriftlichen Schnittstellendokumentation genüge während der Zeit der Kontaktbeschränkungen die Dokumentation der Übergabe durch andere Maßnahmen, wie aussagekräftige Fotos oder die Benennung von Zeugen.
In Zeiten von Kontaktverboten, Homeoffice und Lieferengpässen seien außerdem digitale Angebote wichtig, so Martin, der in diesem Zusammenhang auf das Kundenportal Kravag –online und die Logistikplattform Wedolo verwies. Der Kravag-Chef betont auch, dass – anders als anzunehmen – der Kunden-Kontakt nicht gelitten habe:
„Im Gegenteil, wir haben den Kontakt bewusst gesucht – über Telefon oder Videokonferenz.“
Auch der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr der Kravag-Allgemeine ist 2020 durch die einschneidenden Ereignisse der Corona-Pandemie geprägt. Dennoch zeichnet sich in den ersten fünf Monaten des Jahres ein weiteres Wachstum des Versicherers ab – trotz oder gerade wegen der Krise seien die Leistungen des Kfz-Versicherers gefragt. So stieg die Zahl der versicherten Fahrzeuge bis Ende Mai auf 1,115 Millionen. Auch die Bruttobeiträge konnten weiter gesteigert werden auf 412 Millionen Euro zu Ende Mai. Kravag-Chef Martin blickt daher optimistisch auf die weitere Entwicklung: „Wir orientieren uns wie gewohnt eng an den Bedürfnissen der Versicherungsnehmer, um ihnen gerade in diesen herausfordernden Zeiten optimale Versicherungsprodukte anbieten zu können.“
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