KPMG-Studie zu Klimarisiken: Logistik-Unternehmen müssen Risikomanagement optimieren
Die Ergebnisse der aktuellen Studie „Klimarisiken und Folgeschäden des Klimawandels 2024“, durchgeführt von der KPMG AG in Kooperation mit der Bundesvereinigung Logistik (BVL), beleuchten das zunehmende Risiko, dem sich deutsche Transport- und Logistikunternehmen durch den Klimawandel ausgesetzt sehen. Mit den befragten 90 Entscheiderinnen und Entscheidern der Branche ergab sich ein klares Bild: Der Klimawandel und seine Folgen treffen die Branche bereits heute operativ und infrastrukturell erheblich.
Laut der Untersuchung verzeichneten 67 Prozent der befragten Unternehmen Ressourcenengpässe, wie Lieferverzögerungen und steigende Preise für Rohstoffe und Energie, infolge von extremen Wetterbedingungen. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) berichtet von Schäden an der Infrastruktur, beispielsweise an Gebäuden oder Transportwegen. Zudem klagen 46 Prozent der Unternehmen über Versorgungsengpässe, die durch unterbrochene Lieferketten verursacht werden.
Mangel an ganzheitlichem Risikomanagement
Trotz dieser Belastungen spiegelt sich die Bedeutung von Klimarisiken oft nicht im Risikomanagement der Unternehmen wider.
Lediglich 37 Prozent der Unternehmen integrieren strengere regulatorische Auflagen, wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), vollständig in ihre Risikomanagementsysteme, obwohl 75 Prozent der Unternehmen angaben, dass Klimarisiken und Folgeschäden des Klimawandels wahrnehmbar zu verschärften Gesetzen und Richtlinien führen, wie etwa das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Weitere klimarelevante Faktoren bleiben noch häufiger unberücksichtigt.
Investitionen in Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung
Viele Unternehmen haben dennoch Maßnahmen zur Schadensminimierung ergriffen, beispielsweise durch Notfall- und Krisenpläne, Versicherungen sowie infrastrukturelle Anpassungen. Laut der Studie planen 52 Prozent der Unternehmen Investitionen in zusätzliches Personal, um regulatorische Vorgaben und die firmeneigene Dekarbonisierungsstrategie umzusetzen.
Rund 24 Prozent der Befragten geben an, sogar zehn Prozent ihres Jahresumsatzes in die sogenannte „grüne Transformation“ investieren zu wollen.
Christoph Meyer, Geschäftsführer der BVL, begrüßt diese Entwicklung:
„Es ist ein gutes Zeichen, dass Klimarisiken bei Nachhaltigkeitsinvestitionen bereits eine Rolle spielen. Die Studie zeigt, dass die Branche gezielt in Bereiche investiert, die großes Potenzial für CO2-Reduktionen bieten.“
Kostenbewusstsein bremst Investitionen aus
Trotz der Fortschritte zeigt die Studie aber auch die Grenzen auf: Lediglich vier Prozent der Unternehmen sind bereit, über zehn Prozent ihrer Gewinnmarge zugunsten einer Reduzierung von Klimarisiken aufzugeben. Außerdem plant nur eine Minderheit, klimaschädliche Geschäftsfelder zu verkaufen. Die Bereitschaft, für einen CO2-neutralen Transport mehr zu bezahlen, ist ebenfalls gering: Nur etwa ein Drittel der Unternehmen zeigt sich hier offen.
Bewusstsein für den eigenen Einfluss noch gering
Während die Investitionsbereitschaft in klimafreundliche Maßnahmen in der Branche zunimmt, bewerten lediglich 25 Prozent der Befragten den Einfluss ihres Unternehmens auf den Klimawandel als hoch. Andererseits sehen 27 Prozent den Klimawandel als relevantes Risiko für das eigene Geschäftsmodell. Dr. Steffen Wagner, Leiter Transport & Infrastruktur bei KPMG in Deutschland, betont:
„Der Klimawandel geht uns alle an – und damit auch alle Unternehmen. Das Bewusstsein, welchen Einfluss Unternehmen realistisch auf unsere Umwelt haben und welche Folgen damit verbunden sind, sollte heute in jede strategische Entscheidung von Unternehmen einfließen.“
Die Studie der BVL und KPMG zeigt auf, dass das Risikomanagement der Branche angesichts klimatischer Risiken Nachholbedarf hat. Dabei bleibt entscheidend, inwieweit die Branche den Herausforderungen strategisch begegnen und langfristig klimaschonende Maßnahmen konsequent umsetzen kann.
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